Manuel und Margit lernen sich als Teenager an einem Wiener FKK-Strand kennen und lieben. Gemeinsam rutschen sie in die harte Drogenszene ab und schmuggeln Haschisch und Heroin von Marokko und Indien nach Österreich. Manuel entwickelt im Gefängnis eine positive Lebensperspektive, Margit stirbt davor an einer Überdosis.
Ergänzung: Meine Story ist kein Abklatsch von „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“.
Im Vordergrund steht nicht das Elend Süchtiger in öffentlichen Bahnhofstoiletten, sondern vielmehr der Weg zweier abenteuerlustiger Teenager, der sie Mitte der 80er Jahre über drei Kontinente führt und in Kriminalität und Drogenabhängigkeit endet.
Meine Frage in die Runde: Gibt es für ein solches Thema (noch) Leser? Oder besser gleich in die Tonne klopfen?
Ich finde gut, dass ein Protagonist am Ende „eine postitive Wendung“ erlebt. Ich persönlich bin nicht so Fan davon, wenn man ein Buch „mit den Protagonisten“ durchlebt und beide am Ende untergehen.
Wenn die Reise, welche die beiden, spannend und lebhaft erzählt wird, kann das ein Buch werden.
Würde auch weiterschreiben, wenn dir das Thema liegt.
Na ja, der Plot ist schon sehr umfangreich. Viele Figuren, viele Handlungsorte. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive Manuels, in Rückblicken, während seiner Zeit im Gefängnis. Abwechselnd in zwei zeitlich versetzten Handlungssträngen, die am Ende zusammenlaufen. Ich hoffe, mir damit nicht Schuhe angezogen zu haben, die mir um ein, zwei Nummern zu groß sind. Schau ma mal, was draus wird, wie man bei uns im Reich der Öster sagt.
Vielleicht stelle ich später eine kurze Leseprobe ein.
Auf KEINEN Fall in die Tonne.
Ich finde, das Thema birgt Potenzial für einen dramatischen Roman.
Die unkonventionelle Kulisse eines Wiener FKK-Strandes könnte der Beginn einer interessanten Liebesgeschichte sein. Die Reise von Marokko und Indien nach Österreich könnte als Metapher für eine innere Reise genutzt werden und als spannungsreiche Kulisse dienen.
Der Wandel Manuels im Gefängnis könnte Raum für persönliche Entwicklung und Reflexion bieten.
Margits Tod durch eine Überdosis könnte klischeehaft wirken. Eine intensive Auseinandersetzung mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Kampf gegen die Drogen könnte ihre Geschichte vielschichtiger gestalten.
Der Drogenschmuggel-Plot könnte einfallslos erscheinen. Hier würde ich die Charakterentwicklung intensivieren. Ich würde die gesellschaftlichen und kulturellen Einflüsse, die sie in ihre Lebenslage geführt haben, darstellen, um der Geschichte mehr Tiefe zu verleihen.
Ich will nicht zuviel verraten, @Schreibfuchs, denn dann könnte ich gleich das ganze Exposé einstellen. Aber der Tod von Margit läuft sicher nicht klischeehaft ab. Der Leser erfährt von ihrem Ableben erst knapp vor Ende der Geschichte. Manuel ist in diesem Punkt ein unzuverlässiger Ich-Erzähler, denn seine soziale Umgebung glaubt, sie würde in Goa mit ihrem neuen indischen Freund ein Lokal betreiben. Ui, jetzt hab ich eh schon wieder zuviel verraten.
Ach ja, lieber gschichtldruckender Landsmann, danke auch dir für die Aufmunterung. Kann sie gut gebrauchen, da ich unter Selbstzweifeln leide und auch noch schreibfaul bin. Aber die ersten 130 Seiten sind schon vorlagefähig überarbeitet. Alles in allem sollten es so ungefähr 350 werden. Kann auch etwas mehr werden.
Wann immer du inhaltlichen Support brauchst (ich kenne die Wiener Drogen- und Häfn-Szene recht gut), lass es mich wissen. Der Plot ist super und auch am Westbahnhof und auf der Gumpi gibts jede Menge Christianes und Detlevs.
Falls du direkten Kontakt zu den Leuten hattest, bringt das den Leser eher weiter, als wenn du nur schreibst, was schon in Dutzenden anderer Bücher bereits steht. Ich war zehn Jahre mit einem Aussteiger (Heroin) zusammen und habe einiges aus erster Hand gehört, was man nicht unbedingt in jdem Roman liest. Solche Infios sind heiß, das will der Leser. Falls da nichts kommt, wird es schwer.
Danke für deine Antwort, @Endgegnerin. Natürlich wird das im Grunde genommen ein Schlüsselroman, auch wenn eine der beiden Hauptpersonen und einige andere vollkommen fiktiv sind. Da gibt es doch diese berühmte Regel: „Schreib über das, was du kennst.“
Gewisse Dinge kann man sich nicht ausdenken, die muss man schon, wenigstens aus nächster Nähe, erlebt haben, um sie authentisch zu Papier zu bringen.