Tagesgeldkonto

Hi,
würde ein Geldinstitut einen Kunden darin bestärken, ihm sogar dazu raten, sein Tagesgeldkonto aufzulösen?

Szenario:
Der Kunde hat 50.000,- € auf dem Tagesgeldkonto. Durch diverse Umstände ist er Langzeit-Krankengeldempfänger von 1.300,- €/mtl. Sein Mietzins beläuft sich auf 1.000,- €/mtl. Bleibt also nicht mehr viel zum Leben.
Nun äußert der Kunde den Wunsch, das Konto aufzulösen.

Würde der Angestellte ihn in dem Vorhaben bestärken oder eher davon abraten?
Anders gefragt: Welche Vorteile hat ein Geldinstitut von einem Tagesgeldkonto bzw. welche Nachteile ergäben sich für das Institut, wenn das Konto immer mehr ins Minus rutscht und auf der anderen Seite ungenutzte Gelder herumschlummern, für die auch noch Zinsen an den Kunden ausgeschüttet werden müssen? Oder freut sich die Bank/Sparkasse über saftige Überziehungszinsen, die zwangsläufig irgendwann entstehen?

Meine Erfahrung (mit Targobank, ehemals Citibank): Man geht hin, sagt, dass man das Tagesgeldkonto auflösen und das Geld auf das Girokonto übertragen möchte, und die machen das. Ohne große Rückfragen, ohne ungebetene Beratung.

Anders wäre es bei Festgeld, das man bis zu einem bestimmten Termin festgelegt hat. Das Festgeldkonto kann man nicht vor dem Ablauf mal eben auflösen.

Das kommt auf den Berater an. Wenn derjenige an einen Berater gerät, der ein Gewissen und Empathie hat, dann wird ihm zur Auflösung geraten. Ist aber nicht im Interesse der Bank, denn Soll zinsen auf dem Girokonto übersteigen bei Weitem den Satz der Habenzinsen auf den Tagesgeldkonto, also Gewinn für die Bank. Und ein Risiko für die Bank ist ein überzogenes Konto auch nicht, denn der Kunde haftet mit seinem Guthaben für evtl. Schulden.

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Reden wir hier von Tagesgeld - oder Festgeldkonto? Ich verfüge über beides bei einer reinen Investmentbank und ein weiteres über meine Hausbank. Tagesgeld braucht nicht gekündigt zu werden, man bucht einfach den Betrag auf das Girokonto zurück und behält das Tagesgeldkonto, selbst wenn 0.- € Guthaben vorhanden sind. Macht aber keinen Sinn. Momentan verzinst z.B. die DKB mit 1,75 %. Das Geld ist jederzeit verfügbar. Die Zinsen werden tagesgenau abgerechnet mit der jeweiligen Einlage. Bei Festgeld liegt die Sache anders. Hier kann man das Konto nur dann kündigen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Angelaufene Zinsen werden nicht ausgezahlt.

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_Corinna sehe jetzt erst Deinen Beitrag. Aussage eigentlich identisch. Nur: was ist ein Bankberater? Gibt’s die noch?

Man kann jedenfalls bei seiner Bank um ein Gespräch mit einem Berater bitten.
Hatte ich vor langer Zeit mehrfach wegen Baufinanzierung, und vor kürzerer Zeit mehrfach wegen Kontovollmacht für Verwandte, bei denen das aus Altersgründen schwierig wurde.

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Da hast Du recht! In diesen Fällen ist eine Beratung von Nöten. Die DKB ist eine reine Online-Bank. Beratung findet online oder telefonisch statt. Ein persönliches Erscheinen ist nicht nötig. Immer mehr Bankfilialen schließen. Aus Gründen. Daher Online.

Also, ich bin ganz froh über die Bankfiliale in meiner Nähe. Überweisungen erledige ich online, aber manches lässt sich doch besser persönlich klären.

Ich denke, jeder seriöse Bankberater würde zumindest dazu anraten, ein potenzielles Minus am Girokonto mit Geld vom Tagesgeldkonto monatlich auszugleichen, da sonst Sollzinsen anfallen würden. Abgesehen davon hängt es auch davon ab, wie hoch der Überziehungsrahmen am Girokonto überhaupt ist, denn wenn nicht weiter ins Minus gegangen werden kann, muss irgendwie ausgeglichen werden.

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In Suses Eingangsthread wird insinuiert, dass der Prota am Ende des Monats sehr klamm ist. Um unnötige Überziehungszinsen auf dem Referenzkonto (z.B. durch vergessene Zahlungen) zu verhindern, könnte der Bankberater anraten, die Hälfte des Geldes auf dem Tagesgeldkonto zu belassen (bringt schließlich Zinsen) und die andere Hälfte auf das Girokonto (Referenz) zu überweisen. Damit wären dann auch mögliche Risiken wie etwa Autoreparatur usw. minimiert. Ich gehe übrigens genauso vor. In Hochzinszeiten das Geld schön verteilt auf verschiedene Festgeldkonten mit unterschiedlicher und versetzter Laufzeit. Im Notfall wird ein Vertrag meist zeitnah frei. Ist bei mir tatsächlich gerade der Fall.

Ich hoffe nur, der Berater stammt nicht aus der Ecke „Citibank“, die seinerzeit (2008, Lehman Brothers) schätzungsweise 50000 deutsche Anleger über den Leisten gezogen haben. Aber so was tun ja Bankberater für gewöhnlich nicht, gell? :wink:

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Ja, die gibt es noch. Habe selbst einen und bin ganz normaler Kunde. Noch wird nicht alles übers Internet abgewickelt. Es gibt auch noch Filialen - trotz Internetbanking.
Ich meine ein Tagesgeldkonto.

Finde ich auch.

Rein gefühlsmäßig sehe ich das auch so.

Ähm. Wenn aber nun kein Guthaben vorhanden ist? Weil sich das Geld recht schnell aufbraucht, wenn ich nur 1.300,- € habe und schon allein Miete von 1.000,- € bezahlen muss? 300 Euro für Essen und Klamotten und ein Auto, das man möglicherweise hat oder von mir aus eine Bahncard, wenn man kein Auto hat.
Die Bank würde also rein theoretisch auf die 50.000,- € zurückgreifen, wenn das Konto zu sehr ins Minus gerät. Bliebe daher nur noch, dass der Bankberater weniger am Geschäft interessiert ist als an Menschlichkeit. In diesem Fall muss ich die Banktussi (ja, das ist sehr abwertend und die kommt in meinem Roman nicht gut weg) doch ein wenig anders gestalten, damit es eben keine Banktussi mehr ist. Schade.

Mein Bankberater (ja, ich habe noch einen) würde in dem Fall wohl dazu raten, einmal das Giro auszugleichen, falls bereits erforderlich (Sollzinsen) und zukünftig monatlich den Betrag, der benötigt wird, um das „Leben“ zu finanzieren, auf das Giro zu übertragen. Der Vorteil wäre, dass das Tagesgeldkonto nicht unnötig schnell reduziert wird und andererseits das Giro am Monatsende um Null herum steht.

Meine Figur hat nur eine Möglichkeit: Einen entsprechenden Ausgleich mittels des Tagesgeldkontos. Andere Ersparnisse/Wertgegenstände/Vermögen sind nicht vorhanden. Damit würde sich das Tagesgeld doch recht schnell verringern.

Wieso? Dem Prota fehlen (ohne Berücksichtigung von Lebensrisiken) etwa 300.- € im Monat (weiß ich aus eigener Erfahrung). 50000,- € / 300 = 166,6 diese geteilt durch 12 = 13,89, bedeutet, dass der Prota noch 13 Jahre und zehn Monate von seinem Ersparten + Einkünften leben kann. Oder ist das unlogisch?

Nein, eigentlich nicht. Ich muss noch mal genau meine zwei Textvarianten durchgehen und vielleicht noch eine dritte schreiben. Dann wird hoffentlich Licht in meinem Hirn.

Die monatliche Belastung reduziert sich noch einmal um knapp 102 Euro bei folgendem Beispiel:

Von seinen 50000.- legt der Prota 28000.- in Festgeld/3 Monate an. Gute Banken geben aktuell darauf 3,5%
Der Prota kommt dabei auf Zinserträge von 980.- Euro im Jahr (also knapp 82.- Euro im Monat). Er bleibt unter dem Freibetrag von 1000.- Euro und muß daher keine Abgeltungssteuer abführen lassen. Der Ertrag ist komplett Netto seins. Das wäre mein Vorschlag einer positiven Bankberatung. Der Restbetrag kann, bis auf, sagen wir 3000.- (Notgroschen) auf dem Tagesgeldkonto bleiben, was dann per Anno immer noch etwa 1,75 % Zinsen erwirtschaftet. Diese belaufen sich nach Abgeltungssteuer dann auf 244.- Euro per Anno, bzw. 20,40 Euro monatlich - nach Abgeltungssteuer. Damit hat Dein Prota zusätzliche Nettoeinkünfte von 102.- Euro im Monat. Die Zeit die er dadurch gewinnt, andere Einkunftsquellen zu erschließen erweitert sich um weiter Jahre.

Der Prota möchte gar keine Einkünfte generieren sondern heiraten. Allerdings konnte der Bankberater ihn mit deinen Berechnungen zutexten. Im Grunde genommen geht es nur um eine kurze Szene von etwa 1 Seite. Darin kommt der eine Satz vor, dass der Bankberater nur ungern das Tagesgeldkonto auflöst. Nachdem diese Szene seit mehreren Monaten fertig ist, kommt sie mir seit heute (befinde mich in der finalen Bearbeitung vor der Veröffentlichung) unglaubwürdig vor.

Wird denn Dein Prota durch die Falschberatung der Beraterin in eine Notlage gestürzt? Dann müsste die Beratung in Richtung riskante Anlage gehen. Jedoch würde hier wiederum der Szene eine bedeutende Rolle zukommen.

Nein. Sie braucht das Geld für einen Liebesbetrüger, hat zudem aber eben nur das Krankengeld sowie besagtes Tagesgeld.

Ah, O.K. Schande auch! Na ja, diesbezüglich ist die Fallhöhe schon beachtlich und wird zweifellos die Prota ins Verderben führen. Wobei dann die schlechte Bankberatung nur ein Detail zu sein scheint. Zeigt dann auch den Druck unter dem sie steht - will ja heiraten. Gibt’s zum Schluss ein Massaker, so AK47? :fearful:

Ab etwa Oktober kannst du mein Werk kaufen … :heart_eyes:

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