Schreiben to go

Alle verstummten, dann ergriff Skully das Wort und berichtete in knappen Sätzen von den dramatischen Ereignissen der letzten Stunden.
Francis war währenddessen an Bord gekommen und winkte alle in die Kapitänskajüte.
“Jan, mach dich nützlich und hole uns allen etwas zu Trinken!” Jan wieselte los. Francis wandte sich an Aliena.
“Es tut mir leid, dass du deinen Vater verloren hast, aber …”, er stockte. Etwas Gutes konnte er nicht über Don Pedro sagen.

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“Die Engländer haben euch gegen El Torso geholfen? Wer ist, oder war El Torso?” Aliena sah verlegen drein, antwortete ihm dann aber frei heraus.
“Ramon war der Vollstrecker meines Vaters. Ich wusste das nicht, wie mein Vater seine Geschäfte in den letzten Jahren geführt hat. Das hat er vor mir verborgen, ich habe erst jetzt, durch euch, davon erfahren.” Warlock legte schützend seinen Arm um sie und blickte Francis herausfordernd an.

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Francis war allerdings noch an einem anderen Teil von Skullys Bericht hängengeblieben. “Du sagst, wir haben acht Leute verloren, die unbedingt nach Hause wollten? Und nur zwei Neue bisher? Das ist nicht gut, die anderen müssen wir auch schnell ersetzen!” Seine Gedanken rasten.
Morgan war noch bei Rolly, sie mussten ihn schnell wieder an Bord holen. Rolly. Der hatte die besten Verbindungen hier und konnte bestimmt einige vertrauenswürdige Männer auftreiben.

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“Wir müssen jemanden zu Rolly schicken um Morgan zu informieren und ihn zurückzuholen. Das hätten wir schon längst tun sollen, aber man kommt ja nicht mal dazu in Ruhe einen Priem zu kauen.” schimpfte Skully.
“das kann ich doch machen” rief Jan der mit FLaschen und Bechern zurückkam und die Gemeinschaft mit Getränken versorgte.
“Ich kann das auch machen” sagte Francis, ich werde eh nicht gebraucht." verwundert sahen die anderen ihn an.

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Antoine nickte verstehend. " 'ast du disch mit Charlotte gestritten?" “Nun ja. Es, ich …”, Francis brach ab. Davy Jones mischte sich ein. “Unsere Nerven liegen wohl alle blank. Kein Wunder nach den vergangen Wochen. Die Flucht. Nie zu wissen, woher der nächste Schlag kommt und wem man noch trauen kann.” Zustimmendes nicken und murmeln war die Reaktion der Umstehenden. Davy fuhr fort: “Gehen Sie zu ihr und reden sie mit ihr. Bestimmt wird sich alles aufklären. Jan und ich verständigen Morgan.” Jan nickte eifrig. “Also gut”, stimmte Francis zu. Er fuhr sich nervös durchs Haar und fragte sich, wie er das wieder gutmachen soll. Davy erhob sich. “Schön. Komm, Jan, wir machen uns auf den Weg.” Als sie fort waren begaben sich alle in ihre Kajüten, um noch ein paar Stunden zu schlafen. Einzig Skully ging noch mal an Deck, um die Wachen einzuteilen.

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Charlotte schreckte hoch, als jemand an die Tür klopfte. “Wer ist da?”, fragte sie leise und wischte sich die Tränen ab. Die Tür öffnete sich und Francis trat ein. Mit wenigen Schritten trat er auf sie zu und ging vor ihr auf die Knie. “Es tut mir so unendlich leid. Bitte verzeih mir”, bat er sie flehendlich um Vergebung. Er fasste ihre Hände. “Du weißt, dass ich mich noch nie so gehen gelassen habe. Aber als ich sah, wie er dich anblickte und anfasste konnte ich mich nicht mehr zügeln. Eine Woge aus Wut ertränkte mein rationales Denken. Ich verspreche dir, dass so etwas nicht mehr vorkommt. Und ich reite bei Tageslicht sofort zum Konsul und entschuldige mich in aller Form für mein ungebührliches Verhalten.” Charlotte fuhr ihm mit ihren Fingern durchs Haar, und als er ergeben seinen Kopf auf ihren Schoß bettete, konnte sie nicht anders, als lächeln. “Deine Eifersucht ehrt mich, aber sie war völlig unangebracht”, sagte sie. Francis hob den Kopf. “Das heißt, du verzeihst mir?” “Fast. Du musst dich auch bei Mr. McKinnley entschuldigen.” Francis nickte. “Selbstverständlich.” Charlotte stand auf. “Soll ich Geraldine rufen, damit sie dir beim Auskleiden hilft?”, fragte Francis. Sie schüttelte den Kopf. “Erledige du das”, sagte sie und drehte ihm den Rücken zu. Eine Welle der Erregung durchfuhr sie, als Francis langsam begann, die Schnürung des Korsetts zu lösen. Sie bog den Kopf nach hinten und ergab sich Francis’ leidenschaftlichem Kuss.

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Kapitel 42

Davy Jones ging mit Jan im Schlepptau den Hafen entlang zur nächsten Gaststätte mit Pferdestation. Auf dem Weg dorthin grinste Jan unentwegt vor sich hin. Davy fiel das auf, er sah den Jungen an. Als dieser auch ihn anblickte, konnte der Junge kaum an sich halten.
„Was ist denn los, du Grünschnabel? Was ist denn so Lustiges passiert, da du andauernd wie ein Bekloppter vor dich hin grinst?“
„Ach nichts, Mister Jones“, erwiderte Jan und sprang einer entgegenkommenden Dame aus dem Weg, wobei er seine Mütze vom Kopf riß und sich übertrieben verbeugte. Lachend schlenderte er wieder an Davy´s Seite.
Davy schüttelte nur den Kopf.

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„Was ist denn mit dir los? Machst einen auf übertrieben höflich, das gibt noch Ärger, wenn du so übertreibst.“
„Na, wenn ich mir anschau, was passiert, wenn man nicht höflich zu den Frauen ist, bin ich lieber besonders galant!“, lachte der Junge.
Davy reichte es, abrupt blieb er stehen. Er packte Jan beim Schlafittchen und schüttelte ihn.
„Du sagst mir jetzt sofort, was in dich gefahren ist, oder ich lass dich zehn Tage lang das Deck schrubben. Und zwar allein mit ´ner Kleiderbürste!“
Jan windete sich in Davy´s Griff. „Ich hab doch nur die ganze Zeit daran denken müssen, wie der Lord dem Schotten eins auf die Zwölf gegeben hat. Ich wäre zu gern dabei gewesen. Das war bestimmt spannend.“, beteuerte er nun etwas jämmerlich.

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„Du bist wirklich ein dummer Esel!“, schnauzte Jones. „Lord Fulton hat doch selber was abgekriegt. Und außerdem können wir froh sein, dass aus dem Blödsinn nicht noch Ärger für uns alle entstanden ist. Jetzt hör auf mit der dämlichen Grinserei und lass uns endlich ein paar Pferde auftreiben, damit wir zu Morgan kommen.“
Er ließ Jan wieder los und schubste ihn vor sich her.
Der Junge schaute ihn noch mal beleidigt an und trottete dann weiter. Davy sah ihm hinter her und grinste auf einmal selbst in sich hinein. Jan drehte sich beim Gehen um und sah es, worauf Davy nur die Hand hob. Der Junge duckte sich weg und rannte lachend vor. Auch Davy lachte und beim Einholen gab er Jan eine angetäuschte Kopfnuss.
Als sie atemlos die Pferdestation erreichten, grinsten sie noch immer.

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Am frühen Morgen machte sich Francis auf zu einer Relaisstation, um sich ein Pferd zu leihen. Beim Konsul angekommen wurde er sofort empfangen. „Ah, der reuige Sünder, wurde Francis vom Konsul scherzhaft begrüsst. „Kommen sie, Fulton, und leisten sie mir beim Frühstück Gesellschaft“, sagte der Konsul und bot ihm einen Platz an seiner Tafel an. „Aber Sir“, wandte Francis ein. „Vergeben und vergessen“, winkte der Konsul ab.

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In der angeschlossenen Taverne näherten sich Davy und Jan dem Tresen, an dem eine nicht mehr ganz junge Frau mit den Gästen scherzte, während sie Bier zapfte und Wein ausschenkte. Ihre langen schwarzen Locken hatte sie mit einem bunten Tuch locker zurückgebunden, ihre Augen sprühten vor Lebensfreude. Trotz ihrer rundlichen Figur bewegte sie sich flink und behände in ihrem Reich und hatte alle Gäste immer im Blick.
Davy Jones lachte laut auf und rief: “Hey, Teresa, du bist ja heute wieder hervorragend gelaunt!”
Sie stutzte kurz, aber dann strahlte sie über das ganze Gesicht. “Davy Jones! Du warst ja ewig nicht mehr hier! Wie schön, dass du dich mal wieder blicken lässt! Und wer ist dieser junge Mann?” Sie lachte glucksend und klapperte übertrieben mit den Augendeckeln. Jan wusste gar nicht, wohin sehen.

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“Das ist Jan, er ist noch grün hinter den Ohren.” Jan zog eine Flunsch. Davy grinste nur.
“Höre, Teresa, wir brauchen zwei Pferde. Was kannst du uns anbieten? Wahrscheinlich sind wir heute Abend schon wieder zurück”, kam er dann zum eigentlichen Anliegen.
“Ach herrje, ausgerechnet heute habe ich fast alles vermietet, was ich im Stall habe. Ich könnte euch nur noch Esmeralda geben, mit dem Gig. Kannst du fahren, Davy?”, fragte sie besorgt. Jans erleichtertes Aufatmen entging ihr nicht, und Davy nickte. Fahren konnte er besser als reiten.

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Wenig später hatten sie Esmeralda, das ältliche Maultier, vor das Gig gespannt und befanden sich in gemächlichem Trab auf dem Weg nach Câmara de Lobos, zu Rollys Landgut.
“Woher kennst du denn Teresa, Davy?”, wollte Jan neugierig wissen. Davy lief rot an. Die Story war ihm peinlich, selbst nach so vielen Jahren.
“Das geht dich nichts an, Junge. Aber ich kann dir sagen, leg’ dich niemals mit einer so starken und selbstbewussten Frau an, da kannst du nur den Kürzeren ziehen!” Dann ließ er sich nichts mehr entlocken.

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Nachdem Francis den Besuch beim Konsul hinter sich gebracht hatte, wollte er so schnell wie möglich zurück zur Lale, zurück zu Charlotte. Kurz nachdem er die Quinta verlassen hatte, erreichte eine Kutsche das Anwesen des Konsuls.
"Mr.Northwny, was für eine Freude sie wieder zu sehen. Leisten sie mir beim Frühstück Gesellschaft“, sagte der Konsul und bot ihm einen Platz an der neu eingedeckten Tafel an. “Mr.Northwny”, begann der Konsul ohne Umschweife “Der Ausbruch der Gefangenen in der Festung hat uns einige Opfer gekostet, ein Kommandant ist ums Leben gekommen. Wir sind sozusagen kaum handlungsunfähig und benötigen dringend Unterstützung”, der Konsul griff nach einer Flasche Wein und schenkte dem Offizier und sich ein Glas ein “Mr.Northwny, im Augenblick sind sie der einzige hochrangige Offizier auf dieser Insel, der diese Lücke füllen könnte und ich ersuche sie um ihre Unterstützung”. Timothy Northwny war überrascht. “Sie müssen das nicht sofort entscheiden”, sagte der Konsul “zumal wir noch die Zustimmung der Admiralität benötigen. Hier, probieren sie die queijadas, eine Spezialität unserer Küche”, er deutete auf einen kleinen Kuchen, der aus körnigem Frischkäse, Eiern und viel Zucker bestand.

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Nortwny ließ sich das süße Stück genüsslich auf der Zunge zergehen. Eigentlich verfolgte er ganz andere Pläne, als auf dieser Insel seßhaft zu werden. Würde er das Angebot jedoch annehmen, war das die beste Gelegenheit, die beiden Fregatten Beagle und Victorius loszuwerden. “Ich nehme ihr Angebot an, vorübergehend und unter der Bedingung, das sie mir einen Offizier meiner Wahl zur Verfügung stellen” und er dachte dabei an Murtagh.

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Der Konsul wischte sich mit einem Tuch den Mund ab “Sie haben freie Hand”, er hielt kurz inne und erhob sein Glas “Kraft meines Amtes ernenne ich sie hiermit vorübergehend und vorläufig zum Kommandant der Garnison”.

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Mittlerweile hatten Davy und Jan die Einfahrt zu Rollys Gut erreicht.
Das hohe schmiedeeiserne Tor wurde von zwei bewaffneten Männern gut bewacht, die Mauer, die das Anwesen umgab, maß gut zweieinhalb Meter. Die Torwachen musterten die beiden Seeleute misstrauisch, schickten dann aber doch einen Boten zum Gästehaus, damit Morgan für sie bürgen konnte.

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Der ließ es sich nicht nehmen, persönlich zum Tor zu kommen. Er hatte die Tage zwar genossen, aber jetzt war es ihm langweilig geworden.
“Davy Jones, Jan! Ihr kommt mir gerade recht”, begrüßte er sie erfreut. Zu den Wachen gewandt sagte er nur, " Lasst sie durch, ich kenne die beiden." Das Tor schwang auf und Esmeralda setzte sich mit einem Schnalzer von Davy in Bewegung.

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Das Gästehaus lag gleich hinter einer Wegbiegung und das Haupthaus wenige Meter daneben. Kaum hatten sie angehalten, kam auch schon ein Stallknecht und nahm Esmeralda im Empfang.
“Kommt, kommt, hier entlang. Ihr müsst mir jetzt erstmal erzählen, was alles passiert ist! Hier haben wir nur gehört, dass es einen Aufstand im Fort gegeben hat, bei dem es hundert Tote und Verletzte gegeben haben soll, und dass alle Gefangenen ausgebrochen sind.”

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Nachdem sie sich gesetzt hatten und ale mit Getränken versorgt waren begann Davy Jones unter einigen Einwürfen, Korrekturen und Anmerkungen von dem sehr aufgeregtem Jan, der natürlich auch etwas beitragen wollte und geflissentlich darauf achtete das auch alles im rechten Licht erschien und nichts ausgelassen wurde. Nach einer kurzen Weile war es eigentlich Jan der Morgan aufgeregt über die letzten Tage in Kenntnis setzte, welcher nur von Davy Jones etwas korrigiert wutrde wenn seine jugendliche Phantasie mit ihm durchging.

Morgan bemerkte das er nach der Flasche zum nachfüllen gegriffen hatte, aber wie gebannt verharrt hatte. Am Ende der Geschichte schenkte er die Gläser randvoll nach. Auch Jan hatte eins bekommen.
“Da bin ich mal 2 Tage weg.”

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