Die Scheu vor Lyrik zu verlieren und einfach mit Sprache zu spielen ist oft der erste Schritt, bis man anfängt, einen eigenen Stil und eigene Vorlieben zu entwickeln.
Irgendwann habe ich festgestellt, dass ich dazu neige, sowohl Dinge als auch abstrakte Begriffe zu personalisieren, wie in diesem Fall, die Lärchen, die sich trotzig in eine andere als die konforme grüne Farbe hüllen. Wobei Trotz den Lärchen natürlich total fremd ist.
Wenn ich dieses Prinzip auf Deine Miniatur anwenden würde, müsste ich zuerst fragen, was möchte ich personalisieren, den Sturm, die Bäume oder den Deich?
Und dann entsprechend überlegen, welche Eigenschaften ich transportieren möchte.
gischtfetzen tanzen
hinter dem deich ducken sich
apfelbäume
Jaja, die Kornkreise. Seit der Erfindung von Laser und GPS werden sie immer komplexer.
Wie hießen die beiden Rentner aus England noch mal?
Doug und Dave.
Über 200 Kornkreise haben sie in über 10 Jahren angelegt und die ganze Welt zum Narren gehalten.
In Zeiten von steigenden Lebensmittelpreisen und Klimakrise sollten die Künstler vielleicht einmal überlegen, ob sie das Ganze vielleicht lieber in der Wüste anlegen.
Die Atacama soll sich doch dafür anbieten … die Schöpfer der Nazca Linien hatten auf jeden Fall noch kein GPS.
Meine Miniatur zu dem Thema
(Uffington White Horse)
pegasus, you lost
your wings, but still you´re running
wild and free
moospolster
schmiegen sich an fliesen
blätter wirbeln
Der Balkon scheint mir für die Miniatur entbehrlich, die Feuchtigkeit wird schon durch das Moos transportiert, statt wirbeln könnte man auch tanzen nehmen, „trocken rascheln“ ist doppelt.
Wenn man Miniaturen schreibt, sollte man sich bei jedem Wort zehnmal fragen, ob es passt.
anlässlich der dritten Woche des Seitenwindes, ein Blütenaroma, das sich der Destillation entzieht … ein Versuch, sich der kommerzziellen Verwendung in der Parfümindustrie zu entziehen.
Sehr sympathisch, bescheiden, und gleichzeitig so stark.