Re: Unschöne Normseite
Das Problem ist meist nicht das Schreiben. Das Problem ist das später wieder lesen
Aber nur dann, wenn es ursprünglich so winzig formatiert war, dass man nicht darin arbeiten kann … boshaft formuliert
Nein, aber ernsthaft: In gewisser Weise stimmen diese Einwände durchaus. Solange nur grobe Anmerkungen gemacht werden, mag ein breiter Rand sogar praktischer sein. Außerdem lektorieren immer mehr Kollegen sowieso ganz am Bildschirm - auch wenn ich noch keinen gefunden habe, der da nicht mehr Fehler übersieht als auf dem Papier. Wer am Bildschirm korrigiert, formatiert sich dafür den Text ohnehin so, wie es ihm gefällt. Und wenn ich Manuskripte an einen Lektor abgebe, bei dem ich weiß, dass er am Bildschirm liest, schicke ich auch keinen Ausdruck mehr, der ohnehin nur weggeworfen wird. Und selbst wenn auf dem Papier gearbeitet wird, geht es oft einfach schneller, wenn die Datei im Verlag selbst ausgedruckt wird und nicht umständlich per Post geschickt.
Aber … (das konnt ich jetzt übernehmen ;)) Offiziell steht in den meisten Verträgen ja immer noch was von der Abgabe eines Ausdrucks, und in der Praxis habe ich es bisher noch nicht erlebt, dass im Verlag etwas zur Bearbeitung neu formatiert und ausgedruckt wurde, wenn ein brauchbarer Manuskriptseitenausdruck vom Autor (oder vom Übersetzer, denn die können Papyrus Autor ja auch gut gebrauchen) vorlag.
Gerade wenn der Text an einen externen Bearbeiter geht, was die Regel ist, hat der Lektor ja gar nicht so viel Spielraum, die Seiten „ganz anders“ zu formatieren - die Manuskriptseite ist dann meist die Abrechnungsgrundlage und muss eingehalten werden. Da bleiben nicht so viele Umformatierungsmöglichkeiten, dass sich die Mühe lohnt. Ich hab eigentlich immer an den Ausdrucken gearbeitet, die Autor bzw. Übersetzer abgegeben haben - wenn solche Ausdrucke vorlagen und der Norm entsprachen.
Ich würde also trotzdem dafür stimmen, bei der nächsten Überarbeitung die mitgelieferte Standard-Normseitenvorlage etwas „seitenfüllender“ auszugestalten, denn …
… für den hier genannten Zweck schadet das nix, weil jeder Lektor Normseiten mit ca. 3cm Rand tagtäglich am häufigsten zu sehen bekommt und sich sicher nichts Schlechtes dabei denkt. Und wenn die Änderung fürs Gelesen-Werden nichts schadet, hat es ja eigentlich nur Vorteile, wenn man durch größere Schrift und mehr Zeilenabstand für die meisten Bearbeitungsschritte einen Nutzen ziehen kann.
Zumal es neben den vielen Autoren, die erst mal gelesen werden wollen, ja auch viele potentielle Anwender von Papyrus Autor gibt, die tatsächlich einfach nur mit Manuskriptseiten arbeiten und bei denen Pragmatismus im Vordergrund steht, nicht das Aussehen. „Professionelle Autoren“ klingt vielleicht nach einem kleinen Kundenstamm. Aber nicht umsonst habe ich auch noch „Übersetzer“ genannt; Fachbuchautoren haben sich hier im Forum ja bereits bei anderen Themen zu Wort gemeldet … Ich weiß also nicht, ob eine Fokussierung auf die Kunden, bei denen die Präsentation im Vordergrund steht, wirklich so selbstverständlich ist.