Testleser - Alles zum Thema!

Hallo Corinna und Hallo Pamina,

In meinem Familien- und Bekanntenkreis habe ich leider kein besonderes Glück mit Testlesern. Zwar habe ich das mit dem Probelesen dort schon mehrmals versucht, aber es ist nie eine brauchbare Kritik dabei herausgekommen. Entweder interessieren sich die Personen nicht für das Genre, oder ihre Stellungnahme ist unbrauchbar. Zwar gebe ich natürlich meine Geschichten weiterhin zum Lesen, aber ich erwarte da keine wirkliche Hilfe mehr.

Es haben schon zweimal Lektorinnen Geschichten von mir gelesen, die zur Veröffentlichung bestimmt waren, bzw. für einen Wettbewerb. Diese haben mir geholfen meine Rechtschreibung zu korrigieren und haben kleinere Änderungen in meinem Text vorgeschlagen. Ansonsten waren sie aber mit meinen Texten zufrieden.

Auch ein Autor hat schon mal einige Kapitel von mir gelesen. Und zwar handelt es sich dabei um mein Fantasy-Abenteuer für Kinder. Mit meiner Geschichte war er soweit ganz zufrieden - jedenfalls hat er keine Änderung an der Handlung vorgeschlagen - aber er hat Kritik an meinen Sätzen geübt und gemeint, dass ich ein Korektorat und Lektorat bräuchte.

Jetzt habe ich schon ca 250 Seiten meines Kinder-Fantasy-Romans, geschrieben und hätte gerne eine Einschätzung meiner Geschichte. Weil ich sonst keine Möglichkeit gefunden habe, startete ich eine Anfrage nach Testlesern im Internet und es haben sich bereits einige hilfsbereite Leute gemeldet. Ich bin sehr interessiert an allen Rückmeldungen.

Nach meiner Meinung ist es zu früh nach einem teuren kommerziellen Lektorat zu suchen. Meine Geschichte ist auch noch nicht ganz fertig. Ich dachte, das ich mich an einen Lektor wenden könnte, wenn das Buch seine (vorläufig) endgültige Fassung hat. Denn wenn ich die Geschichte noch einmal ändern würde nach einem Lektorat, dann würde vielleicht alles noch einmal von vorne anfangen und ich müsste noch einmal Geld ausgeben. Aber vielleicht sehe ich das ja auch falsch.

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Vorschlag: Hier im Forum eine Testleser-Rubrik.
Dort könnte man sich eintragen und kurz beschreiben:
Name, Alter, Bundesland, Art der Kontaktaufnahme, Was lese ich gern, Was liegt mir gar nicht, Stärken/Schwächen in Bezug auf Schreiben/Lesen/Kritik, evtl. die bevorzugte Größe des zu bearbeitenden Textes, Sonstiges
Jemand, der jemanden sucht, findet so vllt., aufgrund der gesammelten Infos, am ehesten wengstens einen Gleichgesinnten.

Gleichzeitig könnten User hier auf die gleiche Art, ihre Projekte einstellen, zu denen sie Hilfe suchen. Am besten mit einem Textauszug, damit man sich ein ungefähres Bild machen kann.

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Da habe ich mit meinen Testlesern ganz andere Erfahrungen gemacht. Ich bekomme meine Werke jedes Mal um die Ohren gehauen. Meine Testleser schreiben alle nicht und finden immer echte Tretminen.
Auch Erwin Kohl, mit dem ich neulich ein Interview geführt habe (siehe buchnachteule.de) schwört auf seine Testleser. Man muss eben die Richtigen finden.
Ich selbst habe mal eine Elektrotechnik-Diplomarbeit gelesen und zahlreiche Fehler gefunden, eben weil ich null Ahnung davon habe.

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Wenn ich Testleser für meine (Sach) Texte brauche, bekomme ich von Lesern, die nicht vom Fach sind, oft die wertvollsten Rückmeldungen. Brüche oder Sprünge in Erklärungen und Beschreibungen fallen Leuten vom Fach oft nicht auf. Ich denke das liegt daran, dass diese die „Lücken“ durch ihr Vorwissen unbewusst füllen. (So wie ich als Verfasser des Textes)

Ich bitte entweder darum, den Text beim Lesen auf Flüssigkeit, Lesbarkeit und Schlüssigkeit zu prüfen. Das trenne ich strickt von der Bitte, nach Rechtschreib- und sonstigen Fehlern zu suchen.

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Gute Idee! Allerdings würde ich meinen Namen, mein Alter und Angaben zum Standort niemals im Internet veröffentlichen.
Meine Lesevorlieben aber durchaus!

P.S.: Okay, meinen Vornamen habe ich veröffentlicht, aber weiter gehe ich nicht. :slight_smile:

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Gibt es doch, sogar doppelt, einmal offen, einmal den geschlossenen Bereich.
Was man da machen könnte, wäre erstens, dass bei längeren Texten eine Kurzbeschreibung gegeben wird, ein Mini-Exposé, und zweitens, dass mehr “OK, ich lese mit” klar angesagt wird, damit der Autor auch weiß, dass das Einstellen “funktioniert” im Sinne dessen, dass er weiß, dass der Text auch von A und B gelesen wird, weil A und B dies angesagt haben.

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Es geht nicht darum, hier seine Person in allen Facetten zu veröffentlichen. Und ein Vorname, um gemeinsam zu arbeiten, reicht doch.
Wo ist das Problem, sein Bundesland anzugeben? Wie ich erfahren habe, gibt es User dieses Forums im Umkreis von ca. 30 Autominuten. Das wäre für den Fall nützlich, um sich bei Projekten persönlich auszutauschen. Eine Mail kann nicht alles.
Wo ist das Problem der Altersangabe? Eine junge Person arbeitet an einem Buch für/über junge Leute. Vllt. möchte diese Person nicht mit anderen Usern im Alter ihrer Eltern zusammenarbeiten?
Wie gesagt, es war ein Vorschlag. Ich denke, ich habe hier mal wieder was gelernt.

Oha, das hatte ich nicht auf dem Schirm.

:thumbsup:

Es könnten sich Autoren mit “Bedarf” auch pauschal “outen” in der Form, dass sie ansagen, dass von ihnen längere Texte eingestellt werden, sie aber im Gegenzug eben auch bereit sind, entsprechend andere Texte korrekturzulesen.

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Ein sehr guter Punkt, dass, bei Bedarf, gegenseitige Hilfe angeboten werden kann. Die meisten wollen nur gelesen werden …

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Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Trotzdem habe ich Testleser, die nicht schreiben. Schließlich sind sie künftige Leser. Auch wenn sie nicht so sehr auf den Text eingehen, ich jedenfalls habe schon wertvolle Ideen erhalten.
Ein Lektorat und Korrektorat ist für mich ein Muss. Hier muss man auch schauen, dass es zusammenpasst. Dass das natürlich kostet ist klar. Mir ist es das wert. Es muss ja nicht gleich alles lektoriert werden. Ein Teil reicht schon um zu sehen, ob die Geschichte funktioniert bzw. ob Schreibstil, Aufbau usw. passen, und wo noch schwächen sind.

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Das ist immer schön gesagt. Ich habe dafür kein Geld und denke, dass ich da nicht die einzige Forianerin bin.

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Na ja, das muss halt jeder selbst entscheiden, wofür er sein Geld ausgibt.

:slight_smile: Natürlich. Es sei dir gegönnt. Und wenn kein Geld da ist, dann muss man auch keine Entscheidung treffen. Das ist wiederum das Gute daran. :slight_smile:

Ich habe viel im Internet gesucht, Schreibkurse gebucht und mitgemacht (viele waren Flops) und bin irgendwann auf die Richtige gestoßen. Das kann man nicht pauschal sagen, aber Lektor und Autor müssen zusammenpassen.
Mein Coach kann sich leisten, wählerisch zu sein. Sie nimmt nicht (mehr) jeden, sondern nur Leute, die über die Anfängerfehler hinaus sind.
Wenn ich für meinen Fantasy-Roman einen Szenenplan erstellt habe, liest sie ihn in Abschnitten (meistens 1/4 pro Etappe) und dann sprechen wir 3 - 4 Stunden per Teams darüber. Das kostet dann schon so 2000 Euro. Aber sie muss davon Steuern zahlen und davon leben. Und es ist schweineviel Arbeit, einen Plot kritisch zu lesen, denn man muss sich ja auch in die Figuren und die Welt hineinarbeiten.
Bisher habe ich noch keinen Roman fertiggeschrieben, daran arbeite ich noch. Aber ich hoffe, dann für eine Durchsicht des fertigen Textes eine Pauschale in ähnlicher Höhe pro Band aushandeln zu können. (Fantasy hat viele Seiten, auch wenn ich sehr energisch mit dem Rotstift und Streichungen bin …)
Das summiert sich natürlich, aber mir ist es das wert. Andere Leute haben andere teure Hobbys.

PS: Das, was du meintest, nennt sich Korrektorat. Beides wird gerne verwechselt. Ein Korrektorat ist viel billiger, kümmert sich aber nur um Stil und Rechtschreibung und so was.

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Und das zeigt, dass sie eben Laien sind. Ein professioneller Lektor würde viele (aber nicht unbedingt alle) Genres lesen, aber eben nicht zum Vergnügen, sondern, um Hilfestellung zu leisten.
Mein Coach hat mit Fantasy eigentlich nichts am Hut. Sie selbst ist Autorin und schreibt zeitgenössische Erzählungen.
Aber ich finde es super, wie sie sich in meine Fantasy-Romane einarbeitet und sehr konstruktive Kritik übt.

Du könntest auch an einem Schreibkurs teilnehmen. (Falls dich das interessiert, könnte ich dir jemanden per PN nennen, dann schreib mich an.)
Der Kurs, an den ich denke, läuft online und zieht sich über 1 Jahr hin. Man bekommt Hilfestellung bei der Planung eines Romans und alle Teilnehmer geben einander gegenseitige Rückmeldung zu ihren Texten in einem privaten Forum, auf das nur Kursteilnehmer Zugriff haben. Im Laufe der Monate werden immer andere Bereiche (Ideenfindung, Figurenentwicklung, szenisches Schreiben etc.) behandelt. So kann man sein Werk nicht nur Schritt für Schritt entwickeln und aufbauen, sondern lernt auch die einzelnen Schritte, sodass es beim nächsten Mal viel leichter fällt.
Ich habe mal die abgespeckte Variante von 1 Monat mitgemacht, bei der das Ziel eine Inhaltsangabe des zu schreibenden Romans ist.
Aber ich habe gemerkt, dass mir der einjährige Kurs zu weit vorne beginnt. Über das Stadium war ich damals schon hinaus.
Die Zusammenarbeit mit meinem Coach alle paar Monate und mit meinen Freundinnen nach Bedarf ist genau richtig für mich.

Man muss natürlich vorsichtig sein, denn auch für Lektoren gilt: “Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing.”
Wenn ihr nicht eine Haltung an den Tag legt, die zeigt, dass ihr Kritik annehmt und auch umsetzt, bekommt ihr wenig bis gar keine. Denn warum sollte ein Lektor euch mit zu viel Kritik vergraulen und seine Einnahmequelle gefährden?
Ich habe meinem Coach von Anfang an klargemacht, dass ich Kritik haben will, denn nur so können meine Texte besser werden.

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Ginge auch über Teams, Zoom, Skype etc. Dazu braucht man nicht in der Nähe zu wohnen.

Ich denke, dass das der Grund ist, warum es Verlage gibt. Und warum sie sich ihre Manuskripte aussuchen, weil das Geld ja wieder reinkommen soll …

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Vielleicht kriege ich ja auch einen Bestseller “ohne alles” hin. Träumen darf man ja.

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Klar darf man.
Meine Schwester pflegt zu sagen: “Die Grenzen sind nur in deinem Kopf.”

Aber es ist nun mal so, dass Autor kein Ausbildungsberuf ist. Das heißt, man lernt das weder in der Schule, noch an einer Hochschule und auch nicht in einem Ausbildungsbetrieb.
Und Autodidakten müssen sich Coaches suchen und die Kosten für ihre Bildung selbst zahlen. Auch wenn das unfair ist …

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