Moin zusammen,
das Thema ist etwas, das mich ein wenig aufregt.
Unsereins als Ottonormalverbraucher wird es vielleicht nicht so schnell schaffen ein Buch zu veröffentlichen.
Aber wieso in drei Teufels Namen ist von nahezu jedem (auch fast unbekannten) Promi schon mal ein Buch herausgekommen? Und sei es nur eine olle Biografie.
Madonna, Heiner Brand, Thomas Middelhoff, Dieter Bohlen, Prinz Harry, Steve Jobs usw. usw…
Die können alle anscheinend schreiben. Nur weil sie prominent sind?
Ich glaube eher das die einen Ghostwriter engagiert haben, zumindest ein Großteil.
Was meint ihr dazu?
Muss man prominent sein um ein Buch zu schreiben und veröffentlichen?
Ja, der Name der Person machts sicher auch aus.
Mit meinem Realnamen würde sich sicher kein Buch verkaufen lassen bzw. würde ein Verlag annehmen.
Daher hab ich auch vor unter einem Pseudonym zu schreiben. Nur mal so am Rande…
Wenn dein Name das Buch nicht auf den Markt ziehen kann, hast du immer noch die Chance, dir mit deinem Buch einen Namen zu machen. Dauert nur ein bisschen.
Viel spannender finde ich Bücher, wie das von dem Rockerchef, der seit einiger Zeit die BoD-Bestenliste beherrscht. Vielleicht nach unseren Maßstäben nicht super geschrieben, aber ungemein authentisch und deshalb sehr lesenswert und gut.
Oder das Buch von einem Häftling, der sich nach Freilassung mit einem Buch resoialisieren und
als Justizskandal inszenieren wollte. Hat beides nicht funktioniert. Ich glaube, er sitzt schon wieder.
Hmm, hat Steve Jobs überhaupt selbst ein Buch geschrieben? Ich kenne da nur eine autorisierte Biografie, wo er dem Schreiber Interviews gegeben hat.
Von Bohlen hab ich mal „Der Bohlenweg“ gelesen und der Text ist genau so schnoddrig geschrieben, wie man Bohlen halt kennt. Da glaub ich schon, dass das größtenteils echt ist. Das kann kein Ghostwriter nachahmen und KI gabs damals noch nicht. (Das Buch ist übrigens gar nicht so schlecht, wie man vermuten könnte!)
Von den anderen kenn ich nichts. Bei den meisten Promis wird zumindest der Verlagslektor - mal mehr, mal weniger - stark unter die Arme gegriffen haben.
Und dann gibts aktuell ja wieder diesen penetranten Oktopustypen mit der Drogeriekette (Name der Red. bekannt), der rechtzeitig zum anlaufenden Weihnachtsgeschäft sein nächstes Machwerk mit Fernsehwerbung in den Markt drückt und sich dann Bestsellerautor schimpft. Der erwähnt aber zumindest seinen (Mit)-Autoren auf dem Cover. Mich würd mal interessieren, wer von beiden wie viel beigesteuert hat.
Bekannter Name (oder Drogeriemillionen) sind schon sehr hilfreich. Den Rest regelt dann der Verlag.
Promis verkaufen ja schließlich auch Zahnpasta, Anti-Schuppen-Shampoo, Discounter-Gartenwerkzeuge und so weiter. Sie bringe nicht nur „eigene“ Bücher raus, sondern auch „selbstkreierte“ (haha) Parfums, Modelinien, usw. NATÜRLICH sind die zu 98% genau wie Bücher nicht von ihnen selbst. Mach es der Gesellschaft zum Vorwurf, dass das zieht, nicht denen, die es verständlicherweise ausnutzen. Würdest du Geld auf der Straße liegenlassen? Ich gehe sogar davon aus, dass die nicht nur leichter einen Verlag finden, sondern dass die Verlage sich umgekehrt die Promis suchen und ansprechen - „Wollen wir nicht mal ein Buch zusammen rausbringen über …?“ - „Aber ich kann gar nicht schreiben!“ - „Machen sie sich keine Sorge, wir kümmern uns um alles.“
Wer nie RTL gesehen hat, werfe den ersten Stein.
Ich denke auch, dass sich nicht zwingend ein „Buch“ verkauft, sondern der Verfasser. Je bekannter der/die AutorIn (der/die auf dem Cover steht), umso lukrativer der Buchverkauf. Der Mensch ist nun mal ein kleiner Voyeur. Und einen intimen Blick in das Leben einer bekannten Persönlichkeit werfen zu können, kann einen gefühlsmäßig zum Teil dieses tollen Lebens werden lassen.
Und ob diese Person nun selbst schreibt oder schreiben lässt, ist vordergründig nicht wichtig. Es geht um die Geschichten um diese Person.
Oh doch! Für mich schon. Wenn ich auf meine Bücher Susanne Kowalsky schreibe, dann habe ich sie auch verfasst. Wenn mich eine Person interessiert, dann lese ich ein Buch über die Person und nicht von der Person, obwohl sie gar nicht der Autor ist.