Ups. Ich hätte den ganzen Thread lesen sollen
Ich habe kein Expertenwissen, aber nachdem, was ich so mit Polizei erlebt habe (nein, nicht als Täter), schätze ich mal: so 3-4 Wochen. Kein Witz.
Autos wurden in meiner Straße demoliert, die Polizei kam !!! SIEBEN Stunden später!
Ein alter Mann wurde überfallen, ich musste !!! DREI Mal die Polizei anrufen, und mir drei Mal wirklich dämliche Sprüche anhören, wie zB „was sie denn dazu können!“ etc. Nach einer knappen Stunde waren vier Beamte vor Ort, die Täter saßen schräg gegenüber auf der Bank, und haben uns ausgelacht. Getan wurde… NICHTS!
Die komplette Einrichtung eines Notarztwagens, mit Pillen und Ampullen, lag über den Weg verteilt. Die Polizei fragte mich am Telefon: Und? Was können wir dazu?
Ein Koffer stand, früh Morgens, mitten auf einem großen Platz, der ein paar Stunden später sehr belebt sein würde. Antwort des angerufenen Polizisten: Meinen Sie, der hat alleine Angst?
Nebenan beim Nachbarn lief ein Mädchen mitten in der Beschneidungszeremonie schreiend auf die Straße. Antwort der angerufenen Polizistin: Das ist nicht unsere Sache!
Ich habe einer Dame in einer Kleingartenanlage geholfen, die von einem freilaufenden Hund angefallen wurde, direkt neben einem Kindergarten. Ich habe den Hund mit Tränengas besprüht, der Inhaber rief die Polizei. Minuten später war ich von vier Wagen umstellt, und an jedem Zugang standen weitere Wagen. Dass der Mann sein Viech an einem Kindergarten freilaufen ließ, und eine Frau angefallen hat, hat keinen interessiert.
Ja, auch ich habe meine Erfahrungen mit denen gemacht.
Ich ebenso. Möchte die Sammlung aber nur ungern konkret ergänzen. Unabhängig von der „Höflichkeit“ der Polizei-Menschen, mit denen ich zu tun hatte sowie auch deren Ignoranz, kann ich nur bestätigen, dass eine Bearbeitung jedes Mal eine halbe Ewigkeit gedauert hat. Ob das aber bei einer Vergewaltigung ebenso ist? Da bin ich eher skeptisch. Vor allem, weil ein Nichthandeln/Hinauszögern in dieser Richtung heutzutage umgehend bei der Presse landet.
Ich bin sehr gespannt auf die Antwort eines Experten.
Vor allem die länderübergreifende Tätigkeit interessiert mich ja dabei.
Und die Presse? Die muss das ja auch erstmal drucken. Da hab ich nicht minderschwere Dinger erlebt. Wohingegen ich es mit absolutem Schwachsinn in die WAZ (Ruhrpott), den Spiegel und in die Bild geschafft habe. Aber zum Beispiel die Story über einen Betrüger, der vorgibt, auf der KÖ in Düsseldorf ein riesiges Finanzbüro zu besitzen, obwohl er aus seinem kleinen Kämmerlein im Dachgeschoss die Leute um Hunderttausende bringt, hat keinen interessiert. „Die sind doch selber schuld“ war die Antwort eines Reporters.
Ist sie Deutsche oder Italienerin? Über den kleinen Dienstweg (Mafiacousin, Pizzabäcker des Vertrauens) kommt man wohl gerade bei D-I Delikten bestimmt schneller vorwärts. Ich würde die auf jeden Fall zusätzlich alarmieren, dass sie bei der zuständigen Polizeistelle vorsprechen.
Im Übrigen kann ich eure negativen Erlebnisse mit der Polizei nur bedauern. Ich fand sie immer sehr hilfsbereit.
Eine deutsche Anwältin.
Na dann hat sie doch sämtliche Beziehungen, die sie braucht.
Auch über Grenzen hinweg?
Klar. In Italien ganz normal anzeigen. Ob sie da Leute kennt, die jemanden kennen, ist dann noch die nächste Frage.
Gleichzeitig in Deutschland die eigenen Leute mobilisieren, dass die ermitteln, Druck machen.
Das ist eine Sache, die so viele Möglichkeiten, so viele wenns und abers hat. Das ist sicher eine Frage des persönlichen Netzwerks. Beruflich und privat.
Und wie einflussreich der Auftraggeber ist. Stoff für einen Krimi über Gut und Böse, die Gesellschaft, und und und
Da hast du vermutlich Recht, so schlimm das ist.
Dank Dir!
Eine Frage an @JensB und die anderen Ermittler im Raum.
Wie stellen Polizisten bei einem Kapitalverbrechen sicher, dass alle Verwandtschaftsverhältnisse der Ermittlung zugänglich gemacht werden?
Es kommt immer wieder vor, dass in Krimis die Polizisten von der Tatsache überrascht werden, dass Personen miteinander verwandt sind, mal miteinander verheiratet waren. Manchmal ist es ja allein schwierig, herauszufinden, wo man überhaupt suchen müsste. Ein Freund von mir ist selbst adoptiert, hatte schon drei Nachnamen, war zweimal verheiratet, ist zweimal geschieden, lebt in wilder Ehe mit einer Frau, wohnt aber nicht mit ihr zusammen, hat vier Kinder von drei Müttern (also von denen weiß er), war jahrelang im Ausland und ob er an all seinen dreißig Wohnorten immer korrekt gemeldet war, bezweifelt er selbst. Was macht man in so einem Fall? Existiert eine Datenbank, in der all diese Informationen für alle Zeit gespeichert sind? Es dürfte ein Grauen für eine Mordermittlung sein, wenn er mal Geschädigter oder Beschuldigter in einer Mordermittlung ist. Das Motiv hingegen wäre eindeutig. Ihn kann man nur aus Eifersucht umbringen. Die Frage geht natürlich auch an @mme_javert . Möge jeder sein Bestes geben oder jede ihr Bestes.