Schafe und Ziegen - wer kennt sich aus?

Ihr Lieben,

ich rätsel und googel schon längere Zeit herum (mehrere Jahre) und dabei ist mir die einfachste Methode, Antworten zu bekommen noch gar nicht in den Sinn gekommen: Ich frag einfach mal Euch, ob es hier einen Experten gibt :slight_smile:

Wer kennt sich mit Schafen und Ziegen aus?

Die Mutter meines Protagonisten war Schäferin. Und es gibt auch in seiner Heimat immer noch sehr viele Schafherden. Leider wird durch den Fleischhunger der Menschen der Lebensraum knapp. Und die Wiesen der Bauern sind hoffnungslos überweidet. Wie wirkt sich das auf die Herden aus?

  1. Bekommen die Tiere noch Lämmer? Sterben eventuell die Lämmer, weil sie nicht genug Milch bekommen?

  2. Gibt es dann auch eine Käse-Not?

  3. Wirkt sich so eine “Hungersnot” auch auf die erwachsenen Tiere aus? Bekommen sie Krankheiten, schadet das der Wolle? Kann das Wollfett nicht richtig gebildet werden?

  4. Wie wirkt sich das insgesamt auf die Psyche der Tiere aus? Gibt es häufig Streit zwischen den Tieren? Drehen die Widder durch?

Das sind Fragen, die mir das Netz nicht wirklich beantworten kann…

Als Weiteres noch allgemeine Fragen zu den Schafen und den Ziegen:

  1. Haben Schafe eine Zeit, in der sie ihre Lämmer auf die Welt bekommen? Ich meine, mir hätte irgend jemand mal erzählt, dass das so im Mai wäre. Aber im Netz habe ich nur allgemein “in den ersten Monaten des Jahres” gefunden.

  2. Wie sieht es mit dem Scheren aus? Gibt es da echte Zeiten, oder macht man das, wenn ein Schaf zu viel mit sich herumträgt, unabhängig vom Jahr (wahrscheinlich nicht im Winter, sonst friert es ja).

  3. Ziegen und Schafe werden ja gerne zusammengehalten, da sie sich das Futter nicht wegnehmen. Ziegen fressen die Kräuter, Schafe das Gras. Wäre das auch in einer Hungerzeit so? Sprich: Würden Ziegen also noch proper dastehen, während die Schafe die Grasnarbe auf Mikrometer-Ebene runterknabbern? Oder fangen die Schafe dann doch an, den Ziegen die Kräuter abzujagen?

  4. Ach ja - Thema Ziege: Ganz blöde Frage… Könnte man das abgenagte Schulterblatt eines Ziegenkitz’ als Löffel verwenden? Oder andersrum: Welchen abgenagten Knochen am Skelett eines Ziegenkitz’ könnte man als Löffel verwenden? Hab da zwei sehr hungrige Wanderer im Nirgendwo in den Bergen (echt hungrig, Mittelalterzeit), die ein Ziegenkitz jagen konnten. Sie haben es geschlachtet, am Lagerfeuer geröstet und verzehrt. Nun brauchen sie einen Löffel, haben aber nur das Skelett, weil die Landschaft sehr karg ist. Was nehmen sie? Ich dachte an das Schulterblatt, bin mir aber nicht sicher.

Ihr müsst ja nicht alle Fragen auf einmal beantworten. Wer irgendwas weiß: Ich würde mich freuen, von ihm/ihr was zu erfahren :slight_smile:

Liebe Grüße,
Vroni

Die Geburtenraten bei (fast allen) Tieren werden auch vom Futterangebot beeinflusst. Weniger Futter, weniger Geburten. Ob weniger Sex, hat mich noch nicht interessiert.
Je mehr die Mütter ausgezehrt sind, desto mehr ‘Säuglinge’ überleben das nicht.
Käse: analoges Ergebnis.
Der Rest ist wie beim Menschen auch.

Meine Schafe haben ihre Jungen immer Ende Dezember, manche Anfang Januar bekommen. (Lage: D, Harz).

Die größte Gefahr für Kleinst-Lämmer sind Krähen. Die greifen die Jungen auf den Wiesen an und hacken ihnen die Augen aus. Wenn die Kleinen dann tot sind, fressen sie die besten Stücke und lassen den Rest dem Fuchs. (Live gesehen) Mutterschaf hilft nicht.
Somit stellen Raubtiere (Fuchs, Luchs, Wolf) und Raubvögel im Freien die größte Gefahr dar.

Scheren der Schafe: Wenn man Zeit hat oder jemand findet, der es macht. Schafscherer sind in D gefragte Leute mit Wartezeiten, wie beim Arzt. Wenn das Fell zu lang wird, sieht man die Schafe leiden. Spätestens dann sollte man handeln. Viele Schafhalter haben aber feste Schertermine, wegen s. oben.

Es gibt auch Schafrassen, die nicht geschoren werden müssen, z.B. Kamerunschaf (sehr beliebt und häufig).

Ziegen fressen, solange möglich, nur das Beste. Wenn es nicht mehr reicht, hauen sie ab. Zaun sollte dann mindestens 150cm hoch sein und nichts in der Nähe, wo sie draufklettern können. Sonst gilt: 150 + Absprungfläche vom Podest als Faustformel für die Zaunhöhe. (Richtwerte, varieren leicht von Ziegenart zu Ziegenart.) 120cm-Zaun war für meine Ziegen mehrmals kein Hindernis.

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Hallo Vroni
wenn Du willst schicke ich Dir per PDF eine Zusammenstellung über Schafe, Schafschur, Hirten etc.
Welche Mail-Adresse hast Du?
Wird aber erst heute Abend werden.
LG Gerd

Hi Gerd.

Besser ist es, den Inhalt hier auch einzugeben. Dann können daran „weiden“ auch andere (und/oder künftige) Autoren/Leser. :slight_smile:

Herzlich
Abifiz