Ja, der Großteil hier schweift tatsächlich von meiner Eingangsfrage ziemlich ab.
Mir ging es darum, was könnte einen meiner Charaktere zum Beispiel am Totenbett dazu zu bringen, zu sagen, ich habe an das richtige geglaubt? Und selbst wenn es der berufliche Erfolg gewesen wäre, als Quasi-Religion? Dass jemand am Ende seines Lebens sagt, zum Glück habe ich 12 Stunden am Tag im Büro verbracht ^^
Oder was bringt einen dazu, der Überzeugung zu sein, dass es richtig ist, jedes halbe Jahr in die Tiefen des Waldes zu pilgern, um dort eine Ziege zu opfern? Vielleicht eben, weil er wie @Ho.Ro meinte, Zeuge eines kleinen Wunders wurde? Oder weil mein Charakter, wie @Anachronica meinte, vor allem einer Gemeinschaft angehören möchte. Um vielleicht auch nicht als Abweichler zu gelten?
Also so tatsächliche Sachen, die ich meinen Charakteren umhängen kann, so als Charaktertrait, ein bisschen Background oder Hintergrundgeschichte. Die Überzeugung tief im Inneren, ohne sich mit theologischen Fragen beschäftigt zu haben. Unabhängig von Bibeln, Dogmen und dergleichen. Diese katholischen Sachen gibt es in meiner Fantasywelt eben einfach nicht.
Wie eben @IsHa so recht bemerkte, funktioniert die Wandlung der Persönlichkeit meiner Figur nur dann, wenn sie glaubhaft ist. Daran arbeite ich. Aber um erst einmal zu wissen, warum mein Charakter „vom Glauben abfällt“, sollte ich wissen, was ihn überhaupt dazu bringt? Zumindest ich tu mir sonst hier schwer, ohne dass ich das Gefühl habe, dass es „künstlich“ ist. Er war gläubig, weil es die Story so wollte, und jetzt ist er es eben nicht mehr, weil auch das die Story so will. So was fand ich immer schon doof.
Leider habe ich momentan kein Netflix, jetzt kann ich mir die Doku von @Amirapewpew nicht anschauen, aber ich denke ich hab recht gut verstanden, was du meintest.