Ja, ich lasse mich von erfahrenen Autoren gerne aufklären. Da ich noch an meinem Erstlingswerk schreibe, habe ich keine Ahnung von Verlagsverträgen.
Mein Plan ist, zu versuchen, mein Manuskript (und nur das) einem Verlag anzubieten.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass alle Verlage mein Manuskript ablehnen; aber es übersteigt meine Vorstellungskraft, dass ein seriöser Verlag sagt: „Wir wollen dein Manuskript veröffentlichen, aber wir bezahlen dich nur dann für die Rechte daran, wenn du dich verpflichtest, innerhalb von 2 Jahren noch was zu schreiben.“ Was hätte der Verlag davon, wenn ich unter Druck einen schlechten zweiten Band schriebe, der sich dann nicht verkauft?
Ich kann mir das auch nicht vorstellen.
Aber es mag stimmen, dass der Autor für sich selbst festlegt, dass er jedes Jahr etwas Gutes abliefern muss, wenn er davon leben will.
Die Autorin der Ayla-Bücher Jean M. Auel hat sich zwischen dem 4. und dem 5. Band etliche Jahre Zeit gelassen. Und ich denke, das war auch nötig wegen der Recherche. Wahrscheinlich hat sie in der Zeit nichts verdient (zumindest nicht mit Schreiben), aber nach dem Erfolg der ersten Bände brauchte sie das vielleicht auch nicht.
Aber ich denke schon, dass man sich mehr Zeit lassen kann, wenn man einmal erfolgreich veröffentlicht hat. Man muss dann eben sehen, wo das Geld herkommt.
Aber wenn man eh nicht davon leben möchte, ist es, glaube ich, egal.
Bei deiner gewagten These war der Preis aber nicht Bestandteil.
Davon mal abgesehen: Das Lektorat gehört bei einem Verlagsvertrag dazu, zahlste dann nichts für - außer mit Schweiß und Tränen (Stichwort: Kill Your Darlings)
Du formulierst Thesen … woher nimmst du das? Wenn dir nichts einfällt, dann lieferst du halt nichts und dann ist auch gut. Niemand im Verlag würde dich dann mit Waffengewalt zwingen, einen Text abzugeben. Die denken rein wirtschaftlich. Wenn du dann 3 Jahre später mit einer guten Idee ankommst, dann setzen die das um, solange sie eine Vermarktungsmöglichkeit sehen. Dann ist denen auch egal, dass du dir so lange Zeit gelassen hast. Mir selbst so passiert in meiner Eifel-Krimireihe.
Damit liegst du richtig, Pamina Schwierig wird es eigentlich nur dann, sollte der Vertrag aufgrund eines Exposé zustande gekommen sein, ein schöner Vorschuss gezahlt wurde, dieser aufgebraucht wurde … und dann fällt nichts mehr ein und der Roman will einfach nicht wachsen. DAS ist dann tatsächlich ein Problem. Denn aus einem Vertrag kommt man schon raus, aber den Vorschuss will der Verlag dann (leider) auch zurückhaben (da spreche ich aus Erfahrung )
Rein vom Bauchgefühl her würde ich so etwas auch eher vermeiden. Wenn ich nicht wenigstens eine gute Planung zu meinem Exposé hätte, würde ich an keinen Verlag mit einem Exposé herantreten. Und die Planung gibt mir dann die Sicherheit, dass meine Ideen den Plot auch tragen werden.
Man verkauft die Rechte nicht, sondern man lizensiert sie. D.h. der Lizenznehmer (= der Verlag) bekommt vertraglich das Recht, das Werk zu verwerten (als Buch zu veröffentlichen in der Hauptsache, aber es gibt auch jede Menge anderer Verwertungsformen, die man vereinbaren kann und in der Regel auch vereinbart), und er hat im Gegenzug die Pflicht, den Lizenzgeber (=Autor) an allen Umsätzen zu beteiligen: die berühmten „Prozente“ oder Tantiemen.
In der Praxis ist es so, dass Verlage lieber Verträge mit Autoren schliueßen, von denen weitere Bücher zu erwarten sind, und zwar aus dem Grund, dass das die Absatzchancen insgesamt steigert. Zwar werden Romandebüts immer besonders wohlwollend betrachtet, aber es kann ja sein, dass sich erst das zweite oder dritte Buch dann wirklich gut verkauft, und in so einem Fall zieht das dann oft die bisherigen nach, weil viele Leute, die den Bestseller gelesen haben, dann wissen wollen, was hat der oder die noch geschrieben?
(Bei Dan Brown war es das vierte Buch, das dieser Hyperbestseller wurde. Die drei Bücher davor waren bis dahin alles Flops, aber nach dem „Da Vinci Code“ (deutscher Titel: „Sakrileg“) fingen die natürlich auch an, sich zu verkaufen wie geschnitten Brot.)
Nein, ein Verlagsvertrag ist keine „Festanstellung“, vielmehr schließt man Verträge über eine bestimmte Anzahl noch zu schreibender Bücher ab. Man wird gefragt: „Was haben Sie denn nnoch in der Schublade? Woran schreiben Sie gerade? Wann dürften wir gegebenenfalls damit rechnen?“, und dann sagt man z.B.: „In der Schublade hab ich nichts, aber ich schreibe gerade am nächsten Roman, der X heißen soll und in dem es um YZ gehen soll, und ich denke, der wird nächsten März fertig.“ Und dann setzt man entsprechende Abgabedaten ein.
Wobei das kein Muss ist. Vielleicht will der Verlag erst mal abwarten, wie das eine Buch ankommt (und geht das Risiko ein, dass der Autor, falls es ein Bestseller wird, anschließend woandershin geht). Das Angebot eines Zwei- oder gar Dreibuchvertrags ist ein Zeichen, dass der Verlag einem was zutraut.
Verlagen kommt es dabei in erster Linie auf Planbarkeit an: Was ein Verlag nicht will, ist, im selben Herbstprogramm drei Thriller zu haben, in denen es um eine Entführung des Papstes geht oder so. Verlage haben auch grundsätzlich kein Problem damit, wenn man sagt, „ich kann nur alle sieben Jahre ein Manuskript liefern“ – dann ist das eben so. (Wahrscheinlich macht dann bei jedem Buch jemand anders das Lektorat …)
Mir ist auch sofort aufgefallen, dass Papst falsch geschrieben wurde. Aber die Bedeutung „Lüfter“ kenne ich nicht. Ist das ein Markenname? Ich habe das weder im Duden noch im Internet gefunden. Im Duden steht unter „Pabst“ nur „falsche Schreibweise für Papst“.
Bei Wikipedia finde ich für „Pabst“ jetzt noch die Bedeutung „Speibecken“ in der Burschensprache von Studentenverbindungen. Offenbar wurde das von dem Wort pabere (spucken, speien) abgeleitet, aber dieses Wort sei wohl in keinem offiziellen Wörterbuch zu finden.
Aber deine Variante eines Lüfters finde ich auch interessant. Woher hast du das?
Denke, Chris wollte nicht auf den Schreibfehler hinaus, sondern auf die Firma Papst. Denn die ist recht bekannt und damit habe ich den Spaß auch direkt in Verbindung gebracht. Echt
Ich hatte „Pabst“ in dieser Schreibweise als den Namen eines Herstellers sehr leiser Lüfter für PCs etc. in Erinnerung. Dementsprechend wurde „Pabst-Lüfter“ als Deonym verwendet.
Als ich gerade danach gegoogelt habe, fand ich jedoch auch dafür nur noch die Schreibweise „Papst“. Ob meine Erinnerung falsch ist oder die Schreibweise angepasst wurde, kann ich jetzt nicht beurteilen.
Konkret ist damit mein Witz leider den Bach runter gegangen