Hallo, liebe Community.
Mir ist aufgefallen, wenn ich ein Buch öffne und Namen lese, die mir so gar nicht gefallen, verliere ich schnell das Interesse an dem Buch. Kommt natürlich auch ein bisschen auf das Metier an. Satire/Comedy ist außen vor. Deshalb dauert es bei mir immer, bis ich mit einem Namen zufrieden bin. Wie ist das bei euch?
Bei historische Personen sind sie natürlich vorgegeben.
Komplett selbst erfundene Charaktere - da tu ich mich schwer. Deswegen habe ich ein Notizbuch, in dem ich immer wieder Namen festhalte, die mir gefallen.
Wenn es dann auch noch Fantasy ist, spiele ich mit allerhand Worten und Satzzeichen, bis ich etwas habe, das für mich diese Figur benennt.
Jahrelanges zocken von PC-Games ist da auch eine gute Übung. Da will ich ja nicht als xxx2671 rumlaufen
Ja. Ein Notizbuch habe ich auch. Trotzdem finde ich es schwierig. Schön, dass es mir nicht alleine so geht :-))
Ich mag es nicht, alles in Genres einzuteilen. Hierbei ist es jedoch notwendig. Denn bei einem Fantasy-Roman ist das noch mal anders.
Die Romane, die ich schreibe, orientieren sich an der Realwelt. Daher suche ich mir im Internet immer die beliebtesten Vornamen heraus. Es gibt da eine sehr schöne Auflistung von was weiß ich wann bis heute mit einer „Hitparade“ für die beliebtesten Babynamen, getrennt nach Junge und Mädchen.
Ich überlege mir, wie alt mein Protagonist ist und sehe dann dort nach, um mir einen gängigen, beliebten Namen aus dieser Auflistung auszusuchen.
Heißt: 1962 war Peter beliebt. Passend dazu wäre der Nachname Müller. Da Müller aber nicht sonderlich spannend ist, wandele ich den Namen ab in z. B. Mattke. Dann suche ich im Internet nach Peter Mattke. Ob es eine real existierende Person mit diesem Namen gibt. Wenn ja, passe ich den Nachnamen an, sodass er am Ende vielleicht Peter Mattewski heißt. Es kommt dann noch darauf an, wo der Roman spielt. Im Ruhrpott wäre Pitt Mattewski passend, im Schwarzwald eher nicht.
Gibt es eigentlich noch Telefonbücher? Zumindest ja Branchenbücher, die könnten eine Quelle darstellen.
Im Internet suche ich auch. Nur wenn es um Fantasy geht, ist es oft schwieriger. Ich gucke dann schon mal nach keltischen Namen oder irischen. Hat mir auch schon geholfen.
Pitt Matewski finde ich geil
Da könnte ich dir gaelische oder walisische Namen ans Herz legen.
Ja. Da gucke ich auch
Das Problem wird mit zunehmenden Alter auch zunehmend schwerer für mich.
Vornamen von realen Personen, die sich in meinem privaten oder beruflichen Umfeld bewegen, verbinde ich leider schnell mit Eigenschaften eben jener Menschen.
Und dann kann ich die nicht mehr für meine Fiktionen nutzen. Je mehr Menschen ich kennenlerne, desto kleiner wird mein Namenspool also.
Und sicher, es bleiben noch nahezu unendlich weitere Namen, aber übertrieben geschliffene Kunstnamen gehen mir auf den Senkel.
Außerdem meide ich Namen, die auf „s“ enden. Auch, wenn ich selbst so einen Namen trage.
Genau, man assoziiert das mit realen Menschen. Mag ich auch nicht. Und zu kunstvoll dürfen sie auch nicht sein. Echt schwierig manchmal.
Für Fantasy gibts auch online-Namensgeneratoren, davon lasse ich mich gerne inspirieren.
Wenn ich irgendwo einen Namen höre, der mir gefällt, notiere ich ihn in einer extra Datei, Familiennamen wandle ich etwas ab.
Sympathieträger bekommen Namen, die (zumindest für mich) angenehm klingen und einen guten Rhythmus haben. Bei Unsympathen schaue ich, dass ihre Namen irgendwelche unangenehmen Assoziationen wecken.
Außerdem passe ich sehr auf, dass sich die Namen aller wichtigen Personen nicht zu sehr ähneln, die Verwechslungsgefahr ist gerade für Leser, die Probleme haben, sich Namen zu merken, oft größer als man denkt.
Auch lasse ich keine Personen wie z.B. Sonja Merten und Martin Sojand in derselben Story auftreten.
Ich erinnere mich an einen Krimi, da gab es eine Mona, eine Martina, einen Mustafa und einen Herrn Morten. Obwohl ich mit Namen wenig Probleme habe, war das schon irgendwie nervig.
Gute Idee eine ganze Datei anzulegen. Namensgeneratoren sind auch eine gute Idee. Danke dir.
Oh, vergessen: Der Name muss mir auch phonetisch gefallen. Denn auch beim Lesen subvokalisiere ich (kann das leider auch gar nicht abstellen).
Hallo Bommel,
schau dir mal die Seite fantasynamegenerators mit der Endung .com (direkte Verlinkung wäre nach deutschem Recht für den Forenbetreiber ggf. fatal) am Ende an. Da findest du für alle möglichen Bereiche Namensvorschläge, von Elfen über Städtenamen bis hin zu angesagten Vornamen aller möglichen Länder.
Manchmal breche ich mir bei den Namen echt einen ab. Manchmal läufts einfach wie von selbst. So bei VOLLTOD. Im Nachhinein kann ich gar nicht mehr genau sagen, wie ich auf all die Namen kam. Groß nachdenken musste ich jedenfalls nicht. Sie flogen mir während des Schreibflusses einfach zu. Wenns läuft, dann läufts manchmal.
Hier ein paar Beispiele:
ANGEL (Hauptfigur)
TAMIDOR (männlicher Führungsengel, aber manchmal ne echte Sissi)
HELLDOR (Quartiermeister der Hölle)
SCHSCH (Helldors Flamme)
LOBO LODERER (Des Teufels Advokat)
BIG HORN (Rockerchef der Burning Devils)
KEULE (Rocker und Türsteher im Nachtclub Devils Paradise)
SISTER LUZI (Stripptänzerin im Devils Paradise)
LITTLE ANGEL | LIA (Luzis Tochter)
und noch viele andere, darunter einige „Namenlose“, die trotzdem ihre Fans fanden. Z.B.:
DER TYP OHNE KOPF
DER PRIESTER
DER RAUCHER
Vielleicht ist es manchmal so, dass eine fließende Story die passenden Namen „gratis“ mitliefert.
Generell sind eher kurze Namen hilfreich für den Leser und vor allem deutliche unterschiedliche, nicht das Herr Schmidt Herrn Schmitt umbringt, woraufhin ihn Polizeikommissar Schmid verfolgt…
Ich überlege bei Kurzgeschichten auch ziemlich dran rum. Bei meinem historischen Roman hatte ich noch die Herausforderung, dass die Namen zum jeweiligen Kulturkreis passen sollten - wenn du so willst: dass sie halbwegs glaubwürdig sind. Ich habe als Hauptfiguren zwei Geschwister, die im hethitisch besetzten Troja aufwachsen namens Paiawon und Iyalanda, einen Griechen der Achaios heißt und einen Nubier namens Neter.
Mein nächstes Buch wird Fantasy, das ist wieder ein Thema für sich. Wobei ein „Klaus Michalski“ in einem Herr der Ringe Setting seinen eigenen Humor hätte …
Ein Tipp noch zum Suchen: in vielen Bond-Filmen ist der Bösewicht nach einem Ort benannt. Wahrscheinlich hat Ian Flemming nach deutsch klingenden (immer gut für Bösewicht) Namen gesucht und sich einfach einer Landkarte bedient. Blofeld in Hessen lässt grüßen.
Cool. Danke dir Ralf
Auch ein guter Hinweis- Die Landkarte. Klaus Michalski:-))) Wäre mal was anderes
Wenn es fließt dann fließt es. Dann ist auch richtig! Nur leider passiert mir das in letzter Zeit recht selten.
Coole Namen:-)