Ich verfalle immer wieder auf ihn, den Nominalstil.
Hat jemand von Euch Tipps zu Quellen, um sich von diesem Übel zu heilen? Bücher, Videos, Kurse? Wahrscheinlich ist hier die Absicht entscheidend für den Erfolg und dann natürlich Übung. Oder sollte ich sagen: Wahrscheinlich entscheidet über den Erfolg, wie stark ich das will und wie viel ich übe?
Oder gezielt einsetzen, um einen bestimmten Effekt zu erzielen. Lanweilige Rede eines Professors, unsympathische Person noch unsympatischer machen, für einen Moment Abstand zum Leser / Protagonisten / Inhalt erzeugen, etc.
Sollten solche Dinge wie Nominalstil oder Passiv (so gut wie) gar nicht vorkommen oder kann man seinen Text hier und da auch damit etwas würzen? Ich rede **nicht **vom gezielten Einsatz als Stilmittel. Zum Beispiel heißt es, das Passiv soll man meiden, aber ich sehe es immer wieder in Büchern und es stört auch nicht.
Weil auch mit Stilen, die zwar grundsätzlich nicht so gut sind, kann man Abwechslung in der Sprache erzeugen. Und für manche Ausdrücke sind Nominalstil oder das Passiv auch etwas sehr „gewohntes“.
Ich finde z. B.: „Ihm war klar, er musste das in Ordnung bringen“, weder sperrig noch anderweitig störend. Auf meiner oben verlinkten Beispielseite ist aber das „in Ordnung bringen“ explizit bei „starre Funktionsverbgefüge“ gelistet.
Aber sicher sollte man das würzend nutzen, das ist doch kein Totalverbot.
Aber wie es @Alex Sassland und @Suse geschrieben haben, geziehlt und massvoll einsetzen.
Das gilt meiner Meinung nach genauso auch für andere ‚Verbrechen‘ wie Adjektivitis, Show don’t tell, Füllwort, Phrase usw.
Wenn die Stilanalyse diese Auffälligkeiten nicht zeigen würde, würdest du wahrscheinlich diese Sachen gar nicht sehen und auch nicht darüber nachdenken. Das macht es jedoch nicht zur
Pflicht, alle ihre Markierungen zu eliminieren. Welche Markierungen du bearbeiten solltest und welche nicht, entscheidest du allein.