Seitenwind Woche 8: Verborgene Schätze

Al-Ma’arri

Bei meinen Recherchen zur Literatur des arabischen und persischen Kulturkreises bin ich auf vieles gestoßen, was mich erstaunt hat. Am meisten frappiert hat mich jedoch die Begegnung mit Al-Ma’arri. Mit seiner Biografie, wohlgemerkt, nicht mit seinem Werk. Von diesem sind lediglich Auszüge ins Deutsche übersetzt, wenngleich er unter belesenen Menschen als einer der bedeutendsten Dichter und Philosophen seines Kulturkreises gilt.

Al-Ma’arri stammte aus Syrien und war seit seinem vierten Lebensjahr blind. Dennoch galt er als außerordentlich gebildet.
Er weigerte sich, seine Werke zu verkaufen und wurde dennoch berühmt und wohlhabend.
Er verließ nie sein Haus, lebte strikt vegan und weigerte sich zu heiraten, damit er keine Kinder in eine Welt voller Katastrophen setzen würde.
Er war Freidenker und lehnte jede Gewalt ab. Er wandte sich gegen Traditionen und Gebräuche, die um ihrer selbst willen gepflegt werden und setzte sich im Namen der Vernunft energisch gegen alle religiösen Dogmen zur Wehr. Folgerichtig bedachte er alle Weltreligionen gleichermaßen mit seinem skeptizistischen Spott. Ja, er schrieb sogar so etwas wie eine Parodie des Koran!
In der islamischen Welt ist er daher äußerst umstritten. Seine Werke wurden beispielsweise 2007 in Algier von einer internationalen Buchmesse verbannt.

Das Erstaunlichste daran ist: Dieser Abu-l Ala al-Ma’arri lebte von 973 bis 1057 (nach europäischer Zeitrechnung). Also zu einer Zeit, als die Christenheit nach der karolingischen Renaissance im Begriff war, ins finsterste Mittelalter von Analphabetismus und Hexenverfolgung abzutauchen.
Ich wünschte, ich könnte arabisch, um seine Werke lesen zu können.

Nimmersatter Steinbeißer

Das tierliebende Publikum staunte nicht schlecht, als der weltberühmte Zoologe Dr. Bernhard Grzimek am 18. Oktober 1976 in seiner geschätzten Fernsehsendereihe „Ein Platz für Tiere“ eine neu entdeckte exotische Kreatur vorstellte. Zudem verblüffte der Wissenschaftler – weithin bekannt auch durch den 1960 Oscar-gekrönten Dokumentarfilm „Serengeti darf nicht sterben“ – die Zuschauer damit, dass er diesmal nicht wie üblich anschaulich ein lebendes afrikanisches Großwild durchs TV-Studio tigern ließ, sondern lediglich das Werk seines tierischen Schützlings präsentierte, nämlich einige Gesteinsbrocken. Kein Wunder, handelte es sich doch bei der faunistischen Neuentdeckung um ein winziges, scheues Nagetier, genau gesagt eine Silikat-verschlingende Steinlaus mit dem nunmehr wissenschaftlichen Namen Petrophaga l. Eine erste eigenhändige Zeichnung des Forschers, die inzwischen in zahlreiche Standardwerke und Lexika Einzug gehalten hat, zeigt das gefräßige Wesen als sechsfüßige Milbe mit zwei Fühlern und ausgeprägten biberartigen Zähnen.

Die Kunde von Grzimeks sensationellem Fund ging nicht nur wie ein Ruck durch die Fachwelt, sondern löste neben Bewunderung auch beträchtliche Unruhe aus. Denn Grzimeks Studien offenbarten, dass der sagenhafte Steinbeißer trotz seiner verschwindend kleinen Körpergröße von nur 0,3 bis 3 mm einen unbändigen Appetit auf lithogene Nahrung jeglicher Art entwickelt, sich sogar durch Ziegel- und Betonwände durchzufressen vermag und im ungünstigen Fall ganze Gebäude zum Einsturz bringen kann. Grzimek belegte dies in der denkwürdigen TV-Sendung eindrucksvoll anhand eines Films. Noch waren glücklicherweise nur einzelne Exemplare von Petrophaga l. in tiefen Erdproben nachgewiesen worden, aber es mehrten sich die Anzeichen, dass sich die Schädlingspopulation ausbreitete.

Wie jedes Ding zwei Seiten hat, entdeckte die medizinische Forschung wundertätige Fähigkeiten von Petrophaga l. Richtig eingesetzt hat das Nagerinsekt therapeutische Wirkungen in der Behandlung von Nieren‑, Gallen‑ und Speichelsteinen, weshalb die Steinlaus 1983 in das Klinische Wörterbuch Pschyrembel (255. Auflage) von Walter de Gruyter aufgenommen wurde.

Manche Dinge haben sogar mehr als zwei Seiten und die schönste ist der Humor, denn die Steinlaus entsprang einer reinen, schalkhaften Eingebung. Ihr Schöpfer war kein geringerer als Vicco von Bülow, alias Loriot. An jenem 18. Oktober 1976 bestritt nämlich nicht Bernhard Grzimek die Fernsehsendung. Sondern es war von Bülow, der ihn im Rahmen der zweiten Folge seiner eigenen Fernsehsendung „Loriot“ parodierte und das Tierchen mit dem ausgeschriebenen Namen Petrophaga lorioti präsentierte. Mit diesem Sketch eroberte die Steinlaus die Welt. Dass es das fabelhafte Steinbeißerchen zudem 1983 tatsächlich in den seriösen medizinischen Pschyrembel mit einem ebenfalls fingierten Artikel schaffte, war wiederum einer Bierlaune der Redakteure des Nachschlagewerks zu verdanken. Seitdem ist die Gemeine Steinlaus aus dem Lexikon nicht mehr wegzudenken und gilt als bekanntes Beispiel des wissenschaftlichen Witzes.

Wikipedia: Steinlaus – Wikipedia

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS): Steinlaus – Schreibung, Definition, Bedeutung, Beispiele | DWDS

The American Dream

Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, noch immer der Traum vieler Einwanderer, die den american dream erleben wollen.

Und traumhaft sind auch einige der amerikanischen Gesetze.

-In Alabama dürfen Männer ihre Ehefrauen nur mit einem Stock prügeln, dessen Durchmesser nicht dicker ist als der des Daumens.
(Da kann man nur hoffen, dass eben diese Ehefrauen schon mit einem Nudelholz parat stehen, darüber ist nichts gesetzlich geregelt)

  • In Minnesota ist es illegal, weibliche und männliche Unterwäsche auf eine Leine zu hängen.
    (Was dachten sich die Gesetzgeber? Dass ein sexy Maxislip sich im heißen (Wind)Spiel um eine Boxershorts schlingt und später die Wäscheschubladen voller kleiner Stringtangas sind? )

  • Im strenggläubigen Utah ist Sex im Notarztwagen während eines Rettungseinsatzes verboten
    (Das ist schade, ich werde jetzt wohl nie in Utah Sex haben.)

– Und in Florida gibt ein Gesetz gegen sexuelle Beziehungen mit Stachelschweinen.
(DAS Bild bekomme ich jetzt nie wieder aus meinem Kopf )

America, the land of the free.

Aschenputtel gab es wirklich
Die britische Historikerin Pearl Saddington vertritt die Ansicht, dass im Frühmittelalter eine bemerkenswerte Geschichte passiert ist, welche die Inspiration für das Märchen vom Aschenputtel gewesen sein könnte.

Das historische Vorbild lebte im 7. Jahrhundert, hieß in Wirklichkeit Balthilde und wuchs in einer adligen Familie auf. Mit elf Jahren wurde das Mädchen bei einem Raubzug der Dänen, den späteren Wikingern, aus dem angelsächsischen England entführt.

Balthilde wurde ins merowingische Frankenreich verschleppt und an den Hof des fränkischen Adligen Erchinoald verkauft, welcher die rechte Hand des Merowingerkönigs Chlodwig II. war. Dieser wurde auf das schöne und kluge Mädchen aufmerksam und heiratete sie. So wurde aus der Dienstmagd eine Königin … womit sich wieder einmal zeigt, dass das wahre Leben noch immer die schönsten Märchen schreibt.

Schneewittchen gab es wirklich
Schneewittchen hat wirklich vor 500 Jahren gelebt. Sie war eine wunderschöne, hessische Grafentochter und hieß Margarethe. Die sieben Zwerge waren in Wirklichkeit kleine Kinder, die mit 5 bis 10 Jahren im Bergwerk gearbeitet haben … … …

Wow, mir war gar nicht bewusst, dass so viele Märchen auf historische Personen zurückgehen. Daraus lässt sich vielleicht sogar eine ganze Buchserie machen.

Subligaculum

Das Hermannsdenkmal ragt majestätisch über den Wäldern des Teutoburger Waldes auf. Arminius der Cherusker blickt mit entschlossenem Gesichtsausdruck in die Ferne und reckt sein Schwert zum Zeichen seines Sieges in den Himmel. Unter seinen Sandalen zertritt er den römischen Adler und dicke Muskelstränge zeichnen sich auf seinen nackten Oberschenkeln ab.
Moment mal… Es ist eisig kalt und Arminius trägt einen Minirock?
Und zwar einen verdammt knappen.
Richtet man den Blick zwischen den Beinen stehend nach oben, sieht man erstmal gar nichts.
Hat der Erbauer des Denkmals, Ernst von Bandel ein entscheidendes Detail vergessen? Oder ist das Denkmal unfertig?
Bandel hat das Denkmal kurz vor seinem Lebensende fertig gestellt und 1875 feierlich eingeweiht.
Bleibt nur noch eine mögliche Erklärung. Der Cheruskerfürst Arminius trägt Unterwäsche.
Die Römer hatten in der Antike tatsächlich eine Art Unterhose entwickelt. Das sogenannte Subligaculum trugen sowohl römische Männer, als auch Frauen. Das römische Kleidungsstück war aus Leder und ähnelte von der Form schon einer modernen Unterhose. Auf einer Seite war das Subligaculum mit Schnüren verschließbar und hob sich durch ein genähtes Bein von den einfachen Tüchern ab, die man bis dahin als Lendenschurz getragen hatte.
Unser knapp bekleideter Cheruskerfürst hatte den Römern aber 9 nach Christus in der Varusschlacht die gut verpackten Hintern dermaßen versohlt, dass sie schleunigst die Region verließen. Nach dem Zerfall des römischen Reiches verschwand auch die Unterhose wieder. Im Mittelalter trug man untenrum nichts.
Erst etwa 1.500 Jahre später brachte Caterina de’ Medici (1519–1589) die italienische Mode des Tragens von Unterhosen an den französischen Hof.
Der erste Schlüpfer, also eine relativ knappe, eng anliegende Unterhose ohne Beinansatz kam 1914 auf den Markt.
Noch in den 1950er Jahren ermahnten Lehrer ihre Schüler, die Unterwäsche mindestens einmal in der Woche zu wechseln.
Möglicherweise wäre die Geschichte der Unterhose eine andere gewesen, wenn die Germanen die Römer nicht vertrieben hätte. Das einzige erhaltene Subligaculum kann der geschichtlich Interessierte im Museum of London besichtigen.

Von wegen „dumme“ Pflanzen …

Aus Interesse an alten Sagen und Legenden, suche ich immer wieder, neue „Alte Geschichten“ die, die Erzählungen meiner Ahnen untermauern.
So auch wieder einmal auf der Suche, nach alter Mär über weiße Rehe, fand ich über den Gendefekt Albinismus, neue interessante Fakten.
Wo Mensch und Tier sich oft gleiches antun, indem sie Andersaussehende ausschließen, passiert in der Pflanzenwelt erstaunliches.
Ein Baum dessen Lebensgrundlage das Grün des Chlorophylls ist, sollte, anders als Mensch und Tier, mit einem solchen Gendefekt erst gar nicht überleben können.

Aber wieder einmal beweist uns Mutter Natur das Gegenteil. Wir wissen nun schon seit längerer Zeit, dass unsere Pflanzenwelt kommunikationsfähig ist, indem sie sich unterirdisch über Myzelien und Wurzelwerk, geheime Post zusendet. Doch Ihre Bruderschaft geht scheinbar noch viel weiter.
Der Mammut Baum im Collwell Redwood Park bewies dies als erster. Vor noch nicht all zu langer Zeit wurde nun auch in Europa, eine Buchenart entdeckt, die ihren weißen Fluch genau auf die gleiche Weise kompensiert, wie Ihr großer Bruder aus Amerika.
Diese Bäume erhalten Hilfe von ihren gesunden benachbarten Artgenossen. Sie verbinden ihr Wurzelwerk so, dass die benachteiligte weiße Pflanze, sich bei ihresgleichen ernähren kann.

Für mich wieder einmal ein schöner Beweis, über den Einfallsreichtum der Quelle allen Seins, die scheinbar für alle Leiden eine Lösung findet :wink:

Mit allen Sinnen…

Essen mit den Fingern ist für den Menschen nicht ungewöhnlich. Ein Erlebnis für alle Sinne. Und nutzen nicht auch unsere haarigen Vorfahren noch heute ihre Hände und Füße als Werkzeuge? Wie klingt dagegen der Gedanke, dass bei den Händen und vor allem den Füßen nicht nur der Tastsinn anspringt, sondern gleichzeitig auch der Geschmack erlebt werden kann? Außergewöhnlich?
Für Schmetterlinge völlig normal. Deren Geschmackssinneszellen, feine Härchen, angeordnet wie bei einer Bürste und mit dem Namen Sensillen, sitzen genau dort - an den Füßen.
Landen sie also auf einem saftig aussehenden Blatt, wissen sie sofort, ob es auch so deliziös ist, wie es scheint. Das hilft den Weibchen übrigens auch bei der Auswahl des besten Platzes für ihre Eier.
Schon irgendwie praktisch, wenn man nicht alles gleich essen muss, sondern erstmal testen kann, ob sich der Biss überhaupt lohnt.

Wie skurril ist das denn?

Nein, man muss wirklich nicht tief graben, um Skurriles zu entdecken. Es ist lediglich erforderlich, die Augen aufzumachen. So soll es Sauerstoffatmer geben, die unermüdlich Rauch inhalieren, um eben diesen Sauerstoff aus ihren Lungen zu verdrängen. Es soll Schönheitsfanatikerinnen geben, die sich ihre Lippen so aufspritzen lassen, dass diese einem Karpfenmaul gleichen. Es soll versiegelte Böden geben, auf denen nichts mehr wachsen darf, damit sich Regen und Flusswasser ungehindert in den Siedlungen ausbreiten kann. Und es soll Kaufsüchtige geben, die Schnäppchen hinterherjagen, ob sie diese benötigen oder nicht. Ganz zu schweigen von Humanoiden, die sich auf deutschen Autobahnen so fühlen und verhalten wie in einer offenen Psychiatrie. Man könnte die Liste beliebig verlängern, einer der skurrilsten ist auf jeden Fall noch zu benennen: Es soll Plätze geben, auf denen 11 Männer - zunehmend auch Frauen - verzweifelt versuchen, einen Ball mit den Füssen in ein bestimmtes von Pfosten umgrenztes Netz zu schlagen - und dabei von weiteren 11 Personen gleichen Geschlechts dabei gestört werden, da diese das in der Gegenrichtung versuchen. Es scheint also unmöglich zu sein, sich auf eine gemeinsame Richtung zu verständigen. Aber vemutlich ist das alles gar nicht skurril, sondern stinknormal.

Das Liebesleben der Ameisenigel

Ameisenigel legen ein äußerst skurriles Paarungsverhalten an den Tag. Schon das macht sie mir extrem sympathisch. Allerdings frage ich mich, was sich Mutter Natur oder Väterchen Frost, oder wer auch immer, dabei gedacht hat. Komplizierter gehts wohl kaum, obwohl das vollkommen absurd anmutende Paarungsverhalten des Homo erectus auch nicht gerade einfach erscheint - da gibt es ja auch genug Grund zu ausufernder Heiterkeit.

Aber konzentrieren wir uns einmal darauf, wie Ameisenigelmann und Ameisenigelfrau zusammenkommen, um Nachwuchs zu zeugen.

Im Hochsommer lockt das Weibchen mit speziellen Duftstoffen Männchen an, die ihr dann folgen. Das können bis zu zehn Tiere sein, die normalerweise nichts miteinander zu tun haben wollen.

Ameisenigel sind, wenn sie sich nicht durch diesen verführerischen Duft angemacht fühlen, ausgesprochene Einzelgänger. Sie folgen also dem Weibchen wie die Gruppe ahnungsloser Touristen einer Führerin durch den Louvre. Diese Tour dauert allerdings erstaunlich lang - sie zieht sich über Tage und manchmal Wochen hin, je nachdem, wie ausdauernd die Igeldame oder ihre Follower sind. Manch einer der Gesellen wird sich bei diesem Gewaltmarsch derart verausgaben, dass er leise Adieu sagen muss. Wenn die Führerin der Love-Parade schließlich genug hat, legt sie sich einfach platt auf den Boden und verbirgt nicht selten ihren Kopf in einem Gebüsch. Entweder um etwas Schatten zu bekommen oder um sich das folgende Schauspiel nicht anschauen zu müssen.

Die übrig gebliebenen Männchen, die ja sowieso von diesem langen Marsch ziemlich erschöpft sind und teilweise bis zu einem Viertel ihres Gewichtes verloren haben, ziehen jetzt um die Dame ihrer Wahl einen tiefen Graben, um sich einer Art Ameisenigelcatchen hinzugeben.
Muss man sich mal vorstellen - die Burschen laufen wochenlang hinter ihrem Schwarm her, buddeln einen Graben um sie herum und beginnen dann damit, sich gegenseitig hin- und herzuschubsen und aus diesem Graben wieder herauszudrängen.
Der tapfere Recke, der übrig bleibt, legt sich jetzt hinter das Weibchen. Das sei ihm nach der ewigen Latscherei und Buddelei und dem Gerangel gegönnt.
Aber von wegen - er ruht sich mitnichten aus. Er hält auch kein Nickerchen.
Nein! Der Bursche beginnt mit dem Petting. Was ja, wie man sich denken kann, eine durchaus heikle Angelegenheit bei Ameisenigeln sein dürfte. Er streichelt ihre Stacheln - es sind schließlich Igel - dann versucht er ihr Hinterteil mit seinen Beinen hochzuschieben. Dieses sogenannte Vorspiel dauert ungefähr vier Stunden und ich nehme mal an, dass sie längst eingeschlafen ist. Wenn er sie dann endlich hochgewuchtet hat, kann er loslegen - und auch das dauert drei Stunden.
Wenn er dann fertig und sie aufgewacht ist, trennen sie sich unverzüglich. Da kennen sie nix - nur keine falsche Sentimentalität aufkommen lassen.
Ich frage mich, ob sie wenigstens in irgendeiner Form Spaß dabei hatten oder ob es sich dabei eher um eine Art Fitnesstraining gehandelt hat.
Mir jedenfalls kommt dieses ganze Procedere wenig romantisch vor.

Aqua Tofana

Was sich wie eine italienische Mineralwassersorte anhört, ist in Wirklichkeit etwas, worum man einen weiten Bogen machen sollte. Im Gegensatz zu kohlensäurehaltigem Wasser, prickelt Aqua Tofana nur ein Mal und danach nie wieder.
Im 17. Jahrhundert in Italien entwickelt, galt es als das gefährlichste Gift der damaligen Zeit. Geruch-, farb- und geschmacklos kam es in kleinen, gläsernen Phiolen zum Einsatz.
Überwiegend wurde das Gift von unglücklichen Frauen genutzt, welche sich ihrer oftmals gewalttätigen und ungeliebten Männer entledigen wollten, ohne den sozialen Abstieg zu riskieren.

Über den genauen Ursprung der Rezeptur, welcher mindestens 600 Menschen zum Opfer fielen, herrscht heute noch Uneinigkeit. So sollen als mögliche Erfinderinnen Teofania di Adamo als auch Giulia Tofana in Betracht kommen, wobei Giulia Tofana als am wahrscheinlichsten gilt. Eine Kundin, welche sich ihres Mannes entledigen wollte, haben im letzten Moment vor Verabreichung Zweifel geplagt. Unter der darauffolgenden Befragung soll sie den versuchten Mord gestanden, und als Quelle des Giftes Giulia Tofana genannt haben.
Giulia Tofana gestand letztlich unter Folter, zwischen 1633 und 1651 an der Vergiftung von über 600 Männern beteiligt gewesen zu sein. 1659 wurde sie zusammen mit ihrer Tochter, Girolama Spera und drei Arbeitern in Rom hingerichtet.

Zahlen-Spielereien

Wer ein Faible für Asien, insbesondere für China hat, der kommt nicht an der Affinität für Zahlen in diesem Kulturkreis vorbei.

Da ist einmal die Drei, die eine der wichtigsten Rollen innehat. Dreimal knieten sich die Untertanen vor den Kaiser hin. Neunmal, also drei mal drei, wurde dabei mit der Stirn den Boden berührt. Es gibt drei Himmelskaiser, drei Erhabene, drei formlose Seelen, drei Glücksfrüchte und, und und.

Wer sich hier in die Recherche stürzt, der findet ein Feld von Glückszahlen mit unglaublichen Bedeutungen. Von eins bis neun ist alles dabei.

Außer wenn es um vier geht. Die ist, wenn man es so sagen darf, eine Unglückszahl. Wenn man sie ausspricht, dann klingt ihr „si“ mit falscher Betonung fast wie das Wort Tod. Aber ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Es gibt vier Künste des Gelehrten, vier Säulen des Schicksals, vier edle Wahrheiten und vier Himmelskönige.

Was ist mit der Zehn? Da findet man in der Literatur die zehn daoistischen Höllen. Diese Vorstellung ist etwas jünger, denn bevor der Buddhismus China erreichte, gab es bis dato überhaupt keine Hölle. Im tibetischen Buddhismus finden wir dagegen viele fürchterliche Höllen. Die wurden von den Daoisten kurzerhand auf zehn gekürzt. Zählen wir weiter, kann es ebenfalls unangenehm werden. Es gibt sechsunddreißig Generäle, die Heere von Geistern und dienstbaren Dämonen befehligen. Dann hätten wir zweiundsiebzig böse Einflüsse. Oh Schreck: Wir finden dreitausend Regeln des Betragens.

Aber auch von den einfachen Ziffern gibt es manchmal Unangenehmes zu berichten. Nehmen wir die Neun. Sie wird oft als heilige Zahl beschrieben. (Wegen dem schon erwähnten drei mal drei.) Im Gegenzug lesen wir von den neun Strafen der Älteren. Die waren: Geldstrafe, Prügel, Auspeitschung, Brenneisen, Nase abschneiden, Füße abtrennen, Kastration, Tod und Verbannung. Man merke: Die Verbannung ist eine schlimmere Strafe als der Tod.

Diese Zahlensymbolik hatte natürlich auch Auswirkung auf das ganze Leben im alten China. Nach entsprechenden Tabellen wurden von Feng Shui Meistern glücksbringende Tage berechnet. Man suchte sich nicht einfach so ein Datum für die Hochzeit, einen Vertragsabschluss oder eine andere wichtige Angelegenheit aus. Da musste alles seine Ordnung haben. In die wichtigsten Berechnungen flossen sogar die Geburtsstunden der Beteiligten mit ein.

Einfacher ist es mit den Doppel-Tagen. Die waren für alle gleich. Der Doppel-Neun-Tag ist der neunte Tag des neunten Monats nach dem Mondkalender. Er wird als Glück verheißend angesehen. Der Doppel-Sieben-Tag hat als siebenter Tag im siebenten Monat entfernte Ähnlichkeit mit dem Valentinstag.

Wem das alles komisch vorkommt und wer denkt, dass das Ganze mehr als exotisch ist, den erinnere ich an unsere Märchen. Es sind drei Schwestern, drei Brüder, sieben Berge, sieben Zwerge …

Übrigens: Ein bei uns in Europa noch immer weitverbreiteter Aberglauben besagt, dass die siebte Tochter einer siebten Tochter oder der siebte Sohn eines siebten Sohnes in die Zukunft sehen können und übernatürliche Heilkräfte besitzen.

(Quellenangabe: Josef Guter, Lexikon der Götter und Symbole der alten Chinesen)

VAKOG – die Sinneskanäle des Menschen

VAKOG Modell beschreibt die 5 Sinneskanäle des Menschen. Diese sind:

V = visuell
A = auditiv
K = kinästhetisch
O = olfaktorisch
G = gustatorisch

Die Ausprägungen der Kanäle können verschiedenartig stark sein.
Bei den meisten Menschen dürften die Kanäle visuell, auditiv und kinästhetisch am stärksten ausgeprägt sein. Wie ist es Dir?

Um herauszufinden, welche Kanäle bei Dir am stärksten ausgeprägt sind, kannst Du gerne folgende Übung machen:

Übung: Schließe Deine Augen und stelle Dir eine Rose vor. Eine Rose vielleicht in einem Blumenbeet oder allein stehend. Beginne die Rose zu beschreiben. Achte darauf, wie Du sie beschreibst. Vielleicht beschreibst Du das Aussehen, den Duft oder das Gefühl, als ob Du die Rose anfassen würdest?

Je nachdem, wie ausgeprägt ein Sinneskanal bei Dir ist, wirst Du mehr ein Bild beschreiben oder den Geruch, das Spüren und Fühlen und so weiter.

Wie kannst Du es bei anderen herausfinden?
Dazu brauchst Du nur im Gespräch bei Deinem Gegenüber auf die entsprechenden Signalwörter zu achten.

So benutzen visuell geprägte Menschen Wörter wie: sehen, fokussiert, Perspektive, ausmalen, ins Auge fallen.

Auditive Menschen werden die folgenden Worte wählen: lauschen, sich einstimmen, da macht es klick, ratschen benutzen.

Weiter Beispiele findest Du hier:

Kinästhetisch: fühlen, spüren, Erleichterung, niedergeschlagen, umarmen.
Olfaktorisch: dufte, richtigen Riecher haben, Gestank, Duft des Sieges.
Gustatorisch: bitter, Gaumenfreude, gefundenes Fressen, Leckerbissen

Viel Spaß beim Herausfinden!

Wieso heißt der Zollstock eigentlich so?

In früheren, sehr viel früheren Zeiten nutzte man zur Längenbestimmung Maße des menschlichen Körpers. Das war praktisch, denn schließlich hatte man den immer dabei.

Das wohl älteste Maß war ein „Fuß“, der mit rund 30 Zentimetern zu veranschlagen war. Nicht auszuschließen ist, dass man damals auf großen Sohlen wandelte, denn 30 Zentimeter Fußlänge entsprechen der heutigen Schuhgröße 47.

Eine „Elle“ war die Entfernung vom Ellenbogen eines ausgewachsenen Mannes bis zur Spitze seines Mittelfingers. Hier legte man sich auf zwei Fuß fest.

Ein sehr kleines Maß war das „Zoll“, das mit der Breite eines Daumens gleichzeitig einem Zwölftel des Fußes entsprach. 30 geteilt durch 12 macht 2,5 Zentimeter, und damit war man ungefähr bei dem heute noch üblichen Zoll oder Inch, das 1956 auf exakt 2,54 Zentimeter festgelegt wurde.

Ein „Klafter“ stellte mit der Spannweite der ausgestreckten Arme eines erwachsenen Mannes das größtmögliche Maß am menschlichen Körper dar. Diese sechs Fuß, also rund 180 Zentimeter, lassen den Rückschluss zu: Große Füße hatten sie also damals, aber Riesen waren sie nicht.

Für die Messung größerer Längen erwies es sich als sehr unbequem, ständig mit ausgebreiteten Armen unterwegs zu sein, und so bürgerte es sich ein, einen Holzstock in passender Länge für die Vergleichsmessung zu verwenden. Brachte man darauf noch Striche im Abstand einer Daumenbreite an, hatte man eine Skala im Zoll-Format geschaffen. Der Zollstock war geboren.

The Cage. Wo das Böse wohnt.

Im Zuge einer Recherche über echte Spukhäuser und paranormale Ereignisse stieß ich auf Großbritanniens schauerlichstes Exemplar, genannt „The Cage“, ein Gebäude, das mir das Blut in den Adern gefrieren lässt.

„The Cage“ befindet sich im idyllischen Örtchen St. Osyth im Osten Englands. Im frühen Mittelalter als Gefängnis erbaut, wurde es während des schwarzen Todes jedoch auch als Pesthaus genutzt, in dem die an der Seuche Erkrankten abgeschieden dahinsiechten. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden im Gebäude 14 Frauen inhaftiert, die man der Hexerei beschuldigt hatte. Sie warteten dort auf ihren Prozess. Die elenden Mauern des Cage waren das Letzte, das die Dissidentinnen vor ihrem Tod zu sehen bekamen.

Jahrzehntelang stand das Gefängnis leer, aber noch heute wandern die Seelen der Gequälten durch seine Räume und Flure. In den Nächten, wenn der Sturm um das alte Gemäuer pfeift, kann man ihr schauerliches Weinen und Stöhnen hören.
Dies zumindest behauptet Vanessa Mitchell, die „The Cage“ im Jahr 2004 gekauft hat, ohne von der schrecklichen Vergangenheit des Gebäudes Kenntnis zu haben. Drei Jahre war es Vanessa aus finanziellen Gründen nicht möglich, aus dem Haus auszuziehen. Während dieser Zeit jedoch sah sie sich nicht nur wiederkehrenden paranormalen Ereignissen - wie durch die Luft fliegenden Kugelschreibern und anderen Dingen - ausgesetzt, sie wurde darüber hinaus von unterschiedlichen Geistern körperlich angegriffen und von unerklärlichen akustischen und visuellen Erscheinungen heimgesucht. Vanessa sah sich gezwungen, mit den unheimlichen Bewohnern ihres Hauses zu leben, zog sich während der Nächte in ihr Schlafzimmer zurück, dem einzigen Raum, in welchem sie sich vor dem Spuk einigermaßen sicher fühlte, da seine Fenster zur Straße hinausgingen.

Während dieser Zeit lernte sie einen Mann kennen, in dessen Wohnung sie übergangsweise einzog. Vanessa wurde schwanger. Als ihr Kind geboren wurde, brach die Beziehung jedoch auseinander und so musste sie mit ihrem Baby in das Spukhaus zurückkehren. Als eines nachts eine dunkle Gestalt an der Wiege ihres kleinen Sohns stand, hatte sie endgültig genug. Sie zog aus dem Haus aus.

Noch sechs Jahre befand sich „The Cage“ in ihrem Besitz. In dieser Zeit recherchierte Vanessa über seine Vergangenheit, suchte nach Erklärungen für die Vorgänge, denen sie über Jahre ausgesetzt war. Sie schaltete spirituelle Medien, Parapsychologen und Forscher ein, um den Spuk, der ihr Haus besetzte, loszuwerden. Genutzt hatte es nichts. Ein letztes entscheidendes Ereignis, brachte sie dazu, sich endgültig vom Haus des Grauens zu befreien. Eine Überwachungskamera im Inneren hatte ein Bild aufgezeichnet. Es zeigte das Gesicht Baphomets, eines Dämons mit dem Antlitz einer satanischen Ziege. Für Vanessa stand damit fest, dass in ihrem Haus das Böse umgehe. Unverzüglich schrieb sie „The Cage“ über eine Maklerfirma zum Verkauf aus, ohne seine Geschichte zu verschweigen. Mit Erfolg, denn sie fand einen Käufer, dessen Identität unbekannt ist. Ebenso unbekannt, wie seine Beweggründe, jenes Haus des Bösen zu kaufen.

1760 – 1848, Flugtechniker

Diese Zeile auf einem Grabstein des St. Marxerfriedhofs in Wien macht mich stutzig. Erste Hälfte des vorletzten Jahrhunderts und ‚Flugtechniker‘ passen nicht zusammen. Lilienthals Hüpfer in Berlin sind ab 1890 dokumentiert und die Wrigths flogen nochmals runde zehn Jahre später. Der hier Begrabene weckt meine Neugier.

Jakob Degen war Sohn eines Seidenbandwebers, eines Posamenters, wie man in Liedertswil unweit von Basel sagte. Elfjährig zog er nach Wien und 1792 wurde er dort Uhrmachermeister. Fasziniert beobachtete er den Ballonstart des Franzosen Blanchard im Wiener Prater. Ab 1807 experimentierte Degen mit einem Schlagflügelapparat, 25 Pfund schwer, 6.7 Meter Spannweite und einer Flügelfläche von 12 Quadratmeter. Vom Boden hob er damit nicht ab.

Wieviel Tragkraft fehlte, ermittelte Degen in einer Halle der Hofreitschule, an einem Seil hängend, das über eine Rolle an der Decke mit einem passenden Gegengewicht verbunden war. Saubere Messtechnik damals. Das Ergebnis: Mit Muskelkraft erzeugte er halb soviel Auftrieb, wie zum Abheben nötig wären.

Um im Freien zu fliegen, ersetzte Degen Rolle und Gegengewicht durch einen Gasballon von 6 Meter Durchmesser. Es gelangen zwei erfolgreich Aufstiege unter wissenschaftlicher Aufsicht. Auf den 10. September 1810 lud man Österreichs Kaiser Franz I zu einem Flugversuch nach Laxenburg ein. Er erschien mit grossem, herrschaftlichem Gefolge. Fast 10000 weitere Zuschauer lockte das Ereignis an - und es gelang! Vier Stunden hielt sich Degen in der Luft, stieg so hoch, dass er dem blossen Auge entschwand und landete wegen Gegenwind etwa eine Wegstunde von Startplatz entfernt. Der Chronist schreibt: „Als er (J. Degen) zurückkam, liessen ihn Ihre k. k. Majestäten vor sich kommen, die kurze Geschichte seiner Reise erzählen, und ein wirklich kaiserliches Geschenk anweisen.“

Zwei Jahre später führte Degen erfolgreiche Flüge im Paris Napoleons durch. Einer misslang. Zu lebhafter Wind, Gasverlust und der Ballon wurde gegen Bäume getrieben. Die Zuschauer fühlten sich um den bezahlten Eintritt geprellt, verprügelten den Piloten und zerstörten das Fluggerät. Ein Tiefpunkt für den Erfinder.

Napoleons Niederlage bei Waterloo und seine Verbannung nach St. Helena machten Paris uninteressant. Degen kehrte nach Wien zurück und erhielt eine Anstellung auf Lebzeiten bei der österreichischen Nationalbank. Viele weitere Neuerungen zu Webstühlen, Banknotendruck und der Fliegerei verdanken wir diesem Erfinder.
Degens Flügel wurden später von Albrecht Berblinger, unvergessen als ‚Schneider von Ulm‘, nachgebaut und verbessert.

Wer aber hat das modern anmutende Wort ‚Flugtechniker‘ in der Grabinschrift geprägt? Ich habe es nicht herausgefunden. Doch Jakob Degen war gewiss stolz darauf, einer zu sein. Soviel entnehme ich der Inschrift.

Quelle: Jakob Degens Leben ist heute wenig bekannt, doch gut dokumentiert. z.B.
Hans R. Degen,
Jakob Degen – Flugtechniker und Erfinder, 1760 – 1848
Einwohnergemeinde Liedertswil BL, 1999

Löcher im Universum

Ein Wurmloch, so hört man, kann verschiedene Stellen des Universums verbinden, so wie auch das Loch in der Zimmerdecke das Oben und das Unten verbindet. Sagen wir also mal, das Wurmloch ist wie eine Tür.
Die Idee ist dann natürlich, dass man diese Tür benutzen möchte.
Ich habe wieder die Decke vor Augen, denke mir stattdessen aber jetzt ein sehr großes Laken. Das Loch im Laken ist eine Abkürzung, da komme ich sofort auf die andere Seite. Ich könnte auch um das Laken herum gehen, aber da braucht man natürlich deutlich mehr Schritte.
Das Universum ist nun viel, viel größer als ein Laken, so dass man es vielleicht gar nicht schaffen würde, herum zu gehen beziehungsweise zu fliegen. Sehr praktisch wäre also die Tür, das Wurmloch.
Aber es gibt noch einige Probleme.
Anders als beim Loch im Laken kann ich nicht durch das Wurmloch schauen und weiß deswegen nicht vorher, an welcher Stelle auf der anderen Seite ich herauskommen würde. Gibt es eine Wurmlochkarte vom Universum … - irgendwann mal?
Nehmen wir mal an, das sei geklärt, dann ist das Wurmloch aber leider viel zu klein für einen Menschen. Zumindest, wenn er in einem Stück hindurch möchte. Beim Laken kann man ja ein wenig den Kopf einziehen oder sich mit den Füßen zuerst durchschlängeln.
Da das Wurmloch punktuell über eine unendlich große Anziehungskraft verfügt, müsste sowas dort eventuell auch gehen. Nur eben nicht mit ganzen Füßen zuerst, sondern mit einzelnen Atomen zuerst. Sagen wir mal, immer ein Atom nach dem anderen. Dann schlängeln sich also alle Atome eines Menschen in einer Kette hintereinander durch. Das wäre eine sehr lange Kette, aber macht ja nichts.
Das Problem besteht eher darin, dass eine Kette von Atomen, die alle aus demselben Menschen stammen, noch lange nicht das Gleiche ist wie der Mensch. Ein lebendiger vor allem.
Man müsste also alles wieder so zusammen setzen, wie es zuvor gewesen ist. Die Information darüber sollte irgendwo gespeichert sein. Zum Beispiel habe ich einen sehr großen USB-Stick oder eine Festplatte dabei und dort wäre abgespeichert, wie die zigtausend Trilliarden Atome in meinem Körper genau angeordnet sind. Nehmen wir zusätzlich mal an, es gäbe eine Maschine, die nach solch einem Bauplan Atome wieder zusammen setzen könnte.
Trotzdem bleibt das Problem bestehen, denn der Stick (die Platte) wird ja ebenfalls in eine Kette zerlegt und müsste selbst neu zusammen gesetzt werden.
Klappt alles nicht!
Idee: wir machen das Wurmloch größer. Einfach mal angenommen, das ließe sich bewerkstelligen. Dann könnte ich von der Ausdehnung her hindurchsteigen.
Aber es ist eben doch kein Loch im Laken, sondern immer noch ein Loch mit punktuell unendlich großer Anziehungskraft. Das stört erheblich! Also wäre das vielleicht wie ein wahnsinnig starker Hurrikan, bei dem man genau ins Auge des Hurrikans will, denn dort ist die Tür. Und was passiert, ist klar: man wird zerfetzt.
Mit diesen einfachen Überlegungen wird dann deutlich, dass man als Mensch vermutlich niemals diese Wurmlochtüren als Abkürzungen wird benutzen können.
All die Science-Fiction Geschichten, bei denen Leute durch Wurmlöcher oder Schwarze Löcher von einem Ort zum anderen kommen, sind reine Phantasie oder – böse gesagt – kompletter Unsinn.
Aber eine gute Story muss sich nicht an die Physik halten, oder?

Billy Idols Song „Sweet Sixteen“ bezieht sich auf einen Besuch des Coral Castles von Edvard Leedskalnin

Leedskalnins große verlorene Liebe, Hermīna Lūse, soll zur Zeit ihrer Verlobung 16 Jahre alt gewesen sein. Der lettische Bildhauer hat in Homestead, Florida in den USA, ihr zu ehren, eine Burg errichtet. Trotz einer nur rudimentären Schulbildung wurde er durch seine obskuren Magnetismustheorien bekannt. Er behauptete, das Geheimnis der ägyptischen Pyramiden zu kennen. Es existieren einige Bilder, die ihn mit einfachen Werkzeugen, wie einem Flaschenzug, zeigen.
Leedskalnin erschuf um 1920 mit dem Coral Castle (ursprünglich von ihm Rock Gate Park genannt, von seinen Nachfolgern umbenannt, gelegentlich auch tituliert als The Eighth Wonder of the World = das achte Weltwunder) ein sehr großvolumiges Steinmonument aus mehr als 1100 Tonnen Korallenfelsen. Die Steinblöcke wogen dabei bis zu 30 Tonnen. Leedskalnin arbeitete 28 Jahre am Coral Castle. .
Zu seinen Lebzeiten konnte das Anwesen unter seiner gastfreundlichen Führung gegen eine Gebühr von 10 Cent besichtigt werden. Zu den besonderen Objekten der Anlage gehört ein sogenannter Teleskop-Turm sowie eine frei schwingende, mehrere Tonnen schwere Steintür, die auf einem Lager ruht, das aus einer ehemaligen Fahrzeugachse gefertigt ist. Damit soll es einst möglich gewesen sein, die Tür sehr leichtgängig, nur mit dem Druck eines einzigen Fingers zu drehen.
Ursprünglich stand Coral Castle in Florida City. Nach einem für Leedskalnin sehr unangenehmen Zwischenfall mit einer Schlägertruppe, die auf dem Anwesen Schätze vermutete, wurde der Aufbau jedoch in den 1930er Jahren an den heutigen Ort in Homestead verlegt.
Sein Arbeitsleben war recht einsamer, nächtlicher Art, meist unter dem Schein von Lampen. Dies erweckte schon früh den Eindruck des Unheimlichen bei den Menschen, die sein Schaffen bemerkten. Es ist sehr wenig über seine für sein Anwesen verwendeten Fertigungs- und Handhabungsmethoden bekannt, dafür gibt es aber umso mehr, meist phantasievolle, Spekulationen, an denen er selbst nicht ganz unbeteiligt war. Angeblich baute Leedskalnin sein Coral Castle ohne fremde Hilfe und ohne Einsatz technischer Hilfsmittel.
Werbeflyer sind überliefert, die der heute unterstellten Mystik der Anlage Vorschub leisteten, etwa durch Bezug auf die weltweit verbreiteten, alten Kulturen mit Pyramidenbauten. Dies wurde ergänzt durch seine persönliche, vom Mainstream der Naturwissenschaften abweichende Auffassung über Materie und Elektromagnetismus.
„Ich habe die Geheimnisse der Pyramiden entdeckt. Ich habe herausgefunden, wie die Ägypter und die alten Baumeister in Peru, Yucatán und Asien, nur mit primitiven Werkzeugen viele Tonnen wiegende Steinblöcke hoben und an ihren Platz setzten.“[Wikipedia]

SMS oder WhatsApp?

Seit Menschengedenken stellt sich die Frage, wie man effizient und sicher eine Nachricht von einem Ort zum anderen befördern kann, vor allem, wenn zwischen beiden eine gewisse Entfernung liegt. Solange man sich in Hörweite befand, konnte man rufen, trommeln, oder, wie es die Aborigines taten, Schwirrgeräte, sogenannte Bora-Boras verwenden. War die Entfernung dafür zu groß, aber eine Sichtverbindung noch möglich, konnte man Feuerzeichen oder reflektiertes Sonnenlicht nutzen. Mit der Erfindung der Elektrizität gerieten diese Methoden ins Hintertreffen. Mit Morsen ging es 1837 los, dann kam 1861 das Telefonieren hinzu. Was anfangs noch holprig war, wurde über Jahrzehnte perfektioniert. Seit ein paar Jahren sind nun Dienste für Kurztextnachrichten der Hit. SMS, was für ‚Short Message Service‘ steht, gilt als Pionier seiner Zunft und dürfte niemandem unbekannt sein. Zumindest niemandem, der ein Handy benutzt.

Dabei ist, was viele kaum vermuten, die SMS gar keine Errungenschaft unserer Zeit. Es hat sie bereits sehr lang vor den Erfindungen von Telefon und Handy gegeben.

Doch bevor der wahre Ursprung behandelt wird, muss noch die Frage nach der Sicherheit geklärt werden.

Wie kann man sicher sein, dass eine Nachricht nicht an die falschen Leute gerät?

„Kein Problem“, würde man heute sagen, „man muss sie verschlüsseln.“

Richtig, aber auch das hat man schon vor Urzeiten getan. Nur anders als heute. Mitunter war man dabei sehr erfinderisch, galt es noch zumeist nicht nur ein, sondern gleich mehrere Probleme in einem Zug lösen zu müssen.

So stand ein römischer Feldherr in der Antike vor eben solchen Problemen. In seiner Zeit war es üblich, dass man einen Boten losschickte, zu Fuß oder auf einem Pferd, der einen Zettel oder eine Schriftrolle zum Empfänger brachte, oder dies zumindest tun sollte. Nicht selten kamen solche Nachrichten nicht an oder landeten an Stellen, für die sie nicht gedacht waren. Zwar bediente man sich auch damals schon der List, Texte auf die eine oder andere Weise zu verschleiern. Mit dem, was wir heute unter Verschlüsseln verstehen, hatte das aber noch wenig zu tun.

Nicht selten hing von solchen Boten der Ausgang von Kriegen und anderen Konflikten ab.

Der besagte Feldherr ersann deshalb eine neue Variante der Übermittlung von Nachrichten. Kurzerhand erfand er die SMS.

Ausgangspunkt seiner Überlegungen war, dass es bei besonders heiklen Nachrichten wenig Sinn machte, einen normalen Boten oder gar einen seiner Krieger als solchen zu schicken. Seine Gegner würden doch genau das erwarten, und nach ihnen spähen. Also sah er sich nach weniger verdächtigen Personen um. Suchen musste er nicht lange. Er fand sie im Volk, in deren untersten Schichten, bei den Sklaven.

Kein Gegner würde mutmaßen, so seine Annahme, dass der Sklave eines Bauern eine staatstragende Nachricht bei sich führt und ihn ungeschoren seines müßigen Weges ziehen lassen. Sollte man ihn aber doch einmal kontrollieren, dann würde man keine Nachricht bei ihm finden. Um Letzteres zu erreichen, bediente er sich eines genial einfachen Tricks.

Er suchte sich gesunde, möglichst unauffällige Sklaven aus und ließ ihnen die Schädel kahl scheren. Danach schrieben Tätowierer die Nachrichten auf die Kopfhaut. Nach ein paar Wochen waren die Haare so weit nachgewachsen, dass man von den Botschaften nichts mehr sah. Dann waren die Boten bereit für ihre Mission.

Beim Empfänger angekommen wurden ihnen die Haare erneut entfernt, sodass die Nachrichten lesbar wurden. Meist war auf dem Schädel eines Boten noch genug Platz, um die Antwort daneben zu platzieren. Mit ihr, und neuem Bewuchs auf dem Kopf, trat er alsdann den Heimweg an. Manche Sklaven, vornehmlich die, mit den etwas größeren Köpfen, bewältigten solch einen Botengang gleich mehrfach. Ihnen allen war es angenehm, dass sie, während der Zeit, in der ihre Haare wuchsen, ein komfortableres Dasein als gewöhnlich fristen durften.

Wer sich nun fragt, was die alte Geschichte mit einer SMS zu tun hat, dem wird die Auflösung der Abkürzung vielleicht Erhellung bringen. Hätte man sich damals, in der Antike, zu Zeiten des besagten, römischen Feldherrn, bereits mit anglistischen Kürzeln versucht, dann hätte SMS vielleicht für ‚Send Message Slaves‘ gestanden.

Doch wie dem auch sei, in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit, dürfte kaum noch jemand die Geduld aufbringen, eine Nachricht mittels einer solchen, antiken SMS zu versenden und dann auch noch auf die Antwort zu warten. Selbst unsere moderne SMS bewegt sich bereits an der Grenze dessen, was wir uns noch zumuten wollen. Wo es mit WhatsApp und Co. doch um einiges schneller von der Hand geht. Nur das Piepsen, das nervt hin und wieder.

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Hier noch eine Quellenangabe: Geheimdienst Im alten Rom. Friedrichsgymnasium Kassel,

Ich bin über eine Sache gestolpert die JORDAN B in seinem Buch 12 RULES FOR LIFE wunderbar ausgearbeitet hat. Hummer sprühen einfach ihrem wiedersacher ihren Urin ins Gesicht . Damit hat sein gegenüber schon mal seine Visitenkarte was Alter, Geschlecht, Kampfgewicht, usw. beinhaltet. Wie praktisch wäre das in meinem Leben wenn wir das auch dürften. Hat ein Hummer verloren zerfällt sein Gehirn und baut sich seiner niedrigen Position entsprechend wieder auf. Ein muss das zu lesen !!

Hätten Sie es gewusst?
199 von 200 Bewerbern scheitern.
Aber woran und warum?

Die immer gleichen Fragen im Vorstellungsgespräch kennen Sie.
„Ihre Stärken?“, „Ihre Schwächen und Zukunftsplänen?“, darauf sind Sie meist vorbereitet.
Aber was passiert, wenn eine Frage wie die gleich folgende kommt.

Jim Ballard beschäftigte sich in seinem Buch „Mind Like Water Keeping Your Balance in a Chaotic World.“ Mit der Frage, nachdem bei einer IT-Firma tatsächlich 199 von 200 Bewerber es nicht schafften,
diese Frage zu beantworten:
„Sie fahren mit dem Auto durch eine stürmische Nacht. Sie kommen an einer Bushaltestelle vorbei und sehen, dass dort drei Menschen warten.

  1. Eine alte Dame, die kurz davor ist zu sterben.
  2. Ein alter Freund, der einmal Ihr Leben gerettet hat.
  3. Der perfekte Mann/die perfekte Frau Ihrer Träume.
    Sie wissen, dass sie in Ihrem Auto nur eine weitere Person mitnehmen können. Wenn Sie die alte Dame wählen, könnten Sie ein Leben retten.
    Wenn Sie ihren alten Freund mitnehmen, der einmal Ihr Leben gerettet hat. Ist das die perfekte Gelegenheit, sich bei ihm zu bedanken.
    In beiden Fällen jedoch, würden sie wahrscheinlich nie wieder auf ihre große Liebe treffen.“
    Also, was würden Sie tun?..(Antwort folgt)

Jim Ballard erklärt, warum es nur 1 geschafft hat, wie folgt.
Unser Verstand wird von den Gefühlen, als auch der aktuellen Stimmungslage beeinflusst. Normalerweise konzentriert er sich auf das Naheliegende. Im Gehirn leuchtet nur das auf, woran Sie zuerst denken. Was irrelevant erscheint, wird ausgeblendet. Bei dieser Frage, denken Sie zum Beispiel nur darüber nach, wen von den drei Sie mitnehmen müssen. Dieser Fokus wird Ihnen schon in der Frage gesetzt, Ihr Denken quasi manipuliert.
„Die Frage, wer in unser Auto einsteigen darf.“
Alles anderes blenden wir aus.
Dies ist auch der Grund, warum nur ein Bewerber auf die richtige Antwort kam. Indem er das Offensichtliche - A, B oder C - beiseite schob.
Er antwortete:
„Ich würde meinem Freund die Autoschlüssel geben, damit er die alte Dame ins Krankenhaus fahren kann. Dann würde ich zusammen mit der Frau meiner Träume auf den Bus warten.

Blenden Sie doch auch mal das Offensichtliche aus und sehen was passiert.