Habe gerade eine aktuelle Abrechnung von epubli erhalten und frage mich jetzt wirklich, ob ich in Zukunft meine Romane nur noch als Ebook anbieten soll. Ich bin nicht geldgierig und schreiben tue ich ohnehin nur zum Spass, aber irgendwie ist das ein eklatantes Missverhältnis. Mein Erstling ist mit 15,99 € gelistet, ich bekomme für ein verkauftes Exemplart 0,45 €, nicht mal 3%. Mein zweiter Roman ist als Ebook mit 9,49 gelistet, dafür bekomme ich ca. 2,20 €, also fast das Fünffache wie für ein TB.
Ich weiß, dass der Druck einiges kostet, aber so gewaltige Unterschiede?
Was tun?
Ich mache immer beides. Ich kenne Leute, die unbedingt Papier umblättern wollen oder auf ein schönes Bücherregal Wert legen.
Andere wollen, z. T. auch aus Platzgründen nur noch elektronische Bücher.
Dass jemand von dir ein Printwerk gekauft hat, zeigt doch, dass es Leute gibt, die das bevorzugen.
Was machst du bei einer Lesung? Da wollen die Leute was in der Hand halten und ein Autogramm bekommen.
Was hindert dich daran, weiterhin beide Versionen anzubieten. Derjenige, der dein Printwerk gekauft hat, könnte jemand sein, der gar nichts von dir kauft, weil er unbedingt Papier haben will.
Auch ein nichtverkauftes gedrucktes Buch kann aber der Anreiz gewesen sein, dass Jemand dein eBook kauft, weil es dann eben einen Preisvergleich des Produktes in den beiden Varianten gibt. Das eBook scheint im Vergleich ein Schnäppchen zu sein und man schlägt zu.
Wobei ich aber auch sagen kann, dass deine 9,49 Euro für ein eBook dann bei mir persönlich den gegenteiligen Effekt hätten: Wenn es fast soviel wie Print kostet, nehm ich Print.
Aber so oder so, hat es eben eine Wirkung. Ob du nur mit eBook im Angebot dann besser fährst, gälte es dennoch mal zu testen.
Der Absatz von E-Books lag im Jahr 2022 im Publikumsmarkt in Deutschland bei rund 37,3 Millionen Stück. Dies stellt gegenüber dem Vorjahr einen leichten Rückgang dar. Allerdings ist es im Vergleich zu den Jahren vor 2021 ein deutlich höherer Wert. Nach wie vor ist der Anteil von E-Books an den Gesamtumsätzen im Buchmarkt mit sechs Prozent aber vergleichsweise gering - jedoch wachsend (Stand: 2022).
Schade finde ich halt, daß man ein E-Book nicht so schön gestalten kann wie ein gedrucktes Buch, weil noch immer der EPUB3-Standard nicht wirklich verbreitet ist, obwohl seit 2011 veröffentlicht.
Sonst stimme ich auch der Variante „beides“ zu, sofern die Produktionskosten nicht erheblich höher sind. Aber ich denke, bei Korrektat und Lektorat läßt sich nichts sparen.
Drei meiner, auf dem Markt verfügbaren, Bücher werden jeweils als Print und E-Book angeboten. Die verkaufte Menge an E-Books ist minimal. Einstelliger Bereich über alle drei Titel hinweg. E-Books werden von mir nur deshalb noch gelistet, weil der Aufwand - für mich - gleich null ist.
Wesentlich besser sieht es beim Hörbuch aus (1 Titel). Da geht tatsächlich was. Allerdings war der Aufwand auch relativ hoch. Bis auf Weiteres sehe ich zu Print keine attraktive Alternative - auch aus wirtschaftlicher Sicht. Ich bin allerdings auf BoD fixiert. Mag sein, dass Amazon für Autoren in Sachen E-Books andere Potenziale bietet.
@nolimit 0,45 € pro Printbuch ist tatsächlich extrem wenig. Bei BoD erziele ich bei dem selben VK-Preis rund 2 Euro.
Ist der Preis von epubli vorgegeben oder kannst deine Marge durch einen anderen Verkaufspreis erhöhen?
Erstmal danke an alle für die Einschätzungen - ihr habt mich überzeugt, weiterhin beides anzubieten
@Neri
Der Preis ist nicht absolut vorgegeben , bei der Veröffentlichung eines TB gibt man mir allerdings einen Mindestverkaufspreis vor, den ich nicht unterschreiten kann. Hat wohl mit den Produktionskosten zu tun.
Ist BoD ebenso einfach zu „bedienen“ wie epubli? Ich sehe mir das mal an …
Für mich schon … ich kenne keine der anderen Plattformen - nur vom Hörensagen. Meine Preferenz für BoD ist also nur rein subjektiv begründet.
Dort gibt es übrigens einen Buchpreis-Rechner, mit dem du Verkaufspreis und Marge anzeigen lassen und schnell Alternativen testen kannst. EDIT: Dafür brauchst du noch nicht mal einen Account.
Bei epubli kosten beide Versionen 0,- €. Es ist also risikolos beides zu realisieren. Wenn man möchte, kann man auch gleich ein Hardcover dazu bestellen.
0,- € sind natürlich ein Wort. Bei BoD bist du 40 Euro auf jeden Fall los. Was die Leistungen angeht, sehe ich auf den ersten Blick keine großen Unterschiede zwischen den genannten Anbietern.
Die 39 Euro sind für die ISBN. Wenn du keine beantragst, weil du nur selbst vertreiben willst und nicht über den Buchhandel gehst, zahlst du nichts.
Zur Ausgangsfrage: Ich mache Print über BoD (mit ISBN). Ich war mit epubli nicht zufrieden, meine Gewinnspanne für Print ist bei BoD höher. Und ich habe mein 3. Buch seit Veröffentlichung vor 10 Monaten ca. 20 mal als Print verkauft. Aber: 5 an Freunde, die unbedingt live signierte Exemplare wollten.
EBook mache ich rein über Amazon, weil ich sie da für Kindle Select und Kindle Unlimited gelistet habe. Das generiert für mich den meisten Umsatz. Schränkt aber das Publikum ein, weil Amazon keinen anderweitigen Vertrieb des eBooks neben sich duldet.
Deswegen überlege ich, aus der Reihe, die einzeln erschienen ist, einen Sammelband zu machen und den „global“ über BoD als eBook auszurollen. Mal sehen.
@nolimit … man kann es drehen, wie man will: Wenn mehr Bücher unters Volk gebracht werden sollen, geht das nur über Sichtbarkeit und Verkaufskanäle. Genau da sehe ich im Moment das große Problem. Drucken können alle Anbieter. Für den Vertrieb und die Nachfrage muss man als SP selbst sorgen.
ich glaube nicht, dass epubli wirklich vertreibt oder Werung für deine Bücher macht. Allenfalls im eigenen Buchshop natürlich. Darüber hinaus werden die Bücher in der Regel auf den diversen Vertriebskanälen verfügbar gemacht, aber nicht aktiv beworben. Solche Leistungen kann man bei BoD optional dazubuchen. Werbung auf amazon oder um Buchhändler anzusprechen, kostet jeweils 200 bis 300 Euro pro Buch. Ich vermute mal, das epubli Ähnliches anbietet. Oder?