Mein Glaube an die Menschheit ...

Du hast vollkommen Recht. Aber dennoch hat es einen Einblick in seine Art zu denken / zu handeln gegeben.

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Ich habe einen Snapy XD Das ist ein Spinnenfänger. Nur die, die zu groß sind um hinein zu passen enden im Staubsauger…:rofl:

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Liebe @J.T.Plein,

ich bin mir sicher, dass du es gut gemeint hast mit diesem Thread. Hat leider nicht ganz geklappt, denn deine eigene Engstirnigkeit kommt hier sehr deutlich zum Vorschein. Du plädierst für Verschiedenheit, Offenheit, Aufgeschlossenheit etc. (was durchaus lobenswert ist), lässt diese Werte aber selbst vermissen. Ja, die Welt (oder das Internet) ist ein böser Ort, da tummeln sich Menschen jeglicher Couleur, Ansichten und Einstellungen (seien diese nun politischer, ethischer oder welcher-auch-immer Natur). Die gibt es nun einmal, sowohl im Internet als auch in der echten Welt. Und diesen Umstand musst du akzeptieren. Tust du das nicht, bist einer von “denen”, einfach mit netteren Grundwerten. Versteh mich nicht falsch, ich finde deine Werte tatsächlich lobenswert, viele davon teile ich mit dir, aber du kannst doch nicht allen Ernstes erwarten, dass jeder Mensch (oder zumindest jeder Autor) so tickt wie du. Auch ich leide an Engstirnigkeit, und allein in diesem Post lassen sich bestimmt etliche Anzeichen meiner ganz persönlichen Engstirnigkeit finden. Das ist nun mal so und wenn du dich an die Öffentlichkeit wagst, dann kommst du unweigerlich in Kontakt zu Menschen, die anders sind und anders denken als du. Das musst du ertragen können.

Das mag aus deiner Sicht so sein, ist jedoch reines Wunschdenken.

Tja, das ist so eine Sache. Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber da gehen die Meinungen nun einmal weit auseinander. Darf sich ein Grieche, der sich eine Netflix-Adaption des Troja-Krieges anguckt, darüber ärgern, dass Achilles von einem Schwarzen verkörpert wird? Wer entscheidet, was in diesem Fall richtig oder falsch ist? Ich? Du? Nö, das macht jeder für sich selbst. Und das ist doch auch gut so. Dass es da abweichende Meinungen zu deiner eigenen gibt … Wie gesagt, das musst du akzeptieren.

Ich denke, du versuchst Autoren (oder zumindest den Beruf des Autors) auf ein Podest zu heben, das es gar nicht gibt. Als wären das alles Edelmenschen … Und ist denn jeder Autor, der nicht deinen Wertvorstellungen entspricht, automatisch ein schlechter Autor oder Mensch? Autoren sind doch nicht “bessere” Menschen, nur weil sie Autoren sind, ich bitte dich.

Das mag für dich stimmen. Ich persönlich verabscheue z.B. Gendersternchen und werde sie nie verwenden, weil ich sie einfach hässlich finde und der Meinung bin, dass sie die Sprache verunstalten. Das ist gewiss nur ein kleiner Aspekt der Gender-Thematik, da könnte man noch sehr viel mehr darüber schreiben, aber meine Abneigung der Gender-Thematik gegenüber macht mich nicht zu einem schlechteren Menschen oder Autoren, als du es bist. Die überbordende politische Korrektheit in der Sprache ist doch komplett übertrieben und tut der Sprache selbst überhaupt keinen Gefallen. Meine Meinung. Du kannst ihr widersprechen, aber bitte akzeptiere sie.

Wen meinst du hier eigentlich mit ihr? Männer? Männliche Autoren? Sind wir alle so? Wo bleibt hier das Gendersternchen? Das war einer, der das geschrieben hat. Nicht der erste, nicht der letzte, und ganz bestimmt kamen solche Worte auch schon aus der Feder einer Frau. Get. Over. It.

Ja, die hast du auf jeden Fall.

Ich wiederhole mich: Ich finde deine Werte lobenswert, aber du kannst nicht von dir auf den Rest der Menschheit schließen. Und weshalb sollte sich hier ein Frauenverachter nicht zu Wort melden dürfen? Weil dessen Meinung nicht deinem Weltbild entspricht? Wäre doch gut, dann könntest du ihn vielleicht überzeugen/erhellen anstatt auszugrenzen. Dialog und so …

Ich schicke dir ganz liebe Grüße aus meiner ganz persönlichen Bubble in die deinige.

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Ganz furchtbar :thumbsdown:

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Ich bin zwar bekennender Arachnophobiker (zumindest bei den großen, haarigen), aber eine Spinne im Staubsauger einzusaugen, bedeutet für die armen Viecher einen qualvollen Tod, das sollte man echt nicht machen!

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Nein, damit waren tatsächlich nur die, die diese Aussage getroffen haben gemeint. Wie ich gesagt habe, gehe ich davon aus, dass fast alle Männer solche Äußerungen genau so furchtbar finden wie ich.

Also genderst du nie? Oder nicht immer? (Das soll nicht engstirnig, oder verurteilend klingen ;)) Nicht einmal wenn du schreiben würdest… Liebe, LeserInnen, oder so etwas?

Ja, eine Nacht darüber geschlafen und ich sehe es auch so. Wie gesagt, war das eine wütende Tirade, nach einer Überdosis sozial Media.

Aber ich finde trotzdem das Rassismus, Homophobie und Frauenverachtung keine legitimen „Meinungen“ sind. „Gauda ist der beste Käse“, ist eine Meinung. „Jeder, der kein weißer heterosexueller Mann ist, ist minderwertig“, finde ich problematisch.

Ich werde mich um einen größeren Snapy bemühen. :zipper_mouth_face:

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Weißt Du, was das Problem bei der Sache ist? Man wird trotzdem angefeindet. Es gibt nämlich auch schlechte Menschen, Trolle oder Nörgler, die Schwarz sind oder Queen. Nimmt man eine Lesbe als Hauptprotagonistin, kann sie einer Lesbenrechtlerin zu klischeehaft sein. Schreibt man einer Rolle einem Schwulen zu, beschwert sich ein schwuler Literaturkritiker, die Figur sei „überzeichnet“. Wenn man einen Transgender dazu nimmt, hat man schnell das Vorurteil, dass man den Alltag eines Transgenders viel zu blauäugig sieht und deren Alltagsprobleme ignoriert. Ist eine Rolle einem Schwarzen zugeschrieben, ist es schnell der „Quotenschwarze“, laut dem Verband XY.

Ich bin der Autor und die Figuren in meinem Buch sind mein Geisteswerk. Wieso sollte ich erwähnen, dass Figur X als Mann geboren wurde und jetzt als Frau lebt? Figur Y homosexuell ist oder Figur Z ein Transgender? Soll ich eine künstliche liberale Umgebung erschaffen? Wenn Sexualität kein Thema ist, soll es doch auch nicht extra angesprochen werden, oder? Schreibe ich, über eine lesbische Sportlehrerin und wie ihr der Schweiß über ihr kurzgeschorenes Haar läuft, werde ich für bestimmte Leser angreifbar. Statt einem Hetero-Testosteron-Alpha werde ich von einer Lesbierin kritisiert. Wieso soll ich die Sexualität oder das Geschlecht thematisieren, wenn es nicht relevant ist?

Wer sagt Dir, dass es keine Transgender, Schwulen oder Lesben Trolle gibt? Vielleicht sind sie AfD Wähler (wieso auch nicht) oder gar rechtsradikal! Wer sagt Dir denn, dass es keine engstirnigen und rassistisch Transgender gibt? Sind denn alle abseits der Norm liberal, weltoffen und friedlich?

Und ganz ehrlich: Ja, ich bin unreflektiert. Ich habe keine Transgender oder Homosexuelle in meinem Freundeskreis. Einfach aus Zufall. Wie / von wem kann ich denn in dem Fall inspiriert werden?

Das Wort „Troll“ sagt doch schon alles aus. Sie wollen nur trollen. Egal ob Facebook-Babykatzen-Seite oder Youtube Video über Seeretter, die Menschen aus dem Mittelmeer ziehen. Sie sind überall und trollen alles und jeden.

Mir scheint es so, als ob Du ein zu dünnes Fell hast und nicht ausblenden kannst. Oder trollst Du uns einfach nur?

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Mir geht diese komische Erbsenzählerei so langsam auf den durchaus maskulinen Sack.
Es nimmt zum Teil echt seltsame, kranke Formen an. Eine Genderzeitschrift in den USA hätte gerne, daß man nicht mehr “Frauen” sagt/schreibt, sondern “menstruierende Menschen”. Total beknackt. Reduzieren sich die Menschen auf ihre Sexualität? Seit wann denn das? Meine Sexualität bestimmt nicht mein Leben. Ich bin Vater, Großvater, Autor, Koch, Musiker und so vieles mehr. Und ich bin ne Hete. Ja und? Ist jetzt alles, was ich tu und lasse hete? Das kann es ja wohl nicht sein!
Es gibt Männer und Frauen und ich liebe die Unterschiede zwischen diesen Geschlechtern. Es sind jetzt noch ein paar Geschlechter hinzugekommen, ich habe den Überblick verloren. Aber was interessiert es mich, ob mein Gegenüber zwar Brüste hat, einen Minirock trägt und Hoden darunter verbirgt? Das ist doch nur relevant, wenn ich mich sexuell einlassen will. Als Kunde, Geschäftspartner oder was-weiß-ich ist das doch absolut wurscht! Ich kann diese Scheiß-Reduktion nicht mehr hören. Was geht es mich an, was die Menschen im Bett miteinander treiben. Eine Frau im Körper eines Mannes, der ein Meerschweinchen sein möchte - ist mir doch egal! Für mich ist es relevant, wie derdiedas Mensch drauf ist. Ich mag denkende, kritische Menschen, egal, was zwischen seinen/ihren/essen(?) Beinen dümpelt.

Witzig, besonders die Mittelfinger. Und leider wahr. Diese Verallgemeinerung bringt uns nirgendwo hin. Meine Ehe basiert auf dem Grundsatz “Nach Neigung und Fähigkeiten”. Meine Frau kann nicht kochen, ich liebe es in der Küche zu stehen. Ich habe einige Pullover und Schals und Mützen gestrickt, meine Frau fährt besser Auto als ich und besitzt ein profundes, technisches Verständnis.
Ich bin nicht schwul, meine Frau ist nicht lesbisch. Wär auch blöde jetzt…

Ich fürchte doch. Ich dachte auch einmal, daß mich die Liebe zum Pferd mit anderen Reitern irgendwie verbindet. Weit gefehlt. Der eine sieht nur Pferdematerial, der nächste das riesige Kuscheltier, ein Dritter das Ersatzkind. Die Reiter unter uns wissen, wovon ich schreibe.
Ich bin auch entsetzt und schäme mich manchmal meines Geschlechtes, keine Frage. Frauenparkplatz, wie peinlich in einem Land wie Deutschland…
Meide das Internet, wenn Du damit nicht klar kommst. Wer die Hitze nicht verträgt, hat in der Küche nix zu suchen. Die Welt ist halt die Welt. Ich denke, dass man am meisten erreichen kann, wenn man diesem Scheiss nicht zuviel Aufmerksamkeit widmet, sondern einfach sein Ding macht. Vorleben ist die einzige Form der Erziehung, die funktioniert. Seinen Kindern mit der Kippe im Hals klarzumachen, das rauchen ungesund ist, halte ich für vollkommen idiotisch. Mit der Zeit sortieren sich die Menschen im eigenen Umfeld von ganz allein durch. Die Guten finden die Guten immer gut. Wer auch immer die Guten sind.
Vertraue einfach dem Leben.

Nee, jetzt im Ernst. Frauenverachter, das Wort sollte es gar nicht geben! Für mich ist das krank. Ich stelle mir eine Diskussion mit einem “Frauenverachter” so vor, wie eine Diskussion mit einem Nazi. Das ist wie Schach spielen mit einer Taube: Sie wird alle Figuren umkippen, das Spielbrett vollkacken und hinterher so krakelen, als hätte sie die Partie gewonnen. So was muß ich mir echt nicht geben.
Ich habe eine starke Allergie gegen Blödheit. Sie zeigt sich meist in hohem Blutdruck, einem säuerlichem Geschmack auf der Zunge und dem starken Drang, leise vor mich hinzuweinen.

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Ich habe vor Jahren damit begonnen in all meinen Werken einen Newsletter sowie Email-Adresse anzugeben. Die Fans melden sich an und wir treten in Email Kontakt. Dann habe ich in manchen meiner Bücher auch das Angebot, dass sich wer möchte gerne als Testleser bewerben kann. Jedenfalls gewinnt man mit den Jahren Fans, die treu sind. Und das ist viel bequemer, als mit Social Media sich herumzuschlagen.

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Ich verstehe Deine Emotionen und Deine Verzweiflung. Kann sie sehr gut nachvollziehen, weil es mir gelegentlich ähnlich geht. Ob nun in den sozialen Medien, in den Nachrichten, im Freundeskreis oder in der eigenen Familie. Menschen tun Dinge, die sich mit den eigenen Werten und Vorstellungen nicht vereinbaren lassen

Aber gerade in diesen Momenten müsstest Du doch dann genau das tun, was Du von Autor*innen im Allgemeinen und den Mitgliedern dieses Forums im Besonderen einforderst: die Perspektive wechseln!

Die allermeisten Menschen (außer pathologische Psychopathen) sind nicht per se böse. Es gibt immer Gründe, warum sie sich anders verhalten als es nach Deiner Ansicht angemessen wäre. Finde diese heraus und du wirst dir selbst den Frust ersparen und kannst mit diesem Wissen im Idealfall zu mehr Verständnis in alle Richtungen beitragen. Wenn ich in einer ähnlichen Situation bin und merke, wie Frust in mir aufsteigt, hilft mir ein Zitat aus irgendeinem Podcast, welchen ich vor langer Zeit mal irgendwo gehört habe:

„Das Verhalten einer Person kann in Deinen Augen noch so unverständlich sein, für diese Person hat es in diesem Moment Sinn gemacht.“

Es lenkt den Blick vom Effekt auf die Ursache und nimmt damit (zumindest für mich) automatisch die Emotionalität raus. Mir hilft das sehr.

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Klar ist die Aussage furchtbar, aber wie gesagt, das ist die Aussage eines einzelnen Mannes bzw. Trolls. Solche Aussagen muss man ignorieren können und sollte deswegen nicht gleich an der Menschheit oder den Männern an sich zweifeln.

Nein, nie, außer ich weiß, dass mein Zielpublikum ausschließlich aus Frauen besteht. Unbestimmte Mehrzahl ist und bleibt für mich männlich, nicht aus ideologischen Gründen, sondern aus Liebe an der Sprache und weil ich die skurrilen Auswüchse der Gender-Thematik einfach nur lächerlich finde (nur schon das Wort gendern lässt mir sämtliche Haare zu Berge stehen). Da mag sich die eine oder andere daran stören, aber das ist mir egal. Allen kann man es sowieso nicht recht machen.

Es sind und bleiben Meinungen, auch wenn sie noch so verachtenswert sind. Und diese Meinungen wird man auch nicht los, indem man sie verbietet oder unterdrückt, hierzu gibt’s genügend Beispiele in der Menschheitsgeschichte. Dein Beispiel “Jeder, der kein weißer heterosexueller Mann ist, ist minderwertig” impliziert übrigens, dass Rassismus oder Homophobie (in deinen Augen) vorwiegend ein Problem weißer Männer ist. Auch nicht gerade unproblematisch und ziemlich weit entfernt von der Wahrheit.

Ich habe deinen Kommentar sehr gerne gelesen, hundertprozentige Zustimmung meinerseits. Und ich stimme dir auch zu, wenn du sagst, dass der Dialog mit einem Frauenverachter in vielen Fällen hoffnungslos sein dürfte. Und doch wäre es falsch, davon auszugehen, dass jeder Frauenverachter, Rassist oder Sexist per se ein dummer, hirnloser Mensch ist. Die sind doch oftmals komplett fehlgeleitet, haben schlechte Erfahrungen gemacht oder was weiß ich. Niemand wird so geboren. Und in vielen Fällen können deren Argumente oder Ansichten mit Leichtigkeit entschärft oder gerade gerückt werden; Ausschluss oder Abgrenzung bestärken sie höchstens in ihrer schiefen Weltanschauung.

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Diese ganze Genderei erinnert mich stark an die 80er, als der Feminismus (oder was so gewisse Tussen dafür hielten) einen Höhenflug erlebte. Plötzlich musste es von allem auch eine weibliche Form geben, völlig wurscht, ob es passte oder wie bescheuert es klang, was dann zu solchen Auswüchsen wie ‘die Mondin’ führte. Doch, ja, als progressive Vertreterin des weiblichen Geschlechts hatte frau gefälligst in vorderster Reihe zu stehen. Oder das denkwürdige Ereignis, als eine astrologiebegeisterte Vertreterin dieser Strömung mich kurzerhand zur ‘Wasserfrau’ erklärte und meiner Mutter (sie ist Stier) eine Kuh-Sonne attestierte.
Wir haben damals schon gedacht, oh Mann (pardon, Frau ggg), was soll dieser Schwachsinn!
Und irgendwie geht das grade von Neuem los, nur haben wir diesmal mehr Geschlechter zur Auswahl.

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Die Dummheit eines manischen Menschen besteht darin, daß er seine Manie nicht erkennt und infolgedessen nichts dagegen unternimmt. Ich sehe psychische Erkrankungen wie jede andere physische Erkrankung auch. Ich denke, daß die Zeit der “Irrenhäuser” vorbei sein sollte. Wenn sich also jemand beide Beine bricht, geht er doch auch zum Doc, damit ihn die anderen in seiner Hemisphäre nicht durch die Gegend tragen müssen. Ich weiß, das ist jetzt sehr vereinfacht. Das Gleiche gilt bei psychischen Erkrankungen. Leider ist der psychisch Beeinträchtigte oft nicht in der Lage, das selbst zu erkennen. “Ich bin kein Alkoholiker, ich trinke bloß acht Bier am Tag!”
Jeder hat seine Geschichte.

Ich fürchte, verehrte Pferdefrau, ja. Nicht nur, aber auch.
Denk an die Kindersoldaten aus Uganda, kleine Mädchen, kleine Jungs, die mit 16 bereits ein Dutzend Menschen erschossen haben. Glaubst Du, die regeln einen Konflikt auf dem Schulhof mit Diskussionen? Mißbrauchstäter waren als Kinder meist selbst Opfer. Sie glauben, dass es okay ist, den geilen Papi für ein Mitbringsel aus China in grellem Plastik mit Sex zu belohnen. Kinder, die in Syrien im Krieg aufwachsen oder einfach nur (?) in religiösen Gruppen lernen, daß Frauen nichts wert sind. Das kennen sie, das gehört so.
Wenn man ein Kind jeden Tag mit einer Stradivari verprügelt, wird wohl kaum ein Musiker daraus.
Es muß natürlich immer so sein. Meine Jugend war recht gewalttätig, meine Erziehung - wenn das Erlebte diese Bezeichnung verdient - hm, archaisch und rustikal. Es dauerte eine kleine Weile, bis ich bemerkte, daß ich ähnlich handele, wie meine Altvorderen, obwohl ich es gehaßt habe. Und ich konnte das dann auch umsetzen. Bei näherer Betrachtung war das alles jedoch nur “light”, wie ne Cola mit echt wenig Zucker, im Verhältnis zu ganz anderen Schiksalen, die sich in meiner unmittelbaren Nähe abgespielt haben.

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Du meinst sicher NICHT.
Pferdefrau hat Recht und Du hast auch Recht. Solche Thematiken sind kaum greifbar, weil sie so vielschichtig sind. Mein “sympathisch” war zudem etwas krumm ausgedrückt, obwohl ich es in Anführungsstriche gesetzt hatte. Die Schilderungen dieses unglaublichen Gewalttäters haben eine Erklärung geliefert, warum er so ist, keineswegs eine Entschuldigung. Wie dem auch sei.
Der eine ist stark und lebt seine Leben nicht so wie der Vater, die Mutter, etc., der nächste wird genauso, ein anderer zerbricht an seiner Vergangenheit, der nächste wird aggressiv. Es reagiert eben jeder anders darauf. Das macht das Verständnis für psychische Erkrankungen nicht gerade einfacher.

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Klar, so sorry!

Wo der Samen hinfällt und fruchtbaren Boden findet oder nur lehmiges Ödland. Vieles ist aus der Forensik bekannt, aber nicht, warum das eine Opfer Pfarrer wird und das andere ein Päderast. Sicher ist, daß Erziehung entscheidend ist, nicht DNA. In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhundert versuchte man, Verbrecher an der Physiognomie zu erkennen. Viele sinnlose Exponate dümpeln in Formaldehyd in Museen vor sich hin, u. a. der Kopf von Fritz Harmann. Es gibt eine irrwitzige Verfilmung dieses Kriminalfalles - “Der Totmacher” - ein drei Personenfilm - u. a. Götz George - die fast ausschließlich auf den Vernehmungsprotokollen basiert. Absolut authentisch und gruselig und sehenswert.
Ich bin in diesem Zusammenhang sehr besorgt um die Generation Corona. Was wird aus den Kindern, die in so entscheidenden Phasen ihres Lebens in der Kita keine Zuwendung erhalten? Isoliert werden? Playstation, Socialmedia - alles okay für mich, es gibt ja immer einen Generationenwechsel, aber das? Sozialgestöhrte kleine Kinder/Erwachsene ? Das macht mir Angst…

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Mir auch. Der Totmacher ist herausragend.

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@narratöör
Du hast recht. Wir sind das Produkt unserer Umwelt/Erziehung. Und ja, das Kind weiß (noch) nicht, dass das was der “Papi” macht nicht richtig ist.
Letztendlich ist es wohl der Charakter eines Menschen der den Unterschied macht.

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Ich denke, daß die Umwelt entscheidend ist. Liebe Pferdefrau - Erziehung, nicht DNA. Die Frage ist, was wir unseren Kindern so anbieten, denn mehr kann man kaum tun. Und wenn ich schreibe wir, dann meine ich diese Welt, uns, die sogenannten Erwachsenen. Was sind die derzeitigen Werte, die wir anbieten? Smartphones, Twitter und die Möglichkeit ein Boxenluder oder ein Rapper zu werden? Oder als magersüchtiges 16jähriges Model bei der unsäglichen Heidi Klum über ne Bühne zu wackeln? Wenn kleine Bengel von zwölf zwar genau wissen, wie und wo sie ihren Schniedel reinstecken, aber noch nie im Sonnenuntergang Händchen gehalten haben?
Helden? Vorbilder? Ich wollte noch ne Mischung aus Tarzan und Albert Einstein sein, mit einer Prise Florence Nightingale und ner halben ALDI-Tüte Helmut Schmidt. Das hier ist sicherlich das Gejammer eines alten Knackers, aber so sehe ich die Welt.
Aber.
Ich kenne jede Menge junge Menschen, die offenes Auges durch die Welt gehen, die von Rassismus weit entfernt sind und sehen, was so schief läuft. Und ich meine nicht Greta, sondern Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung, die ihr Leben in die Hand genommen haben und hinterfragen und ihr Leben so leben, wie sie es für richtig halten.

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Liebe J.T.Plein,

wenn du es wichtig findest, nicht nur weiße … usw. … Protagonisten zu haben, so ist dagegen überhaupt nichts einzuwenden, denn was eine Autorin je für wichtig hält, ist ganz allein ihre private Sache – ein Recht irgendeines anderen Menschen, daran herumzumosern, könnte nie und nimmer valide (ja, nicht einmal nachvollziehbar) begründet werden --; jedoch sollte in diesem Zusammenhang auch nicht unerwähnt bleiben, daß dies vice versa selbstredend genauso gilt! Will sagen: Es gibt auch keinen nachvollziehbaren Grund, daran herumzumosern, wenn es ein Autor vorzieht, nur an weißen … usw. … Protagonisten festzuhalten. Ein ‘Muß’ und/oder ‘Soll’ kann es in diesem Metier m.A.n. per se nicht geben …

Was immer auch genauers “emotionale Kompetenzen” sein mögen: Sofern jemand nicht daran interessiert ist, seinen Text mit allerlei ethnischer und/oder sexualpraktischer bzw. erotischer Vielfalt zu unterlegen, so muß dieser Mensch keineswegs “emotional verkrüppelt” sein. Dafür sehe ich nicht einmal den Hauch einer Begründungsmöglichkeit! Und auch ‘Horizonterweiterung’ kann zwar, muß allerdings keinesfalls mit derlei Vielfältigkeiten verbunden sein.

Bei “Gendern” und ähnlichen Themata ist nach meinem Dafürhalten das Reflexionsniveau maßgebend (abgesehen davon, daß es auch in diesem Bereich keineswegs ein ‘Muß’ gibt [das wäre blanke Ideologie und damit sicher nicht literarisch]). – Es gibt unsägliche “Gendereien” und es gibt Überlegungen in diesem Feld, die nachdenkenswert sind. Nur um das mal ganz kurz zu illustrieren: Ich setze mich seit Längerem intensiv mit Texten Ingeborg Bachmanns auseinander und finde dabei eine Art und Weise der Artikulation diverser “feministischer” Ideen, die mich auf eine Weise nachdenklich machen, wie ich das in der theoretischen Literatur kaum einmal auszumachen vermag (und ich kann aus meiner Perspektive nur sagen, daß mich diverse (etwa literaturwiss.) … ähm … “feministische Ingebrauchnahmen” I.B’s geradezu anwidern). – Nun habe ich vor Kurzem das Buch Kate Mannes /Down Girl. Die Logik der Misogynie/ gelesen … und ich war ehrlich schockiert, daß diese unsagbar verblödete und fachlich vollkommen unzulängliche, ja, geradezu jämmerliche Schwarte – die ja seit ihrem Erscheinen besonders in den USA, unter gewissen Leuten allerdings auch in Europa, für Furore sorgt – von irgendwelchen totalen Hohlköpfen in Amerika sogar zum Philosophischen Buch des Jahres gekürt wurde! Zur Ehrenrettung jedenfalls der kontinentalen Philosophie sei allerdings auch vermerkt, daß das Buch von Fachkundigen Rezensenten in Europa beinahe einhellig verissen wurde (und das zurecht: Wie es Frau Manne bei ihrer grandiosen und gleichzeitig himmelschreienden Unfähigkeit, ein philosophisch tragbares Argument vorzulegen, geschafft hat, in N.Y. an 'ne Assistenzprofessur heranzukommen, ist mir und auch anderen jedenfalls vollkommen schleierhaft!).
Vergleicht man die differenzierte Herangehensweise I.B’s ans Thema (egal ob etwa in Malina oder dem Erzählband Simultan) mit dem merkbefreiten, widerlogischen und ideologietriefenden Gelall Mannes, wird schnell klar – selbst wenn man kein Philosophiestudium absolviert hat --, wo da die Unterschiede liegen. – Leider ist es aber so, daß Mannes unsägliches Pamphlet zu Hunderttausenden über den Ladentisch geht, derweil Ingeborg Bachmann so gut wie gar nicht (mehr) gelesen wird …

Was folgt wohl daraus?

Ein Letztes nach dazu:

Natürlich ist eine verblödete Meinung wie "“besser toxischer Mann, als hysterische Frau” bullshit im Quadrat – und nicht nur, weil der Begriff “toxische Männlichkeit” nicht minder ein Ideologem repräsentiert wie die verallgemeinernde Zuschreibung “hysterische Frau” --; es ist allerdings so, daß nicht nur unreflektierte Feminismus- und Gender-Feinde dummes Zeugs zusammenschwadronieren, daß die Schwarte nur so kracht, sondern die genannten Richtungen lassen ebenso absurde und tlw. auch menschenverachtende Auswüchse erkennen. Falls jemand literarisch darauf zu reflektieren gedenkt, wäre mithin eine Haltung kaum gänzlich verkehrt, die zum Thema schon von I.B. gepflegt wurde und verkürzt etwa so lautet (in reflektierteren feministischen Strömungen ist das inzwischen auch ein theoretischer Standard): Was immer unter dem signum ‘feministisch’ auftreten und dabei ernstgenommen werden möchte, sollte dessen eingedenk bleiben, daß sich derlei Paradigmata gar nicht ohne den entsprechenden Gegenbegriff entwickeln lassen. Oder etwas simpler formuliert: Es gibt weder eine Männlichkeit noch eine Weiblichkeit “an sich”, sondern die damit verknüpften Lebenswirklichkeiten sind immer und unablöslich aufeinander bezogen. Es ist daher auch ganz sinnlos, einseitige Schuldzuweisungen zu tätigen und manichäische Weltbilder daran zu hängen: Dadurch wird immer nur eine Ideologie durch eine andere ersetzt, ohne daß sich dabei am schlechten Weltzustand irgendetwas änderte.
Nach meinem Dafürhalten kommt es nicht von Ungefähr, daß gute Literatur in diesem Feld eher weniger zu primitiver Schwarz-Weiß-Malerei neigt, sondern vielmehr differenzierte Bilder zeichnet.
Wenn du dich also ärgerst, weil du dämliche Statements von dämlichen Leuten lesen mußt (wie von dir angeführt), denke immer mit daran, daß es in all diesen Diskussions-Feldern nicht eine “gute” und eine “böse Seite” gibt, sondern daß Gut und Böse gar keine Kategorien sind, unter denen sich das Phänomen einigermaßen klar und angemessen fassen läßt. Dann wird es m.E. leichter, die Gebirge von Verbal-Schutt zu übersteigen, von denen diese Felder zugemüllt sind.

Viele Grüße von Palinurus

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Oh je,

Selbst die größte Spinne sollte man hinaustragen. Es gibt auch große Gläser!

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