der Titel sagt eigentlich schon alles.
Mein derzeitiges Projekt geht einigermaßen voran, und es zeichnet sich ab, dass ich wahrscheinlich auf über 1000 Normseiten kommen werde. Was für einen historischen Roman vielleicht gerade noch akzeptabel ist, aber allein wegen des Preises und der Bindung natürlich ein Problem darstellt.
Nun ist es so, dass der Plot eigentlich nicht dafür ausgelegt ist, in mehrere Teile geteilt zu werden. Also Teile im Sinne von abgeschlossenen Bänden, die zwar aufeinander aufbauen, aber auch einzeln gelesen werden können. Es ist einfach ein großer Spannungsbogen, und wenn der auserzählt ist, ist die Geschichte fertig.
Zwar habe ich inzwischen eine recht gute Stelle gefunden, um das Ganze ca. in der Mitte zu splitten (komme allein beim ersten Teil auch wieder auf mindestens 100k Wörter ). Aber natürlich wäre dann jemand, der mein zweites Buch kauft, ohne das erste gelesen zu haben, komplett gekniffen. Eigentlich müsste man sie zusammen im Schuber verkaufen.
Kürzen wäre da vermutlich der Königsweg, den ich aber vermutlich nicht in dem Umfang werde beschreiten können, wie es nötig wäre. Und nun? Was macht man in einem solchen Fall? Nur als E-Book veröffentlichen?
Im Klappentext darauf hinweisen, dass es sich um ein zweibändiges Werk handelt, wie vorhin an anderer Stelle von @RalfG vorgeschlagen?
Oder sich wirklich einen gestrengen Lektor ins Boot holen, der rigoros ausholzt und alle meine schönen Nebenfiguren und deren Storyarcs rausschmeißt?
Bin gespannt auf eure Meinungen… Fertig schreiben will ich das Ding auf jeden Fall, aber nicht für die Schublade…
Wenn es sinnvolle und schöne Nebenfiguren sind, wäre das doch mehr als schade.
Ich mag so superdicke Schmöker ohnehin nicht, mir ist allerdings auch noch kein Roman begegnet, der nicht allein durch die Länge einige Schwächen aufweisen würde. Vielleicht ist dein Werk ja die rühmliche Ausnahme. Ich würde nichts streichen, nur deshalb, damit ich eine bestimmte Seitenzahl einhalte. Wirklich beurteilen kann das bestimmt nur jemand, der das Gesamtwerk kennt, also tatsächlich der gestrenge Lektor, allerdings nicht mit Kürzungsabsicht von vornherein. Das dürfte allerdings nicht günstig zu finden sein.
Ein ebook ist ja nun auch nicht wirklich kürzer, wobei du natürlich damit das Problem des Bindens umgangen hast - aber auch nur dieses Problem.
Wie wäre es denn, wenn du zwei Varianten erstellst?
Eine abgespeckte und eine für Hardcore-Fans, wenn ich es denn mal so nennen darf. Wer auf deine Geschichte anspringt (nach der Kurzversion) will sicher mehr davon haben und kauft sich noch die “Extended Version”, wobei die Schwierigkeit der Bindung immer noch bleibt. Oder du bringst die Kurzversion als Taschenbuch+ebook und die Extended Version nur als ebook.
Die Idee mit der Extended-Version von @Suse find ich gut.
Ein ehemaliger Kollege von mir hat auch einen Historien-Roman geschrieben mit etwa 700 Seiten. Den hat er kurz vor Corona bei einem Verlag platziert, den musste er aber auch in der Mitte durchaxten, weil 700 Seiten selbst für die Historiennische zu viel war.
Ich selbst schreibe auch einen Mehrteiler (siehe anderer Thread) und ich finde es eigentlich nicht schlimm, so eine Geschichte auf zwei oder drei Bücher zu splitten. Man muss nur eine gute Möglichkeit finden, etwaige Handlungsstränge zu beenden und dann später wieder aufzunehmen, sodass es sich für den Leser wie ein Zwischenziel anfühlt. Als gesamtes Werk mit +1000 Seiten würde ich tatsächlich nicht veröffentlichen, da sehr wahrscheinlich mehr Leser von der Seitenzahl abgeschreckt als angemacht werden. Eine andere Möglichkeit wäre, Handlungsstränge zu shiften. Also wenn sämtliche Fäden nicht absolut essenziell zu einem bestimmten Zeitpunkt für die übergeordnete Handlung sind, dann sie lieber so aufteilen, dass sie in den jeweiligen Büchern Platz finden. Falls nicht, könnten sie sich am Ende ja doch als überflüssig erweisen, auch wenn sie vielleicht cool sind und raushauen, wodurch du natürlich wieder Wörter gut machst.
Ich persönlich würde mir auf jeden Fall den Lektor nehmen (vielleicht landest du ja bei einem Verlag, der diesen stellt). Ich wage zu behaupten, dass bei einer Dicke von 1000 Seiten jemand Axtwilliges genug Material findet, das man kürzen kann, ob man das selbst gut findet oder nicht.
Da habe ich halt die Befürchtung, dass ich das nicht hinbekomme. Dass man am Ende des Buches wirklich das Gefühl hat, es wurde schon etwas erreicht. Aber vielleicht sagen meine Testleser ja auch, kein Problem, kann man so machen. Das wäre natürlich eine ziemliche Beruhigung. Wenn ich jetzt mal an „Der Goldene Kompass“ denke, wo es einen ziemlich harten Cut am Ende gibt, mit einem fiesen Cliffhanger… Dann geht das ja vielleicht doch irgendwie.
Glaube, das wäre schwierig. Das ist schon so angelegt, dass es schön aufeinander aufbaut etc. Ich habe zwar beim Plotten immer wieder viel hin und her geschoben, aber die Kapitel bleiben im Großen und Ganzen in dem jeweiligen Teil, wo ich sie von Anfang an angesiedelt habe.
Das befürchte ich allerdings auch. Vor den von @Suse auch schon angesprochenen Längen graust es mir ebenso. Die fand ich bei Harry Potter auch immer so furchtbar. Und bei Wallander… Uäh. Also heißt es in dem Fall vermutlich… Augen zu und durch. [Wieso hab ich grad n Bild vor Augen, wie mir eine Hand abgehackt wird? Ich hoffe mal, der Prozess ist dann nicht mit ebenso viel Überwindung und Schmerzen verbunden…]
Geht sowas denn bei Büchern auch? Oder führt das dann zu Verwirrung? Bei Filmen bin ich ja auch der Extended-Edition-Fan, aber bei Büchern hab ich das noch nie gesehen… Ich glaube, da hätte ich Angst, dass jemand aus Versehen die falsche Variante kauft. Außer, die unterscheiden sich deutlich von Cover und Titel her. Hm. Und haben ein fettes „Director’s Cut“ als Untertitel.
Das kenntlich zu machen, wäre wohl das kleinste Problem. Man könnte gleichen Titel sowie gleiches Cover nehmen und, um es jugendlich deutsch zu formulieren, krass fett mit Extended Version quer überschreiben / unterschreiben / wie auch immer, jedenfalls auffällig.
Ich weiß auch nicht, ob es das bei Büchern schon gibt, doch ohne Vorreiter null Entwicklung …
Du hast zwei Optionen: Fetter Cliffhanger ins Gesicht der Leser oder du bescheißt sie, sodass sie glauben, es sei etwas erreicht oder beendet und nimmst es dann doch wieder auf. Du als Autorin hast einen essenziellen Vorteil: Du kennst das große Bild. Dementsprechend kannst du Zwischenstopps einbauen, die dem Leser das Gefühl geben, erst mal durchzuschnaufen, obwohl sie wissen, dass es weitergeht. Am Ende von “Die zwei Türme” sind Frodo und Sam immer noch nicht beim Schicksalsberg angekommen, aber als Leser weiß man genau, dass sie eine lange Wegstrecke hinter sich gebracht und vielen Gefahren getrotzt haben. Das befriedigt. Und von deinen Schreibfähigkeiten bin ich überzeugt, da sehe ich gar kein Problem.
Man muss sich von seinem Werk emanzipieren. Freilich muss man nicht alles herausstreichen, was der Lektor sagt und es hinterfragen, aber man muss auch ganze Szenen, Charaktere oder Handlungsstränge streichen können, wenn einem der Lektor begründen kann, wieso es die vielleicht nicht braucht, auch wenn man die selbst cool findet. Vielleicht funktioniert eine Geschichte am Ende sogar besser, wenn Hans-Joachim Hackenberg-Hubschneider nicht dauernd dazwischenfunkt. Er mag eine coole Charakterentwicklung durchmachen, aber möglicherweise ist es am Ende nur Balast. Als Autor kann man das manchmal gar nicht so recht überblicken.
das lässt sich ohne weitere Informationen nicht so einfach beantworten. Alles, was du genannt hast, sind valide Lösungen, aber wir kennen halt deine Geschichte nicht. Hast du schon einen Verlag, wo du etwas veröffentlich hast oder ist das dein Erstlingswerk? Generell sind Mehrteiler als Erstlingswerke schwer bei Verlagen zu platzieren, da der Verkaufserfolg ungewiss ist und Verlage in diesem Fall gleich mehrere Katzen im Sack kaufen müssten. Wenn du irgendwo etabliert bist, ist das einfacher. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, wie immer. Daher fürchte ich, dass es auf die Kürzungsvariante hinauslaufen wird, wenn du dein Werk bei einem Verlag unterbringen willst.
Wie ein anderer Forist schon so treffend gesagt hat: Kill your darlings. Bringt die Figur und ihr Arc die Geschichte voran? Ist sie sinnvoll, um dem Setting Tiefe zu verleihen? Oder ist sie dir einfach nur ans Herz gewachsen und du kannst ihr das nicht antun?
Das ist manchmal schwer und man hat als Autor auch nicht immer die notwendige Distanz, von daher ist ein unabhängiger Lektor sicher eine gute Idee. Du musst ja nicht jeden Vorschlag akzeptieren. Leider ist das natürlich nicht ganz billig.
Bedenke auch, dass die Grenze zwischen Tiefe verleihen, zusätzlicher Hintergrund und Geschwätzigkeit fließend ist und auch jeder das anders empfindet.
Du kannst ja mal eine Leseprobe in der Sezierabtei… , äh, Leseecke einstellen und das Auditorium bitten, darin Kürzungspotentiale zu identifizieren
Aber ja. Dort wird es - zumindest in Deutschland - nur nicht ganz so plakativ „extended edition“ genannt, sondern etwas diskreter umschrieben. Schau mal bei Wikipedia nach „The Stand - Das letzte Gefecht“ von Stephen King beispielsweise:
1979: Deutsche Erstveröffentlichung, ca. 600 Seiten
1990: Ungekürzte Originalausgabe/Vollständige Ausgabe, ca. 1000 Seiten
2016: Ungekürzte Neufassung, ca. 1700 Seiten.
Da dein Werk vermutlich auch dramaturgisch als ein sich geschlossenes Buch aufgebaut ist, kann man es natürlich nicht so einfach als “klassischen” Mehrteiler splitten. Bei einem Mehrteiler gibt es zwar auch einen überspannenden Story-Arc, in der Regel aber dennoch einen dramaturgischen Aufbau für jeden einzelnen Band. Angenommen du hast dein Buch in einem typischen 3-Akt-Schema geschrieben, dann würde dem ersten Band der letzte und dem letzten Band der erste Akt fehlen, sozusagen.
Aber mir fällt da spontan “Die Furcht des Weisen” von Patrick Rothfuss ein. Im englischen Original ist dieses Buch ein Band (der zweite einer Reihe um genau zu sein), bei der Übersetzung ist das Buch aber zu dick geworden (die deutsche Sprache neigt ja dazu, länger zu sein, als die englische). Deswegen wurde des Band für den deutschen Markt in zwei Bände aufgeteilt, aber: Ganz klar als zusammenhängendes Buch vermarktet. Nämlich “Die Furcht des Weisen, Teil 1” und “Die Furcht des Weisen, Teil 2”, sodass es für die Leser sofort ersichtlich ist, dass es sich hier eigentlich um ein zusammenhängendes Buch handelt.
Es gibt weitere Fantasy-Reihen, deren Originalbände im Deutschen auf jeweils 2 Bände aufgeteilt wurde. “Das Lied von Eis und Feuer” von George R.R. Martin und “Spiel der Götter” von Steven Erikson beispielsweise. Hier bekam aber jeder Band im Deutschen einen eigenen, neuen Titel und wurde er als eigenständiger Band verkauft. Finde ich persönlich aus oben genannten Gründen aber diskutabel.
Nope, ich bin ein unbeschriebenes Blatt und das ist mein erstes Buch. Ja, das ist eben die Crux. Dass Verlage von einem Neuling keine Mehrteiler nehmen, habe ich schon öfter gelesen. (Und kann ich auch nachvollziehen.) Aber selbst wenn ich es über Self Publishing probieren würde, hätte ich dasselbe Problem, dass es einfach „zu lang“ ist.
An sich bemühe ich mich bei all meinen Figuren, dass sie einen Einfluss auf den Verlauf der Geschichte haben. Sonst brauch ich sie ja nicht. Das ist es auch, was das Kürzen so schwer macht. Zumal die Wichtigkeit dieser Figuren unter Umständen erst kurz vor Ende zum Tragen kommt.
An sich bin ich ein großer Freund vom Kürzen. Wenn jemand daher kommt, dessen Urteil ich vertraue und der sagt: „Das braucht’s hier nicht“, dann hab ich da kein Problem, das auch rauszunehmen. Zum Glück!
Ha, da sagst du was. Bislang haben alle meine Testleser gesagt, dass es sich gut und flüssig liest und auch nicht zuviel Info ist. Es ist nur… lang. Da die den Stoff aber eher kapitelweise bekommen, kann es durchaus sein, dass sich das noch ändert. Wenn man alles in einem Rutsch liest, ist das ja immer noch mal was anderes.
Mal gucken.
Uuuh, du hast Recht. Ich glaube, letzteres Exemplar hatte ich neulich in der Buchhandlung sogar in der Hand. Damit kann man zur Not auch einen Einbrecher erschlagen… Dann wäre das doch eine schöne Variante fürs Ebook…
Trotzdem muss man da vermutlich aufpassen, dass es nicht nur im Impressum steht, sondern am besten auch auf dem Cover. Vielleicht mit einem diskreten kleinen gold-glänzenden Schildchen „ungekürzte Neufassung“. Hätte mir das „The Stand“ mal genauer ansehen sollen.
Jupp, so ist es. Ich habe zwar nicht direkt ein Schema verfolgt (dafür bin ich nicht systematisch genug), aber es gibt keine zwei Spannungsbögen mit einem übergreifenden Spannungsbogen wie bei einem echten Mehrteiler, und ich glaube, um das zu ändern, bräuchte ich wirklich Hilfe.
Das finde ich eine gute Lösung und wird dem Problem wohl am ehesten gerecht. Auch wenn die Verlage dann immer noch zögern werden, sich dessen anzunehmen. Ich bin ja kein Patrick Rothfuss.
Mein Erstling ist auch ziemlich umfangreich geworden. Und ja, ich hatte das gleiche Problem wie du, nämlich eine Druckerei zu finden, die überhaupt in der Lage war, den Schinken zu binden. Bei den meisten, die ich damals aufgetan hatte, war bei 700 Seiten Schluss. Gelandet bin ich schließlich bei einer Druckerei in Brühl, profiBINDER, die nach eigener Aussage auch bis zu 2.000 Seiten binden könnte. Ob das im Belletristik-Bereich sinnvoll ist, mag dahingestellt sein.
Bei dir sehe ich aber nicht ganz so schwarz. Du schreibst, du kommst auf 1.000 Normseiten. Auf Druckseiten umgerechnet wären das, je nach Buchformat, 750 bis 850 Seiten. Wenn du dann noch kürzt - und glaub mir, bei mir hat das der Geschichte ungemein gutgetan - sind die 700 Seiten durchaus zu schaffen.
Ich hatte und habe eine ähnliche Situation, die Idee für ein Buch normaler Länge ist mir zu 1300 Seiten geworden, und noch nicht fertig. Für mich war die Entscheidung insofern leicht, als mir meine Geschichte organisch in mehrere Teile zerfallen ist.
In Deiner Situation mit 1000+ Seiten würde ich zuerst kürzen, und zwar alles, was nicht wirklich gut und interessant ist oder nicht zur Geschichte beiträgt.
Ich nehme an, dann landest Du trotzdem bei 800 oder 900, und nicht bei 300 oder 400 Seiten (wenn die Geschichte gut ist).
Und das würde ich unterteilen, in zwei oder drei Bücher. Die Gefahr, dass in ferner Zukunft ein verwirrter Leser versehentlich den mittleren Teil zuerst kauft, halte ich für verschwindend gering. Das zweite Buch hätte ja auf jeden Fall den Untertitel oder Aufkleber “Die sehnsüchtig erwartete Fortsetzung vom Bestseller …”.
Umgekehrt scheint mir eine Aufteilung in mehrere Bücher von normaler Größe nicht nur für den Verlag, sondern auch für den Leser eine Erleichterung. Vom neuen, mir noch unbekannten Knuspermüsli kaufe ich ja auch erst die Probierpackung und nicht die 2-Kilogramm-Vorratspackung.
So radikal zusammenkürzen, dass Deine Geschichte von mehr als 1000 auf 300 Seiten reduziert wird, das würde ich auf keinen Fall.
Ich lese heraus: Dein Buch ist ungeplant so lang geworden, und so viel länger, als Du geplant hast. Das heißt doch auch: Es steckt viel Kraft und Lebendigkeit in Deiner Geschichte.
Ein liebevoller Gärtner, dem eine neuartige Pflanze mit unglaublich bunten Blüten auf die dreifache erwartete Größe wächst: Würde der die Pflanze auf ein Drittel der Größe zurechtstutzen? Oder würde er schauen, ob er die Triebe nicht auf mehrere Töpfe aufteilen kann und dann sagen, liebe Pflanzenfreunde, dieses Ensemble kommt in genau diesen Topfkombinationen am schönsten zur Geltung?
Das stimmt so nicht. Ein Beispiel ist
„Das Lied der Dunkelheit“ von Peter V. Brett. Das Taschenbuch ist bei Heyne erschienen und hat stolze 800 Seiten.
Du könntest evtl. die Schriftgröße anpassen, wenn es Dir widerstrebt, einen Mehrteiler aus Deinem Werk zu machen.
Also da habe ich schon anderes gehört. Verlage lieben doch Reihen. Wenn sich der erste Band verkauft, ist es meist ein Selbstläufer.
Viele Autoren werden von Verlagen dazu angehalten, eine Fortsetzung zu schreiben. Was nicht unbedingt einen Erfolg nach sich ziehen muss.
Ich glaube auch, dass das vermutlich auf den Einzelfall ankommt. Fortsetzungen, des Fortsetzens willen, können wirklich bananig sein, aber wenn man vorher schon mit einem Mehrteiler rechnet und so konzipiert, sehe ich das auch nur von Vorteil. Die Königsklasse ist freilich, wenn Teil 1 für sich stehen kann, die Fortsetzungen aber trotzdem gut mit diesem verknüpft sind. Dann hat der Verlag wenig Risiko und man könnte die weiteren Teile später immer noch selfpublishen, wenn man das denn möchte und der erste nur mäßig ankam, sodass der Verlag keine weiteren Fortsetzungen möchte. Hier muss man einfach die richtigen Checkboxen des Verlags abhaken, dann geht das schon klar.
Fette Schinken hingegen kriegt man vermutlich nur durch, wenn man schon einen Namen hat. Siehe The Stand, welches Stephen King ursprünglich auch hatte zusammenkürzen müssen und erst später, als er ein Superstar war, in seiner ganzen Pracht wiederveröffentlichen hat können.
Wenn ich richtig weiß, war der fette Schinken von Peter V. Brett ein Erstlingswerk.
[INDENT]Ich liebe fette Schinken (nur als Buch :)).[/INDENT]
Da lasse ich mich auch mal auf Neues/Unbekanntes ein.
Mir sind auch schon Fortsetzungen von Weltbestsellern untergekommen, wo ich das Gefühl hatte, dass es nur eine Fortsetzung der Fortsetzung willen war. Mir kam das arg konstruiert vor.
Ich bin mir gerade nicht sicher, ob man nicht auch ein Unterschied zwischen amerikanischen und deutschen Verlagen machen müsste. Gibt es viele deutsche Autoren, die als Erstlingswerk den Auftakt einer mehrbändigen Reihe verkaufen konnten?
Es wird definitiv gekürzt werden müssen! (Freu mich schon fast drauf, tatsächlich. Also, eigentlich freue ich mich auf den Zeitpunkt, wo ich so weit bin, dass ich sagen kann: So, und jetzt muss nur noch gekürzt werden.)
Mir war nicht so klar, das Normseiten gar nicht fertigen Buchseiten entsprechen. Dann ist da ja tatsächlich noch Licht am Ende des Tunnels.
Vielleicht habe ich ja das Glück und alle meine Leser sagen: Jupp, ist ein prima Ende für Teil 1. Ich habe zumindest versucht, es so zu legen, dass genau an der Stelle der zweite große Hauptkonflikt beginnt. (Von dem zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mal was zu ahnen ist, hähhähä. slight_smile:
Das hast du schön gesagt.
Definitiv! Das schöne ist ja dann, dass das Buch an sich schon da ist, es muss sich also niemand Sorgen um die Fortsetzung machen.
Das finde ich einen sehr schönen Vergleich!
Vielen Dank für eure Meinungen! Ich habe mir also (fast) umsonst Sorgen gemacht. Ich kann mein Buch auf eine halbwegs handliche Größe bringen, mit 750-850 Seiten (klar, ein Klopper, aber persönlich les ich die auch sehr gern) und es gibt auch Druckereien, die das stemmen können. Problem wäre dann vermutlich nur der Preis.
Und ich kann zwei (oder sogar drei) Teile draus machen, auch wenn es keine klassische Reihe ist. Erfordert vielleicht noch mal ein paar Anpassungen und vermutlich muss ich ein paar Kapitel verschieben/kürzen/erweitern, aber das krieg ich hin.
Was ich auf jeden Fall gemerkt habe: Ich werde am Ende, wenn ich dann mal fertig bin, definitiv professionelle Hilfe brauchen, beim Umstrukturieren und beim Kürzen. Das ist auch eine gute Erkenntnis. (Schätze, dann sollte ich schon mal schauen, dass ich dafür was auf die hohe Kante lege.)
Angenommen, vom “bösen” Lektor werden Nebenfiguren rausgekürzt, hast du ja noch die Möglichkeit, ihnen jeweils eine eigene Geschichte zu widmen, ihr eigenes Buch zu schreiben.
Wenn dann dein Hauptbuch der Renner des Jahrzehnts wird, hast du schon ganz viele Ideen oder Buchentwürfe für die Fans bereit.
Ein Franchise! Nein, also ehrlich gesagt… finde ich, dass die Geschichte sowas nun wieder nicht hergibt. Es ist einfach eine Geschichte, kein Universum. Denkbar wäre es am ehesten noch als Fanservice, also als Giveaway für Leute, die gern mehr wollen, obwohl es nicht mehr gibt.
Ich werde mir eine/n Lektor/in suchen müssen, dessen/deren Entscheidungen mir nicht böse vorkommen, sondern einleuchten. Da ich zum Glück nicht vollkommen beratungsresistent bin (manchmal ist es echt schön, älter zu werden und nicht mehr alles persönlich zu nehmen ), kann man mich da mit den richtigen Argumenten definitiv überzeugen.
Aber dann ein paar Kurzgeschichten oder eine nette kleine Erzählung in der Hinterhand zu haben, wenn jemand sagt: „Ja, aber was wurde eigentlich aus…?“ stelle ich mir auch schön vor. Und vielleicht noch bissi Merch.