Schreiben to go

“Geh dich Waschen, Junge”, sagte er ernst. Morgan verließ sein Zimmer und ging nach unten.

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Am Treppenabsatz traf er auf Mozy. Er hatte mit dem Vorwand, das Frühstück zu bestellen den Gastraum verlassen. Nun stand er vor einem Wandschrank, schloss eine schwere Schublade auf, wühlte darin und nahm eine kleine Pistole heraus, die er in der Hosenbund steckte. Er drehte sich zu Morgan um “Geschenk eines Freundes aus Amerika”, sagte er. Morgan nickte nur und Mozy berichtete Morgan über den Grund des Aufenthaltes von Tim und Murtagh. “Also ein unbeabsichtigter Zwischenstopp?”, dachte Morgan laut. “Es scheint so”, antwortete Mozy. “Gibt es Ärger?” Morgan deutete auf die kleine Waffe mit dem Walnussgriff in Mozys Hosenbund.

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“Das werden wir jetzt herausfinden”, antwortete Mozy Riddler, während er gemeinsam mit Morgan den Gastraum betrat.

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Morgan verschaffte sich einen schnellen Überblick. Charlotte und Francis hatten an einem der Tische im Gastraum neben Geraldine und Antoine Platz genommen. Tim und Murtagh standen mit dem Rücken zur Theke.

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Emma stellte lautstark zwei Krüge Bier auf die Theke. “Ihr werdet mir hier keinen Ärger machen”, sagte sie ernst, als sich die beiden Männer umdrehten und mit einem abschätzigen Blick nach den Krügen griffen. Sie kannte solche Blicke nur zu gut, das roch nach gewaltigem Ärger. Francis und Charlotte hatten in den vergangenen Wochen gewiss genug durchgemacht. Emma wurde wütend. Sie streckte beide Arme aus und mit ihren starken Händen ergriff sie die beiden am Hemdkragen und zog sie zu sich heran “Ihr könnt von mir aus etwas essen und trinken”, sie zog den Griff etwas fester “dann werdet ihr friedlich auf euer Schiff gehen und sobald das Ruder erneuert ist, werdet ihr unsere Insel für immer verlassen”, sie schaute die beiden abwechselnd an, dann ruhte ihr Blick auf Northwny “Timothy, hast du mich verstanden?”, sie verstärkte ihren Griff noch einmal. Timothy Northwny fühlte sich um Jahre in seine Kindheit zurück versetzt. Emma duldete bei Streitigkeiten keinen Widerspruch und jeder Versuch, dagegen anzugehen, war zwecklos. Tim ging allmählich die Luft aus und er hob die rechte Hand, als Zeichen seiner Zustimmung. Emma ließ von den beiden ab und setzte noch einmal nach “Timothy, hast du das verstanden? Ihr lasst meine Leute in Frieden”. Northwny nickte. “Hast du mir etwas zu sagen”, Emma´s Blick schien ihn zu durchbohren, ernst und entschlossen. “Wir, wir lassen sie in Ruhe”, presste er aus sich heraus. Emma lehnte sich zufrieden zurück und lächelte “Na, dann Prost”, sagte sie, als wäre nichts gewesen und widmete sich wieder ihrem Ausschank.

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Jan hatte von alledem nichts mitbekommen. Er reinigte seine Hosen und Stiefel und begab sich hinunter in die Küche. Das Küchenmädchen, das er vorhin in seiner Eile beinahe umgerannt hatte lächelte ihm freundlich zu. Sie reichte ihm einen Eimer und Tücher. “Hier, nimm. Ich bin Dorotea”. “Jan”, sagte er und griff nach dem Eimer und für einen kurzen Augenblick trafen sich ihre Blicke, berührten sich ihre Hände. Unbeholfen begann Jan damit, den Boden zu putzen. Dorotea beobachtete ihn eine kurze Weile und griff nach einem der Tücher um seine Arbeit mit wenigen geschickten Handgriffen zu beenden. “Meine Arbeit ist für heute getan” sagte sie, während sie die Putzeimer reinigte und zur Seite stellte. “Gehen wir zusammen frühstücken, es gibt köstliche Zimtschnecken”. Jan lachte und folgte Dorotea in den Gastraum.

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Eine Küchenmagd kam in den Schankraum und stellte ein Tablett mit Zimtschnecken auf die Theke. „Das sieht sehr lecker aus. Was ist das?“, wollte Murtagh wissen. „Zimtschnecken, mein Herr“, sagte die Magd schüchtern und deutete einen Knicks an. Murtagh griff zu und biß herzhaft hinein. „Mhh“, machte er anerkennend. Dann deutete er im Raum umher, der festlich geschmückt war, und fragte kauend: „Was ist der Anlass?“

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Warlock stuppste seinen GRoßvater an. Er deutet mit einer unauffälligen Kinnbewegung in den hinteren Teil des Gastraumes. Morgan folgte seiner Geste mit den Augen. Jan saß fröhlich Zimtschnecken mampfend mit einer jungen hübschen Frau an einem der hinteren Tische und unterhielt sich angeregt. Er wirkte fröhlich und entspannt und schien gefallen an der jungen Dame zu haben. Er grinste Warlock an. Charlotte bekam es aus den Augenwinkeln mit und seufzte erleichtert. Es hatte alle ziemlich mitgenommen das der kleine Kerl so gelitten hatte.

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Jan hingegen bekam von alldem nichts mit, er hatte nur Augen und Ohren für Dorothea. Sie war etwas älter als er, hatte eine zierliche Figur und wunderschöne Augen. Sie wußte viel von der Welt und war längst nicht so kleinmädchenhaft. Glücklich biss er in die Zimtschnecke und hörte Dorothea zu wie sie von einer Schlägerei erzählte welche Emma resolut mit einem Eimer Spülwasser und der Androhung von Hausverbot beendet hatte.

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Nachdem die Küchenmagd die anderen Tische mit Gebäck versorgt hatte, blieb sie auf dem Weg zur Küche bei Murtaugh stehen “Wir feiern bald eine Hochzeit”, sagte sie und schaute zu einem der Tische hinüber “Lord Francis und Charlotte”.

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Murtaugh atmete vor Überraschung ein und verschluckte sich derart an der Zimtschnecke, das er rot anlief und nach Luft schnappte. Er stützte sich auf die Theke. Die Küchenmagd ließ das leere Tablett fallen, das laut scheppernd zu Boden fiel. Die Gäste schauten auf, es wurde erschreckend still im Riddler´s. Der nach Atem ringende Murtaugh sank in sich zusammen, kniete auf den Holzdielen. Emma eilte hinter der Theke hervor und schlug dem Schotten mehrmals kräftig zwischen die Schulterblätter. Murtaug begann zu husten. Er röchelte und stöhnte, doch er konnte wieder atmen.

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“Oh”, war alles, was er herausbrachte. Auch wenn er das ja schon gewusst hatte, diese fröhliche Bestätigung stürzte ihn unvermittelt in eine rabenschwarze Gemütsverfassung.

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Charlotte und Geraldine standen auf, gingen zu Murtaugh hinüber und halfen ihm wieder auf die Beine. “Es geht schon wieder”, bedankte sich Tim in einem krächzenden Flüstern . Er schaute zu Geraldine “Die Hure aus London, nicht wahr?”, dann musterte er sie, während er sich mehrmals räusperte “Du bist kräftiger, nicht mehr so mager und abgezehrt”. Noch bevor Geraldine auf Murtagh´s Anspielung reagieren konnte, nahm Charlotte sie an der Hand und ging mit ihr zurück zu den anderen. Geraldine hatte nie von einer Zeit aus London berichtet. Sie musste sie bei Gelegenheit fragen, was es damit auf sich hatte.

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Hastig trank er das Glas Wasser aus, das Emma ihm gereicht hatte.
Charlotte warf ihm noch einen fast mitleidigen Blick zu und begab sich wieder an ihren Tisch.

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“Macht mir einen doppelten Whiskey!”, bat er Emma “und danke”.

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Er hatte sie endgültig verloren, sagte dieser Blick. Er bohrte sich wie eine heiße Nadel in sein Herz und kauterisierte seine Gefühle.
Der rauchige Whiskey brannte in seiner aufgerauten Kehle, aber er hieß diesen Schmerz willkommen, er überdeckte den anderen, tiefsitzenden zumindest ein wenig.

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Northwny klopfte seinem Freund auf die Schulter “Mein lieber Murtagh. Da überstehen wir mit einem seeuntüchtigen Schiff die schlimmsten Gefahren und du krepierst mir beinahe an einer Zimtschnecke”.

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Murtagh winkte ab “Noch einen doppelten”, rief er heisser. Northwny versuchte ihn zu beruhigen “Sie lebt in einer völlig anderen Welt. Du musst sie vergessen. Ich brauch dich für unsere Mission”.

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Murtagh sah seinen Freund mit immer noch tränenden Augen an. Offenbar hatte er keine Ahnung. Niemals würde er Charlotte vergessen, auch wenn sie unerreichbar für ihn war.

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Er drehte sich ein wenig um, gerade so weit, das er sie aus den Augenwinkeln heraus wahrnehmen konnte. Charlotte. Sie schien glücklich. Sie lachte und alberte mit Francis herum. Für einen kurzen Augenblick sah Murtagh sich an diesem Tisch sitzen.

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