Stilblüten, die man besser vermeiden sollte...

Kommt für mich drauf an, was ich sagen will.
Im Sinne von “zum Ausdruck bringen” halte ich “widerspiegeln” für legitim, denn:

Meine Augen spiegeln nicht meine Trauer, sondern sie spiegeln sie wider, wenn z.B. jemand anderes diese Trauer in ihnen sieht. Zwei verschiedene Dinge.

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Na ja.
Wer entscheidet, was richtig und was falsch ist? – Und in dem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie lange etwas falsch gemacht werden muss, bis es richtig wird. :wink: Siehe »nichtsdestotrotz«…

»Widerspiegeln« finde ich jedenfalls schon in einem Wörterbuch von 1982 (ältere habe ich nicht zur Hand). Ich selbst habe das immer so gesehen wie Ennui: »Spiegeln« ist die echte physikalische Reflexion; »widerspiegeln« wird eher im übertragenen Sinne gebraucht. Keine Ahnung, ob das so richtig ist (bei den Leuten, bei denen das Wort ganz generell richtig ist) oder ob das eine Fehlinterpretation war.

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Gegenspiegeln (wider) erscheint mir ein sinnloses Wort. Erneutspiegeln oder zurückspiegeln (wieder) ebenso, falls man nicht in den Rückspiegel sieht. Am besten formuliert man als Verfechter von widerspiegeln einen Satz, der, wenn man widerspiegeln durch spiegeln ersetzt, sinnlos wird. Dann muss man nicht länger debattieren.

Och, ich kann es auch einfach so weiter benutzen. Ein Wort, welches seit Jahrzehnten im allgemeinen Gebrauch und in etlichen Wörterbüchern (sogar schon in dem der Gebrüder Grimm) zu finden ist, kann nicht wirklich falsch sein. Und mir fehlt einfach etwas, wenn ich schreibe: »Der Roman spiegelt meine Auffassung.«

Das halte ich für wenig hilfreich. Mit der gleichen Argumentation könnte man sämtliche Synonyme eines beliebigen Wortes aus der Sprache streichen.

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