Ich würde gerne wissen, wie ihr dazu steht, bewusst queere Charaktere in euren Geschichten zu integrieren. Ich persönlich habe mir bis vor Kurzem nur wenig Gedanken darüber gemacht, doch je mehr ich schreibe, um so mehr überlege ich, inwieweit es wichtig und auch verantwortungsbewusst ist, queere Charaktere in die Story einzubinden (nicht nur als Randerwähnung, sondern als Haupt- oder relevanten Nebencharakter). Zumal das ja aktuell ein großes Thema ist, mit Hinblick auf gendern, Rassismus, Identitätspolitik …
Für meine Geschichte ist es irrelevant, ob eine meiner Nebenfiguren jetzt eine heterosexuelle Cis-Person ist oder eben queer. Meine Hauptcharaktere und deren Beziehungen untereinander stehen und an die will ich jetzt nicht mehr ran, das würde mich zu viel Zeit kosten. Aber die Nebencharaktere sind variabel. Daher bin ich jetzt dabei umzuplanen und zwei bis drei meiner Nebenfiguren werden nun homosexuell sein. Irgendwie halte ich es für wichtig, auch wenn ich persönlich weder betroffen bin, noch Leute in meinem Umfeld habe, die es betrifft. Ich weiß noch nicht mal, wie man das alles politisch korrekt ausdrückt, aber ich halte es dennoch für wichtig.
Ich möchte nur ungern eine patriarchalische Welt erbauen, die ebenso von weißen Cis-Männern dominiert wird wie unsere, will keine überholten Rollenbilder und Geschlechterzuschreibungen verwenden oder sogar noch verstärken, sondern Rollenstereotypen entgegenwirken und weitgehend auf geschlechterspezifische Diskriminierungen verzichten. Ich versuche es, aber merke, wie schwer das ist, weil eben jene auch in meinem Kopf fest verankert sind. Aber ich probiere es. Wie steht ihr dazu?