Kleine Erklärung: Der Kaffee sollte den Beginn und den Schluss der Geschichte „klammern“, und im übrigen darstellen, dass die gemeinsame Aktion erheblich wichtiger ist.
Danke! Das bestärkt mich in meinem Weg. Wie gesagt, im Moment sind meine beiden „großen“ Wörter Schwanz und Muschi. Und es ist auch sonst sehr direkt (dabei habe ich schon moderierend eingegriffen). Ich kam bloß ins Wackeln, weil ich eine Testleserin hatte, die mit Schwanz immer einen Tierschwanz assoziiert hat und das furchtbar eklig fand. Naja, wahrscheinlich hat sie auch sonst einen - hm - eher schwierigen Zugang zu erotischen Texten, könnte sein.
Da ich das Buch jetzt veröffentlichen werde, mache ich mir natürlich extrem viele Gedanken, mit welcher Wortwahl ich wohl am meisten Leser erreichen werde. Aber weder will ich auf Teenie-Niveau noch auch hochgeistige Wissenschaft. Authentizität! Das ist das, was ich will. Ich will, dass man meine Protagonisten fühlen und verstehen kann. Und ich will die Erotik aus ihrer Schmuddelecke ziehen. Ich will sie als etwas Schönes darstellen, in all ihren Facetten (außer SM - das mag ich nicht).
Mal sehen, was im Lektorat passieren wird. Ich bin so gespannt und auf glühenden Kohlen. September sollte es losgehen und jetzt haben wir schon den halben Oktober rum. Leider hab ich von meiner Lektorin noch kein Lebenszeichen, obwohl ich den Verlag schon mindestens 3x darauf angesprochen habe. Naja, andere Baustelle.
Ich drück dir die Daumen. Das wird schon.
Viel Erfolg! Denn ich glaube ebenfalls, dass Erotik nichts schmuddeliges ist, sondern etwas ganz natürliches. Wobei es manchmal schwierig sein mag, die exakte Grenze zur Pornografie zu ziehen. Versehentliche Grenzübertritte passieren dann halt, zumal gerade diese Grenze wohl bei jedem woanders liegt.
Da sagst du was! Ich habe mal gelesen, dass es in der Belletristik keine Pornografie geben kann, weil „Grafie“ immer etwas mit einer bildlichen Darstellung (Film, Foto, Gemälde) zu tun haben muss. War mir auch einleuchtend, denn jeder hat ja eine andere Phantasie. Andererseits kann es natürlich ein „too much“ geben. Aber wo liegt da die Grenze? Wohl bei jedem an einer anderen Stelle. Da brauche ich persönlich noch Finetuning.
Wie ein Teenie kichern, will ich auf alle Fälle nicht. Dazu ist mir das Thema zu wichtig.
Auch wenn das jetzt nicht mehr Ganz das Thema des Ursprungsbeitrags ist…
Es gibt tausend Synonyme für Penis und Vagina. Und vermutlich gibt es noch viel mehr Umschreibungen!
Aber ist eine taxative Aufzählung eines primären Geschlechtsmerkmals wirklich erotisch? In der direkten Rede kan ein „Schieb mir deinen Schwanz endlich rein!“ vielleicht noch funktionieren. Aber nimm mal ein anderes Synonym wie etwa Pullermann und ehe sich bei mir hier erotische Gedanken einstellen, brauche ich erst mal einige Minuten um wieder in meinen Sessel zu gelangen, aus dem ich vor lauter Fassungslosigkeit ob der unerotischen Formulierung geglitten bin.
Zumindest für mich sehr viel erotischer als plumpes reinschieben eines erigierten Penis ist di Beschreibung der Situation, der Empfindungen. Je nachdem, was ich sagen will. In einem zärtlichen Liebesspiel hat ein harter Ruck beim Eindringen nichts verloren, wirkt deplaziert. Da ist die Umschreibung vielleicht passender und auch erregender. Fast ohne Widerstand dringe ich in dich ein. Dein leises Seufzen zeigt mir wie angespannt du warst. Aber auch hier kommt es einfach auf den Kontext an.
Das Bauernmädchen mag eher derb sein und das darf man auch so lesen. Wobei auch immer die Zeit eine wichtige Rolle spielt. Wenn das Bauersmädchen heute lebt und heute spricht, wird ihre Sprache der eines normalen Mädchens entsprechen. Wenn das Bauernmädchen vor 30-50 Jahren oder noch früher spielt, wird die Wortwahl auch dann eine andere sein. Im 19. Jahrhundert war die Sprache zwar regional sehr verschieden, aber oft genug gab es für eine Sache nur einen Begriff. Heute sind solche Begriffe zwar immer noch regional verankert, aber da wir mobiler sind, vermischt sich das mehr. Doch durch das Fernsehen werden regionale Begriffe nach und nach wieder verdrängt.
Liebe Grüsse
LonesomeWriter
Natürlich sind die Beschreibungen situationsabhängig. Und du hast völlig recht, @LonesomeWriter , dass harte Bewegungen nicht in ein zärtliches Liebesspiel passen. Es gibt aber durchaus Szenen, in denen man diese Beschreibung einsetzen kann und in der jede zärtliche Handlung absolut fehl am Platz wäre.
Pullermann wollte ich übrigens auch nicht lesen. Das war ein beliebtes Wort im Kindergarten unter den kleinen Jungs… Dieses Wort verbinde ich absolut nicht mit Erotik.
Ich denke aber nicht, dass man komplett ohne Geschlechtsteibezeichnung auskommt. Zumindest nicht beim personalen Erzähler, der sich in seinen Gedanken - gerade im Triebmodus - nicht überlegt, wie er das jetzt ohne Geschlechtsteilbezeichnung formulieren kann.
Natürlich muss ein Autor solche Szenen dosiert einsetzen. Mit zu viel Salz in der Suppe schmeckt es nicht. Aber ohne ist auch irgendwie fad.
Ich lass mich da von meinen Figuren lenken, denke darüber nach, wie sie in diesem Augenblick gerade drauf sind. So hoffe ich, die richtige Wortwahl zu treffen.
PS: Das Bauernmädchen wandelt in einem Fantasysetting, mittelalterlich, allerdings ohne Kirche, sondern mit Naturgeister-Glauben und jeder Menge Drachen.
Sorry @ChrisJ , das dieser kleine Ausflug über die Beschreibungen in erotischen Texten in deine Textbesprechung gerutscht ist. Vielleicht sollten wir generell mal eine Diskussion zu diesem Thema starten.
Hallo @Zauberfrau,
ich habe mal einen neuen Thread eröffnet. Erotische Begriffe
Liebe Grüße
LonesomeWriter
xxx → Bitte in den neuen Thread, hab mich verschrieben…
Das ist absolut kein Problem! Es ist sogar willkommen, wenn über ein gut/schlecht-Urteil hinaus auch die Gedanken zur Sprache kommen, die dem Urteil zugrunde liegen.
Gute Idee
Bei beiden Begriffen denke ich an nichts weiter als an Schmuddelliteratur. Andere Wörter dafür zu suchen, finde ich unumgänglich. Wieso nicht Lanze oder Schwert oder was auch immer?
Weil das im Sprachgebrauch unüblich ist. Und wenn ich als personaler Erzähler schreibe, ist Lanze einfach nicht authentisch. Ich kenne niemanden, der das männliche Geschlechtsteil so bezeichnet, weder Frau noch Mann.
Erotik-Leser, denke ich, stören sich mehr an Lanze als an Schwanz.
Ich glaube, ich halte mich dann lieber mal bedeckt, da ich ohnehin kein Erotikleser bin.
Wer würde denn so sprechen oder denken? Wenn man über Sex schreibt (oder diesen hat), dann gibt es eben auch irgendwann den Moment, wo nicht mehr alles höhst Intellektuell abläuft, sondern eher die Triebe übernehmen - und da darf die Sprache im Roman auch derber werden.
Bei „Lanze“ oder „Schwert“ müsste ich wirklich lachen. Erotik und Erregung adé.
Die wenigsten Männer wachen mit einer „Morgenlanze“ auf (hoffe ich).
Sicher nicht. Wobei im Falle der Latte ja noch das Wortspiel mit dem Latte Macchiato lockt.
ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber man muss kein Erotikleser sein um zu beurteilen, was wirkt oder was nicht
Denn letztlich bist du die Instanz, die beurteilt, was gut ist und was nicht. Das ist beim Lesen so und auch bei allem Anderem. Es gibt Formulierungen, da muss ich einfach überlegen, was soll mir das sagen. Andere Formulierungen wirken einfach - zumindest für mich. Ein gutes Buch hat für mich hauptsächlich solche Passagen und möglichst wenige, bei denen ich das Gefühl habe nicht zu verstehen, was der Autor sagen möchte.
Insofern ist eigentlich genau dein Feedback, was für dich wirkt, für einen Schriftsteller ideal!
Liebe Grüsse
LonesomeWriter
Das sehe ich normalerweise auch so. Dennoch. Mit Erotiktexten und Fantasy habe ich „Probleme“.
Ich denke mal, wenn du das Thema zum Lesen nicht sonderlich interessant findest, muss man ja nicht unbedingt zu dem Thema sich äussern. Zumal es ja genügend andere Themen gibt, für die man mehr Interesse hat. Ich mach auch eher die Sachen, die ich gerne mache. Andere Dinge lasse ich dafür mal (wie etwa Haushalt oder bügeln). Der Tag hat ja schließlich auch nur 24 Stunden. Dumm nur dass manches, was ich gerne wegließe mindestens so stur ist, wie ich! Entweder ich mache es irgendwann oder muss investieren
Liebe Grüsse
LonesomeWriter
Richtig. Genau deshalb hatte ich im zweiten Schritt das hier geschrieben:
Das macht doch nichts. Jeder hat seine Genres die er mag.
Mich zum Beispiel kannst du mit Thriller oder Horror jagen. Ich krieg ja schon zuviel, wenn im Film „Das Piano“ ein Finger abgeschnitten wird…