VirtualBox ist in keinster Weise ein Schadprogramm. Es ist eine der meistgenutzten Virtualisierungslösungen. VirtualBox emuliert auf deinem physischen Rechner (Host) einen oder mehrere virtuelle Rechner (Guests).
Damit kann man z.B. auf einem Windows-Host ein Linux-Gastsysteme laufen lassen oder unter einem Linux-Mint-Host z.B. ein Fedora-Linux ausprobieren. Oder aber, und das ist wohl ein sehr häufiger Fall, auf einem Linux-Host ein Windows-Gastsystem laufen lassen. Natürlich muss man auf dem Gastsystem auch ein komplettes Betriebssystem installieren, in letztem Fall also ein komplettes (und legal lizensiertes) Windows. Natürlich kann man sich da genauso Viren einfangen, wie auch auf einem physischen Windowssystem, aber die Schadprogramme kommen nicht aus ihrer virtuellen Umgebung heraus – dein Linux-Hostsystem ist sicher. Man kann zwar Dateien zwischen Gast- und Hostsystem austauschen, aber das stellt kein anderes Risiko dar, als alle anderen Dateien, die du dir auf deinen Rechner holst.
Wine arbeitet dagegen ganz anders und stellt den Windows-Programmen keinen ganzen Windowsrechner zur Verfügung, sondern versucht, vereinfacht ausgedrückt, alle Aufrufe von Betriebssystemfunktionen durch die Windowsanwendung auf Linux-eigene Funktionen “umzubiegen”.
Manche Windows-Programme laufen aber einfach nicht oder nicht zufriedenstellend mit Wine / PlayOnLinux, und dann ist VirtualBox die einzige Alternative, wenn man nicht mehrere Rechner benutzen will oder auf einem einzelnen Rechner immer über DualBoot mal Linux, mal Windows starten möchte. Bei mir ist es z.B. das Etikettendruckprogramm für einen Labeldrucker, das einfach nicht unter Wine läuft – da bleibt nur die VirtualBox.
Und ganz ehrlich: die meisten Windows-Programme laufen in einer Windowsumgebung einfach einen Tick besser oder sehen zumindest besser aus als mit Wine. Abgesehen davon, dass man eine Windows-Lizenz benötigt (hat aber wohl fast jeder, der sich irgendwann einmal einen Rechner mit vorinstalliertem Windows gekauft hat, bzw. bekommt man eine Windows7-Lizenz gebraucht fast schon geschenkt) ist ein großer Nachteil, dass man stets zuerst ein komplettes Windows booten muss, bevor man dann die eigentlich gewünschte Anwendung starten kann. Mit Gastsystemen auf SSD-Festplatten geht das zwar schon recht schnell, ist aber immer noch aufwändiger und dauert länger. Bei mir dauert es z.B. 42 Sekunden, bis ich unter Virtualbox Windows7 von einer SSD gebootet habe und Papyrus dann gestartet und schreibbereit ist. Unter Wine sind es nur 4 Sekunden.
Also: VirtualBox ist eine erstaunliche Software und wenn man kein Linux Dogmatiker ist (kann man als Papyrus-Nutzer aber ohnehin nicht so richtig sein), eine hervorragende Lösung für etliche Windowsprogramme.