Kapitel 5
Warlock war seit Jahren nicht mehr hier auf den Inseln und sein Zusammentreffen mit Francis war Großvater sichtlich unangenehm.
Hatte Francis ihn wirklich erkannt?
Warlock hätte zu gerne in das erschrockene Gesicht seiner Schwester gesehen.
Im Augenblick saß er wie ein häufchen Elend in der Mannschaftskajüte und dachte darüber nach, ob Vater wohl bereits auf dem Weg war, um ihn wieder in diese elendig eisige Einöde zurück zu holen, in die er ihn damals bei ihrer Flucht verschleppt hatte.
“Na, was hast du ausgefressen?” Smut Christian setzte sich zu ihm und reichte ihm einen Apfel rüber. “Der alte Seebär war sehr erpicht darauf, dich an Bord zu nehmen. Er sagte, er wolle etwas in Ordnung bringen.”
Warlock biß kräftig in den Apfel und ja, er würde gerne mit jemanden reden, über die damaligen Ereignisse im Dorf, den Streit in der Familie, die unvermeidbare Katastrophe und die überstürzte Flucht.
Und über Don Pedro, den gemeinen Schuft, der das alles angezettelt hatte, um die Familie zu spalten.
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„Wenn du mir versprichst…“, kaute Warlock noch zögerlich auf einem Apfelstück rum, „…dass ich nicht wieder zurück nach Qassiarsuk muss, dann erzähle ich dir die Geschichte“, blickte er nun ganz erwartungsvoll zu Smut Christian auf.
Der Smut nickte. “Ay, ich steh dir zur Seite. Ein Seemann hält sein Wort.”
Warlock wischte sich mit dem Hemdsärmel über den Mund: „Meinem Vater und mir wurde damals die Teilnahme an einer verschwörerischen Gemeinschaft vorgeworfen“.
„Dabei wurde ich hier geboren, und hier gehör’ ich auch hin, ich bin ein Kind der Sonne, und nicht des Eises!“, brach es jetzt aus Warlock raus.
“Und dann war da dieses gottverdammte Gold, das mein Onkel in der Höhle gefunden hat”, Warlock schluchzte auf, als ob er Ketten um sich zerreißen müsste.
An Deck ertönten schwere Schritte und die Luke zum Mannschaftsdeck wurde aufgerissen: „Junge, komm rauf, ich muss mit dir reden!“.
In diesem Ton war mit seinem Großvater nicht zu spaßen, dann war er ganz Kapitän.
Warlock ging die hölzernen Stufen nach oben während der Smutje auf der Holzkiste verharrte und sich mit wutverzerrtem Gesicht in die Faust biß.
Unentschlossen blieb Warlock kurz im Niedergang stehen und drehte sich fragend zu Christian um, der ihn gegen seinen eigenen Willen ermunterte, nach oben zu gehen.
„Verdammte Brut!“, murmelte der Schiffskoch mit spanischen Wurzeln still vor sich hin während er dem Jungen aufmuntert zulächelte: „Es wird schon gut gehen“ und dann wieder flüsternd: „und ich werde Dich vielleicht am Leben lassen, wenn Du mir sagst wo ihr den Zaster versteckt habt“.
Kapitel 6
Don Pedro war einer der übelsten Schurken.
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