Entweder ist die Stilanalyse für mich zu streng, oder ich verwende sie falsch, oder ich schreibe wirklich schrecklichen Stil. Jedenfalls gelingt es mir kaum, einen Satz zu schreiben, den sie nicht anmeckert. Beispiele:
“Ich hätte es mir ja denken können!”
→ hätte: “Schwache, unpräzise Formulierung”; ja: Unnötiges Füllwort
“Sie konnte besser lesen, als ich”
→ konnte: “Schwache, unpräzise Formulierung”; als: “Kann das Zeitwort hier weggelassen werden?”
“Ich war damals schon größer, als sie”
→ war: “Schwache, unpräzise Formulierung”; damals: “unnötiges Füllwort”: schon: “wertend”; größer: “Adverbien und Adjektive können meist weggelassen werden”; als: “Kann das Zeitwort hier weggelassen werden?”
Ich bin kein geübter Autor, und habe darum mit Sicherheit stilistische Schwächen. Aber ist es wirklich so arg? Wie sollte man denn die obigen drei Sätze formulieren, damit sie gutem Stil entsprechen?
Macht die Stilanalyse hier nicht den Fehler, Vergangenheitsform grundsätzlich als “Schwache, unpräzise Formulierung” anzukreiden? Ich meine, “hätte”, “konnte” und “war” sind ja Wörter, die in manchen Zusammenhängen durchaus sinnvoll und auch stilistisch korrekt sein können, nicht?
Oder verstehe ich die Stilanalyse falsch?