Ich finde, Corinna hat recht.
Und was wäre denn damit, nicht sich selbst, sondern die Protagonisten in den Vordergrund zu stellen. Nehmen wir mal Donna Leon und ihren Comissario Brunetti. Was wäre gewesen, wenn die Figur und nicht sie als Autorin zum Beispiel Interviews gegeben oder einen social media Auftritt gehabt hätte? Stephenie Meyers mit ihrer Vampir Saga. Warum nicht Edward, Bella und Jacob? Als Avatare. So, als gäbe es sie?
Klar, funktioniert bei Serien besser. Aber man könnte hinter seinem Pseudonym verschwinden und die Figuren in den Vordergrund stellen…
Was steht denn eigentlich im Klappentext über den jeweiligen Autor?
Hans Müller lebt am Rande des Harzes, zusammen mit seiner Frau und fünf Kindern. Er schreibt schon seit seiner Kindheit. Bla bla blubb. Ist doch oft alles sehr vage. Interessiert mich als Leser aber auch kaum. Nur, ob bald was Neues von diesem Autoren erscheint.
Laut meiner Tochter gibt es immer mehr Streamer und ähnliches bei youtube, die animierte Avatare haben und nie ihr Gesicht zeigen. Warum nicht eine geheimnisvolle Aura? Ich würde vermutlich alles tun, um im Verborgenen zu sein. Weil ich da draußen sehr menschenscheu geworden bin. Manche Autoren inszenieren sich öffentlich, haben ihre Fans und Erfolg. Aber nicht jeder ist so. Vielleicht sollte man das Geheimnisvolle inszenieren.
„Comissario Brunetti, wann wird endlich das nächste Buch von Ihnen erscheinen? Warum dauert das so lange?“ - „Ach, das liegt mal wieder an meiner Autorin. Aber wer interessiert sich schon für die? Ich habe…“
Genau so meine ich das😄
Naja, idealerweise bleibt es ja nicht bei einem Buch. ^^
Social Media lebt davon, gefüttert zu werden - vor allem die Algorithmen. Aber Social Media ist auch zu sozial, als dass man permanent für ein Buch werben könnte. Entweder wurde das Buch schon gelesen oder man will es nicht lesen. In beiden Fällen tue ich mir keine drölfzig Beiträge zu einem Buch an. Das meinte ich damit, dass es auf diesen Kanälen so sehr um Personen / Persönlichkeiten geht: Werbung kann keine Werbung sein, sie wird toleriert, wenn die Inhalte unterhaltsam sind. Alle Woche „Lest mein neues Buch!“ und „Lest mein Erstlingswerk!“ zu skandieren, wird niemanden hinter dem Ofen hervorlocken, denke ich.
Ich möchte immer wissen, wer mir da was für eine Geschichte auftischt. Eine Geschichte über das Altwerden und die Autorin ist 23? Eher nicht. Hans Müller, der am Rande des Harzes mit seiner Frau und fünf Kindern lebt, erklärt der Welt, warum er den Feminismus unterstützt? Ich bin skeptisch. Möglicherweise bin ich untypisch, aber ich folge auf Meta meinen liebsten Autoren und bin neugierig, was sie so posten. Aber ja, natürlich mache ich das auch, weil ich sofort wissen will, wenn ein neues Buch erscheint. Aber die Zeit dazwischen will gefüllt werden.
Das finde ich eine ganz, ganz tolle Idee. Ich muss darüber nachdenken, wie ich das umsetzen würde.
yep
Jain. Klar, den Einstieg findest du auch über das Buch als Produkt, aber bist du (dein Autorenname) eine Marke, hast du mehr Wiedererkennungswert und eventuell mehr Reichweite.
Gerade im deutschen Romance-Bereich sieht man das viel auf Instagramm, TikTok und Threads. Die (zumeist) Autorinnen machen sich bekannt, sei es als Buchblogger, Lebensweisheiten oder Einblick in den Schreibprozess und generieren damit Reichweite. Und gerade geht viral, dass einige Verlage bei Manuskripteinreichungen fragen, wie groß denn die Reichweite ist. Sprich: wie viel Umsatz kann man vermutlich generieren.
Das geht mittlerweile Hand in Hand.
Und: ich folge ebenfalls einigen meiner Lieblingsautoren auf Meta. Vor allem denen, die es nicht bei Instagram gibt
Ich denke, du hast die Antwort auf deine Frage schon gefunden.
Starte mit einem Pseudonym, verrate nicht zu viel aus deinem Leben - denn das willst du auch nicht -, stelle dein Buch in den Vordergrund und sollte es einschlagen, wie eine Bombe, bleib mysteriös, wage, fantasievoll. Das ist kein Lügen.
Musst du auf den roten Teppich, kannst du dich immer noch beraten lassen.
Wer ist Elena Ferrante? Niemand weiß es, außer ihr Agenten Team. Funktioniert wunderbar. Die drehen auch Fernsehreportagen für sie/ihn. Die Bücher verkauften sich millionenfach. Vielleicht auch deshalb? So stelle ich mir das für mich auch vor.
Hey ihr, Pseudonym entspricht aber nicht anonym, wenn man in Selfpuplishing arbeitet. Wegen dem nervigen, ladungsfähigen Impressum in Onlinemedien (Website, Instagram, e-books) ist es fast unmöglich deinen Klarnamen zu verbergen. Auch in Buchimpressum stehen Daten, die auf dich hinweisen.
(Wohn Adresse kann immerhinh durch Weiterleistungsservice diskret behandelt werden)
Die einzige Möglichkeit wäre über einen Verlag zu gehen, da in diesem Fall der Ansprechpartner, dann der Verlag ist und dich als Pseudonym schützt. Hier muss man dann ganz genau auf den Vertrag schauen. Früher war es üblich, dass man bei Pseudonym Nutzung die Rechte des Werks an den Verlag abtritt. D.h man wird evtl im Rahmen eines Vertrags für das Buch bezahlt oder bekommt Tantiemen, aber weiterführende Nutzung wie Verlagswechsel, Verfilmung unterliegt nicht mehr dem Original Autor.
Verflixt. Das wusste ich nicht. In dem Fall bleibt die Geschichte unveröffentlicht oder ich muss sie gravierend abändern. Schade, aber gut zu wissen. Danke.
Die Zeiten sind glücklicherweise vorbei:
Das wurde irgendwo hier im Forum schon mal vorgestellt, da hatte ich mir den Link gespeichert. Soweit ich das beurteilen kann, reicht das aus, um unter Pseudonym zu schreiben und damit die Offenlegung des Klarnamens zu verhindern.
Danke für den Hinweis. Für mich kommt das nicht in Frage, denke ich - es ist ein Erstlingswerk und die Kosten wären insgesamt viel zu hoch. Dafür bin ich nicht ausreichend überzeugt von mir und meinem Können. Vielleicht nutze ich das dann an anderer Stelle, um herauszufinden, ob es sich überhaupt lohnt, diese Art von Geschichtenerzählerei weiter zu vertiefen.
Guten Tag,
ich habe bereits drei Bücher mit diesem Verfahren veröffentlicht. Ich arbeite von Anfang an mit Books on Demant zusammen. Schreiben geht mit Papyrus zusammen sehr gut. Es ist sehr professionell. Im BoD kann ich dann wählen, was ich machen möchte. Also E-Books, Taschenbücher usw. Ich habe mir auch ein Pseudonym zugelegt, das ist aber kein Muss. Pseudonyme werden heute besonders im Internet und in der digitalen Kommunikation verwendet. Allerdings geht es im Internet in der Regel nicht um die Veröffentlichung bedeutender Werke. Der Zweck, die wahre Identität zu verbergen, steht hier meist im Vordergrund. Sie dient hauptsächlich zum Schutz der Privatsphäre der Menschen. Heute ist das meiner Ansicht nach sehr wichtig, vor allem, wenn man politische Inhalte in seinen Büchern verarbeitet. Mit BoD bin ich damit bislang sehr gut gefahren. Kann ich nur empfehlen.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Mein
Und wie setzt du das im Marketing um? Oder verlässt du dich da auf BoD?
@Antist Im einzigen anderen Beitrag hat rmein mit „4omini“ signiert, das wird wohl ein Bot sein. Ich würde die Beiträge mit Vorsicht genießen.
Hallo,
ja, ich mache alles selbst, auch das Cover. BoD veröffentlicht das Buch in allen europäischen Buchhandlungen. Über Internet heute kein Problem mehr. Es gibt in verschiedenen Buchhandlungen dann auch ein Taschenbuch dazu.
Ha, ha, ha,
vor mir braucht keiner Angst zu haben. Ja, ich arbeite mit KI beim Schreiben zusammen. Hauptsächlich beim Recherchieren. Das verkürzt die Schreibzeit erheblich.
Danke lieber Reinhard
Wärst du so freundlich mir einen deiner Titel zu verraten, den du bei bod veröffentlicht hast?
Ich interessiere mich sehr für die jungen Jahre unseres Heilandes.
Ein geschlossenes Pseudonym lässt sich schwierig bewerben, keine Lesungen, es sei denn mit einem Schauspieler, keine Messen, keine Presse, keine Fotos. In einem gefakten Lebenslauf sehe ich das geringste Problem. Es gibt ein paar Autoren, die mit Maske auftreten. Vielleicht interessanter als gefakte Fotos.