Roy wollte aufstehen, aber er konnte nicht. Sein Vater hatte ihn zu oft geschlagen, er lag auf dem Rücken in seinem Bett. Alles tat ihm weh, gebrochen hatte sein Vater ihn im Moment nur seelisch. Aber seine Seele, seine Psyche war in Panik. Er hatte schreckliche Angst vor seinem Erzeuger, vor dessen Schlägen, die mit unglaublicher Häufigkeit auf seinem Rücken, auf sein Gesicht niederprasselten. Manchmal war es ein falsches Wort, manchmal eine nicht getane Arbeit, manchmal ein falsch gespieltes Klavierstück, manchmal zuviel Lärm, wenn sein Vater am Wochenende schlafen wollte. Alles war nicht in Ordnung, Und Roy versuchte immer mehr sich anzupassen, an seinen brutalen SS-Offizier. So wuerde Roy ihn nennen, nachdem er gestorben war, viele Jahre später. Roy war in seinen Kinder- und Jugendjahren immer in Panik, immer gestresst. Er wusste nicht, wie er seinem Vater entfliehen konnte, wie er seinen Rücken und den ganzen restlichen Körper schützen konnte. Seine Mutter hatte für diese Situation gesorgt.: Du musst mit deinem Vater zurechtkommen. Er verstand sie nicht:
Als er ganz klein war, so zwei, da hatte sein Vater sie auch geschlagen und sie war vor Wut und Schmach in sein Kinderzimmer gekommen und ihm gesagt: “Ich bin nur noch mit diesem Arschloch zusammen, weil du hier bist”, sonst wäre ich schon lang weg.” Roy war ratlos, als er das hörte, und er hatte keine Ahnung, wie er darauf reagieren sollte, er hatte einfach nur Angst. Angst, dass sein Vater seine Mutter töten würde, und er dann ganz allein mit ihm war, ihm völlig ausgeliefert. Sein Vater hatte Witze gemacht, er erinnerte sich, wenn alle drei unterwegs waren, und meine Mutter noch nicht in seinem stinkenden VW Scirocco sass, sondern aus der Gaststätte, in der sie gegessen hatten, an irgendeiner Autobahn herauskam: Roy schrie sofort, dass sie noch nicht im Auto war, und sein Vater witzelte darüber noch Jahre, dass sein kleiner Sohnemann Angst hatte, ohne die Mutter abzufahren. Keine Ahnung hatte der Senior, dass diese Angst mit dem Vater alleinzubleiben existenziell war, ein riesiges Trauma, dass seinen Sohn in Beschlag genommen hatte.
Hallo und zunächst einmal herzlich willkommen in diesem Forum!
Ich gebe zu, ich habe deinen Text beklommen gelesen. Insbesondere deshalb, weil ich nichts über ihn, über dich und die Entstehung der Zeilen weiß. Ist er biografisch, gar autobiografisch, muss er (für mich jedenfalls) so stehen bleiben. Ist er jedoch fiktiv, gäbe es schon die eine oder andere Frage.
Vielleicht skizzierst du dich mit ein paar Umrisslinien erst einmal, damit wir dich kennenlernen können?!
Vielen Dank fuer deine Antwort und dein Feedback. Ja, dieser Text ist mehr oder weniger autobiographisch. Wo soll ich mich vorstellen, hier oder an einem allgemeineren Ort ?
Oz
Hallo,
ich sehe es wie Heather.
Eine Begrüßung/ kurze Vorstellung wäre schön gewesen sowie eine kurze Vorbereitung auf den intensiven Text.
Möchtest du ihn nur zeigen oder eine bestimmte Rückmeldung dazu?
Beste Grüße
Seddich
Ich denke, hier in diesen Thread passt es am besten. ![]()
Edit: Besonders interessieren würde mich, für oder zu welchem Zwecke du öffentlich schreiben möchtest. Ist Katharsis das Ziel oder wird es eine umfangreichere Autobiografie, ein Roman mit der Basis persönlicher Erlebnisse …?
Jedes Feedback ist willkommen. Ich lerne immer gerne. Dieser Text kann verändert werden. Ich lerne dieses Forum gerade kennen. Wo soll ich mich vorstellen, im Text oder anderswo ?
Ähm, nein, liebe Heather. Es „gehört“ zu „Kennenlernen“. Also hier: Kennenlernen - Papyrus Community
Sich hier vorzustellen, kann natürlich auch nicht schaden.
Das war mir schon klar, nur hätte es den begonnenen Faden möglicherweise zerrissen, deshalb mein Vorschlag. Der Ausgangspunkt bestimmt den Verlauf – die knappe Vorstellung sollte nur den Text transparenter machen. Aber du hast die längere Erfahrung! ![]()
Ach was. Aber ideal wäre es gewesen, sich bei „Kennenlernen“ vorzustellen. Und dann hier den Text einzustellen und vielleicht ein paar Anmerkungen zur Erwartungshaltung dazuzuschreiben.
Ich dachte nur, wenn jemand neu ist, ist es immer schwierig, die richtigen Stellen auszumachen.
Eine kurze Vorstellung, wo auch immer, hätte ich jedenfalls für selbstverständlich gehalten, bevor man einfach so einen Text „mit ohne alles“ postet.
Ich bin Oz, 49, aus Zürich. Ich schreibe schon seit einiger Zeit, habe Anglistik studiert, und meine schlimmen Kindheitserfahrungen werden immer ein Teil von mir sein und haben mein Leben entscheidend geprägt. Ich begleite alte Menschen, um mein Brot zu verdienen und arbeite in der letzten Zeit auch als Übersetzer. Würde gerne eines Tages was veröffentlichen, aber bleibe meistens in der Mitte von Texten stecken. Freue mich auf guten Austausch und interessante Leseerfahrungen und Feedback.
Ich erinnerte mich nur daran, dass ich vor einigen Jahren auch einfach hier mit kleinen Kommentaren hinein gehüpft bin, ohne Vorstellung. Es ist/war meine erster Forenerfahrung, und weitere suche ich nicht mehr!
Nun, das ist doch eine tolle Basis, Oz! Da ich aber nun weiß, dass dein Text autobiografisch ist, mag ich darin nicht herumwühlen – das wäre für mich befremdlich. Dennoch solltest du unbedingt weiterschreiben, um über diese Mitte hinauszukommen!
Der Text berührt mich kaum bis wenig, da er einerseits sehr simpel geschrieben ist, andererseits das Thema „Häusliche Gewalt“ und „Gewalterfahrung in der Kindheit“ - ja, traumatisch für die Betreffenden, aber schon zig Mal, auch in packenderer Form dargeboten wurde.
Das hängt damit zusammen, dass der Text wenig Struktur hat und die Gewalt, die psychische Belastung, die Mutter und die Kindheit, ohne Absätze und thematische Trennung zusammengeschüttet werden.
Sprachlich kann einiges gestrafft und Redundanzen gestrichen werden .
Die wechselnde Perspektive zwischen Roy und „Ich“ sind verwirrend und sollten vermieden werden.
Das mit dem „SS-Offizier“ würde ich durch etwas anderes ersetzen, so lange der Text nicht zw. 33-45 spielt,
Ich bin für jede Änderung dieses Texts offen. Ich bin 49, aus Zürich, und leide immer noch unter den Erfahrungen meiner Kindheit. Aber ich habe nicht das Interesse, nur darüber zu schreiben. Schreiben tue ich schon viele Jahre, meistens mit dem Problem, dass ich zu Kurzgeschichten komme, aber nach einigen guten Ideen Geschichten nicht abschliessen kann. Also ich bin für jedes Feedback offen, will viel von euch lernen. Auch wie diesen Text in Kontext zu setzen, ist mir nicht hundertprozentig klar.
Ich verstehe, deine Antwort ist klar, mit wenig Empathie geschrieben, trotzdem kann ich einiges davon lernen.
Vielen Dank für diese freundliche Antwort.
Ich liebe Australien! Hat der Name etwas damit zu tun?
Böse Heather! Dabei bist du doch so lieb.
Nein, nicht direkt. Das ist ein Pseudonym.
Hätte ja sein können, dass du es gewählt hast, weil auch du Australien magst.