Schreiben to go

Auch wenn dies ein gefährliches Vorhaben war.

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Er betrachtete die Tätowierung, die Margerite, das Zeichen, das Brandzeichen, womit Don Pedro jedes junge Mädchen für sein Leben lang als sein Eigentum kennzeichnete.

“Ma merveilleuse fleur”, hauchte er. “Comment puis-je t’aider?”

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Antoine´s Mutter war früh gestorben und er hatte das Glück, als Sohn eines Fabrikanten in der wohlhabenden Gegend von London aufzuwachsen, bis sein Vater auf einer Reise nach Frankreich eine Frau kennenlernte und mit dem damals siebenjährigen Sohn kurz nach Ende der Revolution nach Paris zog und dort ein erfolgreiches Geschäft gründete.

Dort schickte ihn sein Vater schon bald auf das Lycée Impérial, das von strengen Jesuiten geführt wurde und in dem Antoine sein Wissen und seine Scharfsinnigkeit erlernte.

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Schon früh interessierte er sich für Kriminalistik und mit dem spektakulären Mordfall des Hammersmith-Geist um 1804 war sein Entschluss, diese Gabe zum Beruf zu machen getroffen und er löste in den Jahren darauf zahlreiche Fälle, die ihm jedoch wenig finanziellen Erfolg versprachen, bis eines Tages der junge Lord mit einem verlockenden Angebot aufwartete, dem Antoine kaum widerstehen konnte und das er sogleich annahm.

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Don Pedro entstammte einem alten lanzarotinischen Adelsgeschlecht, das seine Wurzeln noch auf die Zeit des französischen Eroberers Jean de Béthencourt zurückführte und über die Jahrhunderte den politischen und gesellschaftlichen Höhen und Tiefen der Kanarischen Inseln mit meisterlicher Anpassungsfähigkeit getrotzt hatte.

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Die Geschichte seiner Familie befähigte Don Pedro de Herrera aus jeder Situation, und sei sie noch so verzwickt, einen Vorteil zu ziehen – so auch aus dem zehn Jahre zurückliegenden Goldraub.

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Als Don Pedro sich des britischen Goldes bemächtigte, war er sicher, das König Georg IV. sich schwertun würde, seine Flotte zu entsenden, hatte doch Nelson während des Angriffs 1797 auf Santa Cruz de Tenerife sich nicht nur die Zähne an General Gutierrez ausgebissen, sondern tatsächlich auch einen Arm verloren und sich kläglich zurückziehen müssen - genauso erging es Morgan mit seiner Verwandschaft bei dem Goldraub, nur das dessen Zweitgeborener hatte dran glauben müssen.

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Allerdings hatte er nicht mit Lord Francis Fulton gerechnet, der mit Hilfe Antoines nun alles daran setzte Don Pedro mit stichhaltigen Beweisen hinterhältig festzusetzen.

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Während sich Antoine mit Geraldine vergnügte, löste sich Francis von Charlotte. Er verschränkte die Arme und lehnte sich an eine der Kanonen. “Antoine, fragte er gedehnt, wieso sollte er etwas mit Don Pedro zu schaffen haben?” Morgan schluckte. "Na ja, er und diese Hure waren plötzlich verschwunden. Francis grinste. “Ich denke, er hatte wohl Bedürfnisse.” Warlock mischte sich ein. "Das war nicht irgend eine Hure. Sie kam von Don Pedro. Bestimmt hat er sie geschickt um herauszufinden, wo das Gold ist und sich an demjenigen zu rächen der … " Weiter kam er nicht, denn lautes Geschrei drang vom Hafen zu ihnen herauf. Francis blickte über die Brüstung. Ein grimmiges Lächeln umspielte seine Lippen. “Falls sie wirklich vorhaben, hier vor Anker zu gehen, werden wir ihnen einen hübschen Empfang bereiten”, sagte er und legte seine Hand auf die Kanone.

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“Das ist eine Patache, es sind Spanier. Ich kann zwar keine Beflaggung erkennen, aber hol mich der Teufel, wenn das nicht Don Pedros Schergen sind.”, Morgan schirmte sich die Augen gegen das Sonnenlicht ab. “Wie sind die nur soweit in unsere Gewässer gekommen?”, fragte er dann wie zu sich selbst.

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Francis blickte erst Morgan, dann Francis, Warlock und dann die Kanonen an, na was meint ihr?

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Noch ehe sie den Gedanken zu Ende bringen konnten tauchten am Horizont die Masten dreier Fregatten auf.

„schenwei jiangjun“. Francis präsentierte stolz die zwei Meter langen, in Bronze gegossenen Kanonenrohre: „Ein chinesische Meisterleistung, erschaffen von einem jesuitischen Ingenieur aus Flandern und von meinen eigenen Wissenschaftlern und Waffenschmieden ein wenig aufgehübscht und verbessert“, er schaute auf die aufgehäuften Kanonenkugeln: “Ihr werdet euch lieb haben”.

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“Gesundheit” erwiderte Morgan auf seine trockene Art. “Gut zu wissen das wir sie haben, aber wollen wir sie auch wirklich benutzen? Dann gibt es kein zurück mehr.”

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“Lasst uns warten, unter welcher Flagge die Schiffe fahren. Wenn sie diesen Kurs beibehalten, sollten wir sie in einer halben Stunde ausmachen.”, meinte Francis. Er hatte inzwischen sein Fernrohr aus dem Wachhäuschen geholt und nestelte umständlich daran herum: “Sind es weitere Spanier, müssen wir etwas unternehmen. Sind es Briten, sollten wir uns möglichst ruhig verhalten und keinen Verdacht aufkommen lassen. Vielleicht erledigt sich das Problem mit der Patache dann von selbst.”

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Antoine hatte ein ungutes Gefühl bei dieser Sache, das ihm mehr und mehr zu verstehen gab, Geraldine in Sicherheit bringen zu müssen noch bevor Don Pedro mit seinem Schiff das Festland erreichte und sollte es sich bei den Fregatten tatsächlich um britische Kriegsschiffe handeln, dann könnte vielleicht eine List ein drohendes Unglück abwenden.

Kapitel 12

Geraldine beobachtete Antoine vom Bett aus. Er stand am Fenster und starrte angestrengt aufs Meer hinaus. Das hatte sie gut eingefädelt, er war ganz offensichtlich in sie vernarrt.

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