Schreiben mit KI?

Bei dem Tempo, mit dem sich die KI-Entwicklung vollzieht, habe ich keinen Zweifel, dass künftig auch der Schrifstellermarkt/ Büchermarkt von KI dominieren wird.
Selbst Schach, die ehemalige Königsdisziplin der menschlichen Intelligenz, ist längst von der KI überholt worden. Und wenn man sich anschaut, was Boston Dynamics auf der Bewegungsebene schon auf die Beine stellt. Das ist schon unglaublich…

Das Problem ist dabei nicht die KI, sondern die Profitgier von Menschen, die KI dafür benutzen, schneller und - alles entscheidend- billiger auch Bücher zu produzieren.
Bei diesen dicken Wälzern, die mit mäßigem Inhalt nur einen Spotpreis kosten, haben ich oft das Gefühl, dass die schon wesentlich mit KI produziert wurden.

Vor allem kann sich KI an 365 Tagen 24h selbst optimieren. Und da im hohen Maße mit Wahrscheinlichkeitskonzepten gearbeitet wird, kann auch schnell mal etwas ganz anderes entstehen, als die Entwickler sich gedacht hatten.
ZB haben miteinander kommunizierende Computer einmal eine eigene, für Menschen völlig unverständliche „Sprache“ entwickelt, sodass das Experiment abgebrochen werden musste.

Ich denke das Thema wird in den nächsten Jahren noch sehr interessant werden :slight_smile: z.B. könnten social-Media-posts oder Klappentexte heute schon damit erstellt werden. Für einen ersten Entwurf oder auch 10 erste Entwürfe (wenn es ja nur ein Klick ist) doch eigentlich eine tolle Sache :wink:
Überarbeiten kann man es schließlich immer noch selbst :slight_smile:
Ganze Bücher sind sicher irgendwann auch möglich. Ob diese Bücher druckreif erstellt werden? Ich gehe erstmal nicht davon aus, aber sie könnten das Tempo in dem ein Autor veröffentlichen kann wirklich maximieren.
Hier übrigens noch ein Text den (angeblich) eine KI nach 1000 Stunden Batman Filmen geschrieben hat. Er ist leider nur auf Englisch verfügbar. Ich finde ihn überragend :wink:
Viele Grüße
Nina

Ist das dein Ernst? Ich würde es eher umgekehrt sehen, für Nachher, zur Korrektur. Eine intelligente Stilanalyse. Das wäre m. E. wertvoller als das Vorkauen einer Geschichte.

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Wenn ich der KI mein gesamtes Buch zur Verfügung stelle und sie mir daraus 10 potentielle Klappentexte erstellt, fände ich das eine gute Sache. Ich kann ja dann immer noch die 5 besten zusammen basteln, bis es mir gefällt.
Wo siehst du hier einen Nachteil? :slight_smile:

Hallo @Nina_Nohlen,
zumindest hat die KI genau so wenig Englisch gelernt wie Handwerken. Der „batler“ wäre richtigerweise ein „butler“.
Das ist das Problem. eine KI ist auf ein Thema angelernt. Alles andere ist irrelevant. Natürlich könnte man eine KI auf alles mögliche trainieren. Aber je grösser ihr „Wissen“ desto mehr unerwartete Dinge macht die KI. Beim Menschen nennt man das manchmal „freudsche Fehlleistung“. Während man beim Menschen noch einigermaßen nachvillziehen kann, wie es zu dieser Fehlleistung kommt. Bei einer KI ist das nicht mehr so einfach. Ich habe ein Projekt begleitet, das soll die Kauffreudigkeit von Kunden vorhersagen. Im Test hat es ganz gut geklappt. Im Einsatz war es auch sehr hilfreich. Aber trotz der selben Trainingsdaten in Test und im Einsatz, in manchen Fällen hat das Testsystem anders entschieden als das Einsatzsystem. Und bis heute kann niemand genau sagen weshalb.
Denn die Reihenfolge, in der die Trainingsdaten verarbeitet werden beeinflusst schon das Ergebnis. Ist ein System schneller als das andere, ist die Reihenfolge eine andere und mit anderem „Vorwissen“ werden neue Fakten eben minimal anders eingeordnet. Das macht es auch sehr schwer bei komplexeren Systemen vergleichbare Ergebnisse zu erhalten …

Liebe Grüsse
LonesomeWriter

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Es ist dann keine Eigenleistung mehr.

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Für dich ist es vielleicht eine Hilfe, wenn dir die KI einen Vorschlag für den Klappentext macht. Es spielt auch keine Rolle, dass die Schreibweise vielleicht nicht dem entspricht, wie du üblicherweise schreibst.
Auch die Wortwahl ist nicht so wichtig. Feuer, Feuersbrunst, Inferno. Wenn aus einem Brand ein Höllenfeuer wird, ist es kein grosses Drama für dich. Du schmunzelt ein bisschen und änderst es in Brand. Du weisst es eben besser als die KI. Aber wenn die KI ein ganzes Buch schreibt, ist einmal die Rede von einem Brand und dann wieder einem Inferno oder einer Feuersbrunst. Wie wohl man dieses Worte synonym verwenden kann. Ist die Feuersbrunst nicht immer angebracht, wenn eigentlich ein Lagerfeuer gemeint ist. In einem Fantasyroman verschiesst der Held auf einmal Bolzen mit einem Langbogen, nur weil die KI gelernt hat, dass Pfeile bei einer Armbrust auch Bolzen genannt werden. Für uns ein Lacher, der KI wird es nicht auffallen. Und jemand der zu ersten Mal mit dem Thema in Berührung kommt, wird es auch nicht auffallen. Pfeil und Bolzen sind gleichbedeutend?!?

Liebe Grüsse
LonesomeWriter

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Und wenn dann alle Ungereimtheiten aus @LonesomeWriter s Beispiel ausgemerzt werden / worden sind, besteht die Eigenleistung nur noch aus einer reinen Korrekturarbeit durch den Autor. Und das ist dann Literatur? Ja. Vielleicht. Aber wenn ich einen Eschbach lesen möchte, möchte ich einen Eschbach lesen und mir nicht einfach nur anschauen, wie ordentlich Herr Eschbach das Werk eines Anderen (=KI) überarbeitet hat.

Die Zukunft ist ja schon da.
Soweit mir bekannt (habe das in dem verlinkten Artikel gerade aber nicht erneut gefunden beim Überfliegen) wurde ChatGPT bisher nur offline trainiert. Man stelle sich vor, wir lassen es im Internet lernen. „Hallo Skynet!“.

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Ah, das meinst du. Danke fürs klarstellen :slight_smile:
Also für meinen Teil kann ich sagen: wenn ich schon das ganze Buch geschrieben habe, würde ich die 200 Wörter Klappentext auch outsourcen :wink: Ist es nicht teilweise auch üblich, dass der Verlag den Klappentext erstellt? Dann wäre das ja auch keine Eigenleistung des Autors.

@LonesomeWriter Vielen Danke für deinen Input!
Genau das meinte ich, als ich schrieb: dass ich nicht glaube, dass Bücher druckreif geschrieben werden. Eben genau, weil diese sprachlichen Nuancen oft aus dem Kontext oder der Kultur oder beiden erschlossen werden müssen. Eine KI die eine Geschichte über einen Menschen, der sich in einen Panzer verwandelt und eine Stadt umfahren möchte, schreibt, könnte daraus zwei ganz wunderbar gegensätzliche Dinge machen.
Auch sehr interessant, wie wichtig das Timing bei eurer KI ist. Ich habe vor kurzem einen Artikel über die KI von Facebook, die sie 2017 abgeschaltet haben gelesen. Gruselig, aber auch sehr spannend. :wink:
Ich denke Technik, die uns entlastet (etwas anderes ist Payprus z.B. ja auch nicht) sollten wir Autoren immer nutzen. Unsere Kreativität kann (noch) nicht ersetzt werden. Vielleicht passiert das irgendwann? Wer weiß das schon. :wink:
Viele Grüße
Nina

Hoffentlich nicht, das Internet ist so voll mit Unsinn :sweat_smile:

Ja, deswegen ist die Offline-Erziehung (quasi analog Elternhaus) die richtige Vorbereitung, wenn man sich denn darauf überhaupt vorbereiten kann.
Hinterher kandidiert es noch zum POTUS.

Hallo @Nina_Nohlen ,
eine KI ist heute schon kreativ, aber eben nur in sehr kleinem Umfang. Würde man einer KI alles zum Frass vorwerfen, was es so gibt, könnte sie damit trainiert werden. Aber es gibt immer noch Dinge, die man nicht trainieren kann. Ich kann einer KI hundertmal sagen, eine Herdplatte ist heiß und wenn du darauf greifst kannst du dich verbrennen. Die KI wird sich das brav merken, aber sie wird auch nach dem 100. Erklärversuch nicht den Schluss daraus ziehen, dass das Schmerzen bedeutet. Selbst, wenn man der KI erklärt was Schmerz ist, wird es diesen trotzdem nicht fühlen. Es gibt einfach Wissen, das lässt sich nicht erlernen :wink:
Könnte eine KI Gefühle erlernen, gäbe es nur mehr wenig Unterschied zum Menschen.
Heute ist eine KI vielleicht vergleichbar mit einer Inselbegabung und Defiziten in allem, wozu sie keinen Zugang hat.

Liebe Grüsse
LonesomeWriter

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Ist es in dem Fall ja auch nicht. Schlimm genug.

Eben. Ich schreibe das Buch und Papyrus hilft mir. Nicht Papyrus schreibt das Buch und ich mache dann nur noch Feinschliff.

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Beinahe schon philosophisch fand ich diese Stelle aus dem KI-Text:
Joker ist ein Clown, aber wahnsinnig.
Two-Face ist ein Mensch, aber Anwalt.

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Aber dann sollte es doch problemlos möglich sein, dass sie einen Autor, der genügend Material zur Verfügung stellt, kopiert oder?
Gehen wir mal davon aus: Ich selbst war noch nie verliebt, habe aber 1000 Liebesromane gelesen. Dann bin ich sicherlich auch in der Lage, einigermaßen glaubhaft mit den Worten anderer meine tiefe Zuneigung zu beschreiben. Sicher sind es genau genommen nicht meine eigenen Worte, aber wer will schon bei 1000 Quellen wissen, was ich wo abgeschrieben habe? :wink:

Das ist auch eine meiner Lieblingsstellen. :smile:
Dieser Text ist voll mit skurrilen Wortwitzen und totalem Unsinn. Deshalb mag ich ihn wahrscheinlich so. Er überrascht einfach :wink:

Deinem Konstrukt folgend ist und bleibt es pfusch. Die Frage des Nachweises dazu stellt sich nicht. Abschreiben darf nan nicht, so oder so.

Da gebe ich dir absolut Recht, Abschreiben geht gar nicht. :slight_smile:
Aber mir geht es bei der Frage nicht um die, ich nenne es mal „ethische Vertretbarkeit“, sondern vielmehr um die technische Machbarkeit.

Das ist schon klar. Macht es aber nicht besser. Das Ganze ist faszinierend und abstoßend zugleich.

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