Schreiben auf Englisch

Übersetzung und KI
Hier ein „noch“ frischer Artikel zum Thema.

KI in der Buchbranche: Das unmoralische Angebot von Bastei Lübbe
https://archive.ph/X2QUA

Ich denke, der Beruf des Übersetzers wird sich in absehbarer Zukunft drastisch ändern und in Richtung Post-Editing gehen. Also, da guckt dann der Mensch noch mal drüber, was die KI übersetzt hat und das wars.

Mir kommt beim Vermenschlichen einer Maschine immer das Verhältnis vieler Männer zu ihrem Auto und ihrem Penis in den Sinn.
Da heisst es beim einen „Ich stehe direkt am Parkplatz“ und man meint eigentlich das Auto damit und beim anderen: „Er steht nie am Parkplatz“ und man tut so, als wäre er gar nicht ich. Oder so.
Irgendwie schön, dass die Froids niemals arbeitslos werden…

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Das sollte eh eines der geringsten Probleme sein. Juristerei ist maximal regelbasiert und deshalb für eine KI die fast perfekte Spielwiese. In den Kanzleien hat das große Zittern längst begonnen!

Ich bin gespannt, wann sich KI einen Rechtsanwalt nimmt.
Zurück zu Übersetzungen: Ich bin fest davon überzeugt, dass Übersetzungen in jedwede Sprache auch etwas mit Gefühl zu tun haben, nämlich dem Sprachgefühl. Solange KI kein Gefühl hat und ich hoffe, das wird sie niemals haben, kann auch eine Übersetzung nicht klappen. Wie will man neben dem Dialektthema zum Beispiel Sarkasmus berechnen lassen, sodass KI diesen erkennt?

Wenn ich einen sarkastischen Abschnitt einwerfe, ordnet ChatGPT den automatisch als sarkastisch ein. Es gibt dir dabei eine Einschätzung (die du ja haben möchtest), ob dieser Sarkasmus an dieser Stelle angebracht ist. Und es gleicht sogar solche Stellen gegen andere Äußerungen einer Figur ab, über die du im gleichen Gesprächsfaden (oder Projekt) bereits diskutiert hattest und gibt dir ebenfalls eine Einschätzung, ob diese Art von Humor zur Figur oder zur Szene passt.

Auch wenn ich keinen Schimmer habe, wie es geht, Sarkasmus berechnen zu lassen, so ist KI doch bereits in der Lage, genau das zu schaffen.

Ich habe bspw. einen König, der immer sehr geschwollen spricht. irgendwann antwortet er auf eine dumme Frage „Was redet Er da für einen Mumpitz!“ Das hat mir nicht gefallen. Ich hab alles ausprobiert: Torheit, Narretei, dummes Zeug, Hokuspokus. Alles, was irgendwie in das mittelalterliche Setting hätte reinpassen können. Irgendwann habe ich dort „Käse“ eingesetzt.

Als ich den Text einen Monat später mit ChatGPT durchgegangen bin, hat es sich genau diese Stelle rausgesucht, zur Wortwahl gratuliert und sinngemäß sowas geschrieben wie: Der sonst so geschwollen redende König, würde hier einen besonderen Punkt setzen wollen. Als Leser würde man unweigerlich über das Wort Käse stolpern - das jedoch genau in das mittelalterliche Setting passen würde. Dies wäre ein humorvoller Kontrapunkt, der an dieser Stelle hervorragend funktionieren würde.

Ich schlackere bei sowas mit den Ohren und frage mich, wie das geht. Aber du bist natürlich frei, dich auch davon nicht beeindrucken zu lassen :slight_smile:

Doch schon. Ich bin ja beeindruckt, wenn sowas klappt. Ich glaube nur nicht, dass das zuverlässig klappt. Wir reden hier ja davon, dass ganze Romane übersetzt werden sollen. Und das es mit unseren Dialekt-Beispielen nicht klappt, hast du ja selbst festgestellt. Bei meinen 4 Sätzen waren 2 Treffer dabei, wobei 1 vollkommen und absolut falsch war (das mit dem Krümmel in der Tröte).

Momentan ist ChatGPT oder auch Copilot ein General-Werkzeug. Eben so etwas, das irgendwie alles kann. Alles, was wir momentan haben, ist noch in der Entwicklung.

Hier mal was versöhnliches für dich, damit du auf dem aktuellen Stand bleibst. Über Schriftstellerei kommt auch etwas. 4 Stunden braucht KI wohl noch, um einen Roman zu schreiben. Ob der gut ist, kann ich dir nicht sagen. Darum gehts aber auch noch gar nicht.

Ist vielleicht ein blödes Beispiel. Mein Kleiner hat es vor 2 Wochen zum ersten Mal geschafft, sich 15 Minuten über Wasser zu halten. Das sieht noch nicht gut aus und wirkt manchmal, als würde es jeden Moment absaufen. Aber es ist doch klar, auf welchem Weg er sich befindet und dass er irgendwann in absehbarer Zeit das Bronzeabzeichen machen kann, was zu unserer Zeit mal der Freischwimmer war.

Einen solchen Weg wird auch die KI nehmen, wobei mein Eindruck ist, dass es sehr viel bedeutsamere Fehlentwicklungen gibt, als dass die für uns Romane schreibt.

Du meine Güte! Wie redet der Typ denn? Egal.

„… und wirkt menschlicher als der Mensch“ – Was soll das denn heißen? Hört sich an, wie von einem Politiker, der keine Frage beantworten möchte.

Tut mir leid, aber mehr als 2:34 min. kann ich das Gelaber nicht ertragen. Lass’ mal gut sein. Warten wir einfach ab, was mit KI noch so kommt und wie das umgesetzt wird.

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Der Typ ist ein sehr bekannter und erfolgreicher Youtuber. Er redet, wie er redet. so wie wir ja auch sind, wie wir sind und das ok sein sollte.

Aber hier noch was von ner Frau. Vielleicht magst du die Stelle mit dem Frosch.

Seid mir nicht böse, aber das geht jetzt in eine Richtung wie zu Corona, als Youtube Videos irgendwas belegen sollten.
Jeder Idiot kann bei Youtube alles mögliche behaupten. Ich finde es befremdlich, dass man dem ernsthaft Bedeutung bemisst.
Geht auch völlig am Thema des Posts vorbei.

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Gerade Dialekte und Redensarten sind verdammt schwer in eine andere Sprache zu übersetzen, da sind auch Menschen oft überfordert.

Ich weiß noch, wie der unsägliche Kai Ebel (Sportreporter) mal vor einem Formel 1 - Rennen Lewis Hamilton gefragt hat, wie er meint, dass seine Aktien für das bevorstehende Rennen stünden.
Wir Deutschsprachler kennen den Ausdruck und wissen, dass damit gemeint ist, wie beurteilst du deine Chancen. Kai Ebel hatte es 1:1 ins Englische übersetzt und als Antwort ein völlig verständnisloses „what got my shares to do with the race?“ geerntet.

Ich denke, die KI wird irgendwann auch komplexere Redewendungen (einfache kann sie wohl schon), und wann und wie man sie anwendet, ‚gelernt‘ haben. Das dürfte aber noch eine Weile dauern, denn dazu muss man den Sinn eines Textes verstehen.

Genauso ist es so eine Sache, wann die Figuren vom ‚Sie‘ zum ‚Du‘ übergehen, da ist das Fingerspitzengefühl des Übersetzers gefragt und die KI überfordert. Noch. Es gibt sicher noch mehr Beispiele, ich fürchte aber auch, dass der Beruf des Übersetzers früher oder später auf der Strecke bleiben wird.

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