Reaktionen auf Kritik

Wo kämen wir denn hin, müssten Kritiker können, was sie kritisieren. Dann wären es ja Könner und keine Kritiker :wink: - Man muss ja auch kein Koch sein um zu wissen, ob einem das Essen schmeckt!

Kindergarten sehe ich hier keinen, sind ja schließlich alles erwachsene Menschen hier! Wie wohl ich hier und da verorte, wie eine gewisse „ich-habe-Recht“-Attitüde zur Schau getragen wird. Im Endeffekt habe ich hier wenig gelesen, was nicht richtig wäre. Ich sage bewusst wäre und nicht ist. Denn in der Sprache ist richtig oder falsch manchmal eben auch subjektiv.
An anderer Stelle wird über den Konjunktiv I und den Konjunktiv II diskutiert, das mag erscheinen als spräche man über des Kaisers Bart. Aus Sicht eines Germanisten ganz sicher nicht. Die Brille des Autors mag da manchmal eine andere Färbung zeigen.
Immer wo Menschen aufeinandertreffen, da menschelt es eben.
Und unsere Sozialisierung sorgt eben dafür, dass wir es möglichst jedem Recht machen und nicht jedem eins richtig Reinwürgen. Manchmal wird trotz aller Bemühungen sich der Kritisierte auf den Schlips getreten fühlen, das ist nun mal so. Aber als Kritiker muss ich es ja auch nicht darauf anlegen, jeden Zeh auf der Strasse zu treffen. Ich würde mal sagen, die Mischung machts!

Liebe Grüße
LonesomeWriter

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Mensch, LonesomeWriter!
Da kann ich nur noch mit Nietzsche antworten:
„Der Beste und Liebste ist mir heute noch ein gesunder Bauer, grob, listig, hartnäckig, langhaltig: das ist heute die vornehmste Art. Der Bauer ist heute der Beste; und Bauernart sollte Herr sein!“
(Meine Mama war Melkerin, Papa baute für die Kühe die Koppeln… :wink:)

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Ich finde mich an einigen Stellen missinterpretiert. Ein Punkt ist: Nein, ich empfinde eine Kritik zur Kritik nicht dem Kritiker gegenüber übergriffig, sondern dem Autoren, für den die Kritik gedacht ist. Das habe ich an anderer Stelle auch schon einmal klargestellt.

Und, ja – wir können hier nicht alle einer Meinung sein und das ist auch völlig in Ordnung. Ich denke, ich habe an einigen Stellen auch schon erwähnt, dass ich in mich gehen werde.

Was ich hingegen nicht akzeptieren kann, dass es hier mehr und mehr um meine Person geht und weniger um das, was ich ansprechen wollte. Tatsächlich gibt es sogar in Fanfiction-Foren (die ja bekannterweise die Übungsräume vieler, angehender Autoren sind) keine Funktion, bei der andere Leser auf die Reviews oder Kritiken, die für den Autor gedacht sind, antworten können. Ich halte das für sinnvoll.

Und uns stattdessen hier über die Qualitäten der Reviews zu streiten oder über Personen mit vermeintlichen, charakterlichen Schwächen, weil sie eine andere Auffassung teilen als man selbst, wäre ich schon glücklich darüber, wenn man nicht immer vom Schlimmsten am Gegenüber ausgeht. Und vielleicht auch noch einmal drüberliest, was ein anderer schreibt, bevor man ihm durch die Blume sagt: »Ey, selber!« Für mich ist dieses Thema hier abgeschlossen. Und bevor jemand sagt, »Oh jetzt ist sie beleidigt«. Nein, ganz und gar nicht. Etwas traurig, aber ich bin auch müde jetzt, denn vom Ursprungsthema ist kaum noch ein Fetzen übrig gelassen worden.

Für mich ist es sicher besser, einfach nur ein stiller Beobachter zu bleiben, als mich aktiv einzubringen. Das ist auch völlig in Ordnung.

Hallo Jemma,
auf Amazon findet sich eine Rezension zu meinem Buch „Der Bronzerücken“. Von Christoph MV steht geschrieben, ich wäre stiller Beobachter. Unter diesem Aspekt betrachtet: Herzlich Willkommen!
Was ich Dir aber eigentlich sagen möchte: Bleibe hier! Wenn in diesem Forum kein gewisses Niveau (Autoren unter sich…) zu finden ist, wo denn dann???
Gruß, Udo

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Das Angesprochene haben wir die ganze Zeit über ausführlich diskutiert. Dabei kamen auch Leute dazu, die deine Ansicht gestützt haben.
Zur Diskussion gestellt wurde durch dich, dass Autoren und Kritiker an Kritikern zu empfindlich seien; dieses Urteil war bereits in deinem Eingangspost vorhanden.
Ich las (ab)wertende statt sachlicher Urteile, was durch die Wortwahl, wie anfangen zu heulen o.ä. nicht von der Hand zu weisen ist. Auch hier wird das Eine aufgebauscht (Kritik an deiner Person), und das andere kleingeredet (was aber die ganze Zeit diskutiert wurde).

Dass Kritiker nicht kritisiert werden sollen, ist lange durch, da es sich nur technisch mit Sperren von Beiträgen und Löschen von Kritiken zu Kritiken lösen liese. Der Rest ist frommer Wunsch, allenfalls Appell. Die Diskussion wird darüber geführt, warum einige diesem und jenem nicht nachkommen wollen.

Das ist hier a) aber anders und b) kann ich theoretisch auf eine Antwort eines anderen dennoch eingehen, insofern ich das möchte. Ich müsste das einfach nur in meinem Post erwähnen. Zudem sehe ich Fan-Fiction-Foren nicht als auf Textarbeit ausgelegt, sondern mehr auf Feedback anderer Fans und Fan-Fiction-Autoren.
Kritiken auf Kritiken gefallen dir nicht, das ist ok, aber nicht zu verhindern, weil letztlicher jeder selbst entscheidet ob, wann und wie man sich äußert.

Der Wunsch mancher hier, seine eigene Kritik möge nicht zur Kritik stehen, hat auch noch einen weiteren Effekt: Es verhindert ein Feedback über die eigene Kritik durch andere, woraus man auch lernen könnte. Dass dies zum Besten des Autoren geschieht, darf auch angezweifelt werden, da es vielmehr den Kritiker unangreifbar macht.
Ganz besonders schlimm, wenn jener Kritiker Verhohnepiepelungen von Wörtern vorschlägt (damit meine ich nicht dich, Jemma), die ein Autor übernimmt, weil selbst Anfänger und Kritiker wird als Experte angenommen.
Und hier sprechen wir wohl von zwei unterschiedlichen Dingen:

  • von konstruktiver Kritik, die durch Kritik am Kritiker vielleicht kaputt gemacht wird, letztlich aber der Autor entscheiden muss, was ihm wertvoll ist - auch das wurde schon mehrfach erwähnt. Wer lieber Kuchen will, beisst so oder so nicht in die saure Gurke.

  • von destruktiver Kritik, die den Autoren harsch, persönlich, unsachlich etc. angreift - wobei ein Einspringen und Verteidigen ein sozialer Aspekt ist. Genauso destruktiv sind Verhohnepiepelungen, die bei Unwissen des Autoren hoffentlich durch Kritikerkritik erwähnt werden.

Eine richtig gute Kritik zu bekommen, ist auf jeden Fall genial, aber nur, wenn man diese annehmen und umsetzen kann (=in der Lage sein). Wenn es weit von deinen Fähigkeiten entfernt liegt, hilft dir für deine Vampir-Love-Story leider kein Kritiker von Hochliteratur, der versucht, allen dieses Niveau „beizubringen“. Allenfalls fällt er ein Werturteil über den Text, wenn er sich nicht an dem orientiert, was da ist. Der Weg zu guter Schreibe ist lang und auch am Anfang (und nicht nur da) hat jeder das Recht wie ein Mensch behandelt zu werden und nicht als Fußabtreter für die vermeintlichen Genies.

Ich mein’s ja nur gut, sagte er und schlug weiter.

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Dafür, dass du Wertungen nicht magst, wertest du hier äußerst ausführlich.

Dann lass uns zurück zum Thema gehen. Im Moment habe ich aber nichts mehr hinzuzufügen.

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Ich bin noch in einer Welt sozialisiert worden, in der Kritik hart und unausweichlich war.

Normale Höflichkeit für den Hausgebrauch und Respekt reichen doch! (In dieser Welt wurde ich sozialisiert :wink:.)

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Inwiefern schließt das eine das andere aus?

Ich entziehe mich an dieser Stelle diesem never ending Schlagabtausch, weil der unsinnige Kampf ums letzte Wort arg ermüdet und zu rein gar nichts führt.

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Vielen Dank!

Genau darauf wollte ich hinaus :slightly_smiling_face:

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@Lisella

Unter dem Aspekt keine menschlichen Leser für Feedback zu haben, macht die Software dann Sinn, wenn jemand es nicht selbst einschätzen kann.

@Gwendy

Tatsächlich hat sich mein „Problem“ für mich interessante Neuerscheinungen zu finden dank Audibles Algorithmus gelöst (ist eher zufällig entstanden, da ich eigentlich nie Hörbücher verwendet habe, es wegen eines Sprechers dann doch Mal gemacht habe und dadurch nun tolle Neuerscheinungen vorgeschlagen bekomme, die mir gefallen :grin:).

Der Algorithmus geht nicht nach Sprecher, sondern nach Buchinhalt usw. und manche Bücher hätte ich sonst gar nicht gefunden.

Für Songs gibt es das auch schon, funktioniert noch nicht so gut wie bei Büchern, analysiert jedoch auch schon die Art der Songtexte.

Insofern finde ich Algorithmen durchaus spannend bis hilfreich. Ich weiß nur nicht, wie umfangreich jener von Papyrus arbeitet.

PS

Danke für den Buchtipp!

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Ich beteilige mich seit einigen Monaten an einer wissenschaftlichen Studie zu diesem komplexenThema. Es wird dabei untersucht, was nach 200 Antworten zu einem ursprünglichen Beitrag an Informationen noch aufgenommen und konstruktiv verwertet wird. Also so eine Art Flüsterpost. Bereits innerhalb der ersten fünf Posts weichen die Antworten erheblich vom Ursprungsbeitrag ab. Ab diesem Zeitpunkt reagieren viele Nutzer auf die aktuellsten Antworten und nicht mehr auf den Ursprungsbeitrag.
Warum verhält sich das so? Aus welchen Gründen erhält ein Themenersteller wenig konstruktive Beiträge, wohingegen kritische oder konstruktive Antworten in den Fokus geraten und zum Bestandteil weiterer Diskussionen gemacht werden?

Für Dich vielleicht als Tip:
Wenn ich auf Anfragen zur konstruktiven Kritik antworte, gebe ich rein gar nichts darauf was an Reaktionen von anderen Teilnehmern darauf folgt und ich antworte auch nicht darauf. Das darf mir auch völlig gleichgültig sein, wie andere über meine Beiträge denken, da ich mir sicher über meine menschliche, wertschätzende Haltung bin.
Dennoch, findet sich in einem Satz oder Wort immer ein Ansatz, an dem sich jemand brüskiert. Es gibt Forenteilnehmer, die sich jedes Wort nach belieben auslegen und daraus ein Thema machen.
Ich vermeide es strikt, in Foren, auch in diesem Inhalte meiner Arbeiten zu veröffentlichen.
Konstruktive Kritik holt man sich von professionellen Fachleuten.

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Guten Morgen @mathies ,
eigentlich wollte ich mich nicht mehr zur Kritikthematik äußern, weil schon alles mehrfach erörtert wurde. Eie Frage habe ich dennoch. Bedeutet das,

dass alle Nicht-Fachleute (wer immer das auch sein mag) sich nicht äußern dürfen? Kritik hat doch auch etwas mit Meinung zu tun und die darf ich nicht kundtun, wenn ich ein Laie (wer auch immer das sein mag) bin?
Infolgedessen, wenn man es etwas überspitzt, müsste mir jedes Buch gefallen, das ein Fachmann für gut befunden hat. Tut es aber definitiv nicht, ganz gleich mit welcher Begründung eben dieser Fachmann eine positive Bewertung abgibt. Oder habe ich dich da falsch verstanden?

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Ich habe da letztens etwas Interessantes in einem Autorenforum gelesen.
Ich beziehe mich auf die beiden Beiträge von „JenniferB“ vom 27.01.2020 und vom 28.01.2020.

Da schreibt sie, dass sie für einige Bücher gute Kritiken von Fachleuten bekam und für Preise nominiert wurde, dass es aber ein anderes Buch war, das sich gut verkauft hat und beim Publikum beliebt war.

Das hatte ich mir extra ausgedruckt. Ich sage mir: ich schreibe nicht für mich selbst, ich schreibe auch nicht für Fachleute oder Kritiker, sondern ich will etwas Unterhaltsames für normale Leser schreiben.
(Natürlich soll es aber auch mir selbst gefallen.)

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Hallo,
ich würde einmal sagen, jeder Leser eines Buchs ist ein Kritiker. Jeder auf seine Art! Dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die Kritik für den Autor nicht immer gleich hilfreich ist.
Trotzdem bin ich überzeugt, wenn der Autor sich die Mühe machen würde und mit jedem einzelnen Kritiker über seine Kritik spräche - was vermutlich schwer wird, wenn man mehr als eine Handvoll Leser hat - jede Kritik am Ende für den Autor hilfreich wäre!

Bei Fachleuten kann dieser Schritt wegfallen, beziehungsweise reduziert sein, da sie darauf „geschult“ sind hilfreiches Feedback zu geben.
Ebensowenig wie es einen Lehrberuf für Autoren gibt, existiert ein solcher für Kritiker - insofern würde ich sogar auch soweit gehen, jeder professionelle Kritiker - im Sinne er lebt davon - zwar eine gewisse Eignung als Kritiker hat aber mitnichten der Kritiker sein muss, der mich weiterbringt.
Es gibt einfach Menschen, die können noch so fundierte Kritiken abgeben und trotzdem kann ich persönlich rein gar nichts damit anfangen. Wir sprechen einfach nicht die selbe Sprache. Das ist nicht zwingend ein Fehler von irgendjemandem. Es ist einfach so.

Liebe Grüsse
LonesomeWriter

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Das war schon ein wenig gemein von mir, mit ein paar Schlüsselworten das hervorzurufen, worum es im Ursprungsbeitrag unter anderem geht.
Seit 3 Posts befinden wir uns nun beim Thema „Fachleute“.

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Du meinst einen Lektor? Gute Idee, kann sich halt nicht jeder leisten.

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Doch nur weil man das will, muss man ja nicht qualitativ minderwertig schreiben? Ich gebe mein allerbestes, ich gebe mir Mühe, ich recherchiere und verwerfe, überarbeite und feile an Sätzen und Abschnitten, ich bringe den Text zum glänzen. Trotzdem habe ich glückliche Leser, denen mein Geschreibsel nicht auf die Nerven geht. Denen ich nicht zu intellektuell bin und die meine Figuren lieben. Guter Stil und schönes Deutsch bedeuten nicht, dass man nicht die Leser erreicht, die sich berieseln lassen wollen. Ich habe sogar Berieseln-Leserinnen „umgedreht“, die sagen, dass es so anders ist und sie sich daran gewöhnen mussten, es dann aber liebten. Also zu sagen, man schreibt Schund, damit man mehr Leser bekommt, halte ich für eine steile These. Das kann stimmen, dem muss man aber nicht nacheifern. Schlichte Leser erreicht man auch mit Qualität. Es kostet halt mehr Mühe und man kann vielleicht nicht mehr so viel produzieren.
Führ Schreiber, die davon leben müssen erst einmal ein Nachteil. Aber sie haben mit minderer Qualität später dann den Nachteil, dass ihre Bücher eine kurze Halbwertszeit haben. Meine kann man auch noch in zwanzig Jahren lesen, sie werden so schnell nicht alt, denn meine Themen sind universell. Und noch einmal, Qualität muss man wollen und Qualität muss man beherrschen. Beherrscht man sie einmal, traut man sich kaum noch, ein schlechtes Buch rauszuhauen.

@Shenmi
Um „Schund“ und „minderwertig“ ging es doch überhaupt nicht.
Kritiker, die etwas sofort als „Schund“ abtun, das im Schreibstil nicht auf ihrer Linie liegt, empfinde ich nicht als hilfreich.

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