Star Wreck - Die Abenteuer des Raumschiff Faragout
Die beiden Offiziere schauten mit großem Erstaunen auf die vor ihnen liegende Bombe. Die beiden bildeten ein kleines Außenteam, welches die Aufgabe hatte, diesen Außenposten zu untersuchen. Dass sie dabei auf eine fremdartige ausschauende Bombe stießen, überraschte beide.
Die Bombe maß ca. ein x ein Meter. Sie hatte Bediendisplay mit vielen grünen Schaltelementen, mit fremdartigen Symbolen, welche in allen möglichen Formen vorkamen. Nachdem sie mit Ihren Scannern, die für Sprengstoff typischen Komponenten festgestellt hatten, standen beide nun davor und überlegten, was nun zu tun ist.
Leutnant River betätigte sein Funkgerät: „River an Captain“.
Der Captain, welcher gespannt auf Rückmeldung des Außenteams wartete, rutschte auf sein Chefsessel schon nervös Hin und Her. Er wartete schon sehr lange auf eine Rückmeldung des Teams. Endlich ertönte das Signal für eingehende Nachricht. Er befahl den Kommunikationsoffizier „Lege sie das Gespräch auf Lautsprecher!“
Der Captain sprach, „Hier Monrow, was gibt es?“
„Wir sind tatsächlich fündig geworden, wir haben ein Sprengsatz unbekannter Herkunft gefunden.“ Antwortete River.
„Konnten sie herausfinden woher sie stammt und wie sie gesteuert wird?“
„Analyse läuft noch … Moment … Herkunft noch unbekannt. Hier zeigt sich anscheinend ein Zahlencode der rückwerts läuft, eine Art Contdown.“
Die beiden Offiziere wunderten sich schon lange nicht mehr, dass es scheinbar in jede außerirdische Technik arabische Zahlen verkommen. So als ob alle Rassen sich auf eine Weltsprache in Sachen Zahlen, in Sachen Mathematik geeinigt hätten.
„Laut unseren Berechnung hört der Countdown in etwa 5:45 Sekunden auf.“ Sagte River.
„Können wir die Bombe von der Station beamen?“, fragte der Captain.
„Würde ich nicht empfehlen, wir wissen noch nicht, ob das Material in der Bombe stabil genug ist. Würde ich als letzte Option ansehen. Wir versuchen herauszufinden, ob wir die Bombe entschärfen können.“
„Einverstanden. Schicken sie uns Daten, dann können wir ihnen vielleicht helfen.“
„Wir schicken ihn Aufnahmen und unsere Daten, vielleicht findet der Schiffscomputer etwas.“
„Gut, sie haben 4 Minuten Zeit, die Bombe zu entschärfen, wenn die Zeit um ist, beamen wie sie an Board und dann versuchen wir die Bombe ins Freie zu beamen.“
„I Sir!“
Captain Monrow war sichtlich angespannt. Würden sie es schaffen? Na ja bis jetzt haben wir immer eine Lösung gefunden, dachte er sich. Der Außenposten war wichtig für die Föderation, noch ein Verlust eines Postens, hier draußen an der Grenze wäre kaum zu verschmerzen. Es sind schon Außenposten 4,5 und 7 ausgefallen.
Auf einmal änderte sich das Zeitgefühl des Captains. Die Sekunden schienen nun plötzlich wie im Flug zu vergehen.
Nachdem die Zeit, fast doppelt so schnell als üblich, abgelaufen ist, funkte der Captain:
„Monrow an Außenteam. Melden sie mir etwas positives!“
River antwortete nicht: „Leider nicht, wir sind nicht wirklich vorangekommen, ich würde den Rücktransport zum Schiff empfehlen.“
„Halten sie sich bereit. Captain an Transporter, holen sie das Außen…“
Plötzlich dröhnte der Annäherungsalarm im ganzen Schiff.
Der Sicherheitsoffizier meldet: „3 Unbekannte Schiffe warpen gerade ins System:“
3 Kugelförmige Schiffe erschienen vor der Faragout, das stolze Flaggschiff der Föderation.
Die 3 Schiffe umzingelten sich um das Schiff auf gleicher Ebene, quasi auf Augenhöhe der Faragout.
Der Captain wunderte sich schon gar nicht mehr. Denn immer wenn es zu einem Zusammentreffen kam, egal ob geplant oder überraschend, egal ob mit Verbündeten, mit Fremden, oder ein Schiff in Not und beschädigt, oder es zu einen Angriff kam, traf man sich auf einer Ebene, auf einer Höhe. Man dürfte sich das wie Schiffe auf dem Meer vorstellen. Ein zweidimensionales Treffen im dreidimensionalen Weltraum. Und es war immer egal, aus welcher Richtung die Schiffe kamen.
Und zu jeder Zeit zeigten sich die Kommandobrücken aller sich treffenden Schiffe nach oben, sofern man die Brücke bei anderen Schiffen ausmachen konnte. Er dachte sich, dass es wohl ein ungeschriebenes Gesetz geben würde, das alle Raumfahrer dazu verpflichtet, sich auf selber Höhe mit Brücke nach „oben“ zu treffen. Wundern tut ihn das aber schon lange nicht mehr.
Seine Gedanken wurden je unterbrochen, als nun die „Kugelraumer“ Stellung um sein Schiff bezogen.
„Captain an Transporterraum, haben sie das Außenteam“… „Negativ, irgendwas verhindert den Aufbau des Materiestroms zwischen unsere Schiff und der Station.“
„Schilde hoch! Alarm Gelb! … Captain an Außenteam. Wir können sie nicht an Bord holen, ich schlage vor, sie verbringen ein Wunder und entschärfen die Bombe!“
Er drehte sich zum Wissenschaftsoffizer. „Wer sind sie? Warum können wir nicht Beamen?“.
Hawkins war voll du ganz in seine Instrumente vertieft:
„Herkunft unbekannt. Sie haben keine bzw. uns bekannte Kennung. Die Bauart ist uns auch noch nicht begegnet. Zudem scheinen eine Art Dämpfungsfeld zu erzeugen, ob absichtlich oder nicht, die unsere Transporter stört.“
Na toll, dachte der Captain. Warum fällt immer der Transporter aus, wenn es kritisch wird oder jemand zwingend gebeamt werden musste. Ist alles entspannt, funktioniert er immer.
„Captain an das gesamte Schiffe, auf Explosionswelle vorbereiten.“
Er dachte an seine beiden Offiziere, River und Fowler, auf der Station. Beide gehörten zur Standardbrückenbesatzung. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass den beiden ihr letztes Stündlein geschlagen hat.
Er hatte schon extra das Außenteam so klein wir möglichgehalten und die Brückenoffiziere zur Station gebeamt. Eine Strategie, die er mit der Zeit und nach vielen Verlusten lernen musste. Wenn Leute im Einsatz starben, waren das zumeist neue Kadetten oder Sicherheitsoffiziere in roten Shirts. Die Brückenbesatzung kam jedoch dagegen aus jedem Einsatz mehr oder weniger unbeschadet zurück. Daher entschied er sich, bei gefährlichen Außeneinsätzen nur diese in den Einsatz zu senden, um Verluste auszuschließen. Eine Strategie, deren Erfolg heute zu Ende ging?
„Wir schicken ein Shuttle runter.“ sagte er mehr hoffnungslos, wohlwissend, dass die Zeit eigentlich schon abgelaufen ist. Alle erwarteten die Detonation der Bombe, aber sie kam nicht. Sie ließ auf sich warten.
„Außenteam an Captain, Bombe entschärft, gerade so.“ Sagte River.
Beide Offiziere standen sichtlich erleichtert vor der Bombe, der Countdown stoppte bei 0,0001 Einheiten.
„Wie habt ihr das geschafft?“ Fragte der Captain ebenfalls erleichtert.
„Folwer hat doch tatsächlich einen blauen und roten Draht gefunden. Wir haben dann schnick, schnack, schnuck gespielt, welcher Draht wir nun durchschneiden sollten. Und was soll ich sagen, heute scheint mal wieder unser Glückstag zu sein!“
Rettung in letzter Sekunde! Auch so eine Eigenart von Einsätzen, die der Captain in seiner Laufbahn immer wieder erlebte.
„Machen sie sich da unten nicht allzu bequem, wir werden sie sobald wie möglich wieder an Bord holen!“ Sagte der Captain.
„Captain, wir werden von den Fremden gerufen, nur Audio.“ Sagte der Kommunikationsoffizier.
„Auf die Lautsprecher!“
„jsdsjdfhsd ___ sdsdhfeik ___ „ Rauschen und fremdartige Töne füllten die Brücke.
„Ach, sie brauchen nichts zu sagen, der Universalübersetzter ist nicht in der Lage die Sprache zu übersetzen, richtig?“ Merkte der Captain an.
„I Sir“. Antwortete der Offizier.
„Öffnen sie ein Kanal auf allen Frequenzen!“
„Offen!“ Sagte der Kommunikationsoffizier.
„Hier ist Captain Monrow vom Förderationsraumschiff Faragout! Sie befinden sich im Förderationsgebiet. Wir bitten um Idendifizierung! Da unser Universaltranslator ihre Sprache nicht verstehen kann, schicken wir ihnen unsere Sprachpakete, damit sie sich anpassen können.“
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis eine erneute Nachricht von den Fremden eintraf.
„Sie ---- Bedrohung — Strafe — Eine Gefahr — Zeit sich zurück ---- ansonten zerstören.“ Hallte es erneut aus den Lautsprechen der Brücke.
„Bitte wiederholen sie die letzte Nachricht, wir haben nur fetzen verstanden. Unser Universalsetzer wird sich anpassen.“ Sprach der Captain.
„— breiten sich immer mehr in ---- Gebiet aus und sind für ---- eine Bedrohung geworden. — werden — Bestrafen, wenn — nicht — Gebiet verlassen.
— geben — 1h Zeit das Gebiet zu verlassen, ansonsten werden — — zerstören.“
Gab es mal wieder Aussetzer in der Übersetzung? Oder verwendeten die Fremden keine Personalpronomen?
„Captain Monrow an fremdes Schiff, hier scheint ein Missverständnis vorzu…“.
Die Faragout wurde plötzlich erschüttert. Die Fremden hatten das Feuer eröffnet.
„Da haben sie ihrer Antwort.“ sagte der Sicherheitsoffizier.
„Alle Führungsoffiziere in den Bereitchaftsraum“
Er wendete sich zur Com. „Unterrichten sie dem Außenteam auf einer verschlüsselten Nachricht unsere aktuelle Lage.“
„I Sir.“ Sagte der Kommunikationsoffizier.
In Bereitschaftsraum war ein länglicher Tisch mit 4 Sitzen auf jeder Seite und jeweils einer auf den Stirnseiten. Im Tisch waren für jeden Sitzplatz Kontrollen eingelassen, ein großer Bildschirm an der Wand konnte von jedem Teilnehmer gut eingesehen werden. Große Panoramafenster rundeten den Raum ab. Im Hintergrund sah man einer der 3 Kugelraumer bedrohlich im Nahestehen.
„Wie ist die aktuelle Lage?“. Sagte der Captain, nachdem ich alle auf ihren Platz eingefunden hatte.
Der Wissenschaftsoffizier tippte auf die am Platz befindlichen Konsole herum.
Der Hauptbildschirm sprang an. Eine Reporterin war darin zu sehen. Sie hatte ein Micro in der Hand und sprach zu ihren Zuseher. Im Hintergrund war das Hauptgebäude der Föderation auf der Erde zu sehen. Das Geländer hatte die übliche Beflaggung.
„So verlor die Föderation den Kontakt zum Außenposten 3,4,7…“ sagte die Reporterin.
Der Wissenschaftsoffizier drückte verlegen auf der Konsole herum. „Moment, ich habe es gleich…“.
„… so wird berichtet, dass das Förderationsschiff Faragout zur Aufklärung an die Förderationsgrenze gesendet wurde, um herauszufinden, warum der Kontakt zu den Außenposten abgebrochen sind. Die Faragout ist das Flagschiff der Föderation, welche die meisten erfolgreichen Einsätze erledigt haben. Aber zur Zeit warten wir noch auf neue …“ Sprach die Reporterin weiter, bevor das Bild zu einem zweidimensionalem Schemata wechselt.
Der Außenposten und die Faragout wurden mit jeweils mit den typischen Föderationszeichen als Symbol gekennzeichnet. Die 3 fremden Kugelraumer wurden mit einem Fragezeichen im Kreis dargestellt. Eine gestrichelte Linie markierte die eigene Grenze.
Der Captain dachte sich: warum wir nicht mal auf die Idee kommen, 3 Dimensionale Darstellungen zu verwenden? Na dafür gibt es ja eigentlich Hologramme, warum haben wir die eigentlich noch nicht am Board?
Der Wissenschaftsoffizier begann an zu sprechen: „Wir sind von den 3 Kugelraumer umzingelt…“
Und wieder dachte der Captain: Warum umzingelt, kommt denn niemand auf die Idee, nach oben oder nach unten zu fliegen? Nur weil vor und hinter uns 3 Schiffe sind, sind wir doch nicht eingekesselt. Und außerdem, wir sollen doch uns zurückziehen, warum umzingeln sie uns dann?
„… und die Schiffe erzeugen ein Dämpfungsfeld, was verhindert, dass wir unser Außenteam zurückbeamen können. Die Analyse ergab, dass es die Auswirkung des Antriebs der Fremden ist, welches dieses Feld erzeugt. Da wir nicht wissen, ob die Wirkung länger anhält oder nicht, sollten wir eine Alternative überlegen, unser Team zurückzuholen.“ Hawkins beendete seinen Bericht.
„Was wenn wir Shuttles einsetzen?“ Schlug einer der Offiziere vor.
„Wir wissen nicht, wie die Fremden darauf reagieren, sie haben uns schon beschossen, als wir versucht haben, zu verhandeln.“ Sagte der Captain.
Die Lage war verzwickt. Die Crew der Faragout hatte weniger als eine Stunde Zeit, eine Lösung zu finden. Eine Nachricht an die Föderation wurde gesendet, aber bis Hilfe kommt, würde es zu lange dauern. Sie sind weit weg von der nächsten Sternenbasis und Schiffe, welche Unterstützen könnten.
Aber das Außenteam aufgeben, den Posten den Gegner überlassen? Das kam nicht in Frage.
„Wir sollten Kämpfen, lieber mit Ehre untergehen als wie Feiglinge zu fliehen!“ Sagte der Sicherheitsoffizier. Der Sicherheitsoffizier war von einer Rasse, die Ehre und Kampf hoch schätzen und lieber in einer Schlacht sterben würde wollen, als zu fliehen. Das machte manchmal das Arbeiten in brenzligen Situationen mit ihm etwas kompliziert. Denn oft war ein taktischer Rückzug eine viel intelligentere Methode, als in die Schlacht zu ziehen.
„Ehm… Danke ihnen, ich werde das vielleicht in Erwägung ziehen, aber solange wir noch Zeit haben, werden wir nach Alternativen suchen!“ Antwortet der Captain.
Ja, und wir werden wie immer Lösungen finden … dachte der Captain. Normalerweise finden wir immer nach so einer brenzligen Situation innerhalb der nächsten 35-30 Minuten eine Lösung, immer.
Ende Teil 1