Zumindest bei mir - nur damit kein Irrtum aufkommt.
Zur Vorgeschichte: Bis vor Kurzem war es mir wichtig, zu jeder Zeit von überall von allen Devices aus auf alle Daten zugreifen zu können. Versuche, mich aus dieser Haltung zu lösen, gab es schon früher, andererseits sah ich nicht die Notwendigkeit, meine Bequemlichkeit zugunsten der Datensicherheit einzuschränken.
Ich hatte also meine Mails bei gmail, alle Dokumente auf Dropbox, alle Notizen in Evernote.
Vor etwa einem Monat las ich den meiner Meinung nach nicht glaubwürdigen Bericht über einen Uni-Professor in den USA, dessen Account bei Google gesperrt wurde, weil er sich weigerte, gendergerechte Floskeln zu verwenden. Egal wie hirnrissig der Vorwurf auch sein mag, und die daraus abgeleitete Geschichte, sie stellte mich vor die Frage, ob es wirklich so klug ist, die allerpersönlichsten Daten (und Dokumentenscans von Urkunden und Romanmanuskripte sind nun mal wirklich persönlich), bei Anbietern zu speichern, die in den USA beheimatet sind und deren Datenschutz unterliegen.
Ich fürchte nicht, dass sich je irgendjemand dort für meine Daten interessieren könnte, und der Grund, warum ich mein Denken bezüglich Datenschutz geändert habe, beruht nun weniger auf Fakten sondern vielmehr auf einem Bauchgefühl.
Ich hab meinen Account bei gmail gelöscht, die Domain zu einem Anbieter in Dänemark verschoben, Dropbox gekündigt und auch Evernote.
Facebook hab ich behalten, weil ich dort sowieso nichts aufregenderes zu berichten habe, als Urlaube, Reisen, Publikationen, hin und wieder Leselisten, Kritiken, Playlists von Spotify.
Mein aktuelles Setup sieht so aus, dass ich ein Heimnetzwerk auf Basis Win10 habe, womit ich sicherstelle, dass ich von Laptop und Desktop Rechner auf mein aktuelles Manuskript zugreifen kann.
Ich verwende nur noch und ausschließlich Papyrus Autor für den gesamten kreativen Prozess und verschlüssle die Datei mit einem Passwort.
Wenn ich Dateien auf einem anderen Rechner benutzen will, benutze ich entweder einen verschlüsselten USB-Stick oder schicke die Files via Mail an mein Handy (da fehlt mir noch ein Verschlüsselungsprogramm, das ich sowohl auf Win10 wie auch auf dem Android benutzen kann.
Warum ich den ganzen Holler hier reinschreibe ist: Mir fehlen ein bißchen die Routinen, sozusagen die Userstories, die mir helfen, meine früheren, bequemen Routinen im Schaffensprozess meinen neuen Sicherheitsanforderungen anzupassen.
Wie macht Ihr das so? Schreibt Ihr nur auf einem Rechner, oder habt ihr alles auf einem Stick? Nutzt Ihr die Cloud und wenn ja, verschlüsselt ihr dort? Oder übertreibe ich und verrenne mich unnötig?
Liebe Grüße,
Peter
PS: ich glaube, ich habe irgendwann einmal etwas von Andreas E. über das Thema gelesen, speziell, was Datensicherheit beim Schaffensprozess betrifft.