Tägliche Zweifel

Nö, sie spielen nur, alles gelogen, aber glaubwürdig, wir Schriftsteller geben alles ab und das nagt, finde ich.

Das ist ganz lieb von dir, vielen Dank für das Angebot, aber ich habe noch an den gesamten Kritikpunkten von sechs Testlesern zu knabbern. Das Problem ist, dass ich alle Kritikpunkte einsehe, selber auch noch tausend Kritikpunkte habe, aber es irgendwie nicht besser hinkriege.

Solche Schwankungen wie Igor sie beschrieben hat, dass man sein Werk mal supertoll und mal schrecklich findet, kenne ich an mir überhaupt nicht; mehr so den Frust, dass der Abschnitt ziemlich holprig klingt, man manchmal sogar weiß, wo genau das Problem liegt, man eine neue Version schreibt, die auf andere Art holprig ist, und wieder zu Version 1 zurückkehrt.

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Also ich definitiv nicht.

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Mein Deutsch ist auf dem Niveau eines Hauptschülers aus den '70er Jahren, mein technisches Knowhow entspricht einem Kleinkind und meine Lernfähigkeit dem eines Greises.
Ich habe gehört, dass eine Hummel aus aerodynamischen Gründen gar nicht fliegen kann. Aber das Viech kümmert sich nicht darum und fliegt doch.
Also her mit den Zweifeln und lasst uns gutes Gulasch damit kochen!

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Wow. Du bist aber auch ein fleißiger Schreiber, wie ich gesehen habe. :+1:

Ich bezeichne mich selber auch nicht als Profi, nur als Hobby-Schreiberin. Ich finde meistens die Werke der anderen besser als meine eigenen. Ich kämpfe also auch mit eigenen inneren Zweifeln. Aber irgendwann sag ich mir „hey, du kannst das auch“, „los, schreib einfach drauf los“ und genau das mach ich dann auch. Ich schreibe einfach in meinem eigenen Stil immer weiter - jeden Tag ein bisschen - und hoffe darauf, dass die Leser es mögen werden!

Gruß

Super Girl

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Ich bin mit dem Glauben aufgewachsen, dass ich nicht bis drei zählen kann. Das wurde mir zu Hause so vermittelt.
Und dass man lieber tief stapelt, denn alles andere gehört sich nicht.
Von diesen Selbstzweifeln im Allgemeinen und im schriftstellerischen Sinn ist es schwer sich zu lösen.

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Das war schon lange vor meinem Schreiprojekt* der Fall.

*Schreib Projekt

Freud’scher Verschreiber? Wenn das Projekt die Nerven blanklegt, bis man schreien statt schreiben könnte…

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Ja

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Ich schreibe schon länger (seit dem ich etwa 20 bin, aktuell knapp über 40) und kenne natürlich auch Zweifel. Allerdings habe ich dabei nicht so starke Stimmungsschwankungen (Trinke keinen Alkohol z.b) :grin:

Was ich kenne ist nachträgliche Reue, zu wenig geschrieben zu haben. Klingt komisch? Manchmal frage ich mich: Was habe ich zwischen 25 und 35 eigentlich gemacht? Viele Serien gesehen und Computer gespielt. Gearbeitet für ein Startup, dass heute nicht mehr existiert. Liebeskummer gepflegt und Romanzen begonnen.

Hätte ich doch lieber mehr geschrieben :wink:

Aber so schlimm war es auch nicht. Ich habe viel Kampfkunst betrieben und ein angenehmes Leben geführt. Es hat mich dorthin gebracht, wo ich heute bin. Es gab auch viele persönliche Tiefschläge, die heute fast verschwommen sind, als wären sie nie passiert.

Aktuell? Ja. Mir fällt es inzwischen leicht beliebig Text als Rohschrift zu generieren. Diese Fähigkeit zu etablieren hat allerdings 4 Bücher Zeit gebraucht. Ich kann nur hoffen, dass sie erhalten bleibt. Ich folge beim Rohschrift schreiben dem Gut-statt Perfekt Prinzip und hole die hohe Qualität erst beim Überarbeiten in den Text.

Das Gute ist, irgendwann kann man während des Überarbeitens einfach sagen: „Jetzt ist es fertig. Zeit für ein Neues Werk“
Natürlich könnte ich ewig an einem Buch arbeiten, aber die Wahrheit ist (für mich) es gibt nicht die perfekte Version. Wie im Schicksal können mehrere Wege die Wahrheit abbilden und daher können auch unterschiedliche Versionen „richtig sein.“
Feedback und Probleme in Romanen versuche ich in zukünftigen Texten zu beachten.

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Hoffentlich hast Du Dich zumindest etwas da raus“gelernt“ - ich drück Dich fest aus der Ferne. :kissing_heart:

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Die meisten kreativ Schaffenden befinden sich von Zeit zu Zeit auf Wanderungen, die sie nicht nur auf höchste Höhen, sondern auch in Täler, in Schluchten und Abgründe führen. Ich glaube, das muss man schlichtweg akzeptieren lernen! Es hilft, zuweilen andere nach dem rechten Weg zu fragen, vielleicht sogar in diesen Abgründen nach seltenen Funden Ausschau zu halten, oder sich einer Wandergruppe anzuschließen, die sich in der Gegend gut auskennt.

Abzuraten wäre m.E. davon, sich in der tiefsten Grube hinzuhocken, um sich selbst und sein ‚Schicksal‘ zu beweinen. Eine andere Perspektive, ein neuer Blickwinkel und vor allem, aus sich selbst herauszutreten und sich der Welt zuzuwenden, kann u.U. wahre Wunder wirken! Die Erkenntnis: Du bist nicht allein und das jeweilige Projekt ist nicht die Welt!

(Und ja, auch ich kenne die immerwährenden Selbstzweifel. Sie sind meine unverzichtbare Kontrollbehörde, mein Antrieb und fordern mich heraus.)

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Super, Super Girl! Die, die sich am wenigsten mit sich selbst beschäftigen, aber dafür mit Hingabe an ihren Projekten arbeiten, sind oft die Erfolgreichsten und erfahren die größten Glücksmomente im Schreiben – nicht im Ergebnis.

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Alles gut, ich war dann doch clever genug, den nächsten Schnellbus Richtung Sonnenaufgang zu finden.

Ich denke jeder normale Mensch kennt Selbstzweifel ( Außer vielleicht einer, und zwar der, der eine beige Perserkatze als Haarschmuck trägt). Deshalb ist es wirklich so, wie @Heather schrieb, heraustreten und sich in den Wind stellen, auch wenn es weh tut.

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  • Serien gesehen: Sich hundertfach mit fiktionalen Stories, Spannungsaufbau, Dramaturgie etc. beschäftigt.
  • einen Alltag mit frustrierendem Arbeitsleben erlebt haben: das erdet einen Menschen auf Dauer, lässt einen auch danach nie allzu abgehoben und realitätsfern werden
  • Liebeskummer und Romanzen erlebt: wie könnte man denn Emotionen in einem Roman glaubhaft und „echt“ rüberbringen, ohne eigene Erfahrungen damit gemacht zu haben? Eigenes Erleben haben wir Menschen der KI voraus.
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Ja.

Nein.

Also, betrinken mache ich nicht, aber ich schwanke auch beständig zwischen „das ist fürchterlich und ich sollte einfach beim Lesen bleiben“ und „das könnte echt ganz gut sein“. Ich fürchte, das ist normal. Ich habe mir sagen lassen, dass es auch etablierten, vielfach veröffentlichten und durchaus erfolgreichen Schreiberlingen immer noch so geht.

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Ich habe gestern viel über das nachgedacht, was du geschrieben hast und will mich unbedingt dafür bedanken.
Dein TROTZDEM hat mir den Tritt in den Hintern gegeben, den ich gebraucht habe. :smiley:
Perfektionismus anzustreben ist dumm, weil es unerreichbar ist. Heute finde ich meinen Text gut, morgen nicht mehr und übermorgen will ich wieder etwas anderes. So werde natürlich nie fertig.
Fortan werde ich daran arbeiten, meinen Text zu akzeptieren, wenn er „gut“ ist und es auch mal bei der Version zu belassen, an die ich von Anfang an geglaubt habe. Man selbst kann seinen Geschreibsel sowieso nur schwer neutral beurteilen.
Ich habe mein Teufelchen auf der Schulter heute erfolgreich ertränkt und hoffe, seine Reinkarnation lässt noch etwas auf sich warten. Danke dir hatte ich endlich mal wieder eine gute Schreibersession. Danke dafür! :smiling_face:

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Tja, da sitze ich auf meinen Hintern und bilde mir weiss Gott was ein, dass ich meine Geschichte endlich zu Ende gebracht habe und dann lese ich Der Club der wütenden Fünf von Nicole Fröhlich und will meine Geschichte endgültig löschen, nicht nur vom PC, auch aus meinem Hirn, weil die besten Bücher über das Thema doch schon geschrieben wurden und meine nur alter Müll in einem neuen Sack ist.
Auch vom Zweifel schneiden steigen einem Tränen in die Augen. Ich bin ein Idiot. Klar. Aber nicht alleine.

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Mach’s nicht. Du wirst Dich noch in zehn Jahren dafür ohrfeigen wollen, wenn Du das tust. Glaub mir, ich spreche da aus Erfahrung! (Und mein Text von damals hätte nicht annähernd Dein Niveau erreicht - ich bereue es trotzdem bis heute) seufz

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