Schreiben to go

„Es ist hier nicht so gemütlich, wie im Schankraum, meine Herrschaften; aber ihr werdet hier ganz unter euch sein.“, meinte der Wirt, während er seinen Gästen die Tür zum Nebenraum aufschloss, „Ich bringe sofort die Getränke und Gläser.“, sagte er, machte einen Bückling und verschwand.

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Jeder der Vier suchte sich einen Sitzplatz. Alle schwiegen, keiner mochte den Anfang machen. Misstrauisch beäugten sie einander.

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Kapitän Morgan räusperte sich vernehmlich, „Es ist doch so - wir alle stehen im Visier von Don Pedro. Das muss einen Grund haben und in Anbetracht dessen, dass auch das Empire seine Fühler in unser aller Richtung ausstreckt, sollten wir vielleicht einen gemeinsamen Weg finden, unsere Probleme zu lösen. Möchte irgendwer etwas dazu sagen, dann sprecht!“

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“Angefangen hat es wohl mit dem Goldraub 1815, soviel scheint klar”, fing Francis an. Er wollte mehr über die Hintergründe erfahren, möglichst ohne zunächst selbst etwas preisgeben zu müssen.

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Francis dachte an seinen verstorbenen Vater, er war damals noch als Offizier im Dienst und die Wachmannschaft der Insel unterstand seinem Kommando.

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Lord Rodene Fulton erwähnte damals, er hätte etwas von einem Goldtransport, welcher heimlich stattfinden sollte, gehört.

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Die Befehle dazu kamen ohne Umweg direkt von der Admiralität und waren eindeutig; die Transporte sollten ohne viel Aufhebens erfolgen, Eskorten zur Sicherheit wurden deshalb nicht angefordert.

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“So, hier die Getränke.” platze der Wirt unterwürfig in die Stille und schreckte alle aus ihren Gedanken.

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Plötzlich hieb Morgan mit der Faust auf den Tisch. “Lange Rede kurzer Sinn. Wir müssen Don Pedro und den König gegeneinander ausspielen. Ich schlage vor, Antoine soll sich zum Schein mit Geraldine verbünden. Er soll ihr sagen, dass der König erfahren hat, wo sich das Gold befindet. Und du Francis, du gehst zum König und erzählst ihm, dass Don Pedro weiß, wo das Gold ist. Dann locken wir sie irgendwie zur blauen Grotte, am anderen Ende der Insel und sehen was passiert.” Er rieb sich den Bart und ließ sich wieder auf die schlichte Holzbank fallen.

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Francis nickte zustimmend, der Plan könnte aufgehen.

Warlock sprang auf. “Das ist genial, Opa”, rief er. Francis lächelte. Er schaute sich um und senkte die Stimme. Falls die Wände Ohren hatten. "Und während sich die Schergen Don Pedro’s und die Truppen des König’s die Köpfe einschlagen, holen wir uns das Gold und schaffen es aufs Schiff. Er griff Charlotte’s Hand und fügte hinzu: “Dort ist bereits eine Kabine für uns eingerichtet, soviel ich weiß.”

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Für Charlotte ging das alles ein wenig zu schnell, Francis war ihr plötzlich so fremd, alles erschien ihr plötzlich so fremd und unwirklich.

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Selbst wenn Francis ihr einen Antrag gemacht hätte, würde sie doch niemals mit ihm eine Kabine teilen, bevor sie nicht verheiratet wären. Was dachte er sich denn?

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Das sie Francis liebte stand für sie außer Frage, das sie ihn heiraten wollte war ihr sehnlichster Wunsch, doch Warlocks plötzliches Erscheinen, Francis Euphorie, der Plan, ihre Angst vor dem was geschehen könnte, wie es weiter gehen würde, das ging Charlotte alles gleichzeitig durch den Sinn denn sie wollte diese Vergangenheit nicht, sie wollte sie hinter sich lassen, vergessen, mit Francis glücklich werden, hatte auf seinen Antrag gewartet, darauf gehofft und nun fand sie sich in dieser fast ausgelassenen für sie unwirklichen Runde und ihr Bruder Warlock schien von allem völlig begeistert zu sein, Francis lächelte und schien sich in dieser seltsamen Zusammenkunft merklich wohl und sicher zu fühlen und sie, Charlotte, sie fühlte sich plötzlich sehr allein gelassen, mit all diesem durcheinander in ihren Gefühlen, die sie nicht verstehen konnte und auch nicht verstehen wollte.

Morgan nahm noch einen kräftigen Schluck und wischte sich mit dem Ärmel über den Mund. “WIe gehen wir vor? Wir brauchen einen Lockvogel, eine falsche Fährte mit etwas von dem Gold. Und einen Plan wie wir das restliche Gold auf die Lale bekommen, wir können das ja nicht einfach so direkt am hellichten Tag im Hafen machen.” Seine Augen funkelten hellwach und spitzbübisch während er alle musterte.

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Francis griff in seine lederne Tasche, nahm eine Seekarte heraus, legte eine daumendicke goldene Kugel auf den Tisch, rollte sie zu Morgan hinüber: “Das ist eine Eisenkugel, belegt mit einem Pergament aus Sturmgold, einer sehr dünnen Schicht geschmolzenen Goldes. Geraldine wird Don Pedro berichten, das Gold sei in Kanonenkugeln geschmolzen und auf der Insel gelagert. Wir deponieren dazu ein paar dutzend Sturmgoldkugeln bei den chinesischen Kanonen.
Ein paar echte in Gold geschmolzene Kugeln verteilen wir am Strand, und sobald Geraldine uns ein Zeichen gibt, feuern wir ein paar gewöhnliche Kugeln ins Meer ab. Don Pedro wird sich gleich auf die Suche nach den Geschossen machen um sie genauer zu untersuchen. Vorher müssen wir das versteckte Gold ungesehen zur Lale Anderson schaffen. Sobald Don Pedro die Insel betritt schicken wir den Engländern die Botschaft, das spanische Piraten an Land anlegen und den Goldschatz erbeuten wollen”, Francis rollte die Karte aus: “Wenn wir die Lale Anderson hier positionieren gelingt uns der unbemerkte Transport des Goldes in einer Nacht, während dieser Zeit werden meine Waffenschmiede die Sturmgoldkugeln herstellen”.

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Der Kapitän wiegte nachdenklich den Kopf und sagte: “Der Plan ist nicht schlecht. Es gibt aber noch ein paar offene Fragen: 1. Wo ist das Gold versteckt?, 2. Wie schaffen wir es unbemerkt an Bord? und 3. können wir dieser Hure trauen?” Er schaute alle der Reihe nach an. Charlotte blickte zu Francis, der zustimmend nickte. “Zu 2. hätte ich eine Idee”, sagte Warlock und grinste. “Wie wäre es, wenn wir das Gold in den Vorratsfässern verstecken? Zwischen Äpfeln und Sauerkraut sucht doch bestimmt niemend danach. Oder?”

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„Das könnte gehen, wir müssen nur auf die Gewichtsverteilung unter Deck achten. Ob wir Geraldine trauen können wird sich weisen, sobald ich mit Antoine unter vier Augen gesprochen habe.“, meinte Francis, ohne von seinem Glas aufzuschauen.

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Er war sich nicht ganz sicher, ob alle Anwesenden jetzt schon eingeweiht werden sollten, wo genau das Gold sich eigentlich befand, oder ob es besser wäre, diese Information zunächst noch im Verborgenen zu lassen.

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Verstohlen schaute er zu Charlotte. Bis jetzt spielte sie den Mummenschanz mit, weder durch eine verräterische Regung in ihrem Gesicht, noch durch eine unbedachte Äußerung hatte sie sein verdecktes Treiben gefährdet.

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