„Q-finity – Die Zeit findet einen Weg“ - Mein erster Aufschlag

Ist echt schwierig da eins zu finden.

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Hamburg und Salz. Kann man machen …

Erst einmal, ich habs gelesen und finde es gut. Mir gefällt das Zaudern, wenn es auch sehr lang ist. Dem Anlass angemessen. Allerdings weiß man durch die Klappe schon von den Zeitreisen und ahnt, dass der Mord nicht die Auswirkungen hat, die ein Mord sonst so hat.

Das Klischee desjenigen, der in Hamburg auf die Dachterrasse tritt und das Salz riecht, ist übelst. Leider ausgelutscht, da solltest du dir etwas anderes überlegen. Meinetwegen liegt ein Kreuzfahrer dort und es weht gerade ein frischer Schuss Ruß aus dessen Schornstein herüber. Aber Salz? Wirklich, lieber nicht. Das erwartet der Leser geradezu und wir sollten nicht ständig des Lesers Erwartungen erfüllen. Wir wollen ihn überraschen.

Insgesamt hat mir die Leseprobe gefallen, war etwas kurz für ein Exposé. Weiter so.

Guten Morgen

Ich möchte meine Kritik von gestern etwas konkretisieren.

Ich habe einmal gelesen, dass unter großer Anspannung die Zeit langsamer vergeht. Vergessen Sie das. Es stimmt nicht. Die Zeit hat immer eigene Pläne. Heute rast sie.

Durch die langsame Erzählweise spüre ich nicht, dass die Zeit rast.

Er bemerkt mich nicht. Kein Blick. Keine Reaktion. Chang ist völlig fokussiert. Der Name passt zu ihm. Er heißt Michael Chang.

Ich habe lange versucht herauszufinden, warum der Name zu ihm passt. Ich habe es nicht verstanden.

Ich weiß fast nichts über ihn.

Ich weiß nicht viel über ihn.

Hier kommt die erste doppelte Aussage.

Die Geschosse aus meiner Glock fliegen schneller als der Schall. Für Chang wird der Tod lautlos kommen.

Das hat mir gefallen.

Aus einem sentimentalen Impuls heraus habe ich die Patronen in Weihwasser getaucht. Warum? Ich weiß es nicht. Es wird ihm nicht helfen, es wird ihm aber auch nicht schaden.

Das könnte man komplett streichen. Es bietet keine wichtigen Information, sondern verlangsamt nur noch weiter.

Mein Geschoss fliegt mit einer Geschwindigkeit von 1.100 Metern pro Sekunde. Schneller als jedes Geräusch. Wenn ich abdrücke, wird er den Knall nicht hören.

Das hast du vorher schon geschrieben, kann also auch komplett weg, ohne der Geschichte zu schaden.

Wahrscheinlich ist das das größte Geschenk, das ich ihm machen kann.

Ist Chang todkrank? Warum sollte das ein Geschenk für ihn sein?

Der Jackpot lag bei 120.005.422 €.

Das ist mal eine ungewöhnliche Idee. Das Geld mittels Jackpot zu bezahlen. Geht natürlich nur in einer Zeitreisegeschichte.

Eins. Zwei. Drei.

Spätestens jetzt erwarte ich den Schuss. Aber es folgen weitere 154 Wörter, bis der Protagonist endlich abdrückt. Es folgen Wiederholungen (Vertrag, 120 Millionen, wenn ich nicht schieße, schießt ein anderer …)

Der Rückstoß zerrt an meinem Handgelenk. Bei den Schießübungen war das anders.

Das ist unlogisch.

Lieber Pete, Kritik tut immer weh. Man hat viel Zeit und Arbeit investiert und dann kommt jemand daher und kritisiert einfach dein Werk. Glaube mir, ich selber und auch viele andere hier im Forum haben die gleichen Erfahrungen gemacht. Aber am Ende sind wir dadurch besser geworden.

Die Geschichte hat Potenzial und ist genau das, was ich gerne lese. Aber gerade zu Beginn einer Geschichte muss sie mitreißen, mich in die Story hineinziehen.

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Ich sehe so etwas als extrem informativ an. Als Leser lerne ich hier ganz schön viel darüber, wie die Hauptperson tickt. Eine verquere, pervertierte Religiosität, Impulshandlungen… Und bei so viel innerer Reflexion ist so ein „ich weiß nicht“, wenn es zu eigenen Beweggründen kommt, eine deutliche Flagge, die für den Leser geschwenkt wird.

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Danke für die freundlichen Worte.

Danke für die Hinweise. Meine Intention ist, dass ein normaler Mensch eine für ihn unglaubliche Tat begehen will und versucht soviel Entschuldigungen und Rechtfertigungen wie möglich zu finden.

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Danke für deine Mühe. Ich weiß das sehr zu schätzen! Ich werde die eine oder andere Kürzung vor- bzw. Dopplung rausnehmen. Ich weiß nicht ob es euch auch so geht, selbst bei der 10. Überarbeitung fängt irgendwann einfach an, den Inhalt zu lesen und das Handwerk auszublenden. Ich arbeite daran!

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Danke für den Hinweis. Die Anregung mit dem Ruß ist super, die würde ich gerne übernehmen!

Natürlich geht es vielen genauso. Daher hat es mir sehr geholfen, meinen fertigen Roman ein paar Testlesern zu zeigen.

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Es ist natürlich total subjektiv, wie etwas bei einem Leser ankommt. Mein sehr subjektives Denken, wenn ich lese, dass jemand sich nach längerer Planung dafür entscheidet, gegen Gottes Gebot „Du sollst nicht töten“ zu verstoßen, und dafür die tödlichen Patronen vorher in Weihwasser taucht, ist, dass derjenige nicht „normal“ ist.

Mein Roman hat in der jetzigen Endfassung 680 Seiten (bei einer Seitengröße von 13 x 21,5 cm). Wäre es bei der Erstfassung geblieben, wären es doppelt so viel gewesen.
Ja, es tut verdammt weh, seine Lieblinge zu töten und es ist verdammt viel Arbeit, sich bei jeder einzelnen Szene zu fragen: „Nützt das der Geschichte oder bloß meiner eigenen Eitelkeit?“ Gerade deshalb ist ein gutes Lektorat so wichtig. Oder kompetente Testleser:innen, wie man sie hier findet. Denn wir, die wir die Geschichten schreiben, sind ab dem ersten Satz schon nicht mehr objektiv.
Alles Gute beim Kürzen und Straffen, Pete!

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Willkommen auch von mir!

Ich kann mich den anderen nur anschließen: Die Story hat viel Potenzial, sollte aber gestrafft und gekürzt werden.

Mit Michael Chang ist vermutlich der Tennisspieler gemeint? Ich würde jemand Bekannteren nehmen, oder es zumindest mit einem Satz erklären, den der ist seit ~ 25 Jahren raus aus dem Zirkus und ihn kennt heute wirklich nicht jeder.

Die in Weihwasser getauchte Patrone würde ich unbedingt drinnelassen. Sie charakterisiert ganz toll den Protagonisten, und zwar ohne zu erklären. Wenn du z.B. schreiben würdest, ‚Er hatte ein gespaltenes, beinahe schon perverses Verhältnis zur Religion‘, wird es einem (dem Leser) zwar gesagt, aber so sieht man es.

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… das ist nicht nur ausgerutscht, sondern grundweg falsch. Hamburg liegt nicht, wie einige denken, am Meer und das Salzwasser von der Nordsee vermischt sich hier mit dem Süßwasser. Man riecht kein Salz in der Luft. Höchstens in direkter Elbnähe vielleicht das Brackwasser. Ansonsten Abgase und Urin. Sorry, wenn ich die Illusion nehme. Ich würde anstatt auf Gerüche mehr auf Geräusche setzen. Davon gibt es reichlich.

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Ich gebe dir recht. Hamburg liegt näher an der Ostsee als an der Nordsee. Trotzdem, wenn man nicht so oft in Hamburg ist und längere Zeit dort verbracht hat, riecht Hamburg maritim. Einem Hamburger fällt das nicht mehr auf, einem, der nach langer Zeit wieder zurückkehrt, schon eher.
Das mit dem Salz ist nur Pars pro toto, denn allein trockenes Salz ist geruchlos. Aerosole von Lake „riechen“, weil sie salzig schmecken, aber die gibts in Hamburg nur bei Windstärke 11 von Nordost.

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:joy: gut zusammengefasst

Wie macht ihr das hier. Ich werde Kapitel 1 kürzen und die Gerüche verändern. Danke für den Tipp von @Endgegnerin. Auch die Hinweise @Koebes , der sich viel Arbeit gemacht hat und allen anderen waren extrem hilfreich. Ich werde nun beim nächsten Kapitel ähnlich verfahren und Buchstaben rausnehmen. Kann ich dass dann hier auch noch posten, unter dem selben Thread? Oder wird Euch das lästig? Ich habe noch kein Gefühl dafür.

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Uns wird so schnell nichts lästig.

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Poste ruhig

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Das ist der Sinn einer solchen Community. Wir helfen uns gegenseitig und lernen alle daraus. Also keine Bange, nur her damit.

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Nö… in deiner Geschichte steck Potential.