Selfpublishing und Marketing unter Pseudonym: Vertretbar oder problematisch?

Geht ja nicht! :smiley:

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Ich liefere hier mal ein kleines Update - dieser Thread hat mir wirklich unglaublich geholfen! Danke für euer aller Unterstützung!!!

Ich habe mich jetzt für folgenden Weg entschieden:

  1. Selfpublishing über BoD. Damit erhalte ich unter anderem eine ISBN. Im Impressum steht BoD, während ich nur mit meinem Pseudonym vertreten bin. Ich warte sehnsüchtig auf das Belegexemplar und habe Panik, dass es eine grandiose Enttäuschung wird.

  2. Um Werben zu können, brauche ich als Pseudonym ein Publikum, das für mich erreichbar ist, ohne dass ich auf bestehende Kontakte zurückgreifen kann. Dafür eignen sich am Besten Social Media Kanäle. TikTok und Instagram haben relativ große Lesezirkel, die sich über die entsprechenden Hashtags erreichen lassen. Es gibt noch eine Reihe andere Plattformen wie Goodreads (hauptsächlich englischsprachig) und Wattpad (bringt andere Probleme mit sich).

Um diese Kanäle nutzen zu können, MUSS ich in Deutschland ein Impressum angeben, bzw. eine „sprechende URL“ bzw. den entsprechenden Hinweis in der Bio haben - und damit kommen wir zum nächsten Punkt.

  1. In den letzten 48h habe ich meine Homepage gebaut (yay, Wordpress, yay, ChatGPT*). Dort habe ich die notwendigen Seiten (Impressum und Datenschutz) angelegt. Imfall nutze ich nicht meine Adresse, sondern eine c/o-Variante mit Vollmacht für die Annahme von bspw. Einschreiben. Ich habe außerdem das Buch vorgestellt, mich als Pseudonym vorgestellt und bereits Social Media Kanäle verlinkt, deren Handles ich, soweit möglich, schon geblockt habe, als das Pseudonym feststand.

Spannend war vielleicht noch die Einbindung von WooCommerce, der Online-Shop-Variante von WP. Als Kleinunternehmung bin ich befreit von der Umsatzsteuer, die darf dann aber im Shop auch nicht ausgewiesen werden. Da darf man sich dann nicht wie ich kurz wegen des Buchpreisbindungsgesetzes verwirren lassen. Für den Shop braucht es AGB, Widerrufserklärung und den ganzen Spaß - ich habe herausgefunden, dass der Anwalt, dessen Podcast-Folge ich oben verlinkt habe, für all das richtig gute kostenlose Generatoren anbietet - wenn ich reich und anonym berühmt bin, leiste ich mir dann eine individuelle rechtliche Lösung. Aber erst dann. Bis dahin habe ich da keine Würde.

  1. Als nächstes kommt der schwierigste Teil… anonym Kontakte knüpfen. Aushalten, dass Interaktionen ausbleiben. Sich nicht entmutigen lassen, wenn es sehr still ist auf dem sozialen Medium. Da tue ich mich schwer. Ich habe mich deswegen dazu entschieden, eine Strategie zu entwickeln, die ihrerseits eine Geschichte ist, so dass ich - hoffentlich - nicht den Spaß daran verliere.

Das bedeutet auch, dass ich - wie ihr hier vorgeschlagen habt - transparent mache, dass es sich um ein Pseudonym handelt. Ich reite nicht darauf herum, aber es gibt mir auch innerlich die Freiheit, bei der Strategie-Geschichte kein schlechtes Gewissen zu bekommen, wenn ich mich von der Realität fernhalte.

  1. Unklare Punkte: Darf ich das eBook auch selbst verkaufen (denn da ist ja die eindeutig höchste Gewinnmarge zu verorten)? Schalte ich die Werbung für Amazon über BoD? Wie kann ich andere Plattformen sinnvoll unterstützen? Sinnvolle Analysetools? Was bietet mir Amazon, wenn ich nicht direkt darüber den Werbung schalte? Welche Möglichkeiten bietet mir BoD (ja, ich habe die (leeren) Grafiken bei myBoD schon gesehen)? Wie weit komme ich mit Matomo?

Meine Zeit für dieses Projekt läuft aus - ich hoffe, ich bekomme noch einiges weggeschafft. Wenn ich ein einziges Buch an eine Person verkauft bekomme, die ich nicht kenne (was einfach sein sollte, weil nur zwei Personen überhaupt von diesem Projekt wissen)… raste ich aus. Der Champagner steht schon bereit - auch wenn die Person mir dann mitteilt, dass sie das Buch gehasst hat. :smiley:

Dieses und mehr treibt mich um. Vielleicht hilft es ja irgendwem irgendwann einmal. Sollte ich neue Erkenntnisse gewinnen, hinterlasse ich sie hier.

*ChatGPT hat von mir das Exposé zu fressen bekommen und hat mit einem entsprechenden Prompt die aalglatten Texte produziert, die ich für die Öffentlichkeitsarbeit brauche. Ja. Ich hätte das selbst machen können. Oder jemanden beauftragen. Aber gerade konzentriere ich mich auf SP und werde alles Geld und alle Zeit sparen, die möglich ist. Ich hätte es gerne individueller, aber das kann ich nur als Ziel am Horizont verfolgen.

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In Deutschland vermutlich nicht ohne Gewerbeanmeldung, denn das wäre vermutlich keine freiberufliche Tätigkeit mehr, sondern gewerblich.
(Laienmeinung, keine Rechtsberatung)

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aber hier willst du keine Werbung dafür machen?

Würde ich auch nicht, wenn es ein geschlossenes Pseudonym werden soll.
Ich selbst plane auch, unter Pseudonym zu veröffentlichen, und dann soll mein Buch für sich allein stehen, ohne dass ein Leser, der den Buchtitel googelt, auf meinen Account hier und meine tausend Beiträge zu allen möglichen Themen stößt.

hmm Antist ist also sein/ihr Klarname? :upside_down_face: Es ist ja nicht so, dass es mit dem Account hier eine jahrelange Historie gäbe, aus der man irgendwie auf die reale Person schliessen könnte…

Sie hat sich hier als Biologin mit bestimmten Fachgebieten vorgestellt, wer weiß, für wen aus dem Bereich die bisherigen Informationen schon eine eindeutige Identifizierung ermöglichen.

Was @_Corinna schreibt. Es geht nicht, sonst müsste ich diesen Aufwand nicht betreiben. Dafür zwinge ich euch die Prozesse auf, die ich durchlaufe, damit ich wenigstens irgendwie darüber reden kann. :slight_smile:

Das Handle Antist nutze ich an verschiedenen Stellen zu unterschiedlichen Themen im Netz. Es ist nicht sonderlich anonym. Mein Pseudonym muss - so gut es geht, ohne völlig paranoid zu werden - für sich existieren. Wegen der bereits erwähnten Sachbücher und Personen, mit denen es berufliche Verbindungen gibt. Ich will es einfach nicht riskieren. Und ja, ich finde das ziemlich sicher nerviger als alle, die sich das hier durchlesen wollen. ^^

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Danke dafür, ich finde das sehr spannend und informativ.

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siehst, und ich habe mir nichtmal die Mühe gemacht, danach zu suchen :slightly_smiling_face: aber vollkommen ok, ist ja deine Entscheidung. Mich hätte es jetzt einfach interessiert. Drücke die Daumen, dass der Korken schnell knallt :partying_face:

Gibt ja auch keinen Anlass. :smiley:

Aber … aber wir verfolgen die Entwicklung deines christlichen Romans so lange, vielleicht gibts du uns ja einen indirekten Hinweis :stuck_out_tongue:

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Das habe ich definitiv nicht vor. Aber falls du mal nette christliche Liebesromane lesen möchtest, kann ich dir gerne welche empfehlen.

Das stimmt. Ich habe früher an einer Universität in der Biologie gearbeitet und tatsächlich - innerhalb eines Themengebietes - „kennt man sich“. Dafür kennt man auch Geheimnisse. Wo z.b geklonte Bäume in Berlin rumstehen. (harharhar) :smiley:

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Ich habe gerade die Autorin Juliane Stadler (bisher zwei historische Romane im Mittelalter-Setting) für mich entdeckt. Ihr Instagram-Profil gefällt mir sehr gut und ist sehr zurückhaltend. Das Profilfoto zeigt sie in echt, aber sonst fast nur Fotos von Natur, Büchern, etwas Text, mal ein Veranstatlungshinweis, eine Frage an die Follower, eine Buchverlosung … Regelmäßig Stories über Erwähnungen oder eigene Empfehlungen, etc. Sehr sympathisch und genug „Content“, dass ich dem gern folge und mich irgendwie verbunden fühle.
Ich gebe zu, dass ich unbewusst vielleicht schon gut finde, dass ich überhaupt ein Gesicht vor mir habe (das ja auch im Buchdeckel ist, was ausreichen würde). Aber vielleicht könnte man dafür wirklich einen Profi-Maskenbildner engagieren, der das Gesicht bis zu Unkenntlichkeit für eben diese 2-3 Fotos verändert. Das würde sich für mich noch okay anfühlen. Die Fotos würden schließlich auch rund 10 Jahre erstmal gültig sein und nicht erneuert werden müssen.
Oder, vielleicht als Fantasy-Autor, ein gezeichnetes, eher Comic-artiges Porträt, das grundsätzlich von den Hauptmerkmalen passt (Augenfarbe, Frisur, Geschlecht), aber ansonsten überzeichnet / artifiziert ist…?

Hallo, gerne,

gerade habe ich meinen 3. Band zur Herausgabe in BoD eingestellt. Titel: Kurzgeschichten.
Alle drei Bände. 1. Band - Klänge und Farben in Worte, 2. Band - Zwischen den Schatten, 3. Band -Traumland. In allen drei Bänden gibt es Geschichten von Jesus.
Liebe Grüße
Reinhard Mein

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Welche Vorteile haben Verlage im Vergleich zum selbst veröffentlichen, wenn man kein großer Autor ist? Außer einem Impressum und Pseudonym natürlich. Aber es gibt doch für alles Firmen. Impressum Service z.b.

Dass sie eine Marketingabteilung haben und schon ein Publikum. Und einen Namen, der idealerweise eine gewisse Qualität garantiert, gerade weil so ein heftiger Selektionsprozess auf Qualität im Vornherein passiert. Das ist sicher unbestreitbar. Aber eben… mit einem Erstlingswerk unterzukommen, bedarf mehr, als ich derzeit bieten kann. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Und das ist auch der Grund, warum Impressumsservices für mich (!) nicht in Frage kommen - da häufen sich einfach Kosten, die ich noch nicht bereit bin zu tragen, solange ich nicht weiß, ob das sinnvoll ist, was ich hier mache. :slight_smile:

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