Das Wetter
Darf ich mich vorstellen, ich bin das Wetter; unabhängig und doch beeinflusst vom Klima das wiederum von der Sonne, Atmosphäre, Ozeane und deren Verteilung und dem Festland gesteuert wird. Man kann auch sagen, ich werde gesteuert von diesem Planeten. Aber wir reden nicht von diesem Planeten, sondern von mir, dem Wetter!
Ich kann nett sein, sanft, aber auch wütend und zerstörerisch. Ich kann feinen Regen aber auch Überschwemmungen bringen. Ich sorge für klirrenden Frost aber auch für heiße Wochen oder Monate. Ich bin verantwortlich für Dürren und für Überschwemmungen.
Ganz nach meinen Wollen. Obwohl ich eigentlich nur nach den Maßstäben reagieren, die mir das Klima oder die Erde nach ihren geheimnisvollen logischen Standpunkten vorgibt. Nicht mehr und nicht minder.
Das aber schafft die Voraussetzungen dafür, wie ich agiere, obwohl ich eigentlich nur nach den Zuständen, die jetzt gerade herrschen. handle.
Ich erinnere mich an früher, damals vor langen Zeiträumen, die Erde war jung, das Klima entstand gerade. Es war sehr chaotisch. So konnte ich Stürme und Überschwemmungen auslösen, die heute noch unvorstellbar sind. Aber vielleicht, wenn die Menschheit so weiter macht wie bisher, kommen diese alten Zeiten wieder.
Aber etwas ist anders als damals, der Begleiter der Erde stand damals viel näher, als in der heutigen Zeit und wirkte so damals auch auf mich ein.
Meine Abkömmlinge werden Tier und Hoch genannt. Aber noch einige andere, die ich aber nicht näher erläutern möchte, da diese nur sehr selten auftreten.
Die Natur sorgt immer für Ausgleich, na ja, solange das zweibeinige Wesen nicht eingreift.
Leider haben sie ins Klima eingegriffen, schon lange vorher und auch jetzt noch obgleich sie es nun besser wissen.
Aber so vernichten sie die Basis allen Lebens und so auch selbst. Leider müssen aber darunter auch andere Lebensformen leiden und sterben.
Deshalb werden die Wettergeschehnisse immer heftiger.
Die Erwärmung der Meere sorgen dafür, das die Hochs und Tiefs immer mehr beeinflusst werden.
Bitte entschuldigt, aber ich bin heute nicht gut gelaunt, so werde ich euch einen Sturm zeigen. Genauso gut könnte ich auch einen schönen warmen Sommertag zeigen; die Vögel singen, Bienen und Wespen huschen herum und suchen Nahrung. Ameisen rennen am Boden umher und schöne weiße Wolken schweben von einem sanften Wind getragen über den blauen Himmel. Es ist warm und behaglich. Oder wollt ihr lieber eine Dürre erleben?
Habe mich aber schon entschieden. Ich zeige euch nicht alles, aber ihr habt sicher genug Phantasie in euren Gedanken dies weiter zu denken.
So zeige ich euch einen Sturm, der vom Atlantik nach Europa zieht.
Fangen wir mal an!
Ein Tief nähert sich, im Atlantik entstanden, dem Kontinent Europa genannt.
Ein zuerst sanfter Wind, wird immer schneller, heult über das Wasser des Meeres, das getrieben vom Wind immer höhere Wellen schlägt.
Noch toben sie sich auf dem Atlantik aus, das Azorenhoch wurde nach Süden gezogen und so hat die Wetterfront Raum sich auszubreiten.
Das Meerwasser, sehr warm verdunstet und wird von meinem Kind das Hoch aufgesogen und gespeichert. Da die Luft auch warm ist, kann sie noch mehr speichern, als üblich.
Das Tief wird immer stärker, sucht aber Ausgleich mit dem Hoch das über Osteuropa liegt.
Böen erzittern die Luft und Regenmassen peitschen auf das Wasser. Hoher Wellengang bringen Schiffe zum Rollen. Schwer stampfen sie in den Tälern und Bergen der Wellen. Brecher überschwemmen die Schiffsdecks und verzieren die Oberfläche des Meeres mit weißen Schaum.
Es dröhnt, es jault und es donnert.
Verästelnde Blitze zucken über den schwarzen Himmel, auf dem schwarze Wolken nach Osten jagen.
Langsam nähern sich die Wellen der Küste von Irland und der stürmische Wind zeigt die Richtung an.
Schwere, dunkle ja fast schwarze Wolken wälzen sich über dem brüllenden Meer. Blitz erhellen diesen stürmischen dunklen Tag, der Donner des Sturms, das Heulen Windes und den Brüllen des Wassers spielen ihre Sinfonie dazu.
Donnernde Brecher schlagen gegen die Küste, ihre Ausläufer überschwemmen das Land oder schmettern auf die Steilküste und Strände. Hoch steigt Gischt in den stürmischen Himmel, wird vom Sturm mitgerissen.
Bäume ächzen, trockene Äste brechen knackend und der Wind heult sein Lied dazu. Knorrige Äste jammern und brechen.
Dichter Regen fällt prasselnd. Flüsse und Bäche füllen sich schnell, verlassen ihr Bett und strömen über das Land.
Reißen mit, ob es will oder nicht.
Der Regen peitscht auf die Erde, auf die Dächer und den Straßen.
Auf den Fensterscheiben bilden sich Wasserschlieren . Schnell rinnen sie herunten oder werden vom tosendn Wind mitgerissen. Gluckernd fließt das Wasser schnell über den Boden, überschwemmt das trockene Land, es ist zuviel als daß sie einsickern würde.
Langsam verlässt der Sturm das Land, stürmt weiter in den Osten, wird auch dort das Land überschwemmen, bis es weit entfernt von hier langsam schwächer wird und vergeht. Der Sturm lässt weiter nach, nur die Wolken ziehen schnell am Himmel dahin. Letzte Blitze zucken über das Land während leise der Donner in der Ferne verhallt.
©️by Arno Westermann 2023