Auf ein Korn
Rudi: „Sam – Alter! Du mal wieder hier auf dem Fürstenplatz auf unserer Lieblingsbank. Damit habe ich nicht gerechnet. Ist ewig her, seit ich dich zuletzt gesehen habe.“
Sam: „Hey Rudi, es ist gut dich zu sehen ist es. Hatte allerhand zu tun seit dem Frühling hatte ich. Meiner Merle haben die Eier im Hintern gebrannt. Fast durchgedreht ist sie. Es war kein Platz für den Nachwuchs zu finden war es nicht.“
Rudi: „Oh fuck, wenn’s ums Nestbauen geht, drehen doch alle Perlen durch. Zum Glück habe ich keine. Ha, Junggeselle bleibt Junggeselle. That’s me! Aber sag mal, wo wohnt ihr denn?“
Sam: „Keplerstraße 5 bis 10 – da in den Hinterhöfen. War echt schwer, an was Anständiges kommen war es. Der Reviermangel in Düsseldorf wird immer schlimmer, schlimmer wird er.“
Rudi: „Alter, du sagst es. Alles wird zu geleckten Gated Communitys und Luxus-Ghettos umgebaut. Da gibts keine Nischen mehr für uns. Eine echte Katastrophe!
Sam: „Ja, und was noch schlimmer ist – die Menschen werden immer feindlicher uns gegenüber werden sie. Uns haben sie versucht mit Schutznetzen, CDs an Schnüren, Raben aus Kunststoff und so Zeug zu verscheuchen haben sie.“
Rudi: „Alter, diese Nazis. Das geht gar nicht.“
Sam: „Du sagst es. Ich habe mir deshalb Unterstützung geholt habe ich mir: Gonzo! Der Tauber kommt aus dem Volksgarten und ist ein echt windiger Hund. Wurde mir empfohlen und meine Merle hat sich prompt in ihn verliebt hat sie. Mit ihm zusammen haben wir die Menschen ausgetrickst haben wir.
Rudi: „Alter, geil! Wie das?“
Sam: „Wir haben gewartet bis das Pärchen aus dem dritten Stock von Nummer Sieben nicht zuhause war und haben zu zweit das Katzennetz geschrottet haben wir.“
Rudi: „Wow, ihr Füchse! Woher wusstet ihr, dass sie nicht da waren?“
Sam: „Astreine Spionage-Arbeit meiner Merle war das. Dadrin ist sie echt ein Ass ist sie. Sie merkt sich alle Gewohnheiten der Bewohner und weiß immer genau, was wo abgeht weiß sie.“
**Rudi: „**Ha ha! Und die Bewohner haben nicht mitbekommen, dass sie beobachtet wurden?“
Sam: „Ach was! Die denken, wir scheißen denen nur die Autos voll denken die.“
Rudi: „Oh man, die Menschen sind ja so verblendet. Die meinen, sie wären die intelligenteste Spezies und wir nur die Parasiten! Ha!"
Sam: „Oh ja, sie sind komplett egozentrisch sind sie. Meine Merle jedenfalls, die wusste, dass das Pärchen aus Nummer Sieben seine Fahrräder immer in den Keller stellt, wenn es für ein paar Tage verreist. Also haben wir gewartet und als die Räder im Keller waren – zack – haben wir uns ans Werk gemacht haben wir: Katzen-Schutznetz geschrottet, Nest gebaut, Merle reingesetzt und gewartet bis die Eier gelegt waren.“
Rudi: „Respekt! Und haben die Kleinen es geschafft, zu schlüpfen, bis die Menschen aus Nummer Sieben wieder da waren?“
Sam: „Leider nein, aber Gonzo und ich waren gut vorbereitet waren wir gut. Wir haben voll auf hilfsbedürftige Vögel gemacht: Wir sind herumgeflattert wie die Wilden und haben die aufgeregte Väter gespielt haben wir. Merle hat dazu herzzerreißend gepiepst und das hat die Nummer Sieben-Menschen umgehauen hat es sie. Die Frau hat sogar ein bisschen geflennt hat sie.“
Rudi: „Ha ha, da habt ihr sie aber ordentlich drangekriegt.“
**Sam: „**Ja, und weißt du was? Die waren so emotional ergriffen, dass sie uns täglich Wasser und Körner gebracht haben. Der totale Luxus war das.“
Rudi: „Fuck, das glaube ich jetzt nicht!“
Sam: „Wenn ich es doch sage, wenn ich doch. Und weißt du was? Als die Kleinen da waren und es mal ziemlich gestürmt hat abends, haben die Menschen uns sogar in ihr Wohnzimmer gelassen.“
Rudi: „Alter, der Wahnsinn. Was habt ihr gemacht in deren Wohnung?“
Sam: „Na es uns gut gehen lassen. Wir haben genetflixt, das Bier vom Mann mitgetrunken, deren Abendessen gegessen und auf dem Sofa genüsslich unsere Geschäfte verrichtet haben wir genüsslich. Das einzige Manko war, dass die Menschen Merle und die Kleinen ständig streicheln und kuscheln wollten.“
Rudi: „Bäh, ist ja widerlich. Dass die immer alles anfassen müssen. Wer weiß, wo die vorher ihre Hände stecken hatten.“
Sam: „Naja, aber dafür gab es Kekse zum Nachtisch und eine warme Bleibe.“
Rudi: „Und jetzt?“
Sam: „Jetzt sind die Kleinen flügge und wir haben die Biege gemacht haben wir gemacht. War ein bisschen traurig, vor allem für Merle war es. Aber so ein Wochennest ist ja auch anstrengend und stressig ist es. Jetzt kann ich mich wenigstens mal wieder auf einen Plausch mit einem guten Kumpel wie dir treffen kann ich mich wenigstens. Nur in der Bude hocken hält man ja auch nicht lange aus. Keine Ahnung wie die aus der Nummer Sieben das den ganzen Tag lang schaffen.
Rudi: „Sauber! Dadrauf sollten wir ein Korn picken. Komm, wir schauen, ob wir ein paar Kindern ihre Pausenbrote streitig können. Gleich ist große Pause in der Schule da drüben.“
Sam: „Gute Idee. Ein Korn auf die Freiheit! Ich bin dabei bin ich.“