Öffentliche Schreibwettbewerbe

Für mich hat es sich bisher gut bewährt, morgens als allererstes mindestens eine halbe Stunde lang am PC zu schreiben.
Also noch vor dem Frühstück, ich ziehe mir nur schnell dicke Socken an und kuschelige Fleecekleidung über das Sleepshirt - und los geht’s.
Mein guter Vorsatz für 2022 ist, das ausnahmslos jeden Tag zu tun. Bis heute (ganze acht Tage ist das Jahr schon alt) habe ich den Vorsatz auch durchgehalten.

Die Prokrastination konnte ich damit leider bisher nicht überwinden. Statt endlich eine feste Reihenfolge der (mehr als 150) Szenen festzulegen und die Szenen dann passend umzuschreiben, schreibe ich immer neue Einfälle auf. Aber solange mir noch neue Einfälle kommen (ich nähere mich den 70.000 Wörtern, heute sind es 68.680), lasse ich mir diese Art Prokrastination durchgehen. In den nächsten 365 halben Stunden werde ich bestimmt auch mal ans Sortieren kommen. Ganz bestimmt.

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Was den Leserattenverlag engeht: Der ist alles andere als christlich rofl
Der Verlag verlegt Funtasy, also humorvolle, schräge, auch etwas bizarre Fantasy, gerne gemischt mit Sci-Fi. Ich war in 2020 in einer Anthologie dabei (Waypoint Fiftynine) und kann von der Zusammenarbeit nur Gutes berichten. Gute Kommunikation, anspruchsvolles Lektorat und ordentliche Werbung. Wer gerne a la Terry Pratchett schreibt oder Piers Anthony, ist dort gut aufgehoben.

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Absolut. Der Gedanke sollte gestern wohl nicht meiner sein. Groß-A’Tuin, vergib mir. :bowing_man:

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Es kann helfen, wenn du zunächst die Wendepunkte festlegst.
Also, am Ende des 1. Aktes gibt es eine “Katastrophe” (wie Randy Ingermansson das nennt). Hier wird der Held endgültig in die Geschichte hineingeschubst. Manche bezeichnen den 1. Wendepunkt auch als “Point of no return”. Im vorhergehenden 1. Akt wird die Lebenswelt des Protagonisten gezeigt und wie sie sich langsam verändert. Der Köder (für den Leser) steht am besten auf der ersten Seite und zieht den Leser in die Geschichte hinein. Er kann mit dem auslösenden Ereignis zusammenfallen, muss dies aber nicht. Bei einem Krimi wäre das auslösende Ereignis z.B. der Mord. Ohne ihn gäbe es die ganze Geschichte nicht. Frage dich also, was das auslösende Ereignis deiner Geschichte ist. Damit fängst du an oder kurz danach. (Beim Krimi wäre das Erscheinen des Ermittlers am Tatort ein guter Einstieg, der als Köder gelten könnte, aber es ist nicht das auslösende Ereignis. Das wäre die Tat.) Zwischen dem auslösenden Ereignis und dem 1. Wendepunkt liegt irgendwo das “Schlüsselereignis”. Es sorgt dafür, dass der Protagonist von dem Geschehen betroffen ist. Wenn ein Mord passiert und ich gehe am nächsten Morgen die Straße entlang und finde die Leiche, bin ich zwar verpflichtet, diesen Fund zu melden, aber dann ist die Sache für mich erledigt. Nicht so, wenn ich Ermittlerin bin. Dann wären - in meinem Beispiel - der Köder und das auslösende Ereignis dasselbe. Aber es kann auch auf andere Weise deutlich gemacht werden, dass der Protagonist mit dem Geschehnis verknüpft wird. Vielleicht liest er in der Zeitung von dem Auffinden einer weiblichen Leiche. Erst drei Szenen später erfährt er, dass das junge Mädchen seine Schwester ist. Dann ist er in der Geschichte drin. Er ist (emotional) betroffen. Das war das Schlüsselereignis.
Was unterscheidet dies nun vom 1. Wendepunkt? Nehmen wir an, die Ermittler stellen fest, dass das Mädchen Selbstmord begangen hat, und schließen den Fall ab. Der Protagonist weiß aber, dass seine Schwester nie Selbstmord begehen würde. Das passt einfach nicht zu ihr. Also entschließt er sich, selbst herauszufinden, was Sache ist. Diese Szene markiert den 1. Wendepunkt.

Der 2. Akt ist doppelt so lang wie der erste und der dritte. In der Mitte befindet sich der Mittelpunkt oder auch 2. Wendepunkt. Das ist der Punkt, an dem der Protagonist von “passiv” auf “aktiv” umschaltet. Sagen wir, dass er in der 1. Hälfte des 2. Aktes noch im Trüben fischt. Er stellt alle möglichen Ermittlungen an, befragt Zeugen, die seine Schwester zuletzt gesehen haben, aber so richtig schlau wird er aus alledem nicht. Dann findet er einen Hinweis, der ihm klar deutlich macht, wer der Täter sein könnte oder grenzt den Kreis der Verdächtigen deutlich ein. Jetzt kann er auf “aktiv” umschalten, weil er jetzt weiß, wen er überführen will. Er weiß aber noch nicht genau wie. Oder er weiß nicht, ob er das entscheidende Beweisstück finden wird etc.

Der 3. Wendepunkt ist nicht so leicht zu definieren wie die anderen beiden, aber er stellt auf jeden Fall einen Einschnitt in der Geschichte dar. Es könnte z.B. sein, dass der Protagonist jetzt weiß, welchen Beweis er braucht, um den Mörder zu überführen, doch die Frage bleibt: Kommt er da noch ran? Ist dieser im Laufe der Zeit vielleicht unbrauchbar geworden oder wurde er woanders versteckt?
Vielleicht gibt es auch eine neue Erkenntnis? Ein scheinbar unbedeutendes Indiz wird plötzlich zum entscheidenden Beweisstück?
Im obigen Beispiel könnte ich mir auch vorstellen, dass die Polizei irgendwann wieder übernimmt, denn i. G. zu Miss Marple haben Privatpersonen heute einfach nicht mehr die Möglichkeiten, forensische Analysen durchzuführen. Der Protagonist könnte mit der Polizei zusammenarbeiten, aber von ihr auch immer wieder ausgebremst werden, weil es für eine Privatperson zu gefährlich und unsicher ist, sich in die Ermittlungen einzumischen.
Vor dem Höhepunkt bzw. Showdown steht noch der “Dark Moment”, in dem der Protagonist glaubt, alles sei verloren. Ich könnte mir vorstellen, dass das wichtige Beweisstück gefunden wird, es aber für die Forensik wertlos ist oder aus bestimmten Gründen nicht vor Gericht verwendet werden darf etc. Und dann hat jemand die Idee, die Sache anders anzugehen und ein unbedeutendes Indiz wird plötzlich total wichtig.

Wenn du diese Wendepunkte bestimmt hast, kannst du die übrigen Ideen einfach dazwischenstellen und dich fragen: “Wie komme ich am besten von einem zum nächsten Wendepunkt? Welche Katastrophen können eine geradlinige Entwicklung behindern und für mehr Spannung sorgen?” Dann solltest du noch darauf achten, dass die einzelnen Teile 1. Akt - 2. Akt 1. Hälfte - 2. Akt 2. Hälfte - 3. Akt etwa gleich lang werden. Wenn die Wendepunkte zu früh kommen, fühlt der Leser sich verwirrt und überrollt und versteht u.U. nicht alles. Wenn sie zu spät kommen, hat er den Eindruck, der Roman sei zu lang.

Weitere Ideen kannst du immer noch einpassen, wenn das Gerüst steht. Dann kannst du auch am besten entscheiden, ob eine weitere Idee zielführend ist, oder ob sie nicht in den Roman passt.

Vielleicht kann das der Prokrastination entgegenwirken …

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Ich finde, schon. Wenn man, wie gesagt, Sinn für schräge/skurrile Storys hat. Das ist halt immer Geschmackssache.

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Es gibt Neuigkeiten:
Das Manuskript ist vom Lektorat zurück.
Vorab: Die Geschichte funktioniert und kommt sehr gut an.
Ich muss noch einige stilistische und orthographische Änderungen vornehmen und mir zu ein paar inhaltlichen Dingen Gedanken machen.
Dazu es gibt Vorschläge zur Titelfindung und zum Klappentext.
Was das Cover betrifft: Da habe ich konkrete Vorstellungen, die ebenfalls gut ankamen. Da gibt es wohl nächste Woche schon Vorschläge dazu.
Jetzt geht es ans Eingemachte, wie man so schön sagt. :slight_smile:

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Und wieder was neues von BOD.
https://www.bod.de/bookdate-contest.html

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Danke für den Hinweis, aber… :thumbsdown:

Instagram-Account ist Pflicht, maximal 2000 Zeichen inkl. Leerzeichen. Na ja…

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Mir gefällt die Schreibwerkstatt von BOD. Zu gewinnen gibt es nichts, macht aber Spaß. Hier mein Beitrag zum vergangenen Schreibimpuls „Hey, sieh mich an.“

GANZ KURZ NUR

*„Hey, sieh mich an.“
Ihr Tonfall war fordernd. Den kannte ich. Er klang so alternativlos. Das veranlasste mich, den Kopf zu wenden, obwohl ich es besser nicht getan hätte. Ich sah sie an. Ihre Augen blitzten kalt. Kälter als sonst nach einem heftigen Disput dieser Art. Ich hätte mich lieber an ein anderes Bild von ihr erinnert. Es war dieser Blick, der sich für alle Zeiten in mein Gedächtnis brennen sollte.
*Als ich aus dem Koma geweckt wurde, hatte man sie längst beigesetzt. *Ihr Gesicht sehe ich noch deutlich vor mir. Und diesen letzten Blick, mit dem sie mich aus dem Beifahrersitz angesehen hatte. An einen Baum kann ich mich nicht mehr erinnern. An den Knall schon. *

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Wäre ich in der Jury gewesen, ich hätte für dich gestimmt.
Habe für dieses Mal einen SF- Text. Mal sehen, ob es klappt.

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Warum muss man denn einen Instagram-Account haben?

Da musst du vielleicht die Betreiber der Seite fragen?

Vermutlich, weil man die Geschichte dann auch dort posten soll. Ich meine, dass das Zeichenlimit für einzelne Instagram-Posts derzeit bei 2200 Zeichen liegt.
Es bleiben dann nach der eigenen Geschichte noch 200 Zeichen für die Hashtags, welche sicher zum Teil vorgegeben werden.
Ist aber nur ne Vermutung, ich habe mir das nicht angeschaut, weil mir ein 2000 Zeichen Limit schon beim drüber nachdenken ein beklemmendes Gefühl der Enge schafft. Ist nix für mich.

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Für einen guten Zweck.

Und ich lese mir meistens nicht durch was man machen oder mitbringen muss. Ob Insta oder nicht, es sei denn ICH will teilnehmen.

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Hab auch noch was auf Insta gefunden, für SP:

https://boldbooks.com/de/bold-and-untold/

Edit: Hm, jetzt wo ich mir die Seite genauer ansehe… Hat das schon ein wenig DKZV-Vibes. :rage:

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Was ist das?

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Druckkostenzuschussverlage. Wo wir ja alle definitiv nicht hinwollen.

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:kissing: Liege noch im Bett und bin müde. Danke für die Aufklärung.

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Hi, ich antworte hier einfach mal im Namen von BoldBooks. BoldBooks ist eine Dienstleistungsplattform für Selfpublisher. Wir vermitteln die Dienstleistungen zwischen Autoren und Lektorat/Korrektorat/Design etc. Der Wettbewerb wiederum soll Autoren dabei unterstützen ihr Buchprojekt umzusetzen, sofern sie es mithilfe von Publikumsstimmen ins Finale und schlußendlich via Jury-Entscheidung den Preis abräumen. Garantiert keine DKZV-Vibes :slight_smile:

Bei Fragen zum Wettbewerb: immer her damit!

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Auf die Gefahr hin sprichwörtliche Eulen nach Athen zu tragen:

https://blog.bod.de/schreiben/nimm-teil-am-selfpublishing-buchpreis-und-kindle-storyteller-award-2022/?j=1270695&sfmc_sub=158092282&l=83_HTML&u=52774044&mid=7227385&jb=3009&utm_source=newsletter_022022&utm_medium=email&utm_campaign=newsletter_april