Hallo,
nachdem ich so wunderbar aufgenommen wurde, möchte ich euch heute hier das erste Kapitel meiner Geschichte zeigen. Es wurde von jemand schon mal angeschaut und korrigiert, dennoch sind sicher Fehler vorhanden. wer welche sieht und findet, kann gerne korrigieren und an meine E-Mail senden, dafür bin ich dankbar.
Es ist das erste Kapitel das ich vor etwa 3 Monaten geschrieben habe. Ich lass euch erstmal lesen, dann sehen wir weiter.
Ich habe es jetzt noch einmal kurz durchgelesen und ein paar Fehler die ich so gefunden habe geändert. Zudem ich nicht weiß wie man sprachlich agieren darf, einige Wörter geändert. Unten sollte eine Altdeutsche Schrift kommen, die wird aber nicht angezeigt, bitte Vorstellen.
Jenny
Kapitel 1: Der Beginn
Es war frisch an diesem Morgen, sehr frisch, nicht kalt, aber auch nicht sehr warm. Ungewöhnlich für diese Zeit, in diesem Monat, in diesem Land.
Ich saß in der gemütlichen großen Hollywood Schaukel, die auf der hölzernen Veranda unseres Hauses mitten im australischen Busch stand. Vor mir, am Horizont, begann das Farbspiel des Morgens, wenn sich das Schwarz langsam in ein heller werdendes Grau und schließlich übergehend in ein rubinfarbenes Rot, die das Erscheinen der Sonne ankündigte.
Um mich herum hörte ich die Geräusche der Natur. Vögel zwitscherten Ihr Lied in den Bäumen. Vereinzelt war ein Rascheln vernehmbar, wenn ein kleiner Vierbeiner durch den Busch huschte. Von Weitem war der Ruf einen Karibu zu hören, Morgengeräusche, normal, mit das schönste von der Welt, zusammen mit der Frische, die der Beginn eines Tages mit sich bringt. Doch von all dem nahm ich weder etwas wahr, noch konnte ich mich daran erfreuen.
Faulpelz kam und stupste mich mit seiner nasskalten Nase. Als ich nicht gleich reagierte, stupste er wieder. Diesmal kräftiger, aber auch diesmal reagierte ich nicht. Erst als er die Luft aus seinen Lungen mit einem kräftigen Schub durch seine Nase stieß und diese auf der Oberfläche meiner Haut einen kalten nassen Fleck hinterließ, bemerkte ich ihn.
Ich wendete ihn meinen Blick zu, er tat dasselbe und ein, zwei Sekunden starrten wir uns an. Aber während er mit seinem Blick mich dazu aufforderte, ihn auf die Schaukel zu heben, schaute ich durch ihn hindurch. In meinem Kopf formte sich die Frage:
„Wie?“
Faulpelz waren meine Gedanken egal, er wollte zu mir, bei mir sein, meine Nähe spüren und mir vielleicht ein wenig Trost geben, aber Hauptsache bei mir sein.
Ich griff unter seinen Bauch, hob ihn an und hievte seinen alten Körper auf den weichen Stoff der Schaukel. Zufrieden mit dem Erreichten brachte er sich in eine Position, die ihm bequem genug erschien. Er starrte dann mit seinen beiden alten Augen auf den Grund für mein Unbehagen. Meine Flut an Gedanken, die sich seit dem Betreten unserer Veranda und dem Entdecken des Gegenstandes, der sich auf nun auf meinen Beinen befand, in Wellen durch meinen Kopf rauschten.
Der „Gegenstand“ war eine kleine Kiste, das an sich war nichts Besonderes. Aber allein, dass sie hier stand, ganz tief im australischen Busch, wo ich gedacht hatte, sicher zu sein, soweit ab, dass man nicht mal wusste, ob es hier ein Leben gab, das man führen konnte. Weitab von jeder Zivilisation. Man benötigte allein von der nächsten Stadt fast 3 Tage, um hierherzukommen. Allein die letzten 20 km führten nur durch unwegsames Gelände. Keine Straße, kein Weg deuteten darauf hin, dass hier jemand lebte, und doch, stand dieses Kistchen heute Morgen auf der Veranda.
Jemand hatte sie in den vergangenen Stunden dort platziert. Es muss ein geschickter Mensch gewesen sein, kaum Geräusche machend, unsichtbar. Sicher lautlos war er aus dem Dickicht gekommen, schleichend über den kargen Rasen gelaufen und leise die knarrenden Stufen unserer Holztreppe hinauf gestiegen. Nicht einmal Faulpelz hatte ihn gehört. Der schlug normal schon an, wenn ein geräuschloser Vierbeiner auf Jagd war.
Aber derjenige, der seinen Job als Zusteller machte, war nicht auf Jagd. Er hatte einen Auftrag und den sollte er so still und leise machen wie nur möglich. Er musste auch keine Unterschrift einfordern, um einen Nachweis zu erbringen, dass er seine Lieferung erfolgreich zugestellt hatte.
Der Absender wusste, dass sein Bote nicht versagen würde. Und der Bote wusste, dass sein Versagen das erste und letzte Mal bei diesem Auftraggeber sein würde.
Und nun war es da, lag auf meinen Schenkeln und wartete darauf, geöffnet zu werden, um weitere Details der Botschaft preiszugeben.
Der erste Teil dieser Botschaft war klar,
„Ich weiß, wo du bist. Es ist egal, wo, ich finde dich immer, du kannst dich nicht verstecken.“
Der zweite Teil war das Kistchen selbst.
Es war edel, edel und teuer, sehr wertvoll. Ein Eigenheim in Deutschland würde nicht ausreichen für den Wert dieses Kistchens. Hergestellt aus einem der weltweit wertvollsten Hölzer. Bearbeitet von dem weltweit besten Schreiner. Das Holz so bearbeitet, dass es seine wahre Natur im schönsten Kleid zeigte. Es gab nur einen auf der Welt, der Holz so bearbeiten konnte. Und ich war ihm schon ein paar Mal begegnet. Aber er war es nicht der, der mir diese wertvolle Schatulle hat zukommen lassen. Er war auch nur eine Figur im Spiel des Auftraggebers.
Ich betrachtete es weiter. An den Rändern und Seiten waren dicke Goldbeschläge, kein vergoldetes Blech, sondern pures Gold. Alles zusammen hatte vielleicht, geschätzt gut ein Kilo Gold. Das Schloss, der Deckel und Unterteil zusammenhielt, war aus einem Silber glänzenden Material. Wenn meine Gedanken richtig waren und der Auftraggeber derjenige war, den ich vermutete, dann war das kein Silber, sondern Platin, das reinste, was es gab. Das war gerade gut genug für seine Ansprüche.
Aber all das wurde noch getoppt durch die unheimliche Anzahl von klaren weißen Steinen, die im Licht der aufsteigenden Sonne auf der Oberseite des Kistchen wie ein Leuchtfeuer blitzten. Sie steigerten den Wert dieser edlen Schatulle in astronomische Höhen.
Auf dem Deckel befand sich ein aus Brillanten geformter Kristall. Sie funkelten und glitzerten, dass es eine Freude war sie zu erblicken. Doch empfand ich keine Freude. Nein, es ängstigte mich. Denn es konnte nur einen geben, der so etwas in Auftrag gab. Und ich hatte, obwohl ich es immer insgeheim wusste, so sehr gehofft, dass ER endlich Vergangenheit für mich war, aber dem war nicht so.
Das war Botschaft Teil Zwei.
Mir war bewusst, dass Teil drei der Botschaft sich im Inneren befand. Dazu musste ich nur den Verschluss öffnen und den Deckel anheben. Dann würde ich erblicken, was er mir zu sagen hatte, aber ich brachte es nicht fertig. Nicht dass ich Angst davor hatte, es würde einen Knall geben und mein Leben würde sich innerhalb eines Sekundenbruchteils auflösen. Oder dass ein tödliches Gas aus dem Inneren strömen würde, das mich auf qualvolle Art ins Jenseits schickte. Nein, das war nicht seine Art.
Sein Bestreben war es Menschen zu zerstören, nicht körperlich, was nicht hieß, dass er das nicht tat, aber eben nicht sofort. Er liebte es, einen Menschen zu quälen, sein Ich in die Halle des Wahnsinns zu bringen und zu sehen, wie jemand psychisch kaputtging. Wenn er ihn da hatte, wo er wollte, dann würde er ihn, wenn er gnädig war, ein schnelles Ende bereiten. Alles andere war für ihn nur ein Spiel. Er beherrschte dieses Spiel, denn sein Leben war dieses Spiel, und jetzt spielte er wieder sein Spiel mit mir.
Beherzt drückte ich mit den Fingern die kleinen Knöpfe zusammen. Mit einem leisen Klick öffnet sich der Deckel teilweise. Ich sog die Luft ein, ergriff mit einem Finger den Deckel und hob ihn an. Vorsichtig öffnete ich die Kiste. Behutsam drückte ich den Deckel nach hinten, bis ihn die beiden Ketten, die sich an der Seite befanden, nicht mehr weiter fallen ließen.
Ich blickte in die Schatulle. Wie erwartet lag dort nichts, was mir etwas Böses anhaben konnte, nur ein Brief, verschlossen mit einem roten Siegelwachs und seinem Zeichen.
Eine Kreatur blickte mich an, so abscheulich hässlich und furchterregend, dass selbst der Teufel sie in der Hölle in die tiefsten Abgründe stecken musste. Ihre Hand war ausgestreckt, die Hand zu einer Faust geballt und in der Faust ein Herz. Das Herz musste frisch sein, denn Blut tropfte aus der geschlossenen Faust hervor.
Sein Zeichen, sein Siegel, ich erkannte es sofort, hatte ich es schon tausendmal gesehen und trug ich es an meinem Körper, versteckt, an einer Stelle, die nicht jeder erblicken konnte.
Ich nahm den Brief aus seiner mit rotem Samt ausgestatteten Umgebung, fühlte die Schwere und roch daran. Ein süßer Duft nach Davidoffs Cool Water kam mir entgegen, sein Duft, mir wurde schlecht, ich legte das Hölzerne etwas, das es für mich mittlerweile war, beiseite.
Faulpelz schaute mich mit besorgten Augen an, schnaufte und ließ einen Knurrlaut aus seinem Rachen erklingen. Meine Hand legte sich auf seinen Kopf, streichelte das Fell der Haut und obwohl ich wusste, dass dem nicht so war, sagte ich:
„Alles gut, mein Lieber, Frauchen ist okay, alles gut.“
Den Brief in der anderen Hand haltend, möglichst weit weg, um den Duft nicht ertragen zu müssen, kraulte ich weiter Faulpelz Kopf. Ich versuchte mich zu beruhigen, was am Anfang noch Unwissen und Neugier war, zur Ahnung wurde und jetzt zur Gewissheit, fing an mich zu quälen. Kälteschauer durchfuhren meinen Körper. Trotz mittlerweile achtundzwanzig Grad Außentemperatur fing ich an zu frieren und zu zittern.
„Jenny, um Gottes willen, was ist mit dir?“
Es dauerte einige Zeit und ein paarmal musste Su noch meinen Namen rufen, bevor ich reagierte.
Den Brief in der Hand haltend, drehte ich mich zu Ihr um, aber ich brachte kein Wort raus, sondern sah sie nur stumm an.
Su kam zu mir, kniete sich hin und ergriff mit beiden Händen mein Gesicht, besorgt sah sie in meine Augen, dann fragte sie erneut.
„Was ist los, Jenny, was ist?“
Ich drehte den Kopf, Ihr Blick folgte meinen, dann sah sie die Kiste, die neben Faulpelz lag.
Es dauerte ein zwei Sekunden, bis sie begriff, Ihr Gesicht wurde aschfahl und ein
„oh Nein“
Kam aus Ihrem Mund. Jetzt begriff sie, was geschehen war.
„Ist sie von?“
Sie sprach den Satz nicht zu Ende, sie wusste es, wollte aber von mir die Bestätigung.
Ich nickte.
„Wie hat er uns gefunden?“
„Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht.“
Seufzte ich,
„Vielleicht hat er es immer gewusst.“
„Warum dann jetzt, wenn“
fragte Su
„Weil es sein Spiel ist und er bestimmt, was wann, wo und wie geschieht.“
Unterbrach ich sie, etwas, was ich normal nie tat.
Ich schaute an Ihr vorbei in den Busch, versuchte zu erkennen, ob der Überbringer dieser Botschaft noch dort draußen war, evtl. mit einer Kamera, um meine Reaktion einzufangen, um sie ihm zu übergeben, damit er sich daran ergötzen konnte. Er liebte so etwas, das machte ihn an, das erregte ihn, das war sein Turn, nein, das war sein Vorspiel, aber ich sah nichts außer Gebüsch, wenn jemand da war, dann konnte ich ihn nicht sehen.
„Was ist in dem Brief?“
Su’s Stimme lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf den Umschlag, den ich immer noch in der Hand hielt.
„Ich hatte noch nicht den Mut ihn zu öffnen, zudem stinkt er zu sehr nach ihm.“
„Soll ich das für dich machen?“
Fragte Su
Ich nickte und gab Ihr den Briefumschlag mit dem Siegel.
„Was ist denn das für eine schreckliche Gestalt?“
Entfuhr es Su, nachdem sie einen Blick auf das Siegel geworfen hatte.
„Sein Zeichen, du hast es schon einmal gesehen.“
Erklärte ich, während meine Hand wieder anfing, Faulpelzes Kopf zu massieren.
Su überlegte kurz, in Ihren Kopf ging sie die Stellen meines Körpers durch, die sie in unserer langen Beziehung schon gesehen und berührt hatte, dann fand ihre Suchmaschine die Stelle, und mit einem kurzen
„ja“
Bestätigte sie meine Erklärung.
Ohne weitere Worte brach sie das Siegel, öffnete den Umschlag und zog ein Pergamentpapier hervor, sie faltete es auseinander und las, was da geschrieben stand, dann runzelte sie die Stirn.
„Da werde ich nicht wirklich schlau draus“, sagte sie und las vor, was dort in altdeutscher Schrift mit Feder und Tinte geschrieben stand.
„ Komm zurück,
unterwerfe dich,
gib dich mir hin,
und du bekommst, wonach du dich so lange sehnst “.
Ich sah sie an, ahnte wieder etwas und fragte sie
„Ist da noch was im Umschlag?“
Su schaute in den Umschlag und zog ein Foto hervor.
Auf dem Foto war ein Behälter zu sehen, der Behälter war geschlossen, auf der Außenseite war ein Aufkleber angebracht auf dem war zu lesen
„ LYNETTE ESTEVEZ
*Organe*
EINGELAGERT AM 20.08.2000 “
Su drehte das Foto zu mir.
Ich sah den Gegenstand, las die Zeilen, dann konnte ich noch ein lautes
„NEIN“
Herausschreien, bevor es schwarz um mich herum wurde.
Dieses Kapitel wurde schon einmal von einer Autorin gelesen, die aber leider zeitlich sehr eingespannt war, um sich näher damit zu beschäftigen. ebenso haben es einige andere "Testleser gelesen. Die Reaktionen waren durchaus Positiv, aber auch sehr unterschiedlich, was zeigt, das die Geschmäcker verschieden sind.