Seitenzahlen auf Leerseiten / Vakatseiten

Hallo zusammen,

ich bin heute auf ein Problem gestoßen, das ich leider nicht gelöst bekomme.
Ich habe festgelegt, dass neue Kapitel immer auf einer rechten Seite beginnen sollen. Dadurch kommt es vor, dass Papyrus eine neue, leere linke Seite anlegen muss.
Diese Seite hätte ich gern ohne Seitenzahl.
Ich kriege es aber nicht hin, den leeren Seiten eine separate Stammseite zuzuweisen. Die ersten 6 Seiten und die letzten paar Seiten meines Buchs haben korrekterweise keine Seitenzahlen, das funktioniert also mit einer Stammseite. Nur mit einzelnen Seiten mittendrin kriege ich es nicht hin. Weiß jemand Rat?

Vielen Dank
Jannes

Hallo Jannes, du kannst es so machen, dass du ein Grafikobjekt erstellst und es über die Seitenzahl legst … weiß eingefärbt natürlich. Dann werden die Seitenzahlen nicht mitgedruckt.

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Nein, auf leere Seiten gehören keine Seitenzahlen. Oftmals wird auch bei Bildseiten oder auf Seiten mit anderen Gestaltungselementen darauf verzichtet. (Wenn auch natürlich weiter durchgezählt wird). Grafiker lösen dieses Problem bei der Gestaltung mit reinen Grafikprogrammen auch nicht anders. Als Gestalter muss man ohnehin Seite für Seite durchgehen. Einen leeren Kasten über die überflüssigen Seitenzahlen zu legen ist mit copy & paste kein nennenswerter Aufwand. Das macht man ganz am Besten ganz am Schluss, damit nichts verrutscht und keine Fehler passieren :slight_smile: Mit Papyrus habe ich das noch nicht versucht, nutze ich nur zum Schreiben. Aber bei Indesign mache ich es immer so.

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Ich habe eben mal einige Bücher von verschiedenen Verlagen durchgesehen.
Es scheint sich eine immer häufiger vorkommende Unsitte breitzumachen. In vielen Büchern wird beim Ende eines Kapitels, ob ganz leer oder nur bis ca. der Hälfte der Seite reichend, keine Seitennummer angezeigt.
Ich verstehe den Sinn und Zweck nicht. Oder gibt es da etwas in der Drucktechnik, die sowas fördert?

Ich empfinde das als fehlende Orientierungshilfe, die Seitenzahlen ja nun einmal sind. Dennoch, “Unsitte” finde ich zu stark in der Wortwahl - Wenn’s tatsäclich üblich ist, kann man das ja mal einbauen. Ich recherchiere mal genauer.
Bildseiten sind natürlich etwas anderes.

OK, nachdem ich mal unsere Bücherwand durchgeschaut habe, habe ich tatsächlich alles gefunden - hauptsächlich aber wird von der “immer nur links anfangen” Regel abgewichen, bei den neueren Büchern. Selbst hochwertige Hardcover fangen auch mal auf einer rechten Seite an, wenn sonst eine Leerseite entstehen würde.
Gleiches auch bei neueren englischen Werken, auch Bestseller.

Ich glaube nicht, dass das eine neue Unsitte ist … das war schon immer so. Das sind eher allgemeine Regeln der Buchgestaltung. Ich habe eine Buch von 1986 von der Büchergilde Gutenberg über Johannes Gutenberg … da wird das auch so gehalten (keine Seitenzahl links wenn rechts ein neues Kapitel beginnt). Sieht einfach schöner aus.

Vielleicht kennt die jemand, wenn es sie gibt, denn es ist unschön und für mich nicht nachvollziehbar, warum einer Seite, die zwar mitgezählt wird, aber keine Seitenzahl bekommt, nur weil sie nicht vollständig mit Text gefüllt ist.

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Für dich ist es unschön, Susanne findet es schöner. Offenbar empfinden die Buchgestalter wie Susanne.

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Hallo Waba, zum Glück kann das ja jeder halten wie er will. :slight_smile: Ich habe nun auch mal einige ältere Hardcover-Bücher aus den 70er, 80er und 90er Jahren durchgeschaut, in den allermeisten Fällen befindet sich auf der letzten Seite eines Kapitels keine Seitenzahl. Auf Leerseiten ist jedenfalls nie eine, auch nicht auf einer Seite, in der ein neuer Buchteil angekündigt wird, wenn dort sonst kein Text steht. Man achtet halt normalerweise nicht drauf. Für die Orientierung des Lesers spielt es keine Rolle, der findet sich zurecht. Ist also eine Frage des Geschmacks.

Ich finde es auch schöner ohne. Habe dazu das hier gefunden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Paginierung

Zitat:
Weiterhin ist dieses in der Belletristik auf der letzten und deshalb meistens nicht vollständig mit Text gefüllten Seite des Buches üblich; dies gilt auch für die Seiten von Kapitelenden, wenn der Text nicht mehr als ein Drittel der Seite füllt (sogenannte Spitzkolumnen). Auf Vakatseiten, also leeren Seiten, wird die Seitennummer weggelassen.

Ist ja angenehmerweise oberflächentechnisch nur eine Kleinigkeit, ich nehm’s mal in die To-Do mit auf, aber nicht mit hoher Priorität. Mal sehen, wann wir Zeit dazu finden.

Habe hier auch noch was gefunden, Ulli.
https://www.typolexikon.de/pagina/
Es geht hier ja um Leerseiten (Vakatseiten) und letzte Seite eines Kapitels im Textblock.
Für Leerseiten scheint es mir nun klar. Als Begründung habe ich gefunden, dass auf Leerseiten keine Bezüge oder Verweise notwendig sind und deshalb auf eine Paginierung verzichtet werden kann.
Bei unvollständig beschriebenen letzten Kapitelseiten ist deren Nummerierung offensichtlich wahlfrei und wird von den Verlagen unterschiedlich gehandhabt.

Korrekterweise muss ich noch hinzufügen, dass man beim Grafikprogramm das auch anders bzw. eleganter lösen kann, dort kann man einzelne Elemente der Musterseite (Stammseite) mit einer speziellen Tastenkombination auswählen, so lässt sich man im Einzelfall bei Bedarf auch die Seitenzahl entfernen. Das Ergebnis ist dasselbe.

Ja so ähnlich geht es, ohne zu tricksen, auch in PA.
Ich habe mal für ein Projekt eine neue Stammseite mit Namen ‘Leerseite’ angelegt. In dieser ist gar nichts enthalten in der Kopf-/Fusszeile. Somit vollständig Blank. Da ich sie ‘Global’ geschaltet habe, kann ich sie jederzeit auch in anderen Projekten verwenden.
So kann man im Text für eine leere Seite (oder auch für eine Grafikseite), dieser einfach die Stammseite ‘Leerseite’ zuordnen und man bekommt, was typographisch empfohlen wird.

Grundsätzlich ja. Das Problem in meinem Fall ist, dass sich die Leerseiten in Papyrus automatisch ergeben, ich kann also keine Stelle im Text anklicken, um die Leerseite als “aktuell ausgewählte” Seite zu bekommen. Daher bleibt nur das manuelle Erstellen der Grafikobjekte bzw. copy&paste.

Wunschkonzert wäre eine Option “Vakatseiten ohne Seitenzahl/Fußzeile” und dazu als Sahnehäubchen die Definition bis wie viele Zeilen Text eine Seite als leer in diesem Sinne gilt.

Solche Bücher hatte ich auch schon vorliegen. Beim Lesen fehlte dann plötzlich mittendrin eine Seitenzahl, vermutlich hat sich beim Nachbearbeiten die Seite verschoben und das Kapitelende passte dann nicht mehr ganz :wink:

Aber sicher geht das. Diese Stammseiten-Zuordnung macht man natürlich, wie @Susanne24 dies schon schrieb, erst ganz am Schluss, nach Beendigung der Nachbearbeitung.

Hm, ich hab keine Möglichkeit gefunden, mittendrin eine andere Stammseite zuzuweisen. Im Handbuch habe ich nur die Zuweisung über die Seitenbereiche (Einstellungsdialog) gefunden, darüber kann ich aber keiner bestehenden einzelnen Seite mittendrin eine andere Stammseite zuweisen.

Merk dir die Seitennummer der leeren Seite in deinem Dokument.
Jetzt öffne über Menü ‚Dokument / Seitenlayout‘ das Einstellungsfenster
Wähle Option ‚Seitenbereich zuweisen‘. Das sieht jetzt so aus:
Leerseite_01.jpg

Jetzt trägst du die Seitennummer ein und wählst die spezielle Stammseite:
Leerseite_02.jpg

Und schon hast du nach dem betätigen von ‚Übernehmen‘ deine seitenzahllose Seite. Das Ganze jetzt noch für jede deiner leeren Seiten.
Das war’s.
Ich wünsche erfolgreiches Paginieren.

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Beides geht. Freie Auswahl. Aber: Ich würd’ glaube ich das Grafikobjekt nehmen - das ist schneller hin und her geschoben, wenn sich der Text doch nochmal ändert.

Zumal man sich so ein weißes Rechteck einfach aufs Klemmbrett legen und von da bei Bedarf in den Text hineinkopieren kann, das geht ratz fatz.

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