Hallo Leute! Mich würde interessieren, was andere Selbstverleger hier von der Frage Amazon vs. andere Distributoren wie Tolino und Neobooks halten. Ich hatte Bücher auf mehreren Kanälen, aber sie haben auf den alternativen Kanälen praktisch keine Leser gefunden. Schweren Herzens habe ich mich entschlossen, bei neueren Büchern exklusiv auf Amazon zu bleiben (wegen KDP Select). Ich bin selbst aber in dieser Frage hin- und hergerissen, am liebsten wäre mir eine ganz andere Platform oder evtl. der Weg über kostenlosen Download der Ebooks mit Donation via Paypal oder Patreon. Was haltet Ihr davon? Exklusiv auf Amazon, ja oder nein? Alternativen?
Über 70 Prozent aller SP-ebooks werden auf Amazon verkauft. Ich stelle zuerst bei KDP ein, erweitere aber später das Angebot auf neobooks. Allerdings muss das zum gleichen Preis erfolgen, wegen der Buchpreisbindung. Solange das KDP-Select läuft, verstößt eine weitere Veröffentlichung gegen die Amazon-Richtlinien. Auch kann man ein KDP-Buch nicht mehr löschen, wenn es veröffentlicht wurde, nur aus dem Angebot nehmen. KDP-Select wird permanent um weitere 3 Monate verlängert, wenn man es nicht im Bücherregal ausklickt.
Für mich hat sich die Kombi mit Amazon und anderen Distributoren am Schlauesten erwiesen. Du wirst als unbekannter Autor keine Chance haben Deine Bücher zu verkaufen. Mit KDP ist es ein wirkungsvoller Zweig. Das lohnt aber nur, wenn man bereits mehrere Werke derselben Genre eingestellt hat. Ich habe genau soviel Bücher, dass ich ein ganzes Jahr die Werbung schalten kann. In meinen Werken verlinke ich auf andere, die ich nicht in KDP eingestellt habe. So funktioniert es wunderbar und bringt viele neue Kunden.
Außerdem darf man KDP nicht unterschätzen. Denn Amazon bezahlt die gelsenen Seiten im Gegenzug zu anderen Anbietern sehr gut.
Ich stehe noch am Anfang, auch wenn ich schon drei Bücher veröffentlich habe. Angefangen habe ich mit zwei Teilnahmen am Kindle Storyteller. Den dritten Band habe ich am 1. März 2020 veröffentlicht und bin voll in die Corona-Flaute bei Amazon gelaufen. Habe dann bei Tolino alle drei zusätzlich veröffentlicht und dort viel mehr verkauft, als beim großen A.
Mein Fazit: auf jeden Fall beide Wege gehen (sobald man nicht mehr an KDP gebunden ist, was eine Voraussetzung für den Storyteller ist).
Du scheinst ja recht unentschlossen zu sein, was du mit deinen Büchern erreichen möchtest, wenn du zwischen KDPselect und gratis über die eigene Website schwankst Was die freiwilligen Spenden anbelangt: Da würde ich mir nicht allzu viel ausrechnen.
Wenn du gelesen werden möchtest, kannst du sicherlich auch Seiten wie wattpad nutzen. Wenn du gekauft werden möchtest, kommst du an Amazon natürlich nicht vorbei und solltest du dich dort exklusiv auf drei Monate binden, wird das mit einer leicht erhöhten Sichtbarkeit belohnt, falls dein Buch ausgeliehen wir. Da besteht dann auch die Chance, für PrimeReading oder einen KindleDeal ausgewählt zu werden.
Über die Tolinoallianz kann es ganz gut laufen, wenn du Werbeplätze erhältst, vor allem auf der Thaliaseite lohnt sich das und sollten deine Bücher eher gekauft denn geliehen werden, dann kann die Tolinoallianz die entgangenen Tantiemen von select gut ersetzen. Dazu setzt du dich rechtzeitig - im Schnitt drei Monate früher - mit Martina von TolinoMedia in Verbindung.
Solltest du mit deinen Veröffentlichungen Erfolg haben, wirst du auch gerne von Verlagen angeschrieben, die sich eine Mitarbeit vorstellen können; dann kannst du überlegen, was für dich das Vernünftigste ist.
Ich hätte das wohl genauer bestimmen sollen. Mein Ziel ist, möglichst viele Leser zu erreichen. Ich glaube aus verschiedenen Gründen nicht, dass die kostenlose Weitergabe auf der Homepage funktioniert. Unter anderem ginge das ja nur, wenn eine große Menge von Lesern mit E-Book Lesegeräten auf die persönliche Webseite surfen würde, der Aufwand ist also vom “Marketing” her u.U. noch größer als beim Verkauf auf Amazon.
Interessieren würden mich aber auch dazu andere Erfahrungen zu “alternativen Vertriebswegen”.
Persönlich tendiere ich ebenfalls zu Amazon plus andere Kanäle und habe dazu bisher Draft2Digital verwendet. Leider kann ich die Erfahrungen anderer hier aber nicht teilen. Bei mir hat sich kein Buch per Draft2Digital gut verkauft, gerade mal ein Dutzend E-Books oder so sind verkauft worden. Auf Amazon hingegen verkauft sich ein Buch extrem gut (“Vicky, die Sternenkriegerin”), der Rest dann auch nicht besonders aber noch besser als bei allen anderen Platformen. Wie Amazon wohl auch kalkuliert, sind die Einnahmen aus KDP Page Read höher als die Verkäufe auf anderen Kanälen, was ja bedeutet, dass dort auch mehr Leser sind. Nur frage ich mich, ob ich das wirklich unterstützen will. Da kann ich mich nicht entscheiden. Ich möchte jetzt nicht zu politisch erscheinen, aber Amazon hat ja leider schon in gewisser Weise das Ziel, den offenen Buchmarkt zu zerstören und sowohl E-Book Leser als auch Selbstverleger an sich zu binden.
Ich denke mal, ich werde das weiter testen, mal ein Buch exklusiv auf Amazon, mal auf Amazon und zehn weiteren Platformen.
Dann müsstest du konsequent sein und den Verkauf über Amazon ausschließen.
Ich gehe deshalb nicht über BoD, weil mir die Verträge nicht gefallen und die Wahrscheinlichkeit gering ist, darüber ein Buch in den stationären Handel zu bringen, der im Übrigen von Ketten wie Thalia dominiert wird. Die dieselben Absichten verfolgen wie Amazon, wenn es um Kundenbindung geht - sie tun es halt weniger erfolgreich. Was nicht heißt, dass Amazons Geschäftspraktiken bewundernswert sind.
Wenn es um eBooks geht, sehe ich keinen Vorteil bei irgendeinem Distributor - welcher könnte das sein? Ich bin neugierig
Ich finde es praktisch, für beides einen Anbieter zu nutzen. Ich veröffentliche dadurch quasi gleichzeitig. Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass mich jemand bei epubli sucht bzw. findet, sieht er gleich, dass er sich zwischen den Varianten entscheiden kann ohne weitersuchen zu müssen.
Du überlässt es dem Distributor, die Layouts zu gestalten, oder verstehe ich das falsch?
Dass sämtliche Versionen miteinander verlinkt werden bzw. auf einer Produktseite gemeinsam erscheinen, das kannst du ja auch bei allen anderen Anbietern einstellen. Suchen muss niemand mehr
Ja, verstehst du falsch. Ich meinte das so, dass ich epubli unglaublich praktisch finde.
Was hat die gleichzeitige Veröffentlichung mit den Layouts zu tun? Da stehe ich nun auf dem Schlauch. Ich gestalte das Cover, lade es hoch, lade meinen Inhalt hoch, folge den Anweisungen und klicke auf “Veröffentlichen”. Das gleiche mache ich mit dem ebook.
So dachte ich mir das Aber so würdest du es im KDP-Dashboard auch machen und würdest dafür etwas mehr an Tantiemen erhalten. Was ich meine: Worin besteht die Arbeit des Distributors, die du bezahlst, wenn der Aufwand derselbe ist? Ich nehme an, du belieferst auch andere Shops und das geht dann schneller, weil du nur einmal hochladen musst und nicht zweimal?
Mh. Wieviel Geld ich bekomme, steuere ich über den Verkaufspreis. Für die Veröffentlichung bezahle ich nichts. Und meine Bücher sind nachher überall verfügbar.
Natürlich steuerst du das, aber ich nehme doch an, dass epubli davon etwas abbekommt? Wenn also dein Buch über Amazon gekauft wird, dann zahlt Amazon deine Tantieme an epubli aus und epubli gibt es dann an dich weiter und zieht für sich ein bisschen was ab?
Ja, ich habe mir gerade mal den Rechner angeschaut. Dann sind es 5 Cent mehr, beim Druck sogar 50 Cent. Aber ist epubli ein Shop, über den viel verkauft wird? Wenn über Thalia, Osiander oder Amazon gekauft wird, sind es 50 Cent pro eBook, die nicht an dich gehen. Das finde ich dann doch recht viel gemessen an den Preisen, die im SP-Bereich üblich sind. Mir täte es das zu weh