Meine Verbesserte Version

Hallo nochmal, ich habe diese Version dank writer_headroom überarbeitet. Seine Vorschläge haben mir so gut gefallen, dass ich sie übernommen hab.

Durch das Fenster im dritten Stock folgten meine Augen dem Fluss. Graubraun riss er das Wasser mit sich, bis er sich geschmeidig an der Insel brach. Ich ließ den Blick auf der Landschaft ruhen. Nur widerwillig kehrten meine Gedanken von dort zurück.
Heute stand das Abendessen bevor. Was sollte ich anziehen? Ich hatte keine Lust hinzugehen. Warum eigentlich? Ich wandte mich ab. Mit hängenden Schultern schleifte ich mich ins Schlafzimmer, kramte im Kleiderschrank. Eine schöne Erinnerung nach der anderen stieg auf, wie Fotos aus einem staubigen Karton, den man auf den Dachboden gefunden hat. Genervt schmiss ich die Kleider, Röcke und Hosen auf’s Bett. Ächzend sackte ich daneben auf die Bettdecke und drückte meine Hände auf die Stirn. Was war nur los mit mir? Vielleicht lag es am Essen mit meinem Freund oder an alldem hier? Was genau war das hier? Was machte mich so betrübt? Die Aufregung? Nein, das war’s nicht. Minutenlang lag ich da und starrte die Decke an. Langsam wurde mir klar, dass ich unglücklich mit mir selbst war. Das wird sich ändern! Der erste Schritt war es zuzugeben, obwohl ich mich dafür schämte. Meine Nase war zu dick und vor allem sah der Mund aus wie ein dünner Strich. Nein, ich musste lernen, mich selbst zu lieben oder jedenfalls damit anzufangen. Das war der Augenblick, an dem ich den Vorsatz fasste, an jeden Tag, den die Zukunft brachte, nicht so streng mit mir zu sein. Als ich das alles begriff, fühlte ich mich leichter. Der erste Schritt in die richtige Richtung war getan.

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Guten Morgen - und gleich ein Vorschlag: stelle die Fortsetzung des Textes doch auch hier ein. Die neue Version ist klar ausgereifter, gutes Lektorat sozusagen, aber davon will man ja lernen! Ich finde diesen Entwicklungsprozess interessant :+1:

Danke für das Lob. Ich hab sehr viel dadurch gelernt.

Guten Morgen. Ich finde, das liest sich sehr viel besser als die erste Version.

Was mir noch auffällt, ist dieser Prozess der Selbsterkenntnis. Die vorangehenden Fragen „Was war nur los mit mir?“ etc. sind ein direktes Abbild aus der Gedankenwelt, eine Art innerer Monolog. Aber dann kommt die Erkenntnis als indirekte Wiedergabe („Langsam wurde mir klar, dass …“), ist also gewissermaßen distanzierter, obwohl es gefühlt die zweitwichtigste Aussage im Text ist. Mit dem nächsten Satz geht es dann dafür wieder direkt rein in die Gedankenwelt, das ist dann wieder gut, weil dann die (wahrscheinlich) wichtigste Aussage kommt.

Da reißt mich das Präsens allerdings etwas raus, weil das wiederum entweder die Gedanken direkt zitiert sind (was sich anbieten würde, gesondert hervorzuheben, wahlweise durch einfache Anführungszeichen, kursiv, eigene Zeile) oder besser wäre angeglichen an den Rest des Texts („Das würde sich ändern!“).

Dann finde ich es noch etwas schade, dass die erzählende Figur während dieser Erkenntnis nur herumliegt und die Decke anstarrt. An sich nicht verkehrt, dass sie äußerlich nichts macht, während sie sich mit ihrem Inneren beschäftigt, aber wenn ich persönlich an meinem Aussehen herumkrittel, dann üblicherweise, weil ich vor einem Spiegel stehe und die „Probleme“ sehe. Vielleicht hat deine Figur das oft genug getan, dass sie das nicht mehr tun muss, aber vielleicht wäre es trotzdem nicht verkehrt, wenn sie sich das in Erinnerung ruft, indem sie ihre Nase und den Mund berührt. Das gäbe auch gleich (zumindest im Ansatz) einen Auslöser, der ihr erlaubt zu verstehen, dass oder warum sie unglücklich ist. Die Erkenntnisse, die sie bislang hat, sind zwar wichtig und gut, aber kommen für mich noch etwas aus dem Nichts.

Hui, das war jetzt irgendwie eine Menge Text für gar nicht so viel Inhalt von mir, ächem. Ich hoffe nur, damit ist verständlich, was ich meine, und du kannst da einen Nutzen für dich draus ziehen. Ansonsten wäre ich auch gespannt, in welchem größeren Kontext diese Szene steht und ob die Figur in der Lage sein wird, ihren Entschluss auch umzusetzen.
Weiterhin gutes Gelingen mit dem Text! :grin:

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Mir fehlt hier der Spannungsaufbau, die Szene plätschert träge vor sich hin.

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Äh, das ist Futur, was Dich da raus reißt. :smiley:

Futur, Präsens, Plusquamperfekt … Woher kennt ihr diese Leute alle?

Das erinnert mich an den Satz: „Sie hätte nicht schwanger werden sollen“.

Bestimme das Tempus.

Das ist eindeutig Präservativ defekt.

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… wir haben halt was gemeinsam. Wir sind alle sehr Imperfekt.

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…solange du lebst.

Guten Mittag, da ist nur eine Kurzgeschichte.es geht um einem inneren Konflikt. Jedenfalls werde ich das berücksichtigten. Danke nochmal für das Feedback.

Dann solltest du vielleicht diesen Konflikt stärker ausarbeiten, so hatte ich das Gefühl es geht um das Essen bzw das Ankleiden zu selbigem.

Guten Nachmittag, danke für den Vorschlag dann mache ich das.

Wie unsensibel :rofl: :face_with_hand_over_mouth: Das ist doch eine ganz zentrale intensive Darstellung der Gemütsbewegung im Young Adult Bereich. Ernsthaft, mir hat da am Konflikt wenig gefehlt. Allein die Metapher mit dem Fluss und der Insel ist doch stark … Spannend, wie jeder sowas anders wahrnimmt.

Ich hab das alles mal halbwegs übersichtlich auf einer Seite zum Ausdrucken und bei Bedarf Nachgucken zusammengestellt, hier extra für dich nochmal der Link:
Zeitformen und Modi der Verben, kleiner Überblick

Hier hab ich jetzt Kopfkino von einem Augenpaar, das am Flussufer entlangmarschiert.

Ich dachte immer, der Fluß wäre das Wasser, anders gefragt, wenn der Fluss das Wasser mit sich reißt, woraus besteht er dann selbst?

Bezieht sich das ‚warum eigentlich‘ auf die Frage, warum er/sie keine Lust hat, oder warum er/sie sich das antun soll?

finde ich nicht optimal ausgedrückt, besser wäre vielleicht ‚schlurfte ich ins Schlafzimmer‘.

Genervt wovon? Eben schwelgt er/sie doch noch in schönen Erinnerungen.

Etwas Spannung fehlt mir hier auch, es plätschert so von einem Punkt zum nächsten. Er/sie ist unglücklich mit sich selbst, das kommt für mich nicht wirklich rüber, vielleicht, weil es relativ distanziert nur beschrieben wird.
Wenn dieser Punkt wichtig ist (und das scheint er zu sein), würde ich es mehr in seinen/ihren eigenen Gedanken schildern.
Aber schon viel besser als die erste Version, also bitte weiterschreiben.

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Habt Gnade, liebe Freunde. Sonst schmeißt @Lanan2007 nicht nur Kleider, Röcke und Hosen genervt aufs Bett, sondern auch sein Manuskript in die Tonne.
Nein, mach das nicht, Lanan, schreib weiter!

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Jede Menge Kritik. Aber: deutlich besser als die 1. Version. Dran bleiben. Du kannst das!
Der Baum der Literatur muss von Zeit zu Zeit mit der vergossenen Tinte tausender verworfener Seiten getränkt werden…

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Hi, Du hast ja bereits viele Anmerkungen und Vorschläge erhalten, die ich ergänzen möchte um:

  1. schau doch noch einmal, ob sich Adjektive und Adverbien durch stärkere Beschreibungen und Verben ausmerzen lassen.
  2. Mir erschließt sich noch nicht, warum schöne Erinnerungen zu einem genervten Wegschmeißen der Kleidung führen. Sollten da nicht eher Tränen drücken? Ebenfalls: Warum soll Aufregung dazu führen, dass man betrübt ist? Wären nicht eher Magenschmerzen die Folge?
  3. MIr geht die Entwicklung zu schnell, von Seelenpein aufgrund des Äußeren zur Erkenntnis, sich besser selbst zu lieben. Du nennst einen Zeitraum von Minuten. Wären nicht weitere Gedanken, Erfahrungen (ggf als Rückblick auf das bisherige Leben) u.s.w. nötig, um die Erkenntnis zu erlangen?
    Auf jeden Fall gefällt mir der inhaltliche Ansatz, der es wert ist, ausgearbeitet zu werden.

Ach komm, man kanns auch übertreiben.

→ Als ob es nicht genug anerkannte Literatur gäbe, in der die Augen etwas folgen. Klar kannst du auch immer „Blick“ schrieben, aber etwas Freiheit muss doch sein. Das muss man m.E. schon absichtlich missverstehen.

→ Redundanz ist durchaus ein Stilmittel. Außerdem, wer definiert den einen Fluss einfach als einen Haufen Wasser? Da steckt doch eher ein Konzept drin, dass unter anderem Kraft, Strömung, Dynamik, etc. umfasst. Würdest du auch den Satz ablehnen „ich hebe meine Hand“, weil meine Hand ja auch Teil von mir ist?

→ warum muss man jedes literarische „warum“ erklären? Vielleicht weiß das der Prota ja selbst nicht so genau. Vielleicht geht es gerade darum.

→ Vielleicht, vielleicht auch nicht. Schleifen drückt etwas anderes aus. Und ich finde im Gegensatz zu dir, dass das hier besser passt, als Schlurfen. Man schleift und nicht schlurft einen Verbrecher zum Galgen und sich selber schleifen ist eben wieder ein Stilmittel. Wir sind hier ja nicht in einem Physik-Sachbuch. Münchhausen hätt’s jedenfalls noch gekonnt.

→ Hattest du mal mit Teenies zu tun oder warst gar selbst mal eine(r)? Seit wann benötigt man einen Grund, genervt zu sein? Außerdem ist es hier klar die als überfordernd wahrgenommene Gesamtsituation (ich muss dahin, ich will nicht, ich bin zu häßlich, ich werde gegen meinen Willen von meinem Leben mitgerissen…)

ich finde, man muss auch nicht alles kritisieren, was man sich so konstruieren kann :wink:

Ich kritisiere halt, was mir so auffällt. Du und natürlich auch jeder andere kann das gerne völlig anders sehen.