Papyrus und Linux

Ich liebäugele ja schon sehr, sehr lange mit Linux, aber es sind vor allem die Angst vor Datenverlust und die Sorge, Papyrus nicht ans Laufen zu bekommen, die mich bislang abhalten. Nun sind ja einige hier, die auf Linux arbeiten. Mag mir da jemand mal raten, welche Version am geeignetsten wäre und was ich brauche, um Papyrus verwenden zu können? Gerne auch per Nachricht, damit es hier nicht stört :slight_smile:

Danke!

Gerade wenn man von Windows auf Linux umsteigt: Linux Mint (Cinnamon). Mit diesem OS arbeite ich länger, habe keine Probleme und erhöhte Sicherheit im Vergleich zu der Windows mit seinen Zwangstools, den Abstürzen und der Überwachung.

2 „Gefällt mir“

Inzwischen bin ich auch bei Linux Mint gelandet. Lange Zeit habe ich Xubuntu verwendet. Linux Mint verwendet auch Ubuntu als Grundlage. Papyrus funktioniert auf den beiden Distributionen gut. Da Papyrus nicht mit der mitgelieferten Wine-Version von Linux läuft, ist es ein guter Gedanke, den Umweg über PlayOnLinux oder CrossOver zu gehen. Diese “Mittelsmänner” können jeweils für jedes Windows-Programm die optimale Wine-Version benutzen und verwalten. Eine andere Möglichkeit wäre, über VirtualBox zuerst ein Windows zu installieren und darin dann Papyrus Autor. Ich habe es aber auf meinem 64-Bit-AMD-4-GB-RAM-Rechner nicht zum Laufen bekommen. Außerdem braucht man eine gültige Windows-Lizenz dafür.
Unter Linux Mint 19 und Wine 3.20 (einschließlich PoL) funktioniert bei mir die Vorschau für die E-Book-Erstellung nicht (hat aber bis PA 10.x mal funktioniert). E-Books werden aber korrekt erstellt. Weitere Einschränkungen habe ich noch nicht feststellen können. Druckertreiber werden für alle viele bekannte Druckermarken automatisch installiert. Braucht man eine Druck-Vorschau, bietet diese Turbo Print. Seit Amiga-Zeiten bin ich damit immer gut gefahren und kaum Probleme gehabt. Allerdings gibt es Turbo Print nicht kostenlos.

Erst mal vielen Dank euch beiden. Ist für mich noch totales Neuland, aber ich bin ja wagemutig und hatte dann gestern Ubuntu gewählt, weil es dafür auf Anhieb die meisten Anleitungen gab und der Distrotest es mir empfohlen hatte. Ich habe es auf einer Partition neben Windows auf meinem Hauptrechner und einen alten kleinen Läppi habe ich jetzt damit versehen und Windows plattgemacht. Da läuft es jetzt schon mal schneller als Windows. Ich habe Wine und PoL vorhin heruntergeladen und versuche es jetzt einfach mal auf dem Kleinen.

OT: Das gehört natürlich nicht dazu, aber ich habe mich für Vivaldi als Browser entschieden, weil ich dort all meine Mails und Kalender zusammenfassen kann. Vivaldi läuft aber nicht unter Linux als Betaversion?

Zurück zu Papyrus: Wie richte es ein, dass ich auf meine Daten zugreifen kann - sowohl auf dem Rechner selbst als auch über das Netzwerk? Wie also bekomme ich meine 50.000 Pap-Dateien zu Ubuntu?

Hallo @Michou ,
mit Netzwerk kann ich nicht groß dienen. Da fehlt mir einfach der Durchblick. Ich hatte aber einmal eine Fritzbox, da konnte man eine USB-Festplatte oder einen USB-Stick anschließen. Das nannte sich NAS, wenn ich mich recht erinnere. Von all meinen Rechnern konnte ich ohne Probleme auf diesen NAS-Speicher zugreifen, auch unter Linux; ist aber schon ein paar Jahre her.
Ich nehme an, dass Du Deine 50.000 .pap-Dateien auf einem extra Speicher (Festplatte, etc.) hast. Von Papyrus aus kannst Du auf alle Speicher zugreifen. Was nicht geht, zumindest bei mir, dass ich Papyrus über die .pap-Datei öffne, also Doppelklick auf die Datei. Auch nicht, wenn Papyrus schon geöffnet ist. Da musst Du Dich von Papyrus aus mit den Laufwerksbuchstaben im Öffnen-Dialog auseinandersetzen. Aber probieren hilft viel weiter. @MarkusLutz und @Jan Schneider haben da aber mehr Ahnung als ich.
Wenn ich mich recht erinnere, werden in Ubuntu die eingehängten Laufwerke links in der senkrechten Leiste angezeigt. Nichteingehängte allerdings nicht. Deshalb bin ich dann zu Xubuntu gewechselt, weil dort auch die nichteingehängten Laufwerke ausgegraut angezeigt werden. In Linux Mint allerdings werden auch nur die eingehängten angezeigt. Mint hat allerdings noch einige Vorteile, die sich mit meiner Art zu denken besser verstehen.

Linux kann mit Windows-Files umgehen; es gibt hier ergo keine Probleme.
PAP-Files kann ich bei mir per Doppelklick mit Papyrus öffnen, sowohl für die Installation unter PlayOnLinux als auch CrosOver. Ich habe das unter System Settings → Preferred Applications (Bevorzugte Anwendungen) eingerichtet.

Eingehängtes Laufwerk - ähm ja, eine neue Fremdsprache :smiley:
Ich habe Papyrus jetzt über PoL installiert und es läuft auf dem kleinen, leeren Rechner. Ich werde mich dann wohl in den nächsten Wochen immer mal wieder damit beschäftigen müssen. ist ja leider ein Zeitfresser. Aber hey ho, auf dem alten Hündchen läuft Papyrus und das schneller als vorher mit Windows (obwohl auch da nichts auf dem Rechner war an bildern oder anderen Programmen) Ich bin dann mal ein bisschen stolz :smiley:

2 „Gefällt mir“

Ich habe nur noch das Problem, dass ich nicht weiß, wie ich entweder vom großen Rechner aus auf die Daten zugreifen kann oder wie ich vom kleinen Rechner in das Netzwerk des Großen gelangen kann. Geht das Synchronisieren von Linux und Windows überhaupt?

Hallo @Jan Schneider , kannst Du das mal genau beschreiben? Da es hier noch andere Linux-User gibt, die technisch nicht allzu viel draufhaben, dürfte das für sie allgemein interessant sein. Aber stell Dir vor, ich weiß mal grade, wo das Terminal zu finden ist und bin ansonsten ein “Klicker”. Gut, 'n kleines bisschen mehr weiß ich schon, aber denk an alle!

2 „Gefällt mir“

Es gibt mehrere Wege, hier einer:

  • Dateimanager → Rechtsklick auf ein pap-File → Öffnen mit → Andere Anwendung
  • In der Liste nach Papyrus Autos suchen und den Eintrag markieren
  • Unten »Zum Standard machen« (Set as default; ich arbeite mit der englischen Linux-Version) anklicken
  • OK anklicken.

Ich hoffe, dass ich nicht nerve!
Das funktioniert bei mir nur, wenn ich Papyrus direkt über Wine installiert habe. Dabei habe ich den missratenen Versuch, PA ohne PoL zu installieren wiedergefunden. Mint 19 verwendet die Wine-Version 4.0. Hier wird immer wieder der berüchtigte Dudenfehler Nr.7 angezeigt.
Alles, was ich über PlayOnLinux installiert habe, taucht nicht in der angezeigten Liste auf, dafür viele Leichen bei mehreren missglückten und wieder gelöschten Installationsversuchen mit Wine; oft auch unter den namen “A Wine aplication”.

1 „Gefällt mir“

PlayOnLinux oder CrossOver tragen sich in dieser Liste korrekt ein. Was WINE macht …
Obwohl ich ein paar Jahrzehnte IT hinter mir habe, versuche ich mich erst gar nicht an WINE allein. Die Zeiten, in denen ich für die IT Zeit entbehren wollte, sind vorbei. Ich nutzte daher gleich die Erfahrungswerte, die in PlayOnLinux stecken; WINE hat zu viele Schrauben, an denen man drehen muss. Und nach einigen Monaten besorgte ich mir CrossOver, da mir auch POL zu zeitaufwendig wurde.
Trotzdem empfehle ich, mit POL zu beginnen. Vieles läuft damit problemlos, darunter Papyrus. Duden-Fehler hatte ich damit keine. Zu WINE kann ich ergo nichts sagen.

Hallo liebe Linux-User,

um pap-Dateien automatisch mit PA zu starten, muss man - falls Papyrus über PlayOnLinux installiert wurde - zunächst in POL im Menü “Einstellungen” → “Dateizuordungen” die Dateiformate eintragen, die mit PA geöffnet werden sollen. Z.B. pap → verbundenes Programm: PA oder auch docx → PA, wenn man Word-Dateien mit PA öffnen möchte. Anschließend kann man bei den Dateiformaten über den Dateimanager angeben, dass diese standardmäßig mit PlayOnLinux geöffnet werden. Die Dateien werden entsprechend der vorherigen Zuordnung dann mit dem richtigen Programm - sprich: Papyrus Autor - geöffnet.
Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.

Verregnete Grüße und viel Spaß beim Schreiben!

Angelika

3 „Gefällt mir“

Für den Zugriff auf Windows-Partitionen und Drucker gibt es in Linux(Mint) ein Paket mit dem Namen Samba. Wenn das installiert ist, kann man mit dem Standard-Dateimanager (z.B. Nautilus) auf die entsprechende Ressource zugreifen, indem man das Samba-Protokoll wählt und dann die Adresse anhängt. → Also z.B. smb://192.168.2.50, wenn das NAS die IP-Adresse 192.168.177.50 hat. Wenn man in das sich öffnende Dialogfenster dann den entsprechenden Benutzernamen, die passende Domain oder Arbeitsgruppe und das passende Kennwort einträgt, hat man direkten Zugriff auf die Dateien. Das geht auch mit der IP-Adresse eines Rechners, wenn er in der gleichen Domain oder Arbeitsgruppe ist.

So, auf dem alten Hündchen läuft Ubuntu und Papyrus ließ sich sehr leicht installieren. Aber an Laptops bin ich nicht arm: Nummer zwei - deutlich größer und stärker, nur leider mit hundegeschädigter Tastatur und nur als Backup im Einsatz hat nun im Dualboot Linux Mint bekommen, das in der Tat wesentlich intuitiver zu bedienen ist. Und ich habe mein geliebtes Vivaldi Beta eingerichtet. Heißt: Morgen bekommt auch der Arbeitsrechner ein Update und dann wird Windows nur für den Notfall verwendet. Wobei ich mich frage, was geschähe, wenn ich wegnähme: Ich kann im Augenblick ohne irgendeine weiter Installation auf die Daten der zweiten Festplatte zugreifen. Wäre der Windowsdatenexplorer fort, würden diese Daten automatisch von Mint angezeigt? Oder zeigt Mint nur das, was der Explorer anordnet - ich kann das leider nicht besser ausdrücken :smiley:
Auf jeden Fall bin ich sehr angetan von allem und werde nun gleich versuchen, Papyrus auch auf Mint zu installieren. Yay

1 „Gefällt mir“

So, Papyrus ist zwar installiert, aber hier komme ich dann nicht weiter. Es erscheint nirgendwo als Programm, auch nicht, wenn ich über PoL angebe, dass es .pap öffnen soll. Über Papyrus aber komme ich nicht an meine Dateien, obwohl sie im Dateimanager sichtbar sind - gehe ich über Papyrus, so kann ich das Laufwerk anklicken, aber danach kommt die große Leere. Wo habe ich einen Fehler gemacht? Beim kleinen Ubunturechner erscheint Papyrus auch nicht als Programm, aber ich kann von dort aus die Datei öffnen.

1 „Gefällt mir“

Und ich kann Papyrus nach dem Schließen auch nicht mehr öffnen. Ich finde es zwar unter PoL im Ordner, aber das war es dann auch schon.

@Michou: Deine Probleme erinnern mich an meinen Umstieg von Win auf Linux. Das ging ein paar Mal hin und her, aber heute lebe ich Win-frei.
Solange du noch neu in Linux bist, empfehle ich eine tragbare Festplatte (USB, 1-2TB), auf der deine pap-Dateien liegen. Diese Platte wird dann entweder am einen Rechner oder am anderen (wenn gewünscht auch Windows) angesteckt und man arbeitet dann mit Papyrus von dem jeweiligen Rechner aus, aber mit den Daten auf der USB-Platte. Zur Sicherheit die pap-Dateien regelmäßig von der Wechselfestplatte auf einen der beiden Rechner backup-en. Aber das Backup auch konsequent nur als backup behandeln; auf Backup-Dateien wird NICHT gearbeitet, sondern immer nur auf der Wechselplatte. Mit der Methode kommst du ziemlich lang und ohne Datenchaos hin. Später kannst du dich in automatische Synchronisierung von 2 Rechnern einarbeiten, das geht, ist aber nicht ganz simpel.

1 „Gefällt mir“

Im Moment ist ja eher so, dass ich die Dateien aus Papyrus heraus nicht öffnen kann, Papyrus sich nicht öffnet, nachdem es einmal geschlossen ist, und es auch nicht in der PoL-Liste auftaucht. Ich kann auch die Dateien nicht öffnen, weil ich sie dem nicht auffindbaren Programm nicht zuordnen kann. Ich nehme an, wenn ich das richtig erlese, dass das mit der Wine-Version oder irgendwelchen DLL zu tun hat?

@Michou , natürlich gefällt es mir nicht, dass Du Probleme mit Linux und Papyrus hast. Meine Zustimmung bezieht sich auf den Versuch, mit Linux zu arbeiten!
Auf meinem Desktop (Mint19) habe ich VirtualBox und dort Win7 installiert. Sozusagen für alle Fälle. Allerdings läuft dort nur Papyrus 9.15. Die Versionen 10 und 11 in 64 Bit bekomme ich dort nicht zum laufen. Außerdem habe ich festgestellt, das 3D-Programm MakeHuman 1.1.1 obwohl es auch eine Linux-Version gibt, dort störungsfreier funktioniert und vor allem die Haut korrekt auf den Körper anwendet.
Palmblatt kann ich nur zustimmen. Auch ich bin so angefangen. Es ist praktikabel.
Ich sehe gerade, dass Du auch online bist. Bei PoL habe ich bis auf die Wine-Version alles bei den voreinstellungen gelassen. Zusätzliche DLLs habe ich nicht verwendet. Du weißt, dass Du in PoL dir die Wine-Versionen herunterladen kannst? Verwenden tue ich die 3.20 und 5.x. Die Version 6.0 macht Ärger.

1 „Gefällt mir“