Rückblick: Die achte Schreibwoche von Seitenwind


Das war das Schreibthema der achte Woche: Verborgene Schätze!

Maulwürfe fressen Regenwürmer. Maulwürfe brauchen im Winter einen Wintervorrat. Einen Wintervorrat aus Regenwürmern. Aus lebenden Regenwürmern. Tote Würmer würden bald verwesen und der Maulwurf mag sein Essen frisch.

Die beunruhigendsten Tatsachen findet man oft gar nicht so weit weg von zuhause und gar nicht so tief unter der Erde.

In der achten Seitenwind-Woche haben wir Schätze ausgegraben – zum Glück nur metaphorisch – und unser eigenes Kuriositätenkabinett eingerichtet. Die Exponate darin sind seltsam und wundervoll, verstörend und erstaunlich, ein Rundgang lohnt sich auf jeden Fall.

Hier wäre zum Beispiel der Tod des Briten Geoffrey Eltringham, der sich 1889 nach etlichen Schicksalsschlägen das Leben nehmen wollte und dafür mit dem Tode bestraft wurde. „Erst 1961 entkriminalisierte der sogenannte Suicide Act die Selbsttötung.“

In einem gut gekühlten Terrarium lebt Pholeun prosperpinae glaciale, „ein weißes wimpernloses Käferchen“, das eigentlich in Europas größtem fossilem Gletscher zu Hause ist – „ein Beweis, dass auf dieser Erde auch der letzte kuriose Winkel den Funken des Lebens enthält“.

Diese hübsche Phiole hingegen – Vorsicht! Nicht anfassen! – enthält den Tod: Aqua Tofana.

Was sich wie eine italienische Mineralwassersorte anhört, ist in Wirklichkeit etwas, worum man einen weiten Bogen machen sollte. Im Gegensatz zu kohlensäurehaltigem Wasser prickelt Aqua Tofana nur ein Mal und danach nie wieder.

Man kann Stunden in diesem Kabinett verbringen – mit Epigenetik, Mikrobiologie, Jura und Astrophysik, Mythologie und Geschichte.

Woran auch immer wir arbeiten – Schreiben hinterlässt Spuren, und nach jedem Text wissen wir mehr. Und neues Wissen inspiriert uns zu neuen Geschichten.

Der Thread für die achte Seitenwind-Woche ist jetzt geschlossen.

Beiträge kann man dort nicht mehr posten. Aber Likes verteilen, das geht noch eine ganze Woche lang. So lange habt ihr Zeit, eure liebsten Beiträge auszuzeichnen. :books: :books: :books:

Den Text mit den meisten Likes feiern wir mit einer Vollversion von Papyrus Autor, eine weitere verlosen wir unter allen, die teilgenommen haben. Am Dienstag, dem 13. Dezember, erfahrt ihr, wer gewonnen hat.

Heute beginnt die neunte Woche unserer herbstlichen Schreibsaison. Diesmal fliegen die Fetzen.

Wie hat euch das Thema der achten Woche gefallen?

Wusstet ihr sofort, worüber ihr schreiben würdet oder musstet ihr eine Weile in euren Erinnerungen graben? Schreibt ihr häufiger Sachtexte? Und fällt es euch leicht? Was hat für euch als Leser und Leserinnen am besten funktioniert – was macht einen guten Sachtext aus? Und welche Tatsache wird euch noch lange im Gedächtnis bleiben?

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Diese Woche hat im Vergleich zu den vergangenen Wochen die meiste Abwechslung gebracht. Hat Spaß gemacht, zu schreiben und auch zu lesen.

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Aus meiner Sicht, ein klasse Thema war das! Durchzogen von kuriosen Berichten mit vielen A-HA Effekten. Es hat mir Spaß und Freude bereitet, diese zu lesen.

Das dieser von Anfang bis Ende den Leser dabei bleiben lässt, ohne dass dieser damit inhaltlich überfordert wird. Das ist ein Thema, an dem ich aktuell übe da es nach meinem Empfinden, sehr schwer ist.

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Als Nachbar von Johanna Spyris Geburtshaus war mir das Thema sofort bekannt. Wo ich immer unsicher war, wie ich die Quellen Wiki und Andere in meinen Beitrag übernehmen kann und soll. Auch wollte ich ein, zwei Bilder einfügen. Aber auch da habe ich mich nicht so richtige getraut (Urheberrechte). So habe ich versucht aus verschiedenen Quellen zusammengefasst, den Text so eigenständig wie möglich zu schreiben.

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Da hast du Recht. Aufregende Sachtexte zu verfassen ist nicht leicht. Dazu kommt, dass Sachtexte in der Regel von Expertinnen und Experten geschrieben werden – die dann zusätzlich vor der Herausforderung stehen, sich fortwährend in ein ganz anderes Niveau hineinzudenken. Gut für uns: Dramaturgische Tricks aus der Fiction-Abteilung kann man super auf Non-Fiction-Texte anwenden.

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Die Bilder in den Wikimedia Commons sind in der Regel gemeinfrei. Mitunter stellen auch Museen oder Gedenkstätten Bilder für die nichtkommerzielle Nutzung frei zur Verfügung.

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Ich hatte in dieser Woche ohnehin keine Zeit, aber ich fand das Thema schwierig.
Beim Thema davor, dem Alchemisten, habe ich es sehr bedauert, dass ich keinen Text verfasst habe. Eine Idee hätte ich sogar gehabt. Aber diesmal war ich ziemlich blank - weil mir inhaltlich nichts eingefallen ist. Meine Recherchen zu meinem ersten Roman waren wenig spektakulär und unterhaltsam. Pferderassen, Arten von Booten, Pflanzen im Mittelgebirge - das klang für mich alles nicht so spannend …

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Danke für deine nette Antwort. Daher finde ich es auch spannend das selbst „Fertige Sachtexte“ aufgrund neuer Erkenntnisse sich weiterbilden. Hab einen schönen Tag noch :+1::blush:

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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alles, wirklich alles interessant sein kann, wenn man jemandem zuhört, der sich richtig gut damit auskennt. Mein Geheimtrick zum Überstehen von Parties mit schlechter Musik ist es, der nerdigsten Person im Raum ein Bier zu kaufen und mich radikal auf ihr Lieblingsthema einzulassen.

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Oh je. Das kann auch schief gehen. Ich bin dabei mal auf einen Kanarienvogelzüchter getroffen und konnte mich noch Jahre später an jede einzelne Feder aus dem Gespräch erinnern. Eine schreckliche Erfahrung.

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Ich habe gerade gemerkt, dass ich zur achten Woche zwar noch Bücher verteilen, aber anscheinend keine Kommentare mehr unter die Texte schreiben kann. Stimmt das?
Schade, ich hätte gern noch einige gelungene Beiträge kommentiert …

Ich liebe Federn! Und ich seh die gerade alle gelb und golden um euch rumfliegen. Wunderbar^^

Du ahnst nicht, was du da sagst. Wenn es nur die kuscheligen Federn gewesen wären …

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Ich hatte mal eine ähnliche Erfahrung mit jemandem, der mich den ganzen Abend über die Gefahren des heimischen Bibers aufgeklärt hat. Allerdings hatten ihm vermutlich schon viele Leute zuvor ein Bier ausgegeben. Denn jedes Mal, wenn er Biber sagte, lachte er so extrem, dass ich die ersten Male dachte, ich hätte irgendeinen Witz nicht verstanden :thinking:

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Auch wenn der Thread schon geschlossen ist…
Heute hatte ich eine erstaunliche Begebenheit mit unserem Sohn (17). Auf seinem Handy wollte er die KI (künstliche Intelligenz) testen. Und ich - der sich mit dieser Materie irgendwie nicht beschäftigen will - sollte mir etwas ausdenken. Ich ließ unseren Sohn folgendes philosophische Zitat eingeben:
Aber zugleich waren sie denkende, die eine Einsicht hatten von dem, was […] an der Zeit ist.
Das Zitat habe ich (mit freundlicher Genehmigung…) der Vortragsreihe Große Denker in 60 Minuten von Dr. Walther Ziegler entnommen. In der Vortragsreihe wird Wilhelm Friedrich Hegel als Urheber benannt. Die KI meinte, der Ausspruch stamme von Platon. Es sei aus seinem Werk Politeia, in welchem es Platon um Gerechtigkeit ginge… Das Buch habe ich vor einigen Jahren gelesen. An das Zitat kann ich mich (zumindest) nicht erinnern. Die Begebenheit mit unserem Sohn konnte ich aber wunderbar im neuen Manuskript einflechten…
Inzwischen meinte unser Sohn, die KI übernehme keine Garantie für die Richtigkeit der Angaben (also wahrscheinlich auch keine Haftung…) Das hätte er nachgelesen. Aber Fakenews scheinen auch auf dieser Ebene möglich zu sein…