Hi,
ich habe am Ende meines Romans diese Sätze stehen:
**Anhang
**
Alle Namen und Figuren in diesem Roman sind
frei erfunden.
Sollte es Ähnlichkeiten zu lebenden und/oder
toten Personen aus dem realen Alltag geben,
ist das reiner Zufall.
Doch nicht nur die Namen sind frei erfunden.
Es gibt auch Vokabular, das es nur in diesem Roman gibt.
Ist es eigentlich noch üblich, darauf hinzuweisen, dass die Figuren frei erfunden sind?
Letztlich habe ich das nur hingeschrieben, um galant zu dem letzten Satz *Es gibt auch Vokabular, das es nur in diesem Roman gibt. *zu kommen, weil ich ganz am Ende ein Glossar mit erfundenen Wörter habe. Im Grunde genommen sollte das Vokabular aus der Handlung heraus selbsterklärend sein. Das hat jedoch nicht bei allen Testlesern geklappt. Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion anzetteln, ob mein Roman dadurch sowieso nicht gelungen ist, oder Ähnliches.
Was ich wissen möchte: Kann ich das so schreiben, obwohl Stephen Hawking vorkommt (mit einem kurzen Zitat, nicht als handelnde Figur), der ja nun alles andere als frei erfunden ist? Ansonsten wird Hawking noch in einer Szene in den Gedankengängen eines Roboters eingebaut, der von ihm als “Denker” und “Hawking-Mensch” redet.
So etwas habe ich schon seit Ewigkeiten in keinem Roman mehr gelesen.
Das sieht man nur immer bei Filmen oder Serien. Aber ganz ehrlich? Wenn ich mir einen Film ansehe, weiß ich, dass er fiktiv ist.
Es ei denn, es handelt sich um eine wahre Begebenheit. Aber selbst das steht dann immer am Anfang oder am Ende dort.
In so einem Fall ist das etwas anderes und das ist ein Muss.
Ich selbst habe auch erfundene Wörter in meinen Büchern. Teilweise auch eine erfundene Sprache.
Ob es hier und da einige Wörter wirklich gibt, ist mir wurscht. Da es sich um eine fiktive Welt handelt.
Meistens sind es Namen, mit denen ich spiele.
Das Glossar bringe ich auch an, mit den dementsprechenden Erklärungen, aber ich erkläre nicht im Vorfeld, dass alles frei erfunden ist. Das versteht sich bei einem Fantasyroman von selbst.
ich meinte damit, dass du dir das komplett sparen kannst.
Selbst bei einem Science Fiction versteht sich das von selbst. Oder glaubst du, dass die Autoren vom Raumschiff Enterprise das jemals vorweg geschrieben haben? Oder andere Buchautoren von Science Fiction Romanen?
Okay, Klingonisch kann man mittlerweile als Sprache lernen, aber es wurde garantiert nicht darauf hingewiesen, dass die Sprache ursprünglich reine Fiktion war.^^
In einem Fantasy- oder Sci-Fi Roman kann man es sich wohl echt schenken, es dürfte jedem klar sein, dass in diesen Genres eine Menge Erfundenes vorkommt.
In Stories, die im ‘normalen Alltag’ spielen und die ohne Werwölfe, Vampire etc. auskommen, kann man es machen, muss aber nicht.
Hm, vielleicht liege ich da ja falsch, aber gibt es das nicht in jedem SF-Roman? Ich fände es sehr seltsam, in einem Roman (der ja nun mal erkennbar eine fiktive Geschichte erzählt) darüber belehrt zu werden, dass manche Begriffe erfunden sind. Das wirkt auf mich, dass der/die AutorIn mich für geistig minderbemittelt hält - und irgendwie vermittelt das kein positives Bild, wenn man so auf seine Zielgruppe herabsieht. Ich würde also das Buch sofort zuklappen. Aber gut, vielleicht bin ich dann ja auch nicht die Zielgruppe…
Da der Anhang (sowie der Hinweis darauf) erst nach dem Ende des Romans erfolgt, könntest du das Buch ruhig zuklappen, weil du es dann ja schon gelesen hättest.
Ich wollte einfach nur darauf verweisen, dass es noch - für Interessierte - besagtes Glossar gibt. Da ist z. B. auch kurz erläutert, wie ich auf den Namen Upra oder Sluga komme. Dann sollte ich den Hinweis darauf wohl ganz anders formulieren.
Bei “A clockwork orange” gibt es auch so einen Anhang, wie ein Vokabelheftchen. Ich finde die Idee eigentlich gut.
Ich glaub, da musst Du Dir keine Sorgen machen. Stephen Hawking ist eine Figur des Öffentlichen Interesses und darf mit seinen Äußerungen auch entsprechend zitiert werden, ggf. unter Nennung der Quelle, wenn Du ganz 100% sicher gehen willst.
Das erschließt sich mir nicht so ganz - wenn ich das Buch durchgelesen habe, weiß ich ja, dass in dem Roman Begriffe vorkommen, die es sonst nicht gibt. Ich würde das Glossar einfach so hinten dranhängen, ggf. mit Eintrag im Inhaltsverzeichnis, so es eins gibt.
Aber ohne nochmal den expliziten Hinweis:
„Es gibt in diesem Roman Worte, die es nur in diesem Roman gibt“ (ja danke, hab ich mitgekriegt) - „Deswegen gibt es hier nochmal ein Glossar, in dem ich sie nochmal erkläre“ (oh fein)…
Wenn, dann würde ich diesen Hinweis vor den Text setzen. Wenn ich dann lese: „Der Gurb grotzelte über den Wubatz“ dann weiß ich: „Ah, es gibt ja hinten ein Glossar, wo ich nachschlagen kann, was ein Gurb ist - wie schön!“
Ich meinte es darauf bezogen, dass ich geschrieben hatte, alle Personen in dem Roman seien frei erfunden und Stephen Hawking eben nicht frei erfunden ist, die Aussage also so nicht stimmt.
Das ist nunmehr sowieso egal. Nach dem Feedback der anderen werde ich nun einfach “Anhang” da hin schreiben und alles andere ersatzlos streichen.
Dennoch danke für dein Feedback @Berlinschreiber.
Ach so. Ich glaube, es erschließt sich mir als Leser von selbst, dass mit diesem Disclaimer die handelnden Figuren der Geschichte gemeint sind - und Mr. Hawking taucht ja nur einmal als Zitatgeber auf und zählt m.E. nicht zu diesem Personenkreis.
Hallo Suse,
im Buch „Das hungrige Glas“ von Heiko Hentschel, gibt es im Anhang - neben einem Monster-Glossar - auch ein Geräusche-Glossar.
Vielleicht könntest Du das in Deinem Roman für die erfundenen Begriffe ähnlich machen.
Hi,
eine süße Idee. Änderungen sind nicht mehr möglich, weil ich kurz vor der Veröffentlichung stehe. Ich habe es nun so gelöst, dass da einfach steht “Anhang” ohne irgendeinen einleitenden Text. Dann folgt das Glossar, in das ich noch Begriffe geschrieben habe, die nicht erfunden sind. Es handelt sich dabei um Fachbegriffe für Krankheiten, die der Normalsterbliche höchstwahrscheinlich nicht kennt. Also die Krankheiten schon, aber nicht deren Fachausdruck.
Man liest dieses “Alle Figuren und Ereignisse sind frei erfunden” nur noch selten, weil es juristisch keinen Schutz darstellt, falls jemand doch der Meinung sein sollte, dass er oder sie mit einer bestimmten Figur gemeint sei und darob erzürnt den Kadi anruft.
Ich persönlich bin der Meinung, dass eine solche Absicherung immer dann sein sollte, wenn es ähnliche Fälle in der Wirklichkeit gibt oder geben könnte. Bei Fantasy ist das wohl ausschließbar.
Schreibt man aber einen Liebesroman in dem LKW Fahrer Hans seine Sabine, die im Friseurladen arbeitet, kennen und liebenlernt. Tja. …
Es wird einige Hans LKW Fahrer geben und einige Sabine Damen werden beim Friseur arbeiten.
Daher würde ich das komplett von der Geschichte abhängig machen.
Und ich kenne etliche neue Bücher in denen eben dieser Satz immer noch vorkommt.
Liebe @Krimitante, Andreas hat uns ja schon darauf aufmerksam gemacht, dass der Hinweis vollkommen sinnlos ist.
Rein gefühlsmäßig hätte ich dir Recht gegeben, aber da liegen wir beiden wohl falsch. Was soll’s? Meine Roboter werden sich wohl nicht beschweren und wenn doch …
… dann bekomme ich ernsthaft Angst.
Eben … gefühlsmäßig… oder wir müssten einen Anwalt befragen der das dann unter die Lupe nehmen müsste… hab schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen:coffee:
Naja. In meinem Fall dürfte das etwas überzogen sein.
Meine Ausgangsfragestellung zielte darauf ab, ob ich den Hinweis geben kann, obwohl eine erwähnte Person eben nicht frei erfunden ist. Diese Person handelt in meinem Roman jedoch nicht, sondern wird kurz mit einem Zitat erwähnt. Das ist nun jedoch hinfällig, weil ich alles gestrichen habe und jetzt nur noch Anhang da steht.
In meinem Roman sind Roboter die Hauptfiguren. Wer heißt schon Naya, Upra oder Rabynya? Gerda Maier kommt auch vor. Und Personen, die so heißen, gibt es vermutlich wie Sand am Meer. Da wird wohl niemand behaupten können: “Hey, damit bin ich ja gemeint.” Außerdem müsste der Name noch zusätzlich zur Charakterisierung passen, um eine Verwechslung mit einer nicht-fiktiven Person möglich zu machen. Das alles auf dem Hintergrund eines Science Fiction Romans. Sehr unwahrscheinlich.
Meine Ursprungsintention war, nicht einfach nur Anhang auf eine Seite zu schreiben. Rechtlich mache ich mir für diesen Fall keine Sorgen.