Aw: Suche Experten für Vergiftungen
Gifte lassen sich in aller Regel gut nachweisen. Insbesondere die, die langsam wirken, weil die eine entsprechende Depotwirkung voraussetzen.
Alternativer Vorschlag: Lass Dein Opfer verstrahlen. Das geht z.B. mittels Röntgenröhre (gibt es auch in klein und transportabel) oder mit Hilfe radioaktiver Stoffe. Da gab es vor ein paar Jahren doch einen Fall, wo jemand langsam mit Polonium vergiftet wurde. Oder das Opfer (sofern weiblich) bekommt eine Halskette mit Anhänger. Der ist stark radioaktiv, und nach einigen Monaten stirb sie an Lungenkrebs (der macht sich meist erst viel zu spät bemerkbar). Wenn der Täter den Anhänger anschließend verschwinden lässt, ist der Nachweis so einer Vergiftung vermutlich nur schwer möglich.
Eine Nachweismöglichkeit wäre, dass sich in der Haut der Getöteten Krebszellen finden lassen - konzentriert an der Stelle, wo der Anhänger hing.
Aber Vorsicht: Es gibt verschiedene Arten von Radioaktivität. Teilchenstrahler (Alpha- bzw. Beta) wirken primär oberflächlich, führen also eher zu Hautkrebs als zu Lungenkrebs (einen ausreichend breit strahlenden Anhänger vorausgesetzt, ist auch das mitunter schnell tödlich, wenn es streut). Nur Gamma-Strahlen wirken auch in der Tiefe.
Oder Dein Opfer ist ein HiFi-Freak und hat einen ganz tollen neuen Kopfhörer (mit eingebautem Gammastrahler, und stirbt anschließend an einem Gehirntumor). Oder der Strahler ist im Handy implementiert.
Im Falle der Röntgenstrahlung könnte der Täter z.B. dafür sorgen, dass sich das Opfer etwas bricht (im Nirgendwo, wo es in der Nähe nur einen Arzt gibt), und bei dem Arzt hat es zuvor die Röntgenröhre manipuliert (oder eine zweiter unter dem Tisch platziert, die zeitgleich auslöst), sodass der Betreffende eine zu hohe Strahlendosis abbekommt.
Der Vorteil eines solchen Mordanschlags ist, dass es literarisch noch nicht so ausgelutscht ist wie die Giftgeschichte. Erfordert allerdings ein wenig technisches Verständnis (auch im Hinblick darauf, dass nicht zwangsweise ein tödlicher Krebs entstehen muss), sonst schildert man schnell einen Sachverhalt, der unplausibel oder unglaubwürdig ist.
Zu arg darf man es mit der Strahlendosis aber auch nicht treiben. Sonst kommt es zu einem raschen Strahlentod mit sehr charakteristischen Symptomen (vgl. Berichte von Tschernobyl).
Wenn es ein Gift sein soll: Blausäure ist auch ganz nett, wobei die in den üblichen Dosierungen aber relativ schnell wirkt.
Oder aus dem Chemiekasten: Verätzungen mit verdünnter Flusssäure sind zunächst schmerzlos. Wenn man erst handelt, wenn es weh tut, ist die Amputation des Körperteils betreffenden oft unausweichlich. Ganz schlecht, wenn dies den Kopf oder den Torso betrifft. Oder die Behandlung zu spät kommt, weil das Opfer gerade auf dem Himalaya herumturnt, die Schmerzen falsch gedeutet werden oder kein Arzt in der Nähe ist. Allerdings ist so eine Vergiftung leicht nachzuweisen. Problematischer dürfte er werden herauszufinden, wie es zur Vergiftung kam.
Das in Zahnpasta vorhandene Natriumfluorid ist auch giftig, darin allerdings in der Regel so gering dosiert, dass es gerade so nicht mehr schadet (die Giftigkeit von NaF ist übrigens der Grund, weshalb es spezielle Zahnpasta für Babys und Kleinkinder gibt - da ist weniger drin). Manipulierte Zahnpaste mit stark erhöhtem NaF-Anteil dürfte geschmacklich gar nicht mal groß auffallen. Allerdings weiß ich im Moment nicht, ob NaF auf Dauer tödlich wirkt, und wie genau die Symptome sind.
Auch möglich wäre eine Schwermetallvergiftung, z.B. mit Kupfer. In vielen Häusern bestehen die Trinkwasserleitungen aus Kupfer. Normalerweise passivieren sich diese Leitungen. Es gab in Bayern aber mal Todesfälle mit Babys oder Kleinkindern, die an Leberversagen gestorben sind, weil ihre Eltern z.B. neu gebaut haben, und die Leitungen noch nicht ausreichend passiviert waren bzw. falsch geschweißt/gelötet waren. Die Korrosion von Kupfer kann man übrigens erzwingen, indem man eine geeignete Spannung anlegt. Dann ist das Trinkwasser ruckzuck hochgiftig. Allerdings gehen dem Leberversagen auch entsprechende Symptome vor, die oft erkannt werden. Auch ist eine Schwermetallvergiftung als Todesursache schnell zu diagnostizieren. Schwieriger dürfte es sein herauszufinden, wo das Schwermetall herkam.
Achso. Wenn Du eine der Ideen umsetzt, will ich aber wenigstens die Geschichte mal zum Lesen bekommen, O.K.?