Mein Glaube an die Menschheit ...

Hallo ihr lieben, intelligenten, reflektierten Menschen. Wir sind Autoren, also gehe ich davon aus, dass wir diese Eigenschaften besitzen.

Ich bin gerade ziemlich sauer, weil ich mich als Teil meiner Veröffentlichungs- Strategie viel auf sozialen Netzwerken herumtreibe. In den letzten Jahren habe ich mich von diesen Seiten und Apps ferngehalten, weil ich laute, bösartige, dumme Menschen nicht aushalte und wie wir alle wissen, ist das Internet leider voll mit Trollen. Dennoch bin ich schockiert über Meinungen und Äußerungen… Ich weiß, es ist das Internet, wie naiv von mir… Aber ich halte mich gezielt an Autorenseiten. Bookstergram. Facebook. Foren…

(Ihr Armen müsst euch jetzt meine laute, wütende Tirade anhören, was mich zu einer Heuchlerin macht, aber ich muss das loswerden.)

Ich habe mich mit dem Thema Vielfältigkeit (vor allem in meiner Zielgruppe also Jugendbücher) beschäftigt und finde, dass es wichtig ist, nicht nur weiße, heterosexuelle Protagonisten in Büchern zu haben. Wir mögen in Mitteleuropa keine bunte Gesellschaft sein, aber es sollten eine Vielzahl von Hautfarben, Kulturen und sexuellen Orientierungen in Büchern vertreten sein. Wieso haben Leute ein Problem damit? Wer stört sich bitte daran?
Ich kann oft nicht glauben, wie engstirnig und rassistisch Leute sind. Wie können Autoren, die sich gezwungenermaßen in andere Leute hineinversetzten, so unreflektiert sein und so wenige emotionale Kompetenzen besitzen? Ist das nicht Teil von dem, was wir alle tun? Ob Krimi, Thriller, Fantasy, historischer Roman, alle Belletristik Autoren verbringen Zeit in den Köpfen anderer. Ich bin immer davon ausgegangen, dass das den Horizont erweitert. Dass wir Empathie besitzen müssen. Oder nicht?

Dasselbe mit dem Thema Gendern: Ja, das ist wichtig. Es ist nicht so wichtig, dass jede Frau ein Manifest darüber schreiben und von den Dächern schreien sollte, aber es sollte gemacht werden und Frauen sind nicht hysterisch, wenn sie darauf hinweisen. Ich habe heute gelesen, “besser toxischer Mann, als hysterische Frau” Mir ist Rauch aus den Ohren geschossen. Das von Autoren. Habt ihr noch nie eine Frau in eure Bücher geschrieben? Habt ihr noch nie eine Frau getroffen? Wer sagt so etwas?

Ist es wirklich so schwer, kein Troll zu sein? Habe ich wirklich eine zu hohe Erwartungshaltung an Menschen, vor allem Autoren?

Okay, Tirade beendet.

Falls hier jemand rassistische, frauenfeindliche, oder homophobe Meinungen hat, bitte behaltet sie für euch. Ich will daran glauben, dass wir besser sind als das…

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Wie können Familienväter Kindermörder sein?
Wie können Vergewaltiger eine scheinbar tadellose Ehe führen?
Wie können Vertreter der Kirche Kinder missbrauchen?
Wie können …
Die Liste lässt sich endlos fortsetzen. So ist es eben. Es ist nicht gut. Aber wieso sollten Autoren besser sein als andere Menschen, die nicht gut sind?

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Ich würde mir nur wünschen, dass wir durch den Beruf, das Hobby, reflektierter sind. Empathie lernen. Naiv, ich weiß.

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Wir sind Autoren, aber wir sind auch nur Menschen.
Möglicherweise können wir ein bisschen besser beobachten als andere, vermutlich haben wir mehr Ahnung von schriftstellerischen Kniffen und wahrscheinlich können wir uns eloquenter ausdrücken.
Darüber hinaus eliminiert ein Autorendasein nicht automatisch irgendwelche radikalen oder sonstige extreme Ansichten.
Wir alle haben unsere Meinungen, unsere Ansichten, unseren Glauben, unsere Vorurteile, unsere Erfahrungen, unser Umfeld, unsere Intelligenz, unsere Bildung, unsere sozialen Kontakte und so weiter. All das sieht für jeden von uns anders aus, und nur weil wir schreiben, sind wir nicht automatisch bessere Menschen.

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Ich glaube nicht, dass wir bessere Menschen sind. So naiv (oder arrogant) bin ich nicht. :wink: Aber wir verbringen so viel Zeit damit nachzudenken… Uns in andere hinein zu versetzen… Die Perspektive zu wechseln… andere Menschen von Grund auf zu erschaffen… lernt man dabei nicht automatisch etwas? Und wenn man solche Meinungen hat, sollten man sie nicht so formulieren können, dass man nicht wie Arschloch klingt? Ich meine: Besser toxischer Mann als hysterische Frau…

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Es gibt echt Leute, die sowas witzig finden. Leider ist auch Humor eine sehr subjektive Sache, und lernen kann man nur, wenn man das auch möchte und Bedarf dafür sieht.

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Nein. Leider nicht. Manche schon, aber nicht jedoch die breite Masse. Wenn dem so wäre, gäbe es keine Kriege mehr, keine Diskriminierungen, keine … Ich behaupte sogar, dann gäbe es das Wort “Inklusion” überhaupt nicht, weil es überflüssig wäre. Den Anderen einfach so akzeptieren, wie er ist, geht nicht. Das hat die gesamte Menschheitsgeschichte bewiesen.

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Genau! Es gibt viele dumme Menschen, aber wir haben ja keine anderen. :wink:

Wobei mich persönlich eher die Geschichte hinter diesen Menschen interessiert. Es wird niemand als Rassist, Chauvinist oder Faschist geboren. Und dass auch Autoren und Schriftsteller ihre Abneigungen pflegen, ist nichts Neues, da gibt es in der Geschichte genug Beispiele. Schon mal Oliver Twist gelesen?

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In dem Kontext, in dem es gesagt wurde, war es auch nicht als Witz gemeint. Ich finde das Kommentar von ihm auf so vielen Ebenen anstößig. Es ist einfach nur traurig und enttäuschend und ich will es nicht rechtfertigen. Leute zu provozieren, Gedankenanstöße zu geben, selbst sarkastisch und ironisch zu sein, ist ja vollkommen in Ordnung, aber ich verstehe nicht wieso Leute diskriminierende, rassistische, bösartige, frauenverachtende Meinungen nicht für sich behalten können. Ist es wirklich so schwer, niemanden anzugreifen? Ein anständiger Mensch zu sein. Selbst im Internet…

Ja, ich habe heute eine dünne Haut. Wie gesagt: Zu viel Zeit auf diesen Netzwerken machen mich fertig…

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Da helfen dann auch keine Diskussion und keine Gegenargumente. Es frustriert mich einfach so! Und was mich noch mehr aufregt, ist, dass es in den sozialen Medien so salonfähig ist. “Ich mag keine Schwarzen” “Ich würde nie über eine Schwuchtel schreiben” “Besser toxische Männer als hysterische Frauen” Ich habe immer darauf gewartet, dass jemand solche Aussagen verurteilt, aber nein. Es sind immer mehr dazugekommen wie ein bösartiger, lauter, diskriminierender Schwarm…

Ja. Aber es gibt auch modernere Beispiele. Ich habe mal eine Doku über einen Massenmörder gesehen, der von sich selbst gesagt, hat, er möchte den Knast nie wieder verlassen, weil er wieder töten würde, wieder und wieder. Er könne eben nicht anders. Ich fand, er war ein Ar… bis ich die Doku zu Ende gesehen habe. Sein Vater war ein Wiederling. Misshandlungen als Kind, liebloses Elternhaus, mit 8 Jahren bereits kriminell (der Typ, nicht sein Elternhaus). Irgendwann hatte er einen Hundewelpen gefunden. Er hat ihn im Keller versteckt und richtig lieb gehabt. Der Vater des Massenmörders hat den Welpen vor dem 8-jährigen Kind brutal getötet, weil er nicht wollte, dass sein Sohn Gefallen an einem hilflosen Hund hat. Da habe ich den Massenmörder plötzlich in einem ganz anderen Licht gesehen, was seine Taten überhaupt in keiner Weise rechtfertigt, aber dennoch erklärt.
Er selbst (der Mörder) hat eingesehen, dass es völlig falsch war, was er tat, gleichzeitig aber auch gesagt, dass er sich nicht ändern kann. Das fand ich wiederum “sympatisch”. Es hat zumindest erklärt, warum er so brutal drauf war. Wieso man trotz einer Selbstanalyse einen solchen Menschen nicht ändern kann, vermögen die besten Psychologen nicht zu erklären. Es ist schrecklich. Offenbar aber nicht zu ändern. Und das ist noch schrecklicher.

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Ich finde das Thema sehr wichtig das du angesprochen hast. Aber leider können wir gar nichts daran ändern… Deswegen versuche ich mich möglichst von Facebook und Co. fernzuhalten. Auch ohne diesen sozialen Medien kann man als Autor eine Fanbase aufbauen. Das ist dann für den Autor mit Sicherheit die gesündere Form, weil man einfach diesem Stress nicht ausgesetzt ist den die sozialen Medien auslösen können. Gerade wenn es um Rassismus geht, scheinen die Grenzen endlos zu sein. Schon Virchow hat gesagt (vor 100 Jahren), dass es keine reine deutsche Rasse gibt. Daran sollte sich doch jeder mal an seine eigene Nase fassen, bevor er irgendwelche rassistischen Bemerkungen von sich gibt. Da ich hundertprozentig nicht deutsche bin, und sehr viele Ethnizitäten durch meine Adern fließen, ist das besonders wichtig darauf zu vertrauen dass man in einem Land zu Hause sein darf, obwohl man da eigentlich gar nicht hingehört. Ich kann nur für mich persönlich sprechen und habe gleichmäßig hier in Deutschland so wie in der Türkei ein Zuhause gefunden, obwohl ich weder deutsch noch türkin bin. Die Menschen in der Türkei nahmen mich wie ihr eigenes Kind auf. Hier in Deutschland habe ich viele Anfeindungen an meiner Person erlebt. Da Sieht man auch, wie sehr das Thema der Rassentrennung immer noch in den Köpfen der Menschen herumschwirrt.

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Ich fange an dem Tag an zu gendern, an dem ich eine Reifenpanne habe und eine Frau hält, aussteigt und mir ihre Hilfe anbietet. Überspitzt gesagt. Diejenigen, die wissen, was ich meine, werden das nicht in den falschen Hals bekommen. Und die anderen, werden alles, was ich zu dem Thema zu sagen habe sowieso in den falschen Hals bekommen, weil sie ideologisch verblendet sind und rationalen Argumenten längst nicht mehr zugänglich.

Oder drehen wir es einmal um: Du fährst (oder reitest) nachts durch den finsteren Pfälzerwald und hast eine Reifen- oder Hufpanne. Wer soll dir in dem Moment helfen? Der gendernde Politologe, der ein Rechts- nicht von einem Linksgewinde unterscheiden kann und ein Radkreuz für ein mittelalterliches Folterinstrument hält? Die drei Geflüchteten aus Absurdistan, die gerade vom Nachbarort auf dem Heimweg sind? Die beiden Blondinen in Highheels, die es in den Schuhen nicht zwei Meter auf dem Seitenstreifen schaffen? Oder der bräsige, alte und weiße Mann, der dir anerkennend auf die Brüste sieht und anstandslos in siebeneinhalb Minuten deinen Reifen wechselt? Über den du ein Jahr später in einer Metoo-Debatte herziehst, weil er dir auf die Brüste gesehen hat.

Ich hab einen dermaßen Brass auf dich, die Threaderstellerin, ich tippe diese Antwort mit beiden Mittelfingern. Was fällt dir ein, uns unschuldige Forenmitglieder hier anzugreifen und in Sippenhaft zu nehmen? Wir waren es nicht! Wir sind unschuldig an deiner Verzweiflung über diese und jene Personengruppe. Du schreibst dies anklagend an alle Männer und das ist eine Unverschämtheit. Ich verwahre mich auf das Äußerste von dir als alle Männer diffamiert zu werden. Ich bin bunt, bisexuell, habe in meinem Freundeskreis (und unter meinen Protagoniosten) Schwarze, Asiaten, Indianer, etc. Wie kommst du darauf, mir so einen Kübel Mist anzuhängen? Ich bin nicht misogyn, ich bin der frauenliebenste Frauenversteher der Welt, ich hasse es, so angegangen zu werden. Nur weil ich nicht in jedem Satz betonen muss, wie bunt wir alle sind?

Auch wenn du das glaubst: Nicht jede abweichende Meinung von deiner ist deswegen automatisch frauenverachtend, homophob oder rassistisch. Es gilt auch hier die Devise, die Buntheit macht das Spektrum. Du bist nur weiß, nicht bunt.

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Wow, offensichtlich hast du dich von dem, was ich geschrieben habe sehr angegriffen gefühlt. Das war nicht meine Absicht. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, an welcher Stelle ich alle Männer angegriffen habe. Vielmehr bin ich überzeugt, dass fast alle Männer die Kommentare die ich zitiert habe, genau fürchterlich finden wie ich. Das waren ein paar Männer, die frauenfeindlich waren und ein paar Frauen die homophob waren usw. Mit Trollen waren nicht Männer gemeint, sondern Internet-Trolle, der Ausdruck für Leute die hinter dem Bildschirm sitzen und Bösartigkeiten von sich geben, was durchaus auch Frauen sind. Somit sind wir wieder beim Generdn. Hätte ich TrollInnen schreiben sollen?
Egal- Es tut mir leid, dass du dich persönlich beleidigt gefühlt hast. Ich finde es super wie offen du mit deiner Sexualität umgehst- You do you! Da regt es dich doch sicher auch auf, wenn rassistische, homophobe, diskriminierende Kommentare herumschwirren.

Habe ich übrigens schon gemacht und der Autofahrer, der liegen geblieben ist, war ein Mann. Ich habe auch schon Starthilfe gegeben. Autos aus dem Straßengraben geschoben. Zusätzlich bin ich einer dieser Menschen, die anderen die Tür aufhalten, alten Menschen die Einkäufe tragen… Glühbirnen wechsle, Spinnen tötet… sehr männlich in meiner Weiblichkeit ^^ (Bei Schlagen ziehe ich die Grenze. Da schreie ich so laut nach meinem Mann, dass ihm die Ohren klingeln!)

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Tut mir leid, dass du schlechte Erfahrungen machen musstest. Ich wünsche mir immer, dass alle respektvoller miteinander umgehen würden… Aber wie du gesagt hast, muss ich mich da von Facebook usw. vermutlich fernhalten…

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Wieso muss man Spinnen töten? Die sind doch harmlos bis nützlich! Verträgt sich das mit deinem Weltbild?
Ich trage Spinnen meistens ins Freie, wenn sie von der Sorte sind, die andere Menschen zum Kreischen bringen …

LG
Pamina

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Abgesehen vom Forum hier, bin ich nirgendwo präsent. Social Media ist nicht meine Welt. Ich nutze meine Zeit lieber zum Schreiben.
Und die ist knapp, neben Job und Familie.
Jemand hat mal zu mir gesagt: “Du musst präsent sein. Dich vernetzen, bekannt machen.” Mag sein, aber der Gedanke, was ich alles “muss” löst schon Stress in mir aus.
Eine eigene Website könnte ich mir vorstellen. Aber Facebook & Co.? Nein, danke …
Wenn mein Autorendasein von Facebook abhängt, wird´s das wohl gewesen sein.:frowning:

Wie geht das? Das würde mich interessieren.

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Der Täter als Opfer? Wie der Vater, so der Sohn? Wie die Mutter, so die Tochter? Hat man nicht immer die Wahl, wer man sein möchte?
Werden Kinder, die in Kriegsgebieten aufwachsen, automatisch zu Kriegern?
Oder jene, die misshandelt werden? Machen die das dann auch so? Nur, weil sie es nicht anders kennen?
Ich weiß nicht …

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Das Internet lässt uns alle näher zusammenrücken. Da kommt man auch mit Menschen in Berührung, wegen denen man früher die Straßenseite gewechselt hatte. Fast alle schreien nur ich, ich, ich. Empathie ist leider Mangelware.

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Sie will sich nur Werkzeug leihen und schaut ihm auf den perfekt geformten Hintern ;):slight_smile:

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