Papyrus-Verwendung

Liebe Foris,

Mich würde mal interessieren, wie viele von euch Papyrus als echtes Rundum-Textverarbeitungsprogramm benutzen (also damit alles vom ersten bis zum letzten Buchstaben schreiben und formatieren) und wie viele es als nur DTP-Programm für Veröffentlichungen (Buchformatierung, Erstellung von Verzeichnissen etc.) benutzen, die Texte selber aber z.B. mit MS Word schreiben und dann ins Papyrus reinkopieren.

Im Moment zähle ich (noch) zur letzteren Kategorie. Einerseits, weil ich mich in MS Word auskenne und die Arbeit scheue, mich tagelang in Papyrus einarbeiten zu müssen, und andererseits, weil der Datenaustausch (z.B. über eMails) einfach nur in Programmen sinnvoll ist, die jeder auf seinem Rechner hat (ich also die meiste Arbeit allemal in Word machen müsste).

Vorschläge und Erfahrungen sind alle willkommen…:slight_smile:

LG

Der Linguist

Hallo Linguist!

Ich verwende Papyrus nur privat, also für kleinere Texte, Internettexte zum zwischenspeichern, Bewerbungen usw. Da ich in der Firma nur Word habe, schreibe ich für die Firma auch zuhause in Word. Vor allem, weil es wahrscheinlich ist, dass in diesen Texten auch mathematische Formeln und Exceltabellen vorkommen… da tu ich mir das konvertieren sicher nicht an, bzw. ist garnicht möglich (math. Formeln).

Ich hoffe auf ein zukünftiges Format (XML ???), dass beide Programme beherrschen. Ich erachte die Kompatibilität des Formats als eine der allewichtigsten Eigenschaften eines Programms. Vor allem einer Textverarbeitung!

Hallo Alfred,

Ich sehe das auch so und hege deshalb die Befürchtung, dass auch Papyrus, bei aller tollen Arbeit, welche die Programmierer hier geleistet haben, nur ein Nischenprogramm bleiben wird. Allein schon, weil gegen das Gesetz der Kompatibilitätsnotwendigkeit kaum etwas zu machen sein dürfe.

Was ich mir indes schon als sinnvoll (und vor allem zukunftsträchtig) vorstellen könnte, wäre ein allseits kompatibles, reines „DTP-Formatierungsprogramm“, in welches man seine Textverarbeitungskapitel, Bilder, Formeln, Tabellen usw. mit allem drum und dran reinladen könnte, um dann dort die notwendigen DTP-Arbeiten zu machen (besser: vom Programm machen zu lassen…:slight_smile: ).

Also so eine Art „Rundum-Formatierer auf pdf-Basis“, bei dem im wahrsten Wortsinn alle Fäden zusammenlaufen, das auch eine kleine Textverarbeitungsfunktionen hätte, und das vor allem nicht so aufgebläht (und teuer) ist wie Framemaker, QuarkXPress, Pagemaker etc.

Grüße

Der Linguist

Ich mache eigentlich alles mit Papyrus …

edit:

… und wenn ich was verschicken will, mache ich halt ein *.pdf draus. Und bein einfachen Texten zur Not eben ein *.doc.

Meinst du soetwas? www.processtext.com

Vielleicht machen die ja mal etwas fürs *.pap Format, wenn genug Leute sich das wünschen… :roll_eyes:

Ohne Formeln, Tabellen usw, ist Papyrus sicher erstklassig! Aber wenn du soetwas unbedingt brauchst…

PDF ist DIE Lösung- für die reine TextAUSGABE. Aber wenn der Text weiterbearbeitet werden soll…

Moin!

Ich muss zugeben, dass ich meine Briefe z.B. komplett in LaTeX erstelle, da ich da feste Vorlagen habe, in denen alles komplett eingerichtet ist.

In der Zeit zwischen Papyrus unter OS/2 (bei mir bis etwa '99) und Papyrus auf dem Mac (wann war das noch? 2004?) habe ich LaTeX für alle meine Texte verwendet. Alle neueren Romane schreibe ich mit Papyrus. Kann ich eine Word-Datei nicht öffnen, die mir wer geschickt hat, nehme ich Open-Office, aber Papyrus bleibt meine Nummer 1. (Insbesondere seit dem Duden hat Pap unbestritten schon im Schreibprozess die Nase vorn)

Michael

Moin Michael,

Mich würde interessieren, wie du LaTex im Vergleich zu Papyrus siehst (vor allem in Bezug auf Funktionsumfang sowie auf bestimmte [deiner Meinung nach wichtige] Funktionen, welche im jeweils anderen fehlen.

Dann:

Kann man sagen, dass sowohl LaTex als auch Papyrus sich nur an einen ganz kleinen Kreis von Nischenanwendern richtet, weshalb zu befürchten ist, dass sie - vor allem was die Kompatibilität betifft - aus diesem Nischendasein nie richtig rauskommen werden (selbst so ambitionierten Programmen wie WordPerfect und WordStar ist es letztlich nicht gelungen, mit MS Word auf Augenhöhe zu bleiben)?

Zum Schluss:

Nachdem du auf den Vorteil des neuen Dudenprogramms verweist - ich hoffe, das Dudenprogramm hat sich richtig in Papyrus eingebunden. Ich habe nur mal probehalber einen Text zur Korrektur reingestellt und stelle fest: Obwohl es sich um keine ungewöhnlichen Begrifflichkeiten (wie z.B. Grundproblematik, Klärungsversuche, Verständigungsprozess etc.) handelt, scheint der Duden fast ein Drittel der Begriffe nicht zu kennen, was (ich kenne dieses Wörterbuchproblem auch von MS Word) Korrekturen zur Endlosarbeit verkommen lässt.

LG

Der Linguist

P.S. Ich bin kein Verfechter von MS Word, sondern nur Anwender, der sich nicht mit anwendungsunspezifischen Problemen (wie z.B. Inkompatibilität) rumschlagen möchte.

Moin!

Kennst Du LaTeX? Es ist schwierig mit Papyrus zu vergleichen. Der Vorteil von LaTeX liegt im Bereich seiner typografischen Fähigkeiten. Ich nenne da nur mal: Microspacing, Unterschneidungen, Ligaturen, Schusterjungen, Hurenkinder, optischer Randausgleich, siehe hier. Schon alleine die Sache, dass Buchstabenabstände in Worten den Trennungsregeln folgen (Lieblingsbeispiel: Sauerstoffflasche - da ist der Abstand zwischen den ersten beiden f kürzer als zwischen dem 2. und 3.), erleichtert erheblich das Lesen. Die Seitenränder werden anhand von Regeln erstellt, die ebenfalls das Lesen erleichtern sollen usw.

Nachdem LaTeX steinalt ist, kann man davon ausgehen.

Hallo/2,

hier wird Papyrus als (fast) ausschließliches Programm für Text verwandt. Das betrifft den Kleinkram ebenso wie Monsterberichte. OOo nutze ich eigentlich nur als “Viewer” für zugelaufene *.doc. Das kann OOo in aller Regel besser. Bezüglich Tex (in Kombination mit Lyx) bin ich über etwas Rumbasteln nie hinausgekommen. M.E. ist die Formatstruktur von Papyrus im Gegensatz zur Konkurrenz logisch und die Einarbeitung allemal wert.

Unter OS/2 habe ich allerdings noch Spracherkennung und Formeleditor im Papyrus. Ersteres nutze ich zwar kaum, letzteres aber heftig.

Viele Grüße,

         ... Warpuser

Hallo Warpuser,

Nachdem du offensichtlich den Formeleditor (von MS Word?) in Papyrus benutzt, hast du eine Ahnung, warum man den “Implikationspfeil” zwar aus dem Word-Formeleditor über die Kopierfunktion der Zwischenablage in Papyrus reinbekommt (von dort allerdings nicht mehr als pdf-Export weiterverwendet werden kann), diese Formeleinbindung jedoch nicht mehr funktioniert, wenn man die Word-Datei mit Papyrus selber öffnet?

LG

Der Linguist

Dann hast Du wahrscheinlich vergessen, die Grammatikprüfung einzuschalten. Erst wenn diese aktiv ist, werden auch zusammengesetzte Substantive etc. als richtig eingestuft (bzw. als falsch, wenn man wieder mal ein Fugen-s vergessen hat :wink:

Hierbei wird ein einzelnes Zeichen kopiert.

Die Formel liegt in der DOC-Datei wahrscheindlich als OLE-Objekt vor, und damit kann Papyrus nichts anfangen.

Danke für die Hinweise, glucose. Jetzt wäre die Frage an den Moderator, ob die Papyrusprogrammierer ohne große Aufwände die OLE-Funktion einbauen könnten…?

Was die Grammatik betrifft - ich hatte diese eigentlich so eingerichtet, dass sie funktionieren sollte, aber wahrscheinlich hat der Duden nicht nur beim Fugen-s seine Schwierigkeiten (verteilt wohl wie üblich seine Sekretärinnenwörterbücher… :confused:

Schönen Abend

Der Linguist

Hallo Alfred,

Ich weiß schon, der Adobe ist nur für die plattformübergreifende Textausgabe.

Ich hatte mich missverständlich ausgedrückt. Anstatt zu sagen

“Rundum-Formatierer auf pdf-Basis”

hätte ich sagen sollen

ein DTP-Formatierungsprogramm, das vom Prinzip her so funktioniert wie der Adobe, nämlich als plattformübergreifendes und so ziemlich alle Formatierungen akzeptierendes Textausgabeprogramm.

LG

Der Linguist

Moin!

Nachdem Papyrus OS-übergreifend ist, OLE aber rein Windows ist, wäre es meiner Einschätzung nach nicht möglich.

Michael

Hallo nochmals Michael,

So langsam scheint’s zu dämmern…:slight_smile:

Verstehe ich das richtig? Papyrus implementiert nur (oder vorrangig) betriebssystemunspezifische/-übergeordnete Befehle, weswegen es beispielsweise bei dem Zusammenspiel zwischen MS Word und Papyrus immer mal wieder hakt, weil Wordbefehle naturgemäß stark in Windows intergriert sind.

Gruß vom Inntal an die Waterkant

Der Linguist

Der Aufwand ist möglicherweise erträglich, wenn man die Microsoft-Programmierbibliotheken dafür verwendet. Aber diese gibt es nur unter Windows. OLE und Papyrus werden sich deshalb eher wie der Teufel zum Weihwasser verhalten. :wink:

Bei meinen ersten Tests mit dem Duden hatte ich auch viele unbekannte Wörter, wobei es sich bei praktisch allen um zusammengesetzte Substantive handelte. Von Ulli oder Chris erhielt ich dann den Hinweis, dass man zur Erkennung letzterer die Grammatikprüfung einschalten müsse. Seitdem ich das getan habe, funktioniert der Duden prächtig und bildet mich in Sachen Rechtschreibung ständig weiter (heute habe ich z.B. gelernt, dass man “Anrauhen” neuerdings ohne h schreibt – schrecklich, aber offenbar richtig).

Ja, an der Rechtschreibkorrektur des integrierten Dudens gibt’s nichts zu meckern (bei mir kennt sie auch sämtliche oben beanstandeten Wörter). Zum ersten Mal, seit Textverarbeitungen Rechtschreibung prüfen, achte ich überhaupt darauf - denn bis dato hat sich immer das Programm geirrt. Hier ist es zum ersten Mal anders.

Nun ja, ich weiß schon, es kann auch an den verqueren Texten von uns Geisteswissenschaftlern liegen …

… aber einem einfachen Satz wie folgendem…

…6 (in Worten: sechs) Fehler aufzubürden, ist schon ein bisschen heftig, meint ihr nicht? :scream: