Die Uhr, die ich trage ist eine ‚Nomos‘. Sie kann die Uhrzeit anzeigen und hat auch ein zeitloses schlichtes Design.
Mehr kann sie nicht. Sie muss manuell umgestellt werden und sogar aufgezogen werden. Jedes einzelne Teil dieser Uhr ist handgemacht.
DAS macht ihren Wert aus.
(Und für mich die Tatsache, dass meine Frau sie mir damals zum Examen geschenkt hat.)
Wird passieren. Die Rache wird sich dann aber umgehend einstellen, wenn nämlich die großen Publisher, die selbst noch viel mehr KI-Power haben (Amazon), entscheiden, dass man eigentlich keine Verlage mehr braucht und das einfach selbst tun.
Es wird auch für Dich irgendwann die Zeit kommen, wo Du das alles nicht mehr hinterfragst und es völlig normal ist, weil sich alles ineinander verwebt und auch ein Wissenschaftler für seine Abhandlungen eine KI benutzt hat. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Ich empfinde es als sehr schwierig, eine solche Aussage zu treffen.
Erstens kann ich keine Prognose über das Verhalten einer anderen Person machen, die ich nur rudimentär kenne. Zweitens sind Aussagen über die Zukunft ohnehin spekulativer Natur.
Drittens, wenn man sich aktuellen Entwicklungen orientiert, ist eben genau in der Wissenschaft dies NICHT der Fall. Studenten müssen aktuell eine Erklärung bei Examensarbeiten abgeben, die eben dies verhindert. K.I. wird genutzt, um Plagiate zu entlarven, also die individuelle Leistung/ den Eigenprozess als Kriterium des universitären Abschlusses zu machen.
In wissenschaftlichen Zeitschriften in der Medizin ist es zumindest so, dass sogar jeder Interessenskonflikt kenntlich gemacht werden muss. Wahrscheinlicher ist es daher, dass dies später auch bei KI generierten Texten in diesen Fachblättern (virtuell oder auf Papier) ebenso sein wird.
Zumindest gilt dies für den Bereich der Textgenese, die -so habe ich es verstanden- in dieser Diskussion im Vordergrund steht.
Wenn ich schon Prognosen darüber hinaus abgeben müsste, so würde ich vermuten, dass auf Grund bisheriger soziopsychologischer Erkenntnisse eher eine Herausforderung sein wird, die klare Trennung zwischen realer Welt und virtuellem Raum zu erlernen. Furchtbares Negativbeispiel diese Woche war ein Fall, wo eine Junge sich in seine virtuelle Freundin verliebt hat und zunehmend eben diese Trennung nicht mehr hinbekommen hat. Es endete mit Suizid, da die KI ihn darin bestärkt hat. Das Unternehmen hat jetzt eine Klage zu erwarten. Wird bestimmt weiter berichtet.
Ich tendiere eher dazu, dass nach den Prinzipien von Adorno irgendwann die „handgemachte“ Literatur an Wert gewinnt, weil die Masse KI generiert ist. Viele potentielle Künstler werden ihre Fähigkeiten nicht so entwicklen, wie sie könnten. Das erhöht den Wert derer, die es tun. Aber: es ermöglicht denen, die ander Wege gehen durchaus auch andere Möglichkeiten mit anderen Kernkompetenzen und Türen, die mir dabei wohl verschlossen bleiben.
Der Stoff, aus dem Dystopien sind! In dem Moment, wo Mensch nichts mehr hinterfragt, ist die Menschheit am Ar*** und ich bin hoffentlich im Friedwald. Sorry, dass ich so deftig wurde, aber wer ist allen Ernstes scharf auf eine solche Zukunft?
… das ist, mit Verlaub und allem Respekt, Unsinn. Diese Zeit wird, was mich (und hoffentlich auch viele andere vernunftbegabte, humanistisch gebildete Menschen) betrifft, nicht kommen.
Was das Thema KI und Wissenschaft angeht, hat @michel schon ausführlich geantwortet. Das sehe ich exakt genauso wie er.
Gerade in den wichtigsten Bereichen, die das Menschsein definieren - und dazu gehört, schon seit der Zeit der Höhlenmaler, auch die Kreativität - darf es nicht dazu kommen, dass „ganz selbstverständlich alles ineinander verwebt“. Wenn wir das akzeptieren würden, könnten wir uns auch gleich abschaffen - und den Rest einer KI überlassen.
Goethe war nicht nur ein großer Dichter, sondern ein kluger Mensch - und die Botschaft seines Zauberlehrlings vielleicht die wichtigste, die er uns hinterlassen hat.
Wir haben uns auch schon mittlerweile damit abgefunden, dass Roboter viele Arbeitsplätze vernichtet haben, auch ein Riesenaufschrei. Oder dass Roboter Operationen mit einer Präzession durchrühren können, die ein Mensch nicht leisten kann. Das wird alles nicht mehr diskutiert, es ist mittlerweile normal. Wenn ich heute etwas suche, dann bemühe ich die KI, die es sofort findet. Das ist ein Fortschritt gegenüber der Googel suche, die mir massenweise Reklame dazwischen jubelt.
Man muss aus den Angeboten, die man hat, das Beste herausholen.
Wenn ich mir dagegen eine imaginäre Freundin zulege, die mit mir spricht, die mir einen guten Morgen wünscht, mir sagt, was ich einkaufen soll und mir einen Einkaufszettel ausdruckt. Mich auf meinen Blutdruck und Blutzuckerspiegel aufmerksam macht, mir meine Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel griffbereit hinlegt, wäre das eine gute Sache. Ich würde dann auch Danke, du süße Maus, zu ihr sagen.
Die Ki-Diskussion beginnt hier skurrile Formen anzunehmen, und ich verstehe allmählich, warum manche Menschen KIs in sämtlichen Lebensbereichen für überlegen halten. Ich gehe mal lachen:
In diesem Fall ist es keine Überlegenheit, sondern sie tut das, was ihr aufgetragen wurde, und das ohne Murren oder Meckern.
Eine Frau würde fragen, hast du deine Medikamente heute schon genommen? Der Mann: Wenn du mich so fragst, ehrlich, ich weiß es nicht. Frau: Du musst doch wissen, ob du deine Medikamente genommen hast? Hast du sie gestern genommen? Mann: zuckt mit den Schultern. Frau: du solltest zum Arzt gehen. Mann: und mir Medikamente gegen Demenz zu holen, die ich dann wieder vergesse, zu nehmen?
Der amüsante Spaß hört da auf, wo eine KI einen jungen Menschen darin bestärkt Suizid zu begehen.
Des weiteren ist auch dies wieder maximal populärwissenschaftlich - KI gestützte Operationen wurden in HH probiert. KnieTEPs wurden so implantiert. Mittlerweile ist das Projekt eingestampft - zu hohe Fehlerquoten. Mein Stand soweit.
Unabhängig davon ist dies auch nicht der Punkt dieser Diskussion Es geht hier um das Schreiben. Nicht um Recherche. Nicht um Korrektur. Nicht um Notizzettelfunktion.
Allmählich habe ich den Eindruck, dass Du alles herbeiziehst, um bloß nicht selber schreiben zu müssen. Find ich etwas schräg in einem Autorenforum…
Meine Schwägerin ist durch solch einen Präzisionsroboter zu Schaden gekommen und seitdem behindert (Hüft-OP). War seinerzeit auch durch die vielen irreparablen Schäden, die der Roboter verursacht hat, in der Presse. Man hat das Ding dann vom Markt genommen. Worum es dabei konkret ging, ist schnell im Netz zu finden.
Ich verstehe, was du meinst. Dennoch: ein Arzt sollte ganz sicher keine Fehler machen und wird (meistens) bei schwerwiegenden Fehlern zur Verantwortung gezogen. Die meisten Ärzte haben eine Versicherung für solche Fälle.
Wer ist verantwortlich, wenn der Roboter versagt? Der Programmierer? Der, der das Programm aufgerufen und gestartet hat? Der Chiphersteller aus China? Der Kabelhersteller… oder oder oder? Ich fürchte, mir fehlt für tiefere Diskussionen Fachwissen. Aber ich bin irgendwie doch froh, dass die Dinger vom Markt genommen wurden.
Ich finde ja Simulationstechnologie in der Medizin grundsätzlich gut. Training für Chirurgie, Spiegelungen mal „ausprobieren“, Ultraschall am PC lernen. Meinetwegen Trainingslehre, Leitlinien, Differenzialdiagnostik, Medikamenteninteraktionen. Geht alles.
Ein tolles Buch ist EKG für Isabel, was der Autor für seine Tochter Isabell geschrieben hat. Hier auch gerne mit ergänzendem PC Lernprogramm.
Aber alles das fordert und fördert aber den Menschen/Arzt/Therapeuten hinter der Technologie.
Zu Heathers Kommentar: ja, es wurden bisher mehr Fehler durch Menschen, als durch KI gemacht. So funktioniert Statistik. Aber wenn bisher 1 Fantastillionen Diagnosen von menschlichen Ärzten zu xy Fehlentscheidungen geführt haben, müsste man ebenfalls xy Diagnosen zu xy Fehldiagnosen von KI setzen, um eine relevante Aussage zu bekommen. Dafür gibt es noch kaum Grundlagen. Bei Kinderärzten hat man so etwas versucht. Fazit dort: KI ist zuverlässiger als ein unerfahrener Kinderarzt. Betonung auf unerfahren. Bei „alten Hasen“ sah es anders aus. Cochrane oder medline bieten einige Studien dazu kostenfrei.
Ferner gibt es ganz verlässliche Studien, die zeigen, dass Notärzte einen großen Teil ihrer Entscheidungen durchaus intuitiv treffen. Und damit besser fahren, als die relevanten Leitlinien.
Ich schließe ja gar nicht aus, dass die Zukunft diesen Zustand umkehrt - nur aktuell ist es weit davon entfernt.
Also - das Thema bleibt schwierig.
Ich will aber den Fokus gar nicht vom Schreiben wegführen…